Huawei P20 Pro im Test: Kamera, Kamera, Kamera!

24 Minuten

Das Huawei P20 Pro im Test
Bildquelle: Stefan Winopal / inside-digital.de

Design und Verarbeitung

Huawei P20 Pro: Unboxing

Neues Jahr, neues Flaggschiff – neues Logo! Der chinesische Hersteller gönnt mit der neuen Modellpalette auch seinem Corporate Design eine visuelle Erfrischung. Auf den bekannten roten Huawei-Fächer müssen Fans der Marke auf der Verpackung nicht gänzlich verzichten, doch die neue Typografie, in der Huawei seinen Markennamen setzt, ist deutlich prägnanter. Um sein neues Design gekonnt in Szene zu setzen, bedienen die Chinesen sich eines ausgeprägten Minimalismus. So ist die ausschließlich weiße Schachtel mit abnehmbarem Deckel fast ausschließlich in Rotgold beschriftet. Sowohl das Hersteller- als auch das Produkt-Logo glänzen dem Nutzer so von der samtig-matten Kartonoberfläche entgegen. Der Schriftzug „Leica Triple Camera“ hingegen ist in rot und grau auf die Vorderseite aufgedruckt und im Gegensatz zu den glänzenden Elementen auch nicht geprägt.

Die Innenseite des Kartons, unterhalb des Smartphones, ist nicht weiß, sondern in einem hellen Eierschal-Ton gefärbt. In einzelnen Fächern ist dort der Lieferumfang angeordnet:

  • USB-Kabel (USB-C zu USB-A)
  • Adapter USB-C zu 3,5-mm-Klinke
  • Headset mit USB-C-Anschluss
  • Schnellladegerät (Huawei SuperCharge)
  • Transparente Schutzhülle
  • Display-Schutzfolie (vorinstalliert)
Die Verpackung des Huawei P20 Pro
Bildquelle: Stefan Winopal / inside handy

Huawei P20 Pro: Hands-On

So gering die Änderungen beim ärgsten Konkurrenten Samsung in diesem Jahr ausfielen, so sehr hat Huawei sein großes Flaggschiff auf links gedreht; gewissermaßen blieb kein Stein auf dem anderen. Doch Nutzer, die vom P10 Plus upgraden, brauchen sich nicht sorgen, denn die Anordnung der Hardware-Tasten blieb fast gleich – inklusive des Farbtupfers auf dem Power-Button. Alles andere, wie den Metall-Unibody und den farblich abgesetzten Streifen für die Kameras und Antennen an der Oberseite sowie die breiten Ränder ober- und unterhalb des Displays hat Huawei in Rente geschickt.

Das Ergebnis ist ein Glas-Metall-Gehäuse, das mit einem langgezogenen Display inklusive Steg aufwartet – bei Huawei übrigens „Einschnitt“ genannt. Die Rückseite ist je nach Ausführung farbig, in jedem Fall aber spiegelnd, der Metallrahmen ist passend dazu auf Hochglanz poliert.

Die Kamera aus gleich drei Objektiven hat Huawei vertikal auf der Rückseite angebracht. Sie ragen etwas aus dem Gehäuse hervor und sind nicht alle drei in das gleiche Modul verpflanzt worden. Denn während zwei Kamers sich ein Modul teilen, ist die dritte darunter platziert, ragt ebenfalls aus der Geräterückseite heraus, jedoch nicht so weit wie das Doppelmodul. Dadurch wirkt die dritte Kamera wie ein Fremdkörper. In Verlängerung der Kameramodul-Ausrichtung hat Huawei den Leica-Schriftzug aufgebügelt und erstmals die Leica-Nomenklatur für ein Zoom-Objektiv genutzt. Schweift das Auge noch etwas weiter am Rahmen entlang trifft es irgendwann auch auf den neu gestalteten Huawei-Schriftzug. Das Fächer-Logo Huaweis sucht man am Gerät indes vergebens.

Auf der Frontseite versucht Huawei das Display-Gehäuse-Verhältnis zu maximieren und setzt zu diesem Zweck auf einen Steg, der LED, Ohrmuschel und Frontkamera aufnimmt. Diese Aussparung im Display-Panel wird vielfach auch „Notch“ genannt und ist von Apples iPhone X wohlbekannt – die Touch-Phone-Pioniere aus Cupertino gelten als die ersten, die ein solches Display verbaut haben und wurden bereits vielfach nachgeahmt, jetzt also auch von einem so namhaften Hersteller wie Huawei.

