Google Pixel 6a im Test: Das beste Handy seiner Klasse?

8 Minuten
Wie viel muss man heutzutage eigentlich für ein gutes Handy ausgeben? Nun, Google zeigt mit dem Pixel 6a, dass es nicht mehr als 400 Euro sein müssen. So viel kostet das erst kürzlich erschienene Handy nur noch. Doch ob so oder so: Der Test zeigt, was du von dem Smartphone erwarten kannst.
Google Pixel 6a im Test: Das beste Handy seiner Klasse?
Google Pixel 6a im Test: Das beste Handy seiner Klasse?Bildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Sind günstige Versionen von Flaggschiff-Modellen meist deutlich in ihrer Leistung gedrosselt, auch damit sie günstiger angeboten werden können, ist das beim Google Pixel 6a nicht ganz der Fall. Im Gegensatz zu den vorherigen Generationen macht Google keine Abstriche bei der Leistung und stattet das preiswerte Handy mit demselben Prozessor aus, der auch im teuren Pixel 6 Pro steckt. Doch das ist nur der Anfang.

Nur wenige Wochen nach dem Marktstart sinkt der Preis des Pixel 6a bereits. Das ist marktüblich. Dennoch ist der Preis von nunmehr unter 400 Euro für das das Google Phone bemerklenswert. Damit fällt es auch nummerisch in eine beliebte Kategorie.

Ausstattung und Software des Pixel 6a

Von 5G über eine schnelle WLAN-Verbindung bis hin zu Bluetooth in der Version 5.2: Das Google-Handy bietet die neuesten Verbindungsstandards. Was dem Handy fehlt: mehr Speicher. Die 128 GB, die maximal drin sind, dürften für den einen oder anderen knapp bemessen sein. Auch deshalb, da sich der Speicher nicht erweitern lässt. Der 6 GB „kleine“ Arbeitsspeicher hingegen verursacht weitaus weniger Kopfschmerzen. Man merkt an keiner Stelle, dass das Pixel aus dem Atem gerät oder ins Stocken kommt. Auch, da in dem Mittelklasse-Handy der gleiche Hochleistungsprozessor zum Einsatz kommt, wie im deutlich teureren Google-Super-Phone, dem Pixel 6 Pro.

Google Pixel 6a im Test
Google Pixel 6a im Test

Doch im Vergleich zu den teureren Pixel-Modellen musst du einige Einbußen hinnehmen. Bei der Kamera etwa und beim Display. Dafür ist das Pixel 6a IP67-zertifiziert, was es wasserdicht macht. Das ist bei Handys in dieser Preiskategorie alles andere als selbstverständlich.

Bei der Software setzt Google auf Android 12 zusammen mit allen exklusiven Funktionen der Pixel-6-Reihe. Dazu gehören Live-Untertitel und diverse KI-Funktionen bei der Bildbearbeitung. Sicherheitsupdates sind für fünf Jahre garantiert; Android-Versionsupdates für drei Jahre.

Gehäuse und Display

Das Volumen-Größe-Verhältnis ist großartig, die Farbauswahl (Schwarz, Weiß und Grün) ausreichend groß. Der Rücken des Pixel 6a besteht zwar aus Kunststoff (beim Pixel 6 und 6 Pro ist er aus Glas). Das schmälert den hochwertigen Eindruck aber keinesfalls. Insbesondere dann nicht, wenn man das Handy mit einer Hülle umwickelt. Das Gerät ist zwar groß, aber deutlich kompakter als viele andere aktuelle Handy-Modelle. Die Kamera-Einfassung wirkt ungewöhnlich, manche dürften sogar sagen, hässlich. Doch letztlich ist das Geschmackssache.

Google Pixel 6a im Test
Google Pixel 6a im Test

Der Bildschirm misst 6,1 Zoll in der Diagonalen. Damit ist er zwar etwas kleiner als jene vergleichbarer Modelle in seiner Klasse. Allerdings ist es nicht immer üblich, dass Hersteller in dieser Preis- und Leistungskategorie Handys auf den Markt bringen, die ein OLED-Display aufweisen. Google macht das aber. Das hat zur Folge, dass man als Nutzer ein Always-On-Display bekommt, was bei LCD-Bildschirmen nicht möglich ist.

Bei der Auflösung gibt sich das Pixel 6a mit Full HD zufrieden – und wir tun es auch. Diese Auflösung langt für die allermeisten Szenarien und Aufgaben. Bei der Bildwiederholfrequenz hätte Google aber wenigstens auf 90 Hz setzen können. Damit werden Bildabläufe flüssiger als mit 60 Hz, die das Pixel 6a bietet. Allerdings: Hat man kein Handy mit 90- oder 120-Hz-Display zum Vergleich, wird man nichts vermissen. Zudem nagt eine höhere Bildwiederholrate deutlich mehr am Akku.

