Idealer Stromspeicher für dein Balkonkraftwerk angekündigt

4 Minuten
Balkonkraftwerke sind hervorragender Stromlieferanten, die du dank des vereinfachten Anmeldeverfahrens schnell zu Hause anschließt - jedoch ohne Einspeisevergütung. Ein Unternehmen hat nun einen idealen Stromspeicher für dein Balkonkraftwerk angekündigt, mit dem du keine Kilowattstunde verschenkst.
Idealer Stromspeicher für dein Balkonkraftwerk angekündigt
Idealer Stromspeicher für dein Balkonkraftwerk angekündigtBildquelle: Foto von Loom Solar auf Unsplash

So groß das Interesse an Balkonkraftwerken bleibt, eine Schwäche können die kleinen Stromerzeuger allein nicht ausmerzen. Überschüssig produzierter Strom landet dank der Anmeldung als Balkonkraftwerk unvergütet im Netz. Stromspeicher können dabei helfen, keinen eigenproduzierten Strom ungenutzt zu lassen. Jetzt hat ein Unternehmen einen idealen Stromspeicher für dein Balkonkraftwerk angekündigt.

Idealer Stromspeicher für dein Balkonkraftwerk: Keine Kilowattstunde verschenkt

Balkonkraftwerke sind innerhalb der letzten Monate besonders in den Fokus geraten. Die kleinen Stromerzeuger für zu Hause liefern nicht nur dank unkompliziertem Anmeldeverfahren schnell Strom, sondern rechnen sich häufig bereits nach 7 bis 10 Jahren für den Käufer – je nach Förderung der Stadt sogar noch schneller. Damit amortisieren sie sich früher als die meisten großen PV-Anlagen. Alles in allem eine runde Sache, wäre da nicht ein Faktor, bei dem Nutzer tagtäglich Kilowattstunden verschenken.

Denn im Gegensatz zu größeren Solaranlagen erhalten Nutzer von Balkonkraftwerken keine Einspeisevergütung für den überschüssig produzierten Strom, den sie ins Netz einspeisen. Zwar fällt diese bei Weitem nicht so hoch aus, wie die Kosten für den Kauf einer Kilowattstunde, trotzdem sind sie ein Plus am Jahresende, das bei Mini-PV-Anlagen fehlt. Hinzu kommt, dass viele Arbeitnehmer über den Tag hinweg, wenn die Sonne am stärksten scheint, noch auf der Arbeitsstätte sind. Viel Strombedarf fällt somit erst in den Abendstunden nach der Heimkehr der Balkonkraftwerk-Besitzer aus.

Diese Nachteile lassen sich jedoch durch Stromspeicher ausgleichen. Den idealen Stromspeicher für dein Balkonkraftwerk hat nun die Firme Soleis AG angekündigt. Der entsprechende Stromspeicher ist perfekt für die Bedürfnisse von Mini-PV-Anlagen und deren Besitzer zugeschnitten. Er trägt den Namen „Minitower1“, da seine Größe dem eines Computertowers entspricht. Das kompakte Gerät kann dadurch unkompliziert auch bei geringerem Raum genutzt werden. Der entscheidende Vorzug liegt jedoch in der Anschlussart deiner PV-Module.

Perfekte Ergänzung zum Balkonkraftwerk: Das zeichnet den Minitower1 aus

Der Minitower1 ermöglicht dir insgesamt ein bis vier Solarmodule direkt an den Speicher anzuschließen. Der Hintergrundgedanke dabei bleibt simpel: Zwei der Module können dabei direkt den Stromspeicher aufladen, die anderen zwei Plätze speisen hingegen den Strom direkt unter Umgehung des Akkus in das Wohnungsnetz ein. Dadurch kann selbst bei geringer Einstrahlung gewährleistet bleiben, dass sowohl die Batteriezellen im Stromspeicher als auch der benötigte Stromverbrauch in der Wohnung mit dem Solarstrom versorgt werden. Nach Sonnenuntergang speist der Minitower den eingespeicherten Strom direkt in das Wohnungsnetz ein, sodass weiterhin vorrangig der produzierte Solarstrom verbraucht wird.

