Internet wird teurer: Diese Bestandskunden müssen mehr zahlen

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Internet ist für die meisten Haushalte inzwischen so wesentlich wie Strom oder Wasser. Doch es wird teurer: 60 Prozent der Internettarife der großen Provider sind innerhalb des vergangenen Jahres teurer geworden, ergab jetzt eine Analyse.
Ein DSL-Modem mit LED-Anzeigen
Ein DSL-Modem mit LED-AnzeigenBildquelle: Ensuper / Shutterstock

Vor allem Glasfaser– und Kabeltarife sind seit März 2023 im Preis gestiegen. Das ergab jetzt eine Auswertung des Preisvergleichers Verivox. Wegen gestiegener Kosten für die Mitnutzung des Telekom-Netzes seien weitere Preissteigerungen von Wettbewerbern zu erwarten – auch für Bestandskunden. Mit O2 habe der erste Anbieter bereits reagiert und einige Tarife angehoben, so Verivox. Im Detail heißt das, dass 22 von 38 Tarifen der großen Internet-Provider im genannten Zeitraum teurer geworden sind. Bei O2 und Vodafone gab es demnach die meisten Preiserhöhungen: In 91 bzw. 75 Prozent des Tarif-Portfolios wurden die Preise um jeweils 5 Euro monatlich angehoben.

Internet wird im Schnitt um 60 Euro im Jahr teurer

Die Deutsche Telekom hat 50 Prozent der Tarife um jeweils 3 Euro verteuert. Hier geht es allerdings primär um Neukunden, die mehr zahlen müssen. 1&1 hält laut Verivox die Kosten stabil, habe teilweise sogar Preise gesenkt. Tatsächlich hat aber auch 1&1 im vergangenen Jahr bei Bestandskunden die Tarife angehoben. Diese waren aber vermutlich nicht im Monitoring für diese Analyse. Über alle vier Netzbetreiber hinweg betrage die Verteuerung im Durchschnitt 4,95 Euro im Monat, so Verivox. Die jährlichen Internetkosten steigen somit im Schnitt um knapp 60 Euro.

„Preiserhöhungen gab es in allen Tarifklassen. Doch vor allem Glasfaser- und Kabeltarife von O2 und Vodafone wurden teurer“, sagt Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox. Damit verlieren beide Anbieter in vielen Fällen ihre Preisvorteile gegenüber der Telekom.“

Weitere Preiserhöhung für Bestandskunden angekündigt

Darüber hinaus ist eine weitere Preiserhöhungswelle für Bestandskunden zu erwarten. Der Grund: Seit kurzem gelten für Wettbewerber höhere Preise beim Zugriff auf das Telekom-Netz. Dieses nutzen die verschiedenen Provider, da sie keinen eigenen Leitungen bis zum Kunden besitzen, sondern diese letzte Meter von der Telekom einkaufen. Erst ab einem Knotenpunkt nutzt du dann die Infrastruktur des gebuchten Providers, O2 hat bereits reagiert und erhöht für alle VDSL-Bestandsverträge ab dem Jahr 2017 die monatliche Grundgebühr um bis zu 2,86 Euro. Aufgrund der deutlich erhöhten Vorleistungskosten seien die bisherigen Preise nicht zu halten, hieß es.

Wenn die Telekom ihre Gebühren für die Netznutzung erhöht, müssen die Wettbewerber neu kalkulieren. Die Margen sind erfahrungsgemäß so gering, dass sich derartige Änderungen nicht einfach auffangen lassen, ohne dass der Provider jeden Monat rote Zahlen schreiben würde. „Aufgrund der knappen Margen im Markt erwarten wir in den kommenden Monaten weitere Preiserhöhungen“, sagt Verivox-Mann Theumer. „Verbraucherinnen und Verbraucher sollten jetzt ihre Verträge prüfen und Angebote vergleichen. Trotz der Preiserhöhungen sind für große Kundengruppen Ersparnisse möglich: Gerade Kunden mit älteren Internet-Verträgen profitieren beim Wechsel nicht nur von niedrigeren Preisen, sondern außerdem von einem deutlich verbesserten Leistungsumfang.“

Bestandskunden, die eine Preiserhöhung erhalten, haben ein Sonderkündigungsrecht und können kurzfristig ihren Internet-Anbieter wechseln. Auch ohne Preiserhöhung ist aber eine Kündigung des Vertrags binnen Monatsfrist möglich, wenn die Mindestlaufzeit vorüber ist. Eine reguläre Kündigung erscheint daher sinnvoller, da die Prozesse einfacher sind und du bei einem korrekt durchgeführten Wechsel nicht mehrere Tage ohne Internet dastehst. Generell sei ein Wechsel bei niedrigen Bandbreiten von 16 oder 50 Megabit pro Sekunde besonders interessant, heißt es von Verivox. Mit neuen Tarifen lassen sich beim Internet bis zu zehn Euro monatlich sparen – oft bei verdoppeltem Surfspeed.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Kündigen, kündigen, kündigen.
    Für Paare empfiehlt sich alle zwei Jahre Hausanschluss auf den Lebenspartner umzumelden. Somit ist man nach zwei Jahren immer als Neukunde zu bewerten und alle Bonus mitnehmen.
    Die Unternehmen sollen lernen Bestandskunden wie Könige zu behandeln.

    Antwort

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