Die Kamera des Google-Handys

Unterschiede zum teureren Pixel 6 Pro sind auf den ersten Blick ersichtlich, da das Pixel 6a eine Kamera weniger bietet. Die fehlende Telebrennweite ist aber auch so ziemlich der einzige Kritikpunkt, was die Technik angeht. Zwar trumpft das Pixel 6 mit einem 50-Megapixel-Sensor hinter dem Weitwinkelobjektiv auf. Doch am Ende spuckt die Kamera aufgrund von Pixel-Binning ein Foto mit 12,5 Megapixeln aus. Und dann sind wir auch schon bei der Auflösung der Hauptkamera des Pixel 6a.

Google Pixel 6a im Test
Google Pixel 6a im Test

Daneben bekommt man ein Ultraweitwinkelobjektiv – ebenfalls mit 12-Megapixel-Sensor – sowie eine 8-Megapixel-Kamera auf der Vorderseite, die Selbstporträts und Videotelefonaten dient. Was die Technik angeht, war es das auch schon. Die Kamera-App hat aber auch einiges zu bieten, was das Fotografieren erleichtert und Spaß bereitet.

Videos etwa lassen sich in 4K-Auflösung mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Zudem sind auch Zeitraffer- und Zeitlupenaufnahmen möglich. Es gibt einen Porträt-Modus, der den Hintergrund unscharf werden lässt und eine „Nachtsicht“-Funktion, die die Blende bei wenig Licht länger geöffnet lässt. Damit entstehen erstaunlich gute Nachtaufnahmen.

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Aber auch dem „normalen“ Modus lassen sich hervorragende Bilder im weitwinkligen und ultraweitwinkligen Format machen. Tippt man vor dem Abdrücken auf das Display, lassen sich Farbtemperatur, Schatten und Lichter per Slider regulieren. Dieser halbmanuelle Modus macht unheimlich viel Spaß und sorgt dafür, dass man bei so manchem Foto mehr herausholt als es die Automatik macht. Hinzu kommt: Das Pixel 6a hat zwar keine Makrobrennweite. Dennoch lassen sich – selbst bei schwierigen Lichtbedingungen – tolle Nahaufnahmen machen, wie die folgende Galerie zeigt.

Die Akkulaufzeit des Pixel 6a

Der Akku bringt eine Kapazität von 4.410 mAh mit sich. Das langt für einen Tag. Wer sparsamer mit dem Pixel 6a umgeht, kommt auf ein paar Stunden mehr – und andersherum. Das Pixel 6 und das Pixel 6 Pro lässt das kompaktere Modell hinsichtlich der Akkulaufzeit jedenfalls hinter sich. Es hält auch länger durch wie manch anderes Spitzenmodell von Samsung oder Sony. Dennoch gibt es auch ein „aber“ in dieser Kategorie.

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Denn: Ein Ladegerät befindet sich nicht im Lieferumfang. So musste im Test ein anderes her. Wir haben eines des OnePlus 9 Pro genommen, dass das OnePlus-Gerät mit 45 W innerhalb einer halben Stunde voll aufpumpt. Nach einer Stunde ist das Pixel 6a mit dem Ladegerät aber erst bei 57 Prozent angekommen. Erst nach gut zwei Stunden war der Akku voll. Zwar unterstützt das Pixel 6a laut Googel Schnellladeverfahren mit bis zu 18 W. Allerdings nur bei Verwendung eines Google 30-W-USB-C- oder eines Google 18-W-USB-C-Ladegeräts.

Google Pixel 6a im Test
Google Pixel 6a im Test

Doch selbst dann: 18 W sind zwar etwas mehr als noch vor ein paar Jahren üblich. Dennoch dürfte die Ladedauer mit einem entsprechenden Google-Ladegerät bei deutlich über einer Stunde liegen. Zudem lässt sich das Pixel 6a nicht kabellos aufladen. Für viele ist das zwar Schnickschnack, doch am Ende sorgt auch diese Eigenschaft für Punktabzug.

Fazit: Für wen eignet sich das Pixel 6a?

Das Design ist, ohne Frage, gewöhnungsbedürftig. Wer sich damit anfreunden kann, bekommt für 460 Euro (UVP) ein Handy, das allen Ansprüchen genügt. Wem technische Angebereien egal sind und wer mit einem 6 GB kleinen Arbeitsspeicher oder einem Display, das „nur“ in Full-HD+ auflöst, leben kann, bekommt ein Handy für den Alltag. Ja, auf Schnickschnack wie kabelloses Laden muss man verzichten. Aber das dürfte den meisten Nutzern egal sein.