Im Gegensatz zu Apple mochte Huawei dann aber doch nicht auf einen Fingerabdruck-Sensor verzichten und nicht mal eine Platzierung auf der Rückseite war Huawei für das Flaggschiff gut genug. Ein schmaler Streifen unterhalb des Displays ist für den Hersteller der Ort der Wahl. Dort residiert der Sensor nun gequetscht wie eine Ölsardine in der Dose.

Am Rahmen hat sich dagegen wenig getan. Der chromfarbend glänzende Rahmen des Huawei P20 Pro unterscheidet sich nur durch den Wegfall des Klinken-Ports für Kopfhörer vom bisherigen Design. Der Übergang zum Heck ist bauartbedingt anders gelöst als beim P10 Plus: Da kein Unibody-Gehäuse zum Einsatz kommt, geht der Rahmen nicht einfach in die Rückseite über, sondern bildet eine kleine Kante. Sie ist jedoch elegant gelungen und stört dank abgerundetem Heckglas nicht im Geringsten.

Das P20 Pro kann im Hands-On von Beginn an Punkte sammeln. Eine tolle Haptik und ein Gewicht, das dem Nutzer hochwertige Materialien vermittelt, sind nur zwei der positiven Ersteindrücke. Dazu kommt ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Kanten und Rundungen sowie eine gute Gewichtsverteilung.

Die mechanischen Taster an Huaweis Triple-Kamera-Smartphone sind trotz der Größe gut zu erreichen und sorgen so für eine einfache Bedienung. Auch der Fingerabdruck-Sensor spricht gut an – wie beim Vorgängermodell lässt dieser sich mit Android-Systemfunktionen belegen, sodass die Software-Buttons für Zurück, Home und Multitasking ausgeblendet und Bildschirmplatz freigegeben werden kann.

Ein leidiges Thema ist die bauartbedingte starke Verschmutzung mit Fingerabdrücken. Schnell ist die Rückseite voll davon, wer keine Schutzhülle verwendet und Wert auf ein gepflegtes Smartphone legt sollte deshalb ein Putztuch stets zur Hand haben.

Die Verarbeitung bietet kaum Raum für Kritik: Die Aussparungen für Bauteile, Ports und Tasten sind sauber gefräst und bilden keine scharfen Kanten. Lediglich der USB-C-Port an der Unterseite ist etwas scharfkantig geraten – zumindest beim Testgerät. Das Material, ob Metall oder Glas, zeigt sich von der hochwertigen Seite und das Gehäuse schweigt auch bei kräftiger Biege- und Torsionskraft.

Die Taster sitzen sauber im Gehäuse und es bewegt sich nichts in irgendeine ungewollte Richtung. Einzig die herausragenden Kamera-Module könnten geschmeidiger und eleganter verbaut sein – auch diese Stelle des P20 Pro ist etwas scharfkantig. Doch die Kritik bewegt sich hier auf einem sehr hohen Niveau. Somit ist bei der Verarbeitung wie auch der Haptik alles im grünen Bereich, auch wenn sich Huawei noch Luft nach oben gelassen hat.

Insgesamt wirkt das Äußere trotz kleiner Schwächen beim Kamera- und USB-Design gelungen und Huawei kann mit breiter Brust in die Vergleiche mit der Konkurrenz gehen.

Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen

Display

Mit dem Seitenverhältnis von 18,7:9 besitzt man beim Huawei P20 Pro ein eigenes Format, das sich zwischen dem des Samsung Galaxy S9+ (18,5:9) und den 19,5:9 des iPhone X ansiedelt – jedoch deutlich näher an Samsung. Damit ergibt sich eine FHD+-Auflösung von 1.080 x 2.240 Pixeln. Mit seiner Bildschirmdiagonalen von 6,1 Zoll ist das P20 Pro das größte Modell der neuen P-Generation. Zusammen ergibt sich eine Pixeldichte von 408 ppi und damit erreicht das Flaggschiff einen Bereich, der nur noch von Display-Gourmets und VR-Junkies kritisiert werden kann.

