eSIM: Die Anbieter, Tarife, Kosten & Geräte im Überblick

5 Minuten
Die eSIM findet zunehmend Verbreitung. Die neue Form der SIM-Karte ist gar keine echte SIM-Karte mehr und hat mittlerweile neben dem iPhone auch in anderen Geräten Einzug erhalten. Welcher Anbieter unterstützt die eSIM überhaupt? Wie sind die Tarife und worauf musst du achten? Wir sagen es dir.
Eine Karte mit einem Aktivierungsprofil für eine eSIM von Vodafone
Bildquelle: Vodafone

Was ist eine eSIM?

eSIM-Karten sind generell erst einmal nur ein neuer Formfaktor der bisherigen SIM-Karten. Was in den 1990er-Jahren in Telefonkarten-Größe begann, ist inzwischen als Micro- oder Nano-SIM-Karte bekannt. Der Nachfolger davon ist die eSIM, eine embedded SIM, die der Kunde nicht mehr aus dem Gerät herausnehmen kann. Das bedeutet aber nicht, dass er den Anbieter auf der eSIM nicht wechseln kann.

So wie du bislang möglicherweise eine zweite oder dritte SIM-Karte in einer Streichholzschachtel bei dir trägst, lassen sich auch mehrere SIM-Profile auf der eSIM speichern, aktivieren und deaktivieren. So ist dann beispielsweise auch das Aktivieren einer SIM-Karte im Urlaub möglich, zurück zu Hause wird die Heimat-SIM wieder aktiviert. Soweit die Theorie. Doch in der Praxis ist die Handhabung der eSIM heute noch eine andere: Denn in Deutschland wird die eSIM längst noch nicht von allen Anbietern unterstützt.

Zunächst waren es Ende 2019 die drei Netzbetreiber Vodafone, Telekom und O2, die die fest verbaute SIM-Karte eingeführt hatten. Sie reagierten damit auf das erste Dual-SIM-iPhone, das mit so einem Chip auf den Markt  kam. Davor war die embedded-Variante der klassischen SIM nur für Wearables wie der Apple Watch oder beispielsweise der Samsung Galaxy Gear S2 gedacht, nicht jedoch als Haupt-Vertragskarte und aufgrund der hohen Kosten schon gar nicht als Zweit-Vertrag. In den USA geht Apple inzwischen soweit, dass das iPhone 14 gar keine normalen SIM-Karten mehr nutzen kann.

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Welche Anbieter haben eine eSIM?

Lange Zeit hatten deutsche Kunden kaum eine Chance, jenseits der oftmals teuren Netzbetreiber-Verträge eine Karte für ihr eSIM-Gerät zu bekommen. Doch das ändert sich. Wir geben dir einen kleinen Überblick, der aber aufgrund der Dynamik am Markt keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat.

Telekom

Bei der Telekom bekommst du sowohl für Verträge als auch für Prepaid-Karten eine eSIM. Du kannst sie sowohl als Hauptkarte oder als Multi-SIM bestellen. Bei einer Multi-SIM fallen in der Regel 4,95 Euro monatlich an. Die Multi-SIM-Option gibt es nicht bei Prepaid-Karten.

Fraenk

fraenk bietet die Tarifbestellung mit eSIM an. Somit musst du bei dem App-Tarif nicht mehr warten, bis die SIM-Karte per Post eintrifft und kannst direkt nach Tarifabschluss loslegen. Nach einem Ident-Check (durch Personalausweis oder Reisepass) kann die eSIM auf dem Smartphone aktiviert und gestartet werden. Möglich ist das aktuell allerdings nur mit Samsung- und Apple-Geräten, sofern du deine bestehende Rufnummer mitnehmen möchtest. Andernfalls musst du die klassische SIM-Karte auswählen und danach umstellen.

Vodafone

Vodafone unterstützt die elektronische SIM-Karte inzwischen für Verträge und Prepaif-Tarife an. Auch bei Vodafone kannst du die spezielle SIM wahlweise als Haupt- oder Multi-SIM buchen, sofern du einen Vertrag nutzt. Bei CallYa kannst du die SIM lediglich ersetzen.