Was schwerer ins Gewicht fällt: Der 128 GB kleine Speicher, der sich nicht erweitern lässt. Wir leben zwar in einer Zeit, in der alles in der Cloud abgelegt wird. Doch es ist auch ein beruhigendes Gefühl, wenn man seine Fotos und Videos auf dem Handy hat und nicht nur auf den Servern eines US-Konzerns. So zumindest kann man sie sich auch im entlegensten Winkel des Planeten Bilder von den Liebsten angucken, ohne dass man eine Internetverbindung braucht, um die Dateien aus der Wolke abzurufen.

Von der vermeintlich schlechteren Kameraausstattung darf man sich nicht blenden lassen. Zwar fehlt dem Pixel 6a eine Tele-Kamera, doch der digitale Zoom leistet so gute Arbeit, dass man sie nur selten vermissen wird. Das fehlende Teile-Objektiv, das nicht vorhandene Qi, der kleinere Speicher, das weniger hochauflösende Display: All diese Eigenschaften haben den Vorteil, dass das Pixel 6a deutlich günstiger ist, als Geräte der Oberklasse. Rund 460 Euro verlangt Google für das Mittelklasse-Smartphone. Das ist zwar etwas mehrt, als etwa Samsung für ein Mittelklasse-Handy wie das Galaxy A53 5G verlangt (gibt es schon für 330 Euro). Allerdings bekommt man mit dem Pixel-Smartphone einige exklusive Funktionen wie die Echtzeitübersetzung. Zudem ist das Pixel 6a wohl das Handy mit der besten Leistung und Kamera seiner Klasse.

Das Pixel 6a hat noch einen anderen Vorteil gegenüber den Flaggschiffen, mit denen es leistungsmäßig aufnehmen kann. Es ist ein ganzes Stück keiner und lässt sich dadurch wunderbar bedienen. Wer von einem größeren Handy auf das Pixel 6a umsteigt, wird es womöglich für etwas zu klein halten. Doch keine Sorge, daran gewöhnt man sich schnell. Und plötzlich fängt man an, das kleinere Format zu lieben.

Die Wertung

  • Gehäuse: 4,5 Sterne
  • Display: 4 Sterne
  • Ausstattung: 3,5 Sterne
  • Kamera: 4 Sterne
  • Software: 5 Sterne
  • Akku: 3,5 Sterne
  • Gesamt: 4 Sterne

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Bildquellen

  • Kein HDR, aber dennoch gut belichtet.: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Ein richtiges Teleobjektiv fehlt leider, doch der 2-fache Digitalzoom tut es auch: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Ob Weitwinkel oder Ultraweitwinkel: Die Kamera-Ausstattung des Pixel 6a ist in dieser Preiskategorie Top.: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Schönes Zusammenspiel von Schatten und Lichtern: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Foto aufgenommen mit 2-fachem Digitalzoom: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Egal, wie die Lichtbedingungen sind, es kommt kaum zu unscharfen Ergebnissen.: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Gute Kontraste kann das Pixel 6a auch.: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Die Farben werden natürlich und nicht übertrieben wiedergegeben: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Weitwinkelkamera …: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • … und der 2-fache Digitalzoom: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Nahaufnahme mit dem Pixel 6a: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Nahaufnahme mit dem Pixel 6a: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Nahaufnahme mit dem Pixel 6a: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Auch Nachtaufnahmen gelingen mit dem günstigen Google-Phone: Blasius Kawalkowski / inside digital

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4 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Johann

    Woher stammt das Wetter Widget?

    Antwort
    • Nutzerbild Blasius Kawalkowski inside digital Team

      Von der Today Weather App.

      Antwort
  2. Nutzerbild Mike#

    Kann man das Handy per USB-C an einen 24″- DELL- Monitor (via USB, USB-C oder DP- Adapter) anschließen (d.h. über Kabel, nicht über Miracast, Cromecast, WifiDirect).

    Beim neuen Sony Xperia 10 IV geht dies nicht, weil Sony dies nicht für nötig hält (1V kann es, kostet jedoch kranke 1.700€!). Warum die es ab 10II abgeschafft haben, ist mir unbekannt (vgl. https://www.sony.de/electronics/support/articles/SX691901), jedoch stimmt selbst diese Auflösung nicht, da mein Sony Xperia XZ1 compact es ebenfalls schon nicht unterstützte.

    Antwort
  3. Nutzerbild Klaus der III.

    Ihr müsst einfach mehr Wodka trinken, dann geht das auch mit den Händys besser! 😛

    Antwort

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