Mit der Auflösung hat sich Huawei angreifbar gemacht: Mittlerweile sind deutlich höhere Auflösungen möglich – in der Preisklasse des P20 Pro sind sie gar Standard. Im Alltag wird es hier jedoch wenig zu meckern geben, denn eine Full-HD-Auflösung reicht in Smartphone-Größen vollkommen aus, sodass auch Smartphones mit höheren Auflösungen meist softwareseitig heruntergeregelt sind.

Im ersten Eindruck zeigt sich, dass das Display scharf und mit ordentlichen Farben abbildet. Die Blickwinkelstabilität ist auf gutem Niveau und die maximale Helligkeit kommt gegen das sehr helle Umgebungslicht passabel an. Dies verdankt das Huawei P20 Pro der OLED-Display-Technologie, die für großartige Kontraste und effektvolle Farben bekannt ist.

Die Bedienung gelingt jedoch nicht mehr einhändig. Zumindest wenn man in die oberen Ecken des Displays reichen will ist ein Umgreifen notwendig. Dafür hat Huawei jedoch einen Einhandmodus implementiert, der mit einem Streichen über die Navigations-Buttons aktiviert wird.

Bildschirmeinstellungen des Huawei P20 Pro
Bildquelle: inside handy

Die Anzeige des Huawei P20 Pro unterstützt auch softwareseitig einige Kniffe, die dem Display eine gute Anpassung an den Nutzer verleihen. So ist der augenschonende Nacht-Modus ja mittlerweile bei den meisten Herstellern Standard. Auch eine Anpassung der Farbtemperatur und -lebendigkeit ermöglichen die Display-Einstellungen. Hier findet wohl jeder, was er braucht.

Nein zur „Notch“

Ein spezieller Fall ist die „Notch“ – entweder man hasst oder man liebt den Steg. Huawei hat in den Einstellungen für den „Einschnitt“ verschiedene Möglichkeiten vorgesehen, wie das Smartphone mit seiner baulichen Besonderheit umgehen kann. Entweder der Bereich links und rechts des Stegs wird gemäß der aktuellen App bunt beleuchtet oder aber schwarz hinterlegt. Eine zusätzliche Abrundung des Bildschirm-Geschehens lässt die „Notch“ so optisch verschwinden. Wer den Display-Steg also als störend empfindet, dem bietet Huawei eine entsprechende Alternative.

Steg-Einstellungen des Huawei P20 Pro
Bildquelle: inside handy

Das Display des Huawei P20 Pro ist nicht nur groß – es ist großartig. Das OLED-Display ist ein echter Blickfang, einzig in der Auflösung ist noch Luft nach oben.

Einzelwertung: 5 von 5 Sternen

Ausstattung und Leistung

Neben einer weiteren Kamera und einem vergrößerten Arbeitsspeicher ist es vor allem die Display-Größe, die den Unterschied zwischen P20 Pro und P20 ausmacht. Auch andere Hersteller nutzen vor allem diese Spezifikationen, um ihre großen von ihren kleinen Flaggschiffen abzusetzen. Dazu kommt bei Huawei auch ein größerer Akku und eine Zertifizierung nach IP67, die das P20 Pro vor Wasser– und Staubeintritt schützt.

Wie auch das kleine P20 setzt das P20 Pro auf Huaweis Kirin-970-Chip, der Apps mit acht CPU-Kernen einheizen soll. Vier der acht Kerne schlagen dabei mit bis zu 2,36 GHz, bei den anderen Vier ist bei 1,8 GHz Schluss. Die Speicherausstattung ist mit 6 GB Arbeitsspeicher und 128 GB Datendepot recht großzügig bemessen, eine Erweiterung des Speichers mittels Micro-SD-Karte ist mangels Steckplatz jedoch ausgeschlossen.

Huawei P20 Huawei P20 Pro
Huawei P20
Bildquelle: Huawei
Huawei P20 Pro
Bildquelle: Huawei
Display 5,7 Zoll, 1.080 x 2.240 Pixel 6.1 Zoll, 1.080 x 2.240 Pixel
Betriebssystem-Version Android 8.1 (Oreo), EMUI 8.1
Prozessor Kirin 970 Octa-Core (4 x 2,36 GHz, 4 x 1,8 GHz)
RAM 4 GB 6 GB
interner Speicher 128 GB
MicroSD nein
Kamera vorne/hinten 24 MP / 20 + 12  MP (Dual-Cam) 24 MP / 40 + 20 + 8 MP (Triple-Cam)
Fingerabdruckscanner ja
Akku 3.400 mAh 4.000 mAh
induktives Laden nicht möglich
USB-Port USB 3.1 Typ-C
IP-Zertifizierung keine IP67 (Schutz vor Untertauchen)
Abmessungen (mm) 149,1 × 70,8 × 7,65 155 × 73,88 × 7,65
Farben Blau, Schwarz, Pink-Gold Schwarz, Blau, Twighlight
Einführungspreis 649 EUR 899 EUR
Veröffentlichung   6. April (Vorbestellungen schon jetzt möglich)

