Von Kleinwagen bis Muscle-Car: Neue E-Autos sorgen für Aufsehen

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In den vergangenen Tagen wurden zahlreiche neue Elektroautos vorgestellt. Mit dabei ist unter anderem nicht nur ein neuer Van von Mercedes, sondern auch ein gewaltiges Muscle-Car von Dodge. Und auch der Renault 5 erlebt ein elektrisches Comeback.
Dodge Charger Daytona Scat Pack in der Heckansicht.
Neue E-Autos kommen: unter anderem der Dodge Daytona als elektrisches Muscle-Car.Bildquelle: Stellantis / Dodge

Die vergangenen Tage waren für Fans von Elektroautos überraschend ereignisreich. So wurde mit dem Cupra Born VZ ein besonders sportliches Kompaktauto als E-Auto präsentiert, mit dem Dacia Spring (2024) aber auch ein sehr preiswerter Stromer. Zudem ist mit dem Volvo EX30 ein elektrischer Kompakt-SUV neu in Deutschland erhältlich, mit dem wir bereits rund um Hamburg eine erste Testrunde drehen konnten. Doch es gibt noch viele weitere Neuheiten zu bestaunen.

Renault 5 E-Tech Electric vorgestellt: Neues E-Auto als Kleinwagen

Eines der wohl interessantesten E-Autos des Jahres 2024 dürfte der neue Renault 5 E-Tech Electric sein. Das zwischen 1972 und 1996 als Verbrenner bekannt gewordene Auto kehrt jetzt in elektrifizierter Form mit einem 2,54 Meter langen Radstand und einem 326 Liter fassenden Kofferraum zurück. Und das zu einem Preis von rund 25.000 Euro. Damit möchte Renault der E-Mobilität neuen Schwung verleihen. Für bis zu 400 Kilometer WLTP-Reichweite ist eine 52 kWh große Batterie bei dem E-Auto an Bord. Eine Wiederaufladung ist an Wallboxen und öffentlichen Normalladesäulen mit bis zu 11 kW möglich. In Schnellladesäulen fließt Strom je nach Modell mit 80 oder 100 kW. Renault stellt eine Aufladung von 15 auf 80 Prozent in 30 Minuten in Aussicht.

Im günstigsten Fall ist der Renault 5 E-Tech Electric mit einem 70 kW (95 PS) starken Elektromotor ausgestattet. Zwei weitere verfügbare Leistungsstufen bieten 90 oder 110 kW, also umgerechnet 122 oder 150 PS. Angeboten wird der 3,92 Meter lange Kleinwagen in fünf Lackierungen (Gelb, Grün, Blau, Weiß und Schwarz), auf Wunsch auch mit fescher Zweifarblackierung. Für Sicherheit sorgen bis zu 26 Fahrerassistenzsysteme inklusive Notbremsassistent und Müdigkeitswarner.

Renault 5 E-Tech Electric in Gelb in seitlichen Frontansicht.
Für Herbst angekündigt: der Renault 5 E-Tech Electric.

Im Innenraum können bis zu fünf Personen Platz nehmen. Einparkhilfen sollen für Komfort im Stadtverkehr sorgen. Im Innenraum steht mit Reno erstmals ein Avatar zur Verfügung, das als digitaler Reisebegleiter fungieren soll und mit dem Sprachbefehl „Hey Reno“ aktiviert wird. Neben einem 10 Zoll großen Infotainmentsystem mit Echtzeit-Navi (Google Maps) und mehr als 50 Apps steht auch ein 10-Zoll-Display hinter dem Lenkrad als digitales Cockpit bereit. Der Marktstart in Europa wird für Herbst 2024 anvisiert.

Volkswagen ID.7 Tourer: Der nächste Elektro-Kombi kommt

Ein neues Elektroauto in der gehobenen Mittelklasse hat unterdessen Volkswagen angekündigt: den VW ID.7 Tourer. Nach der Limousine des ID.7 wird sich der Start des passenden Kombi-Modells vorbereitet. In dieser Wagenklasse besonders wichtig: Der deutsche Hersteller stellt ein Gepäckraumvolumen von bis zu 605 Litern in Aussicht. Klappt man die Rücksitze in dem E-Auto um, sind bis zu 1.714 Liter Stauvolumen möglich.

