Vodafone zeigt Kunden die kalte Schulter

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Vodafone wird im Laufe der kommenden Monate Änderungen in der Vertriebsstruktur vornehmen. Konkret bedeutet das, dass zahlreiche Vodafone Shops geschlossen werden. Viele Details sind bisher aber noch nicht bekannt geworden.
Frau telefoniert vor einem Vodafone-Shop.
Zahlreiche Shop-Standorte von Vodafone stehen vor dem Aus.Bildquelle: viewimage / Shutterstock.com

Bei Netzbetreiber Vodafone kehrt in diesen Tagen keine Ruhe ein. Nach dem überraschenden Abschied von Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter zum 1. Juli und wenig berauschenden Zahlen im ersten Quartal des laufenden Jahres kündigt sich jetzt die nächste Änderung an. Im Laufe der kommenden Monate wird Vodafone zahlreiche Shop-Standorte in den Innenstädten schließen.

Vodafone schließt zahlreiche Shops

Konkret spricht Vodafone in einer Mitteilung davon, dass sich die Gesamtzahl der Ladengeschäfte bis 2024 um sieben Prozent verringern soll. Ausgehend von in Summe rund 1.000 Vodafone-Shops in Deutschland, macht der Provider also circa 70 Shops dicht. Offiziellen Angaben zufolge möchte Vodafone primär dort Läden schließen, wo in Einkaufsstraßen aktuell noch mehrere Läden vorhanden sind. Auch in Lagen, wo die Kundenfrequenz im Zuge der Coronapandemie nachhaltig zurückgegangen ist, soll es zu einer Optimierung der vertrieblichen Aufstellung kommen.

Laut Vodafone zielt die Neustrukturierung der Shops darauf ab, unwirtschaftliche Lagen zu identifizieren. Zwar nennt das Unternehmen noch keine konkreten Standorte, insbesondere in kleineren Städten mit wenig Kundenfrequenz dürften aber Shop-Standorte schließen.

Und das ist primär für ältere Kunden, die mit für sie komplizierten Online- und App-Zugängen wenig Berührungspunkte haben, ein Schlag ins Gesicht. Für sie sind Shop-Standorte neben der telefonischen Hotline ein wichtiger, persönlicher Draht im Fall von etwaigen Problemen oder Fragen. Sei es bezüglich der Rechnung oder auch hinsichtlich neuer technischer Hardware.

Die andere Seite der Medaille ist aber auch: In höher frequentierten Lagen plant Vodafone mit einer qualitativen Aufwertung seiner Shop-Infrastruktur. Teilweise ist dort auch die Eröffnung von ganz neuen Shops vorgesehen. Als Beispiele nennt der Netzbetreiber die Städte Hamburg und Berlin.

Umschulungen, Weiterbildungen, aber auch Kündigungen

Mitarbeiter, die von der Schließung eines Shop-Standortes betroffen sind, sollen von Vodafone nach Möglichkeit alternative Job-Angebote im Unternehmen erhalten. Einerseits könne das die Beschäftigung in naheliegenden Filialen sein. Es sind aber auch Weiterbildungsmöglichkeiten und die berufliche Entwicklung in andere Unternehmensbereiche vorgesehen. Mitunter soll es in Absprache mit der Arbeitnehmervertretung aber auch sozialverträgliche Lösungen samt anschließender Kündigung geben. Nicht für jeden Shop-Mitarbeiter hat die Schließung der Shops also ein gutes Ende.

In Läden, die auch in Zukunft erhalten bleiben, möchte Vodafone nach eigenen Angaben unter anderem die Qualität der Beratungen verbessern. Das will der Konzern unter anderem durch mehr Trainings der Shop-Mitarbeiter erreichen. Stellenweise auch in Form von hybriden Trainingsformaten, die Coachings vor Ort und virtuelle Trainingsformen kombinieren. Auch will Vodafone jährlich etwa zehn Prozent seiner Shops mit neuem Mobiliar und einem verbesserten Hardware-Konzept ausstatten.

Immer mehr Online-Buchungen bei Vodafone

Klar ist aber auch, dass die Zahl der Vodafone-Shops in Zukunft weiter stark vom Nutzungsverhalten der eigenen Kunden abhängen wird. Sollte die Nachfrage in den Läden weiter zurückgehen, dürften weitere Schließungen unausweichlich sein. Schon allein vor dem Hintergrund mitunter stark steigender Mieten muss Vodafone seine Shop-Infrastruktur fortlaufend analysieren und gegebenenfalls anpassen.

Erschwerend kommt hinzu, dass immer mehr Kunden, ihre vertraglichen Angelegenheiten und das Bestellen von Tarifen über das Internet und die Vodafone-App erledigen. Allein in den vergangenen drei Jahren ist die Zahl der Online-Buchungen um mehr als 40 Prozent gestiegen, heißt es in einer Mitteilung des Mobilfunk- und Festnetzanbieters. Sollte dieser Trend fortbestehen, wird das Vodafone-Logo mittel- und langfristig wohl aus noch mehr Einkaufsstraßen verschwinden.