Minitower1 - platzsparend wie ein PC-Tower doch ideal für Balkonkraftwerke geeignet
Minitower1 – platzsparend wie ein PC-Tower doch ideal für Balkonkraftwerke geeignet

Dabei kann bequem eingestellt werden, wie viel Strom der Minitower zur Verfügung stellt. Durch einen Drehregler lässt sich die Menge von 30 bis 270 Watt stufenlos anpassen. Wer also einen unterschiedlich starken Strombedarf zu unterschiedlichen Zeiten hat, kann den Drehregler auf Wunsch anpassen. Das kann etwa vor dem Schlafengehen sinnvoll sein, wenn du zuvor mit dem Betrieb deines Fernsehers mehr Strom benötigt hast. 30 Watt lassen sich zu Hause in der Regel auch verbrauchen, wenn keine Person aktiv Elektrogeräte nutzt. Denn allein durch den Anschluss von Kühl- oder Gefrierschränken bleibt stets eine gewisse Nutzungslast im Hausnetz erhalten.  Durch die geschickte Verteilung der produzierten Strommenge über die Sonnenstunden des Tages hinweg verschenkst du damit wesentlich weniger Strom durch eine Einspeisung ins öffentliche Netz.

Das macht sich am Ende des Jahres in der Stromabrechnung bemerkbar – denn an sonnigen Tagen kann es schnell passieren, dass bis zu 60 Prozent des erzeugten Stroms direkt in das öffentliche Netz einströmen. Mithilfe des Minitowers hingegen kannst du bis zu 100 Prozent des gewonnenen Stroms eigenständig nutzen. Der Installationsaufwand ist gering, da der Minitower selbst lediglich mit den Solarmodulen verbunden und anschließend in eine entsprechende Energiesteckdose eingesteckt werden muss. Dabei ist das Gerät sowohl mit der klassischen Steckdose als auch einem Wieland-Stecker kompatibel. Wahlweise soll der Minitower in Ausführungen von ein bis zwei Kilowattstunden verfügbar sein. Konkrete Preise, zu denen der Minitower auf dem Markt erhältlich sein wird, sowie ein genaues Veröffentlichungsdatum sind noch nicht bekannt.

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14 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei.

    7 bis 10 Jahre sind immer noch zu lang.
    Jeder kennt, dass Ekektronik eine Lebensdauer von 8 bis 10 Jahre hat.
    Somit bleibt ein Balkonkraftwerk ein Minusgeschäft. Man hofft dabei sparen zu können, dabei werden nur investierte Kosten reingeholt. Und ein Speicher ändert nicht viel an der Situation. Speicher halten noch kürzer, als 7 Jahre.
    Wirtschaftlich lohnen sich die Anlagen nicht. Nur ideologisch gesehen, steuert man der Umweltrettung/Zerstörung etwas bei.

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  2. Nutzerbild Thomas Mueller

    Die 2 Module für den Tagesbedarf speisen trotzdem ins Netz wenn nicht gebraucht. Diese Module müssten deren Überschuss wegspeichern lassen.4 Module amortisieren sich nicht in 10 Jahren und Teile des Systems müssen vorher ersetzt werden.

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  3. Nutzerbild Pascak

    Das mit der Haltbarkeit von PV Anlagen ist an den Haare herbeigezogen. Nicht umsonst gegeben auch die meisten Hersteller 20-25Gewährleistung und Leistungsgarantie.

    Kann man auch gut und gerne einfach recherchieren, dass Anlagen auch noch über die 20-25Jahre halten.

    Aber die Wirtschaftlichkeit eines Speichers bei einer Balkonanlage sehe ich leider kritisch.

    Lg

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    • Nutzerbild Karsten Frei

      Die Lebensdauer von Solarmodulen steht nicht zur Debatte, aber die Wechselrichter, die jede Menge von Halbleitern und Kondensatoren haben, sind nicht so langlebig.
      Nur wenige Hersteller geben eine Garantie über fünf Jahre hinaus.
      Es liegt ganz einfach am verbauten Bauteilen.
      Selbstverständlich halten viele Geräte viel länger, als fünf oder auch acht Jahre, nur das Risiko eines Ausfalls trägt der Verbraucher, deswegen muss sich die PV-Anlage bereits in der Garantiezeit bezahlt gemacht haben.
      Wie lange ist die Garantiezeit von so einer Balkon-PV-Anlage oder so einem Speicher?