Einen Teil der Leistungsbewertung eines Smartphones stellt stets ein Benchmark-Test. Dieser soll das Gerät an seine Grenzen bringen und zeigen, was die Hardware zu leisten vermag. Durchgeführt wurde der Test von AnTuTu in Version 7. Dieser recht neue Test misst verschiedene Merkmale, um daraus einen Punktewert zu ermitteln. Ganz einfach: Je höher der Wert, desto besser die Performance. Huawei verwendet im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern eigene Prozessoren. Die Punktzahl des Benchmark-Tests ist hier also anders zu interpretieren als wenn bloß zwei Mal der gleiche Qualcomm-Prozessor verglichen wird – hier geht es wirklich um die Leistung der Plattform.

Das neue Huawei P20 Pro erreicht in diesem Test ein Ergebnis von stolzen 208.497 Punkten. Über 200.000 Punkte muss ein aktuelles Flaggschiff hier aber auch hinlegen. Die Konkurrenz mit Snapdragon- und Exynos-Prozessoren ist Huawei um einige tausend Punkte überlegen. Das Sony Xperia XZ2 Compact erreichte im Test beispielsweise fast 266.000 Punkte. Täuschen lassen sollte man sich von der großen Diskrepanz jedoch nicht: Die Punktzahl zeigt, dass es sich um ein rasend schnelles Flaggschiff handelt, denn Mittelklasse-Modelle erreichen die 200.000er Schwelle in der Regel nicht.

Benchmark-Tests im Vergleich (AnTuTu 7.0)

Umfeld Modell Benchmark-Wert
Testgerät Huawei P20 Pro  208.497
 direkte Konkurrenten Sony Xperia XZ2 258.397
Samsung Galaxy S9+ 249.185
Huawei P10 164.163
 ehemalige Spitzenmodelle HTC U11+ 216.125
Huawei Mate 10 Pro 212.419
Razer Phone 208.107
 aktuelle Referenz (Android) Sony Xperia XZ2 Compact 264.971
Samsung Galaxy S9+ 249.185
Samsung Galaxy S9 244.895

Erwartungsgemäß meistert Huaweis neues Spitzenmodell sämtliche Alltagsaufgaben mit links. Weder beim App-Start noch bei deren Benutzung erlaubt sich das P20 Pro eine Auszeit. Auch 3D-Spiele wie das Kampfspiel Tekken oder die Rennsimulation Asphalt Extreme machen dem Handy trotz detailverliebter Grafik nicht sonderlich zu schaffen.

Das Huawei P20 Pro ist sehr verbindungsfreudig und lässt in Sachen Konnektivität kaum einen Wunsch offen. Neben schnellem LTE, WLAN und Bluetooth – leider nur in der nicht ganz frischen Version 4.2 – steht so auch die Nahfeldkommunikation über NFC offen. Auch USB-OTG beherrscht das P20 Pro selbstverständlich und einen IR-Blaster hat Huawei ebenfalls eingebaut, auch wenn vergessen wurde, die passende App für das Steuern der heimischen HiFi-Geräte zu installieren – der Play-Store schafft hier Abhilfe und mit einer entsprechenden Drittanbieter-App gelingt das Steuern eines Fernsehers über Infrarot mühelos.