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6 KOMMENTARE

  1. Inan

    wer hat denn was anderes erwartet? Statt die eigentlichen Ursachen zu bekämpfen und sich der Realität zu stellen, das es ein Massen-Betrugssystem ist, welches die letzten Jahre schrittweise eingeführt wurde, werden Leichen beseitigt, ausrangiert, bevor es weiter eskaliert. Wer sich Betrüger anlächelt und diese füttert, wird Sie nicht so schnell los, wie erwartet. Die Schließungen sind nur reine Ablenkung von den eigentlichen Themen.
    Die Strafen für die Datenschutz-Verstöße stehen bevor. Die Geldwäsche wurde bis heute nicht aufgedeckt und behördlich ermittelt, weil es weiterhin geheim gehalten wird. Es existieren trotz schriftlicher Bestätigung keine Ergebnisse der angeblichen Ermittlungen durch die KPMG. Fake Wirtschaftsprüfer, die sich als eingetragene und ordentliche Prüfer vorstellen, um Spuren und Betrugsfälle verschwinden zu lassen, kriminelle Partner de Millionen Zahlungen erhalten, um über die Themen zu schweigen, ein CEO der erst in größten Tönen von Innovation und Digitalisierung schwärmt und sich als Ideengeber und Macher, Visionär bezeichnet und ein paar Tage später den Menschen erklärt, das er mit MITTE 50 noch einmal was neues anfangen wollen würde…. deshalb geht….
    Da wird sogar das lachende Huhn zur GIGA HENNE oder legt 30 Eier am Tag…
    Ja ja Hannes und sein plötzlicher Abschied, dabei wird es bald herauskommen, warum er es auf einmal so eilig hatte…..

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  2. Karl

    Vodafone zeigt den Kunden die „kalte Schulter“ … lustig, die kalte Schulter ist doch quasi das Markenzeichen dieses Clubs der toten Dich… ähm … Kunden.

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  3. Wardochzuerwarten

    Eigentlich ist es wie überall. Keiner will für vor Ort service bezahlen. Alles BILLIGER und schneller im WWW. Bei Klamotten, Technik zeug, Bankgeschäfte etc. Wenn die Firmen dann wegen der geringen Nachfrage reagieren weint das ganze Land u d ist empört. Da sind wir schon alle selber schuld.

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  4. Ohnein

    Eigentlich ist es wie überall. Keiner will für vor Ort service bezahlen. Alles BILLIGER und schneller im WWW. Bei Klamotten, Technik zeug, Bankgeschäfte etc. Wenn die Firmen dann wegen der geringen Nachfrage reagieren weint das ganze Land u d ist empört. Da sind wir schon alle selber schuld.

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  5. Inan

    könnte es vielleicht sein, dass immer mehr Kunden auf die miesen Maschen, auf untergeschobene Verträge, auf entwendete und unterschlagene Telefone, auf gefälschte Unterschriften und nachträglich manipulierte Vertragsdokumente keine Lust mehr haben? Könnte es sein, das nachdem der Verbraucherschutz massive davor gewarnt hat, alleine in einen Vodafone Shop zu gehen und unbedingt Zeugen mitzunehmen, Kunden einfach Shops vermeiden?
    Wenn Kunden Angst haben müssen, das Ihre Daten für weitere Verträge missbraucht werden, sollte das nicht der eigentliche Grund für die anhaltende schlechte Frequenz in den Shops sein? Corona Joker …. immer dieser Corona Joker… Wie peinlich und lächerlich… ein Konzern kurz vor der finalen Eigendemontage. Statt vertrauen wieder aufzubauen, die Themen transparent zu behandeln, Lügen über Lügen. Eine Lüge nach der anderen, aber was soll die Presseabteilung anders machen, es wird von ganz oben verlangt. Da sind alle machtlos. Selbst die Unternehmenssicherheit trägt seit über 12 Monaten ein Maulkorb und muss kriminelle noch weiter unterstützen, in dem diese weiter arbeiten dürfen. Nicht wahr Mr. TOM ? TOM wer? TOM wird es verstehen, was damit gemeint ist….!!!

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  6. Erika Korkut

    Ich habe die beschriebenen Probleme alle gehabt: untergeschobene Verträge,u gebührlichrs Verhalten eines Technikers in MEINEN Haus (ich hättedurch eine geschlossene Tür sehen müssen, dass er telefoniert und ich solle schleunigst ins Zimmer turück!). Danach hatte ich einen Vertrag über 2 Kanäle für Portugal. Das ist aber jetzt eine Sprache, die ich nicht kann. Ich hatte nichts unterschrieben!! Nicht einmal eine Quittung für den Besuch.
    …im Dezember 2021 hatte Vodafone wohl landesweit Probleme. Mein Haustelefon und Internet waren weg. Das TV-Programm telweise gestört. Vom 5.12. Bis 18.12. Waren Telefon und Internet nicht herzustellen. Ich habe noch nie so viele verschiedene Auskünfte erhalten. Da war wirklich alles dabei. Zumal: ein menschliches Wesen hatte ich bei 27 Telefonanrufen nur 3 Mal. Es geschah einfach nichts. Was zu gesagt wurde, wurde nicht eingehalten. Und es gab keinen MENSCHEN, den man hätte fragen können……bis zum 18.12.2021! Da hatte ich einen freundlichen Sachsen am Telefon. Der hat mir einen neuen Router vorgeschlage, der in 5 Tagen kommen sollte. RECHNUNG: 18 + 5 = 23.12. Den Router müsste ich selbst anschließen. Ich bin 82 Jahre alt,den Beruf eines Technikers hatte ich nicht. WO bekommt ma n am 23.12 einen Handwerker? Der neue Router passt außerdem nicht an die Stelle, wo der alte war. Mit großen Bitten hat .mir ein Nachbar neue Löcher gebohrt. Gedübelt und das Gerät an die Wand montiert. Weihnachten wollte ich wenigstens wieder per Telefon erreichbar sein und mein Internet sollte laufen.
    Denken Sie,dass von Vodafone irgendwelche Entschuldigungen kamen, geschweige denn ein
    Ausgleich für das Telefon und Internet. Es wurden die vollen Gebühren abgezogen. So viel zur Kundenfreundlichkeit für langjährige Kunden!!!!! Gleichzeitig lief auf Facebook eine Aktion zur Neuwerbung von Kunden mit vielen Angeboten!!!!! Da kommt man sich als Altkunde veralbert vor.

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