Gewaltiger Kundenansturm: Telekom ist neuer Liebling

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Mehr Kunden im Mobilfunk, mehr Kunden im Breitband-Segment und mehr Kunden auch im Ausland. Die Deutsche Telekom hat das zweite Quartal des laufenden Jahres mit einem gewaltigen Erfolg abgeschlossen. Das hat auch finanzielle Auswirkungen.
Logo der Deutschen Telekom an einem Gebäude in Graz.
Die Deutsche Telekom darf über viele neue Kunden jubeln.Bildquelle: Emil O / ShutterStock.com

Die Deutsche Telekom zieht Kunden in Deutschland und anderen Teilen der Welt in diesen Monaten an, wie ein Magnet. Nicht nur im Mobilfunk, sondern auch im Breitband-Segment legte die Kundenzahl im zweiten Quartal 2023 deutlich zu. Und weil die Geschäfte in Summe besser laufen, als bisher angenommen, wird sogar das Ergebnisziel für das laufende Kalenderjahr angehoben. Einen wesentlichen Anteil trägt dazu auch das ungebrochene Wachstum in den USA bei.

Deutsche Telekom darf über viele neue Mobilfunkkunden jubeln

In Deutschland verbesserte die Telekom ihren Kundenbestand im Mobilfunk zwischen April und Juni um 1,63 auf 57,70 Millionen. Zwar wurde damit der gewaltige Zuwachs des ersten Quartals (+1,82 Millionen Mobilfunkkunden) nicht ganz erreicht. Es entschieden sich aber so viele Vertragskunden wie schon lange nicht mehr für einen Tarif bei dem Telekommunikationskonzern aus Bonn. In Summe kletterte deren Bestand um 354.000 auf nun 24,39 Millionen. Im Prepaid-Segment war ein Wachstum um 1,27 Millionen auf 33,30 Millionen aktive SIM-Karten zu verzeichnen. Getrieben wurde das Wachstum hier insbesondere durch Kunden aus der Automobilbranche.

Positiv entwickelt sich hierzulande auch der Kundenbestand im Breitbandgeschäft. Im zweiten Quartal war in diesem Segment ein Wachstum um 67.000 Anschlüsse auf nun 14,86 Millionen geschaltete Zugänge zu verzeichnen; davon 833.000 Glasfaser-Anschlüsse (FTTH). Gut 43 Prozent der Privatkunden nutzen nach Angaben der Telekom inzwischen einen Breitband-Tarif mit einer Bandbreite von 100 Mbit/s und mehr. Dass die Zahl von geschalteten Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) parallel um 140.000 auf 2,88 Millionen zurückging, war zu erwarten. Dabei handelt es sich um DSL-Leitungen, die Telekom-Wettbewerber anmieten können, um eigene Breitband-Zugänge über das Telekom-Netz anbieten zu können.

Die Zahl der Festnetz-Anschlüsse reduzierte sich im zweiten Quartal um 17.000 auf 17,33 Millionen. Diese Zahl würde noch deutlich stärker zurückgehen, wenn die Telekom ihre Breitbandzugänge nicht an einen Festnetzanschluss koppeln würde. Weiter stark nachgefragt sind auch die IPTV-Produkte rund um MagentaTV. Zum Stichtag Ende Juni nutzten 4,21 Millionen Telekom-Kunden ein solches über das Internet bereitgestellte TV-Produkt. Das waren 36.000 mehr als Ende März.

Auch das Geschäft im Ausland läuft gut

Abseits des Heimatmarktes konnte die Telekom allein in den USA ihren Kundenbestand um 1,69 Millionen auf jetzt 116,60 Millionen steigern – davon 95,09 Millionen Vertragskunden. Im restlichen Europa legte der Bestand an Mobilfunkkunden im zweiten Quartal um 225.000 auf 47,58 Millionen zu. Bei Vertragskunden war ein Wachstum um 173.000 auf 26,75 Millionen zu verzeichnen. Hinzu kommen 7,97 Millionen abseits deutscher Landesgrenzen geschaltete Festnetz- (Quartalszuwachs: +35.000) und 6,84 Millionen Breitbandanschlüsse (+72.000). Die Zahl der TV-Kunden legte im restlichen Europageschäft um 34.000 auf 4,19 Millionen zu.

All diese überwiegend positiven Entwicklungen haben zur Folge, dass auch der Service-Umsatz wächst. Und zwar um 1,4 Prozent auf 22,95 Milliarden Euro. Der Gesamtumsatz im Konzern ging aber um 2,4 Prozent auf 27,22 Milliarden Euro zurück. Grund hierfür war maßgeblich das geplante Zurückfahren des Endgerätegeschäfts in den USA. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 1,3 Prozent auf 11,62 Milliarden Euro zu, der Gewinn sogar um 5,4 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro.

Telekom investiert weniger in eigene Netze – aber nicht in Deutschland

Die Investitionen in die eigenen Netze gingen bei der Deutschen Telekom im zweiten Quartal des laufenden Jahres übrigens um 11,3 Prozent zurück. Trotzdem investierte der Konzern ohne Ausgaben für Mobilfunkspektrum 4,42 Milliarden Euro in den Ausbau der eigenen Infrastruktur. In Deutschland legten die Ausgaben nach Konzernangaben im Zuge des FTTH-Ausbaus zu, in den USA konnten die Investitionen nach dem beschleunigten 5G-Netzausbau der vergangenen Jahre hingegen zurückgefahren werden.

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