Opel Rocks-e: Der Smart bekommt Konkurrenz – aber anders als gedacht

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Kompakt, kompakter, Opel Rocks-e. Mit einem neuen City-Flitzer will der Automobilhersteller aus Rüsselsheim im gleich mehrfacher Hinsicht vor allem bei Jugendlichen punkten. Wir zeigen dir, was das kleine Auto kann.
Opel Rocks-e in der Frontansicht.
Klein und kompakt: der neue Opel Rocks-e.Bildquelle: Opel

Opel bringt ab Herbst 2021 ein neues Elektroauto nach Deutschland. Der Opel Rocks-e ist als Kleinstwagen vor allem für den Stadtverkehr gedacht und soll primär eine jugendliche Zielgruppe ansprechen, die umweltbewusst mit einem Auto mobil sein möchte. Auf den ersten Blick könnte der Opel Rocks-e dem Smart Konkurrenz machen. Schaut man aber genauer hin, ist der lässige Zweisitzer eher ein Zwischending zwischen Motorroller und Pkw.

Opel Rocks-e: Klein und wendig – aber auch nur 45 km/h schnell

Das sogenannte SUM-Modell (Sustainable Urban Mobility) von Opel ist bereits für Personen ab 15 Jahren zugelassen, wenn sie über einen Roller-Führerschein der Klasse AM verfügen. Dann ist es möglich, mit dem Opel Rocks-e gemäß WLTP-Standard bis zu 75 Kilometer weit emissionsfrei zu fahren. Und das über einen 9 PS starken Elektromotor mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h. Für das Cruisen auf innerstädtischen Straßen reicht das vollkommen aus, auf Landstraßen wird der Wagen für andere Autofahrer aber streng genommen eher zu einem Hindernis.

Verbaut ist eine 5,5 kWh große Batterie, die sich über eine klassische Haushaltssteckdose in 3,5 Stunden wieder komplett aufladen lassen soll, verspricht Opel. Das passende Ladekabel ist drei Meter Lang und fest im SUM untergebracht. Es lässt sich bei Bedarf einfach aus der Beifahrertür ziehen. Für das Stromtanken an einer öffentlichen Ladesäule bietet Opel einen passenden Adapter an.

Opel Rocks-e parkt an einer Ladesäule.
Auch an einer Ladesäule lässt sich der Opel Rocks-e aufladen.

Noch kleiner als ein Smart

In der Stadt oder in Wohnvierteln mit dem Opel Rocks-e einen Parkplatz zu finden, sollte sich einfacher gestalten als mit klassischen Pkw. Denn das kleine Elektroauto ist nur 2,41 Meter lang. Zum Vergleich: Der ohnehin schon kleine Smart Fortwo bringt es auf 2,70 Meter. Weil es der Opel Rocks-e auch nur auf ein Gewicht von 471 Kilogramm bringt, ist er als Leichtkraftfahrzeug eingestuft und darf schon von Personen ab 15 Jahren gefahren werden. Unterwegs ist man in dem neuen City-Stromer auf 14-Zoll-Rädern und kann von einem 7,20 Meter kleinen Wendekreis profitieren.

Im Stadtverkehr würde man den Rocks-e vermutlich nicht sofort bei Opel verordnen. Blickt man aber auf die Front, fallen nicht nur die LED-Scheinwerfer und -Blinker auf, sondern auch der Opel Vizor. Auch am Heck ist das Markenzeichen von Opel zu finden. Zudem auffällig: Die Beifahrertür schwingt wie gewohnt nach vorne, die Fahrertür jedoch gegenläufig nach hinten in Richtung des Hecks.

Im von Kunststoff nur so strotzenden Innenraum verspricht Opel auch für Menschen mit einer Körpergröße jenseits von 1,90 Metern ausreichend Kopffreiheit. Ein Panorama-Glasdach sorgt zudem für ein eher luftiges Raumgefühl. Über einen kleinen Bildschirm hinter dem Lenkrad ist neben der Geschwindigkeit auch die verbleibende Reichweite und der Ladezustand der Batterie ablesbar. An der Mittelkonsole ist ein Smartphone-Halter zu finden, der Beifahrersitz leicht nach hinten versetzt. Das soll in erster Linie Platz für Stauraum schaffen.

Opel Rocks-e Innenraum
So präsentiert sich der Opel Rocks-e (2021) von innen.

Was kostet der Opel Rocks-e?

Erhältlich ist der Opel Rocks-e ab Herbst 2021. Deutschland ist dabei der erste Markt, auf dem das kleine E-Auto zu haben ist. Einen Preis hat der Hersteller aus Rüsselsheim noch nicht verraten, stellt aber in Aussicht, dass er deutlich unter dem eines Kleinwagens angesiedelt sein soll. Also beispielsweise noch unterhalb des Opel Corsa-e. Entscheidet man sich für ein Leasing-Angebot, soll die passende Rate auf dem monatlichen Niveau eines Tickets für den öffentlichen Personennahverkehr liegen.

Bestellungen des kleinen Stromers will Opel über seine Homepage und über ausgewählte Händler annehmen. In weiteren Ländern abseits von Deutschland soll der Opel Rocks-e ab 2022 zu haben sein. Neu ist die Fahrzeuggeneration des SUM übrigens nicht. Denn schon im Februar 2020 stellte Konzernschwester Citroën mit dem Stadtmobil Ami ein fast baugleiches Fahrzeug vor.

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6 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Paul

    Finde ich super! Leider gibt es extrem wenige, kompakte Stadtautos. Toll wäre es nur, wenn diese auch 80 km/h fahren könnten, dass man eben auch mal Autobahnen befahren kann. Von Toyota gab es vor 10 Jahren das Modell „iQ“, ich bin es jahrelang gefahren, denn es ist einfach ein besserer Smart gewesen; obwohl wir mit dem extrem zufrieden waren wurde der Toyota iQ nicht verlängert. Nun ist der Renault Twizy auch schon ein paar Jährchen alt. Es ist, gerade in den Großstädten und Ballungsräumen, definitiv Bedarf für kleine Autos und eben keine Stadtpanzer (SUVs). Jetzt traut sich neben Smart endlich Opel an die Sache.

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  2. Nutzerbild Karl

    Ui, der Multipla von Fiat stand beim (extrem hässlichen) Design wohl Pate. 45 km/h … hm, ne danke. Klein und wendig für die Stadt, das ja, aber sonst … das was man vom Innenraum sehen kann ist ja noch viel hässlicher als außen. Mich spricht er weder technisch noch vom Design an, aber ich bin ja auch „alt“ 😀

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  3. Nutzerbild Ein Leser

    Kennt hier keiner den Citroen ami?
    Alles nichts neues nur ein anderes Logo.
    Schade

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    • Doch, der Autor des Textes kennt den Ami. Und alle, die den Artikel bis zum Ende lesen. 😉

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  4. Nutzerbild Ein Leser

    @Hayo
    Wieso nur? 😉

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  5. Nutzerbild Flori

    Schade, wäre preislich meine Liga, aber nur 45km/h damit fahren zu können, macht ihn für mich zum No Go. Es wäre cool, wenn man das (technisch machbar) softwareseitig so lösen könnte, dass man die 45 km/h „Blockade“ für entsprechend authentifizierbare Nutzer aufheben kann. Wobei so „luftig“ wie das Gefährt aussieht, ist es wohl gar nicht für schnellere Fahrten geeigent.

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