Verbindungsmöglichkeiten des Huawei P20 Pro

Feature Vorhanden Funktion
HSPA Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE Mobilfunkstandard, Down-max 1.200 Mbit/s, Up-max: 150 MBit/s
USB-OTG Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher (nicht ab Werk vorhanden)
NFC Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version 4.2
WLAN-Standards IEEE 802.11 a/b/g/n/ac
Qi Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones

Telefonieren kann man mit dem Huawei P20 Pro natürlich auch. Und das sogar in exzellenter Qualität. Ein Testanruf aus dem Festnetz ins das Mobilfunknetz der Telekom (Congstar) überzeugte in der Qualität sowohl auf Seiten des Angerufenen, wie auch auf Seiten des Anrufers. Der Klang der Freisprecheinrichtung war etwas blechern, aber gut verständlich. Telefoniert wird auf Wunsch übrigens auch mit zwei Karten: Das Huawei P20 Pro ist als Dual-SIM-Variante mit LTE auf beiden Karten erhältlich, bei Netzbetreibern dürfte jedoch nur das Single-SIM-Modell vertrieben werden.

Hinsichtlich Ausstattung und Leistung lässt das Huawei P20 Pro kaum einen Wunsch offen, die solide Flaggschiff-Kost die der Hersteller serviert ist aber an dieser Stelle auch nicht gerade mit Highlights gespickt.

Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen

Kamera

Mit der Kamera des P20 Pro geht Huawei auf’s Ganze: Eine schnöde Doppelkamera genügte dem Anspruch scheinbar nicht, den der Hersteller an das professionelle Flaggschiff hat – und so hat sich gleich ein ganzes Kamera-Trio auf der Rückseite des Edel-Smartphones versammeln dürfen. So ist sowohl der von den Huawei-Leica-Kollaborationen wohl bekannte Schwarzweiß-Sensor wieder mit von der Partie als auch ein Teleobjektiv, das für Zoom-Effekte genutzt werden kann. Der Kameraaufbau stellt sich folgendermaßen dar:

  • Oben: Tele-Kamera (8 Megapixel, 1/4,4 Zoll RGB-Sensor; Objektiv: äquivalente Brennweite 80 mm, Blende 1:2,4)
  • Mitte: Hauptkamera (40 Megapixel, 1/1,73 Zoll RGB-Sensor; Objektiv: äquivalente Brennweite 27 mm, Blende 1:1,8)
  • Unten: Zweitkamera (20 Megapixel, 1/2,78 Zoll Monochrom-Sensor; Objektiv: äquivalente Brennweite 27 mm, Blende 1:1,6)

Der Hauptsensor im flotten Kamera-Dreier – flott ist hier übrigens wörtlich zu nehmen, die Kamera reagiert blitzschnell – ist mit 1/1,78 Zoll noch größer als im Samsung Galaxy S9+ (1/2,55 Zoll). Die Blende ist mit 1:1,8 etwas kleiner als bei Samsungs großem Flaggschiff, doch dank der Sensorgröße vermag das Huawei P20 Pro trotzdem fast ein Viertel mehr Licht einzufangen als Smartphones mit kleineren Sensoren. Damit immer alles schön scharf ist, gibt es auch einen aktiven Laser-Autofokus.

Der Farbsensor arbeitet mit 40 Megapixeln was für eine Smartphone-Kamera zunächst nach viel klingt, doch in der Regel werden nicht alle diese Pixel auch abgespeichert: Vier der Pixel ergeben immer einen Pixel im fertigen Bild. Treuen inside-digital.de-Lesern könnte dieses Verfahren bekannt vorkommen, denn auch das Nokia Lumia 1020 – für viele lange eine Ikone der Smartphone-Fotografie – nutzte ein ähnliches Verfahren um aus seiner 41-Megapixel-Kamera kleinere, 5 Megapixel umfassende Werke zu generieren.

Willkommen im KI-Zeitalter

Das Besondere an der Kamera des Huawei P20 Pro ist aber nicht der große Sensor oder die hohe Anzahl an Megapixeln, sondern die Art und Weise, wie die Bilder entstehen: Denn mit der von Huawei klangvoll als „Light Fusion Camera“ titulierten Aufnahmetechnik werden tatsächlich immer die gesamten Informationen aller drei Kamera-Module herangezogen, um daraus das Bild zu berechnen. Die Stärken der einen gleichen so Schwächen einer anderen Kamera aus. Doch damit nicht genug: Die „Master AI“, die beim einfachen Foto-Modus standardmäßig aktiviert ist, optimiert fortlaufend die Kamera-Einstellungen für die erkannten Motive. Sei dies Text, eine Landschaft oder ein Porträt: Einfach draufhalten, abdrücken und die KI kümmert sich um den Rest – und sie tut das erstaunlich gut.