O2

O2-Nutzer sind bei der neuen SIM-Karte auf Verträge festgelegt. Die Multi-SIM-Variante ist bei O2 allerdings kostenlos. In den O2 Free Boost-Tarifen ist die eSIM als Connect-Option enthalten. Insgesamt könnten so bis zu 10 (Daten-)Karten bestellt werden

Drillisch (yourfone, smartmobil, winSIM, simply etc)

Nutzt du einen Vertrag mit LTE von einer Drillisch-Marke, so kannst du deine SIM-Karte über die App deiner Marke oder über den Kundenservice tauschen. Du kannst dich aber auch für eine Multicard, also eine zusätzliche SIM entscheiden. Der Tausch der Karte kostet knapp 15 Euro.

1&1

Bei 1&1 musst du Kunde in einem LTE-Vertrag mit zwei Jahren Mindestlaufzeit sein.  Die eSIM kannst du dann im 1&1-Control-Center oder über die Hotline ordern. 4,99 Euro kostet die Zusatz-SIM.

freenet (ehemals mobilcom-debitel)

Für Verträge des Providers im Netz von Telekom und Vodafone gibt es auf Wunsch auch eine eSIM. Die Kosten liegen auf dem Niveau der Neubestellung einer SIM-Karte, also jenseits der 25Euro. Monatliche Kosten von etwa 5 Euro kommen dazu, wenn du sie als Zusatz-SIM nutzen willst.

Congstar

Bestandskunden können bei Congstar zur eSIM wechseln. Der Kunde meldet sich telefonisch beim congstar Kundenservice unter der Rufnummer 0221 79700700. Nach dem Telefonat wird die alte SIM-Karte deaktiviert, die erforderlichen Einstellungen werden nach einigen Minuten im Online-Kundencenter mein congstar als QR-Code bereitgestellt. So lange ist kein SIM-Betrieb möglich. Nach dem Scannen des QR-Codes mit dem Smartphone oder Tablet wird online eine Verbindung zwischen dem Gerät und dem eSIM-Profil hergestellt. Insgesamt dauert die Umstellung maximal 30 Minuten.

Edeka Smart

Auch bei Edeka Smart sind Prepaid-Karten aus Plastik Vergangenheit, wenn du es wünschst. Bei einer Bestellung ist eines Edeka-Smart-Tarifs ist es fortan möglich, die eSIM auszuwählen. Und auch der Wechsel auf die virtuelle SIM-Karte ist möglich. Details sind über die Homepage des Mobilfunk-Discounters zu finden.

sipgate (simquadrat)

Die Prepaid-Marke von sipgate hat die klassische SIM-Karte für Neukunden Ende 2019 abgeschafft. Seitdem bekommen Kunden primär eine eSIM. Nur noch auf ausdrücklichen Wunsch gibt es eine klassische SIM-Karte. Die SIM kann in Kombination mit dem Softphone und der IP-Telefonanlage genutzt werden.

Wie funktioniert die eSIM-Aktivierung?

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Um die eSIM zu nutzen, musst du sie beim Netzbetreiber beantragen. Je nach Netzbetreiber bekommst du dann einen QR-Code auf dem Bildschirm deines Rechners im Kundenmenü angezeigt. Alternativ kommt der Code auch per Brief nach Hause. Beim Vertragsabschluss im Laden kann auch direkt eine Plastik-Trägerkarte mit dem Code mitgegeben werden. Diesen Code scannst du dann mit deinem iPhone oder Android-Smartphone. Daraufhin wird das dazu passende eSIM-Profil von einem Server des Mobilfunkanbieters auf das Smartphone heruntergeladen, sofern dieses eine Datenverbindung – etwa per WLAN – hat.

Unterschiede gibt es im Detail. Während der Code bei der Telekom nur einmalig nutzbar ist, kann ein Vodafone-Kunde ihn mehrmals nutzen und so das Profil auf mehreren Handys hinterlegen. Allerdings kann immer nur eines gleichzeitig aktiv sein. Dadurch, dass auf einer eSIM mehrere Profile gespeichert werden können, ist ein schneller Wechsel kein Problem.

