Samsung Galaxy A41 im Test: Gute Mittelklasse für 220 Euro? Ja!, aber...

8 Minuten
Entgegen dem aktuellen Handy-Trend ist das Samsung Galaxy A41 nicht so teuer wie ein Gaming-PC. Als Teil der erfolgreichen A-Serie, erfreut sich das Smartphone eines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses. Doch wie viel Leistung darf man bei einem niedrigen Preis erwarten? Wir haben die Antwort.
Test des Samsung Galaxy A41
Samsung Galaxy A41 im TestBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Das Samsung Galaxy A51 gehört zweifelsfrei zu den beliebtesten Smartphones – genauso wie seinerzeit das Vorgängermodell Galaxy A50 und das Vorgängermodell des Vorgängermodells Galaxy A5 (2017). Doch die erfolgreiche A-Serie bietet auch andere Zahlen. Da wäre zum Beispiel das leistungsstärkere und teurere Galaxy A71, aber auch das etwas schwächere und günstigere Samsung Galaxy A41. Letzteres haben wir nun auf Herz und Nieren getestet.

Samsung Galaxy A41 im Test

Rein optisch weiß das Mittelklasse-Smartphone Galaxy A41 durchaus zu überzeugen. Es ist ziemlich griffig – selbst für kleinere Hände –, bietet dank eines randlosen Designs dennoch einen vergleichsweise großen 6,1-Zoll-Bildschirm. Diejenigen, die nicht gerade von gebogenen Edge-Displays träumen, sind beim Galaxy A41 an einer guten Adresse. Denn das Smartphone verfügt über altbekannte Ränder, die jedoch dem randlosen Design nicht im Wege stehen.

Über die Rückseite gibt es indes nicht ganz so viel Schönes zu berichten. Zwar ist die Optik weiterhin auf einem sehr hohen Niveau; mit einem kompakten Kamera-Modul in der linken, oberen Ecke und einer im richtigen Licht sowie Winkel regenbogenartig schimmernden Rückfläche. Doch diese besteht aus einfachem Plastik, der sich zwar nicht allzu billig anfühlt, sich allerdings recht stark eindrücken lässt. Noch schlimmer ist, dass die Rückseite Fingerabdrücke sammelt, wie manche Spieler Pokémon-Monster – und diese auch genauso stolz dem Betrachter präsentiert.

Dafür gibt es an der Unterseite einen Klinkenanschluss, der das Herz so manch eines Bluetooth-Headset-Verschmähers höherschlagen lassen dürfte. Und passende Kopfhörer sind im Lieferumfang auch enthalten, wobei bei der Begutachtung der 0815-Ohrhörer das eben erwähnte Herz Gefahr läuft, einen Stillstand zu erleiden.

Doch zurück zum Display: Dieses löst mit 1.080 x 2.400 Pixeln (Full-HD+) auf und bietet dank der Super-AMOLED-Technologie kontrastreiche Farben und gute Schwarzwerte. Die Blickwinkelstabilität kann da zwar nicht ganz mithalten, doch ansonsten lässt das Panel so gut wie keine Wünsche offen – es sei denn man wünscht sich eine Punktdichte jenseits von 431 ppi. Selbst eine Always-on-Funktion wird unterstützt.

Alle Wertungen im Einzelnen:

  • Gehäuse: 4 von 5 Sternen
  • Display: 4 von 5 Sternen
  • Ausstattung: 3 von 5 Sternen
  • Kamera: 3 von 5 Sternen
  • Software: 4 von 5 Sternen
  • Akku: 3 von 5 Sternen

Gesamtwertung: 3,5 von 5 möglichen Sternen

Die Hardware: Samsung zeigt Kompromissbereitschaft

Wer das Samsung Galaxy A41 aufbricht, wieso auch immer, entdeckt weder einen Snapdragon- noch einen hauseigenen Exynos-Chip. Stattdessen kommt mit Mediatek Helio P65 eine Einsteiger-CPU des Vorjahres zum Einsatz. Unterstützt wird diese von „nur“ 4 GB Arbeitsspeicher, und dennoch: Im Test hat das Handy nicht geruckelt und abseits von sehr fordernden 3D-Anwendungen auch stets flüssig gearbeitet.

Für den Otto-Normalhandynutzer dürfte die Leistung also allemal reichen. Dasselbe gilt auch für die Speicher-Ausstattung. Diese ist mit 64 GB zwar nicht gerade überragend, dafür kann der Speicher per Micro-SD-Karte um weitere 512 GB erweitert werden. Und das, ohne die beiden Nano-SIM-Fächer zu behelligen.