Wenn es dunkel wird …

Wenn die Sonne untergeht und Mond und Sterne die Hoheit am Firmament übernehmen, dann hat das Stündlein der Kamera-Triade geschlagen. Denn mit dem Nacht-Modus gelingen beeindruckende Aufnahmen, die oftmals mehr zeigen, als mit dem bloßen Auge erkennbar ist – ganz ohne Blitzlicht.

Die Kamera macht dazu mehrere Fotos und nutzt auch hier wieder alle zur Verfügung stehenden Sensoren. Dabei wird die Lichtempfindlichkeit und die Belichtungsdauer immer weiter erhöht. Sind auf diese Weise genug Bildinformationen gesammelt worden, stellt die Software ein fertiges Bild zusammen – mit beeindruckenden Ergebnissen.

Unendliche Möglichkeiten

Man mag es nicht glauben, aber Huawei hat die Leica-Version seiner Kamera-App abermals erweitert. So gibt es im Porträt-Modus nun zuschaltbare Beleuchtungs-Szenarien, die an solche vom iPhone X erinnern. Die Ergebnisse sind jedoch meist eher durchwachsen. Das Testgerät, das vermutlich noch mit Vorserien-Software daherkommt, ließ bei dieser Funktion auch keine richtige Auswahl zu.

Neben der intelligenten „Master AI“ lässt das Huawei P20 Pro auch die Auswahl bestimmter Modi zu. Diese stehen im Feld „Mehr“ der Kamera-App zur Auswahl. Neben einigen nützlichen Funktionen finden sich hier auch Spielereien wie ein 3D-Panorama mit netten Effekten aber auch die Zeitlupen-Funktion, mit denen sich beeindruckende Videos mit 960 Bildern pro Sekunde aufzeichnen lassen – dies allerdings beschränkt auf eine Auflösung von 720p. Wem das immer noch nicht reicht, findet an dieser Stelle auch die Möglichkeit weitere Kamera-Modi herunterzuladen.

Kamera-App des Huawei P20 Pro
Bildquelle: inside handy

Und auch wer jetzt denkt, dass Kamera-Modi und „Master AI“ nur eine unnötige Spielerei sind, wird nicht enttäuscht. Selbstverständlich enthält die P20-Pro-Kamera auch einen Pro-Modus. In diesem ist – neben einer Vielzahl manueller Einstellungsmöglichkeiten – sogar die Verwendung des RAW-Formats erlaubt, das die spätere Bearbeitung der Bilder in Tools wie Adobe Lightroom erleichtert. Denn hier werden einfach alle Informationen der Sensoren abgespeichert, anstatt wie bei einem JPEG ein fertiges Bild zu speichern.

Huawei P20 Pro Kamerasiegel

Um die Kamera des Huawei P20 Pro zu beschreiben kommen nicht viele Worte in Frage. Eines davon ist mit Sicherheit: beeindruckend.

Einzelwertung: 5 von 5 Sternen

Software und Multimedia

Wie es sich für ein brandneues Smartphone-Flaggschiff gehört, hat das Huawei P20 Pro die allerneueste Android-Version 8.1 Oreo an Bord. Doch das Huawei P20 Pro wäre kein Huawei, wenn nicht auch die Benutzeroberfläche EMUI in der korrespondierenden Version 8.1 Teil der Benutzererfahrung wäre. Wie alle Hersteller-Oberflächen kann man EMUI, das mal Emotion UI hieß, lieben oder hassen, im Gegensatz zu den meisten anderen Herstellern lässt sich über Huaweis Werk jedoch sagen, dass man sich ein großes Stück Eigenständigkeit bewahrt hat. Denn obgleich es in den letzten Jahren einen starken Trend dazu gab, die eigene Oberfläche an die reine Android-Erfahrung von Google anzunähern, ist Huawei diesem Pfad höchstens im Gänsemarsch gefolgt.

Ein Vorteil der Huawei-Oberfläche ist, dass sie im Gegensatz zum Android-Standard sehr anpassbar ist. So können komplette Themes geladen und angewendet werden, um die komplette Oberfläche inklusive der Icons, Hintergrundbilder und Farben anzupassen. Wem das nicht ausreicht, kann sich aus dem Play-Store einen alternativen Launcher installieren, hier gibt es eine ganze Reihe an unterschiedlichen Startbildschirmen für unterschiedliche Ansprüche.