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13 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild A. Koll

    Meinen Informationen nach gibt es bei der Telekom zumindest die Möglichkeit
    seine Prepaid-Sim auf eSIM umzutauschen. Steht in deren Foren.
    Bei O2 sind die eSIMs in den sogenannten Boost-Tarifen kostenfrei.
    Sogar gerne 2 Stück je Nummer 😉
    Bei anderen Tarifen bei O2 kann eine zusätzliche eSIM 4,99 mtl kosten.

    Antwort
  2. Nutzerbild P. Steiner

    eSIM
    Wenn ein Werks Reset gemacht wird, wird die eSIM dann ebenfalls gelöscht?
    Falls ja, wie funktioniert das dann mit der Neuinstallation vom iPhone und eSIM?

    Antwort
    • Nutzerbild Enrico

      Bei einem Werks Reset eines Apple Geräts (z.B. iPhone) hat man die Wahl ob alles (incl. des eSIM Profils) zurückgesetzt werden soll oder ob das vorhandene eSIM Profil beibehalten werden soll. Dies kann man vor Zurücksetzung auswählen.

      Antwort
      • Nutzerbild Erich

        Und wenn das alte defekt ist kann ich kein backup in ein neues einspielen da ich mich nicht per sms authentifizieren kann weil das profil zu dem zeitpunkt noch nicht drauf ist.

        Antwort
        • Nutzerbild Dominik

          Richtig, das ist ein schöner Deadlock.
          Ganz besonders toll ist es, wenn man bisher bei BLAU eSIM genutzt hat und es auf dem neuen Handy nicht mehr geht, weil die keine neuen Codes ausstellen. (bzw. nur welche, die nicht funktionieren, weil die Hotline nicht weiß, was sie tut.)

          Antwort
  3. Nutzerbild nasowas

    Schade, keine Übersicht der 21 Geräte mit eSim, kein Hinweis wo diese zu finden ist.

    Antwort
  4. Nutzerbild Percy

    Bei Simquadrat gibt es auch für Neukunden beide SIM-Varianten, also klassisch und eSIM.

    Antwort
  5. Nutzerbild Kevin

    Hallo die Info zu Blau.de ist falsch. Dort sagte man mir das diese keine eSIM mehr anbieten würden!

    Antwort
    • Nutzerbild Thorsten Neuhetzki inside digital Team

      Danke für den Hinweis. Ich prüfe das noch mal.

      Antwort
  6. Nutzerbild Michi

    Eine gute Sache total verkompliziert und wieder mit extra Kosten verbunden, typisch Deutschland. Der zweite sim kartenslot wäre mir lieber, keine Ahnung warum die das ins China iphone einbauen und für den europäischen Markt nicht wenigstens zur Auswahl stellen. Mal ganz davon abgesehen das es die Technik seit 2018 gibt stellen sich die Anbieter eher quer und behandeln das ganze stiefmütterlich.

    Antwort
  7. Nutzerbild Peter

    „Bei der Telekom bekommst du sowohl für Verträge als auch für Prepaid-Karten eine eSIM.“ …ist definitiv falsch und sollte mal korrigiert werden.
    Für Prepaid-Karten hat es Telekom nicht nötig, eSIM zur Verfügung zu stellen.

    Antwort
    • Nutzerbild Thorsten Neuhetzki inside digital Team

      Da ist die Telekom aber anderer Meinung
      https://www.telekom.de/hilfe/mobilfunk-mobiles-internet/sim-karte/kartenformate/esim/wechsel-sim-esim

      „Gut zu wissen: Diese Anleitung gilt für Prepaid und Vertragskarten.“

      Antwort
  8. Nutzerbild Max

    Hallo,
    danke für den informativen Artikel und die Übersicht, welche dt. Netzbetreiber eSIM anbieten.
    Mit fehlt lediglich die Information, dass mit eSIM.me auch bestehende Endgeräte mit eSIM-Funktionalität nachgerüstet werden können. Das ist sogar eine deutsche Firma, die das macht.

    VG
    Max

    Antwort

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