Samsung Galaxy A41
Front des Galaxy A41 von Samsung
Software Android 10
Prozessor Mediatek Helio P65
Display 6,1 Zoll, 1.080 x 2.400 Pixel
Arbeitsspeicher 4 GB
interner Speicher 64 GB
Hauptkamera 8000x6000 (48,0 Megapixel)
Akku 3.500 mAh
induktives Laden
USB-Port 2.0 Typ C
IP-Zertifizierung (kein Schutz)
Gewicht 152 g
Farbe Schwarz, Weiß, Blau
Einführungspreis 299 €
Marktstart Mai 2020

Konnektivität – ja, aber

Ein weiterer wichtiger Hardware-Punkt ist die Konnektivität. Auch hier muss sich das Galaxy A41 nicht verstecken, erreicht aber auch nicht das Level von High-End-Smartphones. So bietet das Gerät einen USB-C-Anschluss, Bluetooth 5.0, NFC, WLAN in den Frequenzen 2,4 und 5 GHz und LTE. Allerdings wurde die ältere USB-2.0-Technologie verwendet, der neueste Übertragungsstandard 5G ist nicht mit von der Partie und auch Wi-Fi 6 (ax) sucht man vergebens.

Der Akku

Beim Akku hätte Samsung ruhig etwas tiefer in die Tasche greifen dürfen. Da das Display vergleichsweise klein und der Prozessor nicht sonderlich fordernd ist, ist der „Energieverbrauch“ zwar nicht allzu hoch. Aber eine Kapazität von zumindest 4.000 mAh hätte dem 3.500 mAh großen Energiespeicher dennoch sicherlich nicht geschadet. Nach Samsungs eigenen Labor-Angaben kann das Galaxy A41 beispielsweise 17 Stunden lang Videos abspielen und 80 Stunden lang Musik wiedergeben.

Beim 4.000 mAh schweren Galaxy A51 sind es dagegen 20 und 87 Stunden. Und das trotz eines größeren Displays und eines leistungsstärkeren Prozessors. In unserem eigenen Akkutest, durchgeführt mit der Benchmark-Software GFXBench, erreichte das Galaxy A41 derweil eine geschätzte Zeit von 388 Minuten bei 1.960 Frames. Damit läge das Smartphone im Mittelfeld. Wäre da nicht der bereits erwähnte leistungsbedingt geringe Verbrauch, der eigentlich für eine höhere Laufzeit sorgen könnte.

So viel Kamera steckt in dem Galaxy A41

Die Hauptkamera des Samsung Galaxy A41 ist nur zweckmäßig. Für Gelegenheitsfotografen dürfte das komplett ausreichen, doch anspruchsvollere Alltagskünstler sollten sich lieber nach einer etwas leistungsfähigeren Alternative umsehen. Technisch bietet das Smartphone eine Triple-Kamera, mit einer Auflösung von 48, 8 und 5 Megapixeln. Mit dabei ist ein Standard-, ein Ultra-Weitwinkel- und ein Tiefensensor. Ein Tele- oder Makro-Objektiv sucht man dagegen vergebens. Auch die größtmögliche Blende ist mit f/2.0 nicht gerade überragend, was gleichermaßen für die 25-Megapixel-Frontkamera gilt (f/2.2).

Kamera im Test

Auch im reellen Einsatz konnte die Kamera des Galaxy A41 nicht wirklich überzeugen. Beispielsweise wird bei maximaler Auflösung der HDR-Modus deaktiviert, Makro-Aufnahmen können nur aus einer relativ hohen Entfernung aufgenommen werden und der Live-Fokus-Modus, bei dem die KI digital eine Unschärfe (Bokeh-Effekt) einblendet, ist nicht sonderlich gut umgesetzt.

Noch etwas enttäuschender ist der PRO-Modus, bei dem zwar der ISO, der Weißabgleich und eine Belichtungskorrektur eingestellt werden können, dafür lässt sich die digitale Blende in diesem Modus nicht frei wählen und die Belichtungszeit ist ebenfalls nicht manuell einstellbar. Auf der Haben-Seite steht derweil, dass die Farben recht passabel wirken. Doch nur dann, wenn man mehrere Bilder hintereinander aufnimmt und sich das Beste aussucht. Denn im Test hat sich der Weißabgleich bei Fotos (trotz exakt derselben Ausrichtung) oftmals unterschiedlich eingestellt.

Software des Samsung Galaxy A41

Das Galaxy A41 kam im Mai 2020 auf den deutschen Markt und bot ab Werk das Google-Betriebssystem Android 10. Das Gerät läuft allerdings nicht mit reinem Android, sondern mit der hauseigenen Nutzeroberfläche One UI 2.1. Und diese bietet eine riesige Anzahl an spezifischen Zusatzfunktionen, die Samsung-Nutzern wohlbekannt sein dürften. Dasselbe gilt auch für Samsung-Apps wie Galaxy Wearable, AR-Zone, Galaxy Store und einen Game-Launcher (samt Game-Booster).

Unterm Strich lässt sich sagen, dass es in puncto Software nichts zu meckern gibt – zumindest fast nichts. Wenn man die Messlatte höher legt, kann man sich auch über die Sicherheitsupdates beschweren, die nur vierteljährlich verteilt werden, oder über die fehlende Samsung-Dex-Unterstützung herziehen. Das einzige seriösere Manko ist jedoch, dass sich beim Start Bloatware wie Spotify und Netflix auf dem Handy befindet. Doch es braucht nur wenige Klicks und dieses Problem kann zu den Akten gelegt werden.