Das Software-Paket ist wie gewohnt bei Huawei recht üppig. Schon nach dem ersten Einschalten ist das Smartphone für die meisten Einsätze gut ausgerüstet. Neben den Google Basics wie Duo, der Such-App, Gmail und Maps sind beispielsweise auch Googles Office-Anwendungen Docs und Tabellen mit am Start und ergänzen die Google-Drive-App. Auf die eigene SMS-App verzichtet Huawei inzwischen zugunsten der Google-App Messages, setzt aber mit „Memo“ weiterhin auf eine eigene Lösung für Notizen, anstatt auf die gleichnamige Google-Variante. Auch die eigene E-Mail-App ist mit an Bord und konkurriert mit Gmail um die Nutzergunst. Auch bei der Übersetzer-App, die ebenfalls mitgeliefert wird, setzt man nicht auf die Google-Lösung, sondern auf die von Microsoft. Der Windows-Konzern hat seine Übersetzungs-App nämlich extra für den KI-Koprozessor des Kirin 970 optimiert. Mit Facebook und Instagram reiht sich auch das Zuckerbergsche Imperium in die etwas wild wirkende, aber dennoch erfreulich Redundanz-arme und vollständige Liste ein.

Ein großes Ärgernis für viele Nutzer hingegen ist Bloatware, die auch auf dem Huawei P20 Pro zu finden ist. Die Redaktion von inside-digital.de definiert Bloatware als vorinstallierte Software, die einen eindeutig kommerziellen Hintergrund verfolgt und nicht vom Hersteller des Smartphones oder Google bereitgestellt wird. In der Regel lassen sich die Hersteller die Platzierung der Software auf ihren Smartphones entgelten, vor allem bei Flaggschiffen, deren Preis weit oberhalb der 200-Euro-Schmerzgrenze liegt, ist eine solche werbliche Zusatzbeigabe unnötig und wird mit Punktabzug geahndet. Vollständig deinstallierbare Apps führen dabei zu einem kleineren Abzug als Apps, die sich lediglich auf die Werksversion zurücksetzen und dann deaktivieren lassen. Huawei hat zwei Shopping-Apps der zweiteren Gattung in seinem Software-Paket. Dies sind zum einen die App der Hotelplattform Booking.com, zum anderen der digitale Marktplatz von eBay.

Huawei P20 Pro im Test: Screenshots

Dass das iPhone X für das P20 Pro Pate stand mag naheliegen, ist aber aufgrund der langfristigen Entwicklungszyklen von Smartphones mindestens unwahrscheinlich. Doch bei der Software kommt eine weitere Gemeinsamkeit des chinesischen mit dem amerikanischen Flaggschiff aus Cupertino zum tragen: Die Entsperrung mittels Gesicht. Doch was auf den ersten Blick wie eine Gemeinsamkeit wirkt, unterscheidet sich technisch deutlich. Zwar entsperrt auch das Huawei P20 Pro blitzschnell beim Anblick seines Nutzers – übrigens auch wenn der einen Schal trägt oder eine Zahnbürste im Mund, manch anderer Androide hat hier Schwierigkeiten – doch die technologische Grundlage ist eine ganz andere. Während Apple einen Extra-Sensor für seine Face-ID-Technik in das iPhone X integriert hat, erkennt Huawei seinen Nutzer nur mittels der Frontkamera. Diese Technik ist nicht frei von Tücken, denn die Schnelligkeit der Entsperrung reicht nicht, um festzustellen, ob es sich um ein lebendiges Gesicht handelt. Im Test ließ sich das Huawei P20 Pro deshalb auch mit einem Selfie auf einem anderen Handy-Bildschirm entsperren. Wer lieber auf Nummer sicher geht, nutzt den Fingerabdruck-Sensor, der das Gerät auch binnen Millisekunden entsperrt.

