Für rund 180 Euro steht das Poco M3 Pro aktuell in den virtuellen Regalen der Händler. Für diesen Preis bekommst du ein 6,53 Zoll (16,59 cm) großes Smartphone mit Kunststoff-Gehäuse, guter Performance und 5G-Support für alle deutschen Netze. Doch das Handy hat auch seine Schattenseiten.
Xiaomi Poco M3 Pro im Test – Der erste Eindruck
Die Zeiten in denen Einsteiger-Smartphones eine schlechte Verarbeitung aufwiesen, sind zumindest bei Xiaomi lange vorbei. So bietet das Poco M3 Pro ein solide verarbeitetes Gehäuse aus Kunststoff. Die Rückseite ist glänzend gehalten und mit einem großen Poco-Schriftzug versehen. Der Rahmen ist hingegen matt gehalten und beherbergt neben Kopfhörer- und Ladebuchsen auch einen Power-Button mit integriertem Fingerabdrucksensor.
Neben dem Smartphone selbst, finden wir übriges ein 22 Watt starkes Netzteil, ein USB-C Kabel, ein Kunststoff-Case und sogar Poco-Sticker in der knallgelben Verpackung.
Vermisst haben wir einen Stereo-Lautsprecher, wie man ihn in vielen anderen günstigen Xiaomi-Smartphones findet. Denn der vorhandene Monolautsprecher klingt eher leise und blechern. Beim Poco M3 Pro solltest du also eher auf Kopfhörer oder Bluetooth-Lautsprecher zurückgreifen.
Verbesserungen beim Display
Im Vergleich zum „normalen“ Poco M3 stattete Xiaomi die Pro-Version mit einem deutich besseren Panel aus. So sind beide Smartphones zwar mit einem 6,53 Zoll großen Full-HD-IPS-Panel ausgestattet, das Poco M3 Pro bietet aber eine höhere Helligkeit und sichtbar schönere Farben. Mit einer Helligkeit von rund 350 Nits sollte man das Smartphone bei kräftigem Sonnenschein dennoch eher im Schatten verwenden. Ein Highlight dieser Ausstattung ist hingegen die schnellere Bildwiederholrate. Mit 90 Hertz wirken nicht nur Animationen flüssiger, sondern die gesamte Bedienung kommt einem ein wenig flotter vor. Dank Widevine L1 Zertifizierung können Filme auf Netflix und Co in Full-HD-Auflösung gestreamt werden.
5G Empfang und gute Performance
Eine Besonderheit in dieser Preisklasse ist der 5G-Empfang. Um diesen zu ermöglichen, verbaute Xiaomi einen MediaTek Dimensity 700 mit wahlweise 4 oder 6 Gigabyte Arbeitsspeicher. Hierbei handelt es sich zwar um den schwächsten MediaTek-Prozessor mit 5G – im Vergleich zum Snapdragon 480 liefert er dennoch deutlich mehr Power. So kommt das Poco M3 Pro auf einen Antutu 9-Score von 326.147 Punkten. Im Alltag resultiert dies in einer guten Performance für normale Anwendungen. Dank guter Software-Optimierung von Xiaomis MIUI-Oberfläche kommt es lediglich beim Multitasking mal zu einem kurzen Stottern – ansonsten läuft das Smartphone erstaunlich rund. Für High-End-Games und andere leistungsintensive Aufgaben ist das Smartphone hingegen nicht gemacht.
Je nach Version stehen 64 oder 128 Gigabyte Speicher für deine Daten zur Verfügung. Diese können zwar per microSD-Karte erweitert werden, dabei geht jedoch die Dual-SIM Funktion verloren. Bei unserem Testgerät standen 108,7 von 128 Gigabyte zur freien Verfügung.
5G auf beiden SIM-Karten
Wie bei neueren Xiaomi-Smartphones üblich, unterstützt das Poco M3 Pro mit beiden SIM-Karten 5G. Daten können aber nur über eine Karte zur selben Zeit übertragen werden. Beim 5G-Empfang werden alle hierzulande benötigten Bänder n1, n3, n28 und n78 unterstützt. Die mmWave-Frequenzen sind nicht an Bord – hierzulande in den nächsten Jahren jedoch auch kein Thema. Auch beim 4G und 2G Empfang weist das Poco M3 Pro keine Lücken auf. WLAN 5 (ac), Bluetooth 5.1, NFC und Infrarot sind ebenfalls an Bord.
Software | Android Android 11 |
Prozessor | MediaTek Dimensity 700 |
Display | 6,5 Zoll, 1.080 x 2.400 Pixel |
Arbeitsspeicher | 6 GB, 4 GB |
interner Speicher | 128 GB, 64 GB |
Hauptkamera | 8000×6000 (48,0 Megapixel) |
Akku | 5.000 mAh |
induktives Laden | |
USB-Port | 2.0 Typ C |
IP-Zertifizierung | (kein Schutz) |
Gewicht | 190 g |
Farbe | Schwarz, Gelb, Blau |
Einführungspreis | Poco M3 Pro 5G (6/128 GB): 230 €, Poco M3 Pro 5G (4/64 GB): 200 € |
Marktstart | Mai 2021 |
Aktuelle Software mit eigenem Anstrich
Auf dem Poco M3 Pro läuft aktuelles Android 11 mit Xiaomis eigener Oberfläche MIUI und ein paar speziellen, „Poco-spezifischen“ Anpassungen wie den runden App-Icons. MIUI selbst unterscheidet sich stark von normalem Android, ist aber schön designt, bietet viele nette Animationen und fällt mit zahlreichen Möglichkeiten zur Personalisierung auf. Einen kleinen Minuspunkt stellen die vielen vorinstallierten Werbe-Apps dar. 19 Stück zählen wir auf dem Poco M3 Pro. Bei einem Smartphone in dieser Preisklasse ist dies jedoch kein großes Ärgernis. Insbesondere, da man alle Werbe-Apps mir nur zwei Fingertipps mühelos deinstallieren kann.