Highlights und Minuspunkte

Echte Highlights für das Galaxy A41 sind eine Rarität. Der in der Überschrift verwendete Begriff „Kompromissbereitschaft“ ist hier das Stichwort. Denn obwohl Samsung den Kaufpreis so niedrig gelegt hat, müssen Durchschnittsnutzer auf nichts verzichten. Als Kompromiss schraubte Samsung allerdings die Leistung des Mobiltelefons herunter und verzichtete auf Highlights wie beispielsweise den neuen Übertragungsstandard 5G, eine induktive Qi-Ladetechnologie oder eine Bildwiederholfrequenz von 144 Hz. Ein Highlight konnte sich dann aber doch auf das Samsung Galaxy A41 schmuggeln: Ein Fingerabdrucksensor unter dem Display. Dieser hatte im Test zunächst zwar einige Aussetzer, nach einem Update fügte sich der Sensor dann allerdings doch in sein Schicksal und fing an ordnungsgemäß zu funktionieren.

Die Kompromiss-Waage, auf die sich das Fingerabdrucksensor-Highlight positiv auswirkte, wurde dann zu guter Letzt doch wieder ausgeglichen. Denn Nutzer müssen auf eine IP-Zertifizierung und den damit verbundenen Schutz gegen Staub und Wasser verzichten. Auch eine Benachrichtigungs-LED ist nicht vorhanden und die „Schnellladefunktion“ dürfte gerne mehr als nur 15 Watt vorweisen. Eine schöne, runde „30“ würden wir an dieser Stelle viel lieber sehen.

Fazit

Das Samsung Galaxy A41 ist ein gutes Alleskönner-Smartphone, das – solange man die eigenen Ansprüche etwas zurückschraubt – abseits der fehlenden IP-Zertifizierung keine nennenswerten Schwächen vorweist. Ein High-End-Gerät ist das Handy natürlich nicht, für den Alltag dürfte es jedoch vollkommen ausreichen. In Kombination mit der niedrigen unverbindlichen Preisempfehlung von 299 Euro (zum Testzeitpunkt sank der Preis bereits auf etwas über 220 Euro) ist das Mobiltelefon in puncto Preis-Leistung oben auf und ist darum im Allgemeinen bedenkenlos empfehlenswert. Wenn du besonders viel Wert auf eine lange Akkulaufzeit, ein großes Display, eine IP-Zertifizierung oder eine andere, spezielle Eigenschaften legst, solltest du dich dann allerdings doch lieber anderen Geräten zuwenden.

Pros des Samsung Galaxy A41:

Testsiegel des Samsung Galaxy A41
Samsung Galaxy A41: Testsiegel
  • schickes, handliches Design
  • Fingerabdrucksensor im Bildschirm
  • Super-AMOLED-Display
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Contras des Samsung Galaxy A41:

  • keine IP-Zertifizierung
  • höchstens zweckmäßige Kamera
  • Benachrichtigungs-LED fehlt
  • geringe Akkukapazität

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5 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Heinz Multhaup

    Hört sich sehr gut an.

    Antwort
  2. Nutzerbild mike

    der vergleich mit dem a51 hinkt, da der p65 im standby wesentlich weniger strom zieht als der 9611er im a51, bei realer nutzung hält das a41 länger als das a51…

    Antwort
  3. Nutzerbild John

    Also Akkulaufzeit ist gar kein Problem das Handy hat eine bessere Akkulaufzeut als das iPhone 11 Pro und mindestens 7h Onlinenutzung. Das Problem ist eindeutig der Prozessor. Der Mediatek ist nicht auf Samsungs OneUI abgestimmt. Das Starten dauert sehr lange und nur beim runterziehen der Benachrichtigungsleiste fällt es auf 20 FPS, zudem hat man an den Stellen Ladezeiten wo sie nicht sein sollten, Einstellungen z.B. Ich verstehe nicht wie man von so einem Handy 30W fastcharging, 5G oder 144Hz verlangen könnte und die Benachrichtigungs-LED wurde durch das Always-On Display und einer Animation am Rande des Bildschirms zum Guten ersetzt. Hier hätte ich einfach gerne den Exynos 9611 aus dem A51 oder eine leicht abgeschwächte Variante (9610 vielleicht?).

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  4. Nutzerbild Alexandra Zwilling-Fiala

    habe neues A41. Muß jeden 2.Tag den Akku laden, obwohl ich nur 15Minuten täglich spreche. Könnt Ihr mir helfen, wie man den Akku optimieren kann?

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  5. Nutzerbild Jürgen Eckert

    Wenig Highlights? 220 Euro sind billig? Wo lebt Ihr Tester heutzutage eigentlich, oder meint Ihr immer noch, gute Handys gibt erst bei 500 Euro?
    Ich finde das A41 sehr gut mit toller Kamera, außer nachts, sehr gutem Display, endlich mal wieder handlich und leicht und vielen Personalisierungsmöglichkeiten durch Samsungs Android-Version.

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