Serienmäßig an Bord ist unter anderem ein AR-Head-up-Display, ein Smart-Glas-Panoramadach kostet hingegen rund 5.000 Euro Aufpreis. Auch eine Wärmepumpe ist nur gegen Aufpreis erhältlich (+990 Euro). Die Basisvariante, der ID.7 Tourer Pro mit 210 kW (286 PS), maximal 175 kW Ladeleistung und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 6,6 Sekunden, steht gegenwärtig zu einem Preis ab 54.795 Euro zur Verfügung; abzüglich 4.760 Euro VW-Umweltbonus. Auslieferungen sollen im Sommer starten.

Volkswagen ID.7 Tourer in der Seitenansicht.
Volkswagen ID.7 Tourer

Ergänzend zum Pro-Modell mit 77 kWh großer Batterie und rund 600 Kilometern Reichweite steht der Volkswagen ID.7 Tourer auch als Modellvariante Pro S zur Verfügung. Dann ist ein 86 kWh großer Akku verbaut, der sich mit bis zu 200 kW aufladen lässt und bis zu 685 Kilometer nach WLTP-Norm fährt. Eine Allrad-Version des ID.7 Tourer dürfte zu einem späteren Zeitpunkt folgen.

Überarbeiteter Hyundai IONIQ 5 kommt mit größerer Batterie

Die bereits dritte Ausführung spendiert derweil Hyundai seinem „Pixel-Lademeister“ IONIQ 5. Nach dem ersten Modell (Test) aus dem Jahr 2022 und der verbesserten Variante des Modelljahres 2023 (Test) hat der koreanische Hersteller jetzt das IONIQ 5 Facelift (2024) angekündigt. Die Batteriekapazität erhöht sich bei dem E-Auto von 77,4 auf 84 kWh, was die Reichweite auf bis zu 570 Kilometer steigern soll. Die Batterie-Vorkonditionierung lässt sich künftig manuell einschalten.

Zu den Änderungen am Exterieur gehören unter anderem eine verfeinerte V-förmige Zierleiste sowie neu gestaltete Stoßfänger vorn und hinten. Zu den optimierten aerodynamischen Eigenschaften tragen der um 50 Millimeter verlängerte Heckspoiler und das neue Design der Räder bei. In der Länge wächst der IONIQ 5 um 20 Millimeter auf 4.655 Millimeter.

Hyundai IONIQ 5 N-Line Facelift (2024)
Hyundai IONIQ 5 N-Line Facelift (2024)

Im Innenraum wird unter anderem an der Mittelkonsole eine physische Taste implementiert, die häufig genutzte Funktionen schneller bedienbar macht. Auch das Lenkrad wurde neu gestaltet und mit beleuchteten LED-Pixeln versehen. Bekannt ist dieses Extra schon aus dem IONIQ 6 (Test). Und: Im IONIQ 5 Facelift ist es künftig kabellos möglich, Apple CarPlay und Android Auto zu verwenden. Den neuen Preis hat Hyundai bisher nicht verraten. Er dürfte aber bald folgen, denn in Korea ist der neue IONIQ 5 bereits in die Vermarktung gestartet; übrigens auch als leistungsstarkes N-Line-Modell.

Mercedes EQV (2024): Mehr Premium im Van-Segment

Neues gibt es aber auch im Van-Segment zu bestaunen: den Mercedes EQV (2024). Dass es sich dabei um ein Luxus-Auto handelt, wird sofort bei einem Blick auf den Preis deutlich. Denn für den neuen EQV werden abseits von etwaigen Rabattaktionen mindestens rund 75.280 Euro fällig. Auffälligste Neuerung ist ein rundum überarbeitetes Cockpit, das jetzt sehr viel moderner ist. Zwei 12,3 Zoll große Displays, eines für das Entertainmentsystem, ein zweites für das digitale Kombiinstrument, stehen direkt nebeneinander. Aus runden Lüftungsdüsen sind rechteckige Luftausströmer geworden. Und auch das Lenkrad an Mercedes an die technischen Möglichkeiten der Gegenwart angepasst.

Mercedes EQV (2024) vor einer Yacht geparkt.
Mercedes EQV (2024)

Starten lässt sich der Mercedes EQV jetzt auf Knopfdruck, zudem ist nicht nur rechts, sondern auch links eine Schiebetür nutzbar. Angeboten wird der Transporter mit einem 150 kW (204 PS) starten Frontmotor. Bei der Batteriegröße besteht die Wahl zwischen 60 und 90 kWh mit Maximalreichweiten von 247 respektive 365 Kilometern. In der Spitze ist in diesem E-Auto eine Reisegeschwindigkeit von 140 km/h möglich. Nur gegen Aufpreis sind bis zu 160 km/h drin. Enttäuschend ist die maximale Ladeleistung. Die liegt nämlich bei der kleineren Batterie bei 80 kW. Wer sich für den größeren Energiespeicher entscheidet, kann mit bis zu 110 kW laden. Aber auch das ist in der Gegenwart alles andere als Premium-like.