Softwareupdates sind bei Xiaomi ein komplexes Thema. So entwickelt der Hersteller die MIUI-Oberfläche unabhängig von der Android-Version. Neue Features oder ein frisches Design kommen somit schnell auch bei günstigen oder älteren Geräten an. Die eigentliche Android-Version wird hingegen weniger regelmäßig aktualisiert. Die essenziellen monatlichen Sicherheitspatches erscheinen derweil regelmäßig alle zwei bis drei Monate. Einen Zeitplan, wann und wie lange Updates erscheinen, gibt es leider nicht. Das ist einer der größten Nachteile gegenüber der Samsung-Mittelklasse, die mit einer dreijährigen Update-Garantie daherkommt.
Kamera auf Sparflamme
Bei einem Smartphone für unter 200 Euro sollte man von der Kamera keine Wunder erwarten. So macht die Hauptkamera des Poco M3 Pro nur bei guten Lichtbedingungen schöne Fotos. Die weiteren Kameras entpuppen sich indes – wie immer in dieser Preisklasse – als Lückenfüller fürs Datenblatt und können bei der Kaufentscheidung vernachlässigt werden.
Die Kameras des Poco M3 Pro 5G im Überblick
- Hauptkamera: 48 Megapixel; f/1,8 Blende
- Makro-Kamera: 2 Megapixel; f/2,4 Blende
- Sensor für Tiefeninformationen: 2 Megapixel; f/2,4 Blende
- Frontkamera: 8 Megapixel; f/2.0 Blende
Bei gutem Licht kann die Hauptkamera des Poco M3 Pro durchaus gute Fotos schießen. So lichtet das Smartphone die alte Tankstelle mit ihren kräftigen Farben realistisch ab. Lediglich die Schärfe könnte etwas höher ausfallen. So wirkt das Kopfsteinpflaster im Vordergrund etwas „gemalt“.
Ist es hingegen etwas dunkler, wie in diesem Beispiel an einem bewölkten Tag am Kölner Dom, wird das Motiv sichtbar zu dunkel.
Einen guten Job macht die Kamera-Software hingegen bei Nacht. Klar ist dieses Ergebnis nicht mit deutlich teureren Smartphones vergleichbar, für ein Einsteiger-Gerät unter 200 Euro jedoch durchaus beeindruckend.
Gute Laufzeit trotz 5G
Dass 5G den Akku stärker belastet als LTE, ist kein Geheimnis und auch eine schnellere Bildwiederholrate trägt nicht gerade zum Energiesparen bei. Dennoch kann das Poco M3 Pro sowohl mit 11:51 Stunden im Benchmark, als auch mit einer Laufzeit von zwei Tagen bei mäßiger Nutzung im Alltag überzeugen. An die beinahe unglaublichen 18:24 Stunden des normalen Poco M3 kommt das 5G-Smartphone jedoch nicht heran – ist dafür jedoch auch mit einem besseren Bildschirm und mehr Leistung ausgestattet.
Das Aufladen mit dem mitgelieferten 22,5 Watt-Netzteil nimmt gut zwei Stunden in Anspruch. Kabelloses Laden ist nicht möglich.
Fazit: 5G-Schnäppchen für Technologie-Fans
Das Poco M3 Pro ist ein günstiges Smartphone für alle Technik-Fans, die bereits auf das 5G-Netz zugreifen wollen. Für ein 5G-Smartphone bietet es das aktuell beste Preis-Leistungs-Verhältnis auf dem Markt. Jedoch NUR, wenn du bereits 5G nutzen möchtest! Alle anderen Nutzer können sich zum selben Preis das Poco X3 NFC mit einem besseren Display, IP-Rating, einer besseren Kamera, größerem Akku und mehr Prozessorpower sichern.
Wenn du zum Poco M3 Pro greifst, solltest du dir also wirklich sicher sein, dass du einen 5G-fähigen Vertrag hast und den Aufbau des neuen Mobilfunkstandards miterleben willst.
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Pros des Poco M3 Pro 5G:
- günstigstes 5G-Smartphone auf dem Markt
- Dual-SIM 5G-Support
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für ein 5G-Smartphone
Contras des Poco M3 Pro 5G:
- unterdurchschnittliche Kamera
- keine Stereo-Lautsprecher
- schlechter ausgestattet als vergleichbare 4G-Smartphones
Alternativen zum Poco M3 Pro
Im Alltag bietet das Poco X3 NFC mit seinem größeren 120 Hertz-Display, besseren Kameras und mehr Rechenpower die bessere Ausstattung für das gleiche Geld. Fotografie-Fans sollten hingegen etwas mehr Geld in die Hand nehmen und zum Redmi Note 10 Pro oder gar zum Pixel 4a greifen. Für 70 bis 110 Euro mehr, kannst du mit diesen beiden Smartphones eine Kompaktkamera ersetzen.
Freunde von kompakten Smartphones könnten sich das Galaxy A41 von Samsung einmal näher ansehen. Mit gerade einmal 6,1 Zoll (ca. 15 cm) in der Diagonalen ist das Smartphone deutlich kompakter und rund 50 Gramm leichter. Dafür musst du jedoch auf einen großen Akku verzichten und mit einer eher unterdurchschnittlichen Akkulaufzeit leben. Beim Display verzichtet Samsung auf eine schnelle Bildwiederholrate und stabiles Gorilla Glass. Dafür gibt es aber ein schöneres AMOLED-Panel und einen Fingerabdrucksensor unter dem Bildschirm.
* Das Poco M3 Pro wurden uns vom Hersteller zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.
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