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      • Nutzerbild Karsten Frei

        Hier ein Beitrag dazu, sehr empfehlenswert.
        https://www.energie-experten.org/erneuerbare-energien/photovoltaik/wechselrichter/lebensdauer

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  4. Nutzerbild Baumann

    Kommt wohl auch darauf an wieviel der Stromspeicher kostet. Und natürlich wie lange er hält.

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  5. Nutzerbild Tom

    Es gibt Einspeise-Inverter mit Sensor. Dieser muss im Anschlussverteiler über die benutzte Phase geschoben werden. In dem Moment, wenn der Sensor Upload feststellt, wird der Inverter gedrosselt. Es wird also maximal soviel aus der Batterie ins Hausnetz eingespeist, wie gerade hinter dem Sensor (auf dieser Phase) benötigt wird. Reicht die Wandlerleistung nicht aus, wird ganz normal aus dem Netz nachbezogen.
    Man benötigt zusätzlich einen Laderegler (Converter), eine geeignete Batterie (2x100Ah, 12V reichen meistens schon) und natürlich die PV-Module. Die „Nulleinspeisewandler“ gibt es derzeit mit 1000W und mit 2000W Leistung. Sie laufen auch ohne Sensor und Batterie, aber das war ja nicht die Aufgabe.
    Die üblichen Microinverter kann man hier nicht mehr gebrauchen.
    2 x Solarmodul 410WP, 380,-€
    2 x stabile Befestigung, 75,-€
    2 x Batterie 100Ah, 12V, 160,-€
    1 x Batteriekabelsatz mit vier Klemmen, 25,-€
    1 X Laderegler (Converter), 80,-€
    1 x Nulleinspeisewandler (Inverter) mit Sensor, 1000W 350,-€
    1 x Set Kabel, FI/LS, usw., 70,-€
    Zusammen 1.140,-€
    Bei geeigneter Montagerichtung liefert ein solches Mini-PV-Kraftwerk von März bis Oktober täglich 4 bis 8 kWh, also ca. 1.440kWh => 600,-€ Ersparnis, kann also in zwei Jahren amortisiert werden. In den Wintermonaten mit bedecktem Himmel kommen aber meistens nur bescheidene 1kWh am Tag heraus.
    Die Anlage ist mit 0% Mehrwertsteuer bei solarharz.de erhältlich.

    1 × Converter

    Antwort
    • Nutzerbild Peter M

      Sehr guter Hinweis, dass es Einspeise-Wechselrichter mit Lastsensor gibt wie den GTIL Sun-1000G2 gibt, die den aus der Batterie eingespeisten Strom automatisch auf das begrenzen, was gerade gebraucht wird (Nulleinspeisung). Aber bei diesen einfachen Dingern funktioniert die Regelung nur auf einer Phase.
      Hier hat das jemand genauer beschrieben: https://ddvo.github.io/Solar/#Entnahme

      Antwort
  6. Nutzerbild Tom

    Es gibt Einspeise-Inverter mit Sensor. Dieser muss im Anschlussverteiler über die benutzte Phase geschoben werden. In dem Moment, wenn der Sensor Upload feststellt, wird der Inverter gedrosselt. Es wird also maximal soviel aus der Batterie ins Hausnetz eingespeist, wie gerade hinter dem Sensor (auf dieser Phase) benötigt wird. Reicht die Wandlerleistung nicht aus, wird ganz normal aus dem Netz nachbezogen.
    Man benötigt zusätzlich einen Laderegler (Converter), eine geeignete Batterie (2x100Ah, 12V reichen meistens schon) und natürlich die PV-Module. Die „Nulleinspeisewandler“ gibt es derzeit mit 1000W und mit 2000W Leistung. Sie laufen auch ohne Sensor und Batterie, aber das war ja nicht die Aufgabe.
    Die üblichen Microinverter kann man hier nicht mehr gebrauchen.
    2 x Solarmodul 410WP, 380,-€
    2 x stabile Befestigung, 75,-€
    2 x Batterie 100Ah, 12V, 160,-€
    1 x Batteriekabelsatz mit vier Klemmen, 25,-€
    1 X Laderegler (Converter), 80,-€
    1 x Nulleinspeisewandler (Inverter) mit Sensor, 1000W 350,-€
    1 x Set Kabel, FI/LS, usw., 70,-€
    Zusammen 1.140,-€
    Bei geeigneter Montagerichtung liefert ein solches Mini-PV-Kraftwerk von März bis Oktober täglich 4 bis 8 kWh, also ca. 1.440kWh => 600,-€ Ersparnis, kann also in zwei Jahren amortisiert werden. In den Wintermonaten mit bedecktem Himmel kommen aber meistens nur bescheidene 1kWh am Tag heraus.
    Die Anlage ist mit 0% Mehrwertsteuer bei solarharz.de erhältlich.