Dodge Charger Daytona: Erstes Elektro-Muscle-Car im Anflug

Und auch für Fans von Muscle-Cars gibt es eine Neuankündigung: den 5,25 Meter langen Dodge Charger Daytona. Dieses Elektroauto mit Allradantrieb leistet bis zu 493 kW (670 PS) und beschleunigt nach Angaben des Herstellers in der Top-Variante von 0 auf 60 Meilen (96,5 km/h) in fast schon schwindelerregenden 3,3 Sekunden. Kaufen wird man das Auto wahlweise mit zwei und vier Türen kaufen können. Im Kofferraum finden sich 644 Liter Stauraum, erweiterbar auf bis zu 1.059 Liter.

Dodge Charger Daytona
Dodge Charger Daytona

Beim Akku setzt Dodge in seinem ersten E-Auto auf ein 100,5 kWh großes Aggregat mit 94 kWh Netto-Nutzungsgehalt. Die Aufladung ist per Wechselstrom mit bis zu 11 kW möglich, per Gleichstrom an Schnellladesäulen sind unter optimalen Bedingungen bis zu 183 kWh abrufbar. Die maximal mögliche Reichweite liegt abhängig von der gewählten Produkt-Variante bei 510 Kilometern. Dann ist die Leistung allerdings auf 370 kW (456 PS) beschnitten. Mit voller Leistung sinkt die maximale Reichweite auf 418 Kilometer. Preise stehen noch nicht fest.

Citroën Ami kommt nach Deutschland

Einen weiteren Kleinstwagen für Jugendliche bringt unterdessen Citroën nach Deutschland. Nach dem Opel Rocks-e soll ab Sommer dieses Jahres auch der schon im Jahr 2020 vorgestellte Citroën Ami neue Käuferschichten erschließen. Das Besondere an diesem 2,41 Meter kurzen elektrischen Zweisitzer mit minimalistischen 6 kW (8 PS) Leistung: Mit ihm ist es erlaubt, schon ab 15 Jahren über deutsche Straßen zu flitzen. Dafür ist die Höchstgeschwindigkeit des E-Autos auf 45 km/h begrenzt.

Citroën Ami fährt über eine Straße in Berlin.
Citroën Ami

Das allein zeigt schon: Mehr als ein Stadtauto ist der Ami aber nicht. Zudem ist die Reichweite begrenzt: auf bis zu 75 Kilometer. Der Energiespeicher (5,5 kWh) soll in rund drei Stunden über eine Haushaltssteckdose wiederaufladbar sein. Bestellungen sollen ab dem Frühjahr möglich sein, der Vertrieb erfolgt exklusiv über die Homepage von Citroën. Einen Preis nennt der Hersteller noch nicht. Das Schwestermodell Opel Rocks-e ist hierzulande ab 7.990 Euro erhältlich.

GWM Ora 03: E-Auto jetzt mit 12.000 Euro Rabatt

Und noch eine gute Nachricht zum Schluss: Der GWM Ora 03, einst eingeführt unter dem Namen Ora Funky Cat, ist ab sofort und vorerst befristet bis zum 31. März mit einer Elektroprämie in Höhe von 12.000 Euro erhältlich. So ergibt sich für den elektrischen Kleinwagen ein Aktionspreis von knapp 27.000 Euro. Das E-Auto bietet 126 kW (171 PS) und eine WLTP-Reichweite von bis zu 462 Kilometern.

Bildquellen

  • Renault 5 E-Tech Electric vorgestellt: Renault
  • Volkswage ID.7 Tourer vorgestellt: Volkswagen
  • Mercedes EQV (2024) vor einer Yacht geparkt.: Mercedes
  • Dodge Charger Daytona vorgestellt: Dodge
  • Citroën Ami fährt über eine Straße in Berlin.: Citroën
  • Von Kleinwagen bis Muscle-Car: Neue E-Autos im Anflug: Stellantis / Dodge

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Das Elektroauto soll mit aller Kraft in den Markt gepresst werden. Dieser Eindruck entsteht zumindest mit Blick auf die Politik. Und die meisten Hersteller drücken mit. Ein Autobauer geht jetzt sogar so weit und schaltet Verbrenner aus der Ferne ab.

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