Deutsche Telekom: Massiver Kundenzulauf

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Die Deutsche Telekom ist erfolgreich in das Jahr 2023 gestartet. Sowohl im Mobilfunk- als auch im Breitbandgeschäft wurden die Kundenzahlen ordentlich gesteigert. Und auch finanziell lief es weitgehend rund.
Logo der Deutschen Telekom auf der Konzernzentrale.
Die Deutsche Telekom hat ein erfolgreiches erstes Quartal 2023 hingelegt.Bildquelle: Deutsche Telekom

Nach Telefónica Deutschland (O2) hat jetzt auch die Deutsche Telekom neue Zahlen zur geschäftlichen Entwicklung im ersten Quartal des laufenden Jahres vorgelegt. Und ähnlich wie Telefónica darf sich auch der Bonner Telekommunikationskonzern über einen ordentlichen Kundenzuwachs freuen. Und das nicht nur im Mobilfunk, sondern auch bei Breitbandanschlüssen. Der Umsatz legte im Jahresvergleich minimal zu, beim um Sondereffekte bereinigten Konzerngewinn gab es jedoch ein unerfreuliches Minus.

Deutsche Telekom mit starkem Wachstum im Mobilfunk

In Summe kann die Telekom in Deutschland inzwischen auf 56,07 Millionen geschaltete SIM-Karten blicken. Das waren 1,82 Millionen mehr als noch Ende 2022. Hauptgrund für dieses steile Wachstum in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres waren 1,57 Millionen neu geschaltete Prepaid-Karten. Allerdings handelt es sich in den meisten Fällen nicht um Privatkunden, die mit diesen vorausbezahlten SIM-Karten telefonieren, sondern um Karten, die in der Automobilbranche zum Einsatz kommen. Unter anderem auch im 5G-Netz, das laut Angaben der Telekom inzwischen für 95,1 Prozent der Kunden in Deutschland nutzbar ist.

In Summe kann die Telekom zum Stichtag Ende März auf 32,03 Millionen aktive Prepaid-SIMs blicken. Kein anderer Netzbetreiber in Deutschland hat in diesem Segment einen höheren Kundenbestand. Hinzu kommen 24,04 Millionen Vertragskunden. Hier wuchs der Bestand im ersten Quartal um 246.000 aktive SIM-Karten und damit auf etwas schwächerem Niveau als bei Telefónica Deutschland. Die O2-Mutter konnte im ersten Quartal 369.000 Vertragskunden gewinnen und den Bestand an geschalteten SIM-Karten in diesem Segment auf 26,71 Millionen steigern. Zahlen von Vodafone liegen für das erste Quartal des laufenden Jahres noch nicht vor.

Länderübergreifend lief das Geschäft der Telekom übrigens auch erfolgreich. In den USA hat der Konzern inzwischen 114,92 Millionen Mobilfunkkunden. Allein im ersten Quartal kamen dort 1,32 Millionen neue Kunden dazu. Im restlichen Europa abseits Deutschlands nutzten zuletzt 47,36 Millionen Kunden eine Telekom-SIM. Das entsprach zum Jahresauftakt einem Wachstum von 21.000 neu geschalteten SIM-Karten.

Weniger Festnetz-, aber mehr Breitbandkunden

Weiter rückläufig ist die Zahl der von der Telekom geschalteten Festnetzanschlüsse. Sie reduzierte sich zum Jahresauftakt um weitere 14.000 auf 17,35 Millionen. Im Gegenzug konnte das Unternehmen aber 74.000 neue Breitbandkunden begrüßen und den Bestand hier auf 14,79 Millionen steigern. Etwa 42 Prozent der Telekom-Kunden nutzen nach Angaben des Konzerns inzwischen einen Internetzugang mit einer Downstreamrate von mindestens 100 Mbit/s, für 769.000 Kunden hat die Telekom bereits einen Glasfaseranschluss bis ins Haus verlegt (FTTH). Die Zahl der TV-Kunden (Magenta TV) legte im ersten Quartal um 50.000 auf 4,17 Millionen zu.

Für die Telekom weniger erfreulich: Um weitere 119.000 ging die Zahl der von Wettbewerbern für eigene Breitbandanschlüsse angemieteten Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) zurück. Ende März waren noch 3,02 Millionen TAL geschaltet. Für jeden dieser Anschlüsse auf der sogenannten letzten Meile kassiert die Telekom von ihren Wettbewerbern monatlich 10,65 Euro (HVt-TAL) respektive 6,92 Euro (KVz-TAL). Ab dem Jahr 2027 werden diese Preise laut eines Beschlusses der Bundesnetzagentur auf 11,08 Euro respektive 7.20 Euro steigen.

Mehr Umsatz, weniger (bereinigter) Gewinn

Und wie lief das Auftaktquartal 2023 finanziell? Ihren Umsatz konnte die Telekom in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres um 0,3 Prozent auf 27,84 Milliarden Euro steigern. Rund 77 Prozent davon stammen inzwischen aus Aktivitäten im Ausland. Der Service-Umsatz verbesserte sich um 3,5 Prozent auf 22,81 Milliarden Euro, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 0,7 Prozent auf 11,52 Milliarden Euro.

Beim um Sondereffekte bereinigten Konzernüberschuss nach Minderheiten war aber ein dickes Minus zu verzeichnen. Er ging um 12,5 Prozent auf 1,96 Milliarden Euro zurück. Tatsächlich lag der ausgewiesene Konzerngewinn im ersten Quartal aber bei 15,36 Milliarden Euro – nach 3,95 Milliarden Euro im ersten Quartal 2022. Grund: Die Telekom hat zum 1. Februar 51 Prozent ihres Funkturmgeschäfts in Deutschland und Österreich an DigitalBridge und Brookfield verkauft. „Nun wird in unseren Zahlen sichtbar, wie die Funkturm-Transaktion für die Deutsche Telekom Wert geschaffen hat“, freut sich Telekom-Chef Tim Höttges.

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