    Antwort
    • Nutzerbild IchAuch

      @ Tom, sehr optimistisch gerechnet
      ich habe mit meinem Balkonkraftwerk 600W Ausrichtung genau Süd im letzten Jahr ca. 600KWh Ertrag gehabt. 600KWh x 0,47€ = 282€
      die Frage der ganzen speicherei würde sich nicht stellen, wenn der Strom 1 zu 1 verrechnet werden würde. Zumindest bei Balkonkraftwerken
      Beim jetzigen Zustand am Tag kein nennenswerter Verbrauch rechnet sich meine Anlage nie 🙁
      Ich kann ja nicht noch alles auf Smart Home umbauen. Das wäre/ist aber auch nur 2-3x Woche Geschirrspüler bzw. Waschmaschine für 2 Stunden

      Antwort
    • Nutzerbild Peter M

      Guter Hinweis auf Einspeise-Wechselrichter mit Sensor/Limiter wie den Sun-1000G2 GTIL. Aber diese einfachen Dinger machen die – eigentlich sehr sinnvolle – automatische bedarfsgerechte Regelung nur auf einer Phase.

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  7. Nutzerbild Martin Tischer

    Deutschland läuft wie immer hinterher, vorallem wenn es zu Gunsten des Endverbrauches geht! Technisch ist es ja möglich selbst erzeugten Strom, der nicht benötigt wird, ins Netz einzuspeisen ( rückwärts laufender Zähler) Aber D überlegt,überlegt und muss Gesetze ändern. ALLES Unterirdisch.

    Antwort
  8. Nutzerbild J. Sekmann

    Genau der Hintergrund, den mein Vorgänger geschrieben hat, ist das Problem.
    Hier wird wieder einmal alles ewig diskutiert!
    Seit langem ist klar, dass wir Alternativen brauchen und nicht erst seit einem Jahr ist uns die Energie-Abhängigkeit bewusst, in der wir uns befinden.
    Dann wird eine Werbung geschaltet „Lieber Mitbürgerinnen und Mitbürger…“; jeder hat sie sicher schon (zu) oft gesehen.
    Stellt man hier an das Amt eine Frage, bekommt man keine Antwort.
    Hier dezentral (!) Energie zu erzeugen, ist ja genau auf diese Weise möglich.
    Hier muss SCHNELL vom Gesetzgeber vorgegeben werden, dass der Zähler zugunsten des Erzeugers läuft: Entweder rückwärts oder ein Doppelzähler, der beide Richtungen unabhängig zählt.
    So bräuchte man keinen Stromspeicher – denn neben den Kosten ist es auch wieder fraglich für die Umwelt in Bezug auf die Entsorgung, wenn die Akkus mal tot sind.
    Da fragt man sich, wir da lange und ewig diskutier, weil man die Energiemultis mit Samthandschuhen anfassen will?

    Antwort
  9. Nutzerbild Peter M

    Der Artikel ist sträflich blauäugig. Die Autorin hat offensichtlich bei dem Thema keinen Durchblick.
    Eine primitive konstante Einspeisung aus dem Akku ist sehr ineffizient, weil je nach aktuelle variabler Last entweder zu viel Strom eingespeist wird, also doch was verschenkt wird, oder zu wenig, und dann läuft die Batterie im Sommer oft über. Die Amortisationszeit wird damit viel zu lang.

    Antwort

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