Es gibt was auf die Ohren

Der Musik-Player bei Huaweis Smartphones ist seit Jahren der gleiche und das ist gar nicht schlimm, denn er bietet alles, was Nutzer brauchen, die noch MP3s in den Speicher des Handys laden um von dort Musik hören: Organisation anhand von Metadaten und die Erstellung von Wiedergabelisten – alles kein Problem. Einen Equalizer und ausgefeilte Sound-Optionen stellt das Huawei P20 Pro nicht bereit, denn es verfügt über die Klangverbesserung Dolby Atmos. Diese kennt im eingeschalteten Zustand drei Modi: Smart, Film und Musik, wobei der smarte Modus die Inhalte automatisch identifizieren und das passende Klangprofil anwenden soll. Der Klang der Lautsprecher am Gerät klingt sehr gut und voll. Das Huawei P20 Pro kann so durchaus mit kleineren Bluetooth-Lautsprechern mithalten und genügt für die musikalische Untermalung eines lauen Sommerabends mit einem Glas Wein auf dem Balkon. Wer solche Abende gerne mit Radio untermalt, sollte jedoch den WLAN-Empfang draußen im Auge behalten; auf die Möglichkeit zum UKW-Radioempfang verzichtet Huawei nämlich.

Musik-Player des Huawei P20 Pro
Bildquelle: inside handy

Auch das mitgelieferte Headset, das praktischerweise gleich mit einem USB-C-Stecker daherkommt, muss sich klanglich nicht verstecken, auch wenn hier noch Luft nach oben ist. Von der Form der Ohrhörer entspricht es ziemlich genau den Kopfhörern, die auch Apple seinen iPhones beilegt. Über einen Klinkenanschluss verfügt das Huawei P20 Pro nicht, wer hochwertigere kabelgebundene Kopfhörer verwenden möchte, findet aber auch einen entsprechenden Adapter im Karton.

Noch erwähnenswert ist der Umgang mit der „Notch“ bei Vollbild-Videos. Während Apple den Steg konsequent im Bild platziert und auf diese Weise Inhalt verloren geht, werden bei Huawei die Pixel links und rechts des „Einschnitts“ verdunkelt. Vollbild endet somit an der Kante des Stegs, ein störendes schwarzes Etwas im Bild, wenn es bei „Stranger Things“ mal wieder spannend wird, müssen Huawei-Nutzer nicht erdulden.

Durchaus Talent als Entertainer muss man dem Huawei P20 Pro schon attestieren. Bloatware, das fehlende UKW-Radio und die spartanischen Soundeinstellungen kosten hier jedoch Punkte.

Einzelwertung: 4 von 5 Sternen

Akku

Wenn der Akku vor dem Ende eines langen Tages schlapp macht, ist dieser meist gelaufen. Deshalb ist ein üppiger Akku und ein gutes Energiemanagement für Smartphones ein wichtiges Kriterium. Die Vorzeichen beim Huawei P20 Pro stimmen hier bereits: Der Akku weist mit 4.000 mAh eine ordentliche Kapazität auf und mit Huawei SuperCharge ist auch eine Schnelllade-Technik an Bord. Trotz Glasrückseite verzichtet Huawei weiterhin auf die Möglichkeit, das P20 Pro kabellos über den Qi-Standard aufladen zu können.

Um den Akku praxistauglich bewerten zu können, durchläuft jedes Smartphone im Test bei inside-digital.de einen ähnlichen Weg, die Geschehnisse werden dabei mitprotokolliert. Neben ein bisschen „Alltagskram“ wie die Nutzung des Internets und die Verwendung von Social Media wird 30 Minuten lang telefoniert. Außerdem muss sich das Smartphone als Alleinunterhalter beweisen, indem jeweils 30 Minuten lang Audio und Video gestreamt werden – meist aus wechselnden Mediatheken und Streaming-Diensten. Auch ein Benchmark-Test gehört ins Potpourri der Aufgaben, die ein Testgerät im Laufe der achtstündigen Produktivphase durchlaufen muss. Hier wird die Hardware an ihre Grenzen getrieben. Nicht weniger leistungshungrig sind 3D-Spiele, die moderne Smartphones ebenfalls beherrschen. Auf dem Huawei P20 Pro wurden in „Tekken“ epische Kämpfe ausgefochten. Abgerundet wird das Akku-Szenario von der Aufnahme einiger Bilder und dem anschließenden Heraufladen der gewonnenen Fotos und Videos in einen Cloud-Speicher.

Uhrzeit Aktivität Akku vorher Akku nachher
09:30 Beginn des Akkutests 100%
13:16 Einige Websites 100% 98%
14:02 30 Minuten Musik (Deezer) 98% 97%
14:35 30 Minuten Video (Netflix) 97% 93%
15:10 30 Minuten telefonieren 93% 90%
16:15 Intensive Benutzung 90% 84%
16:50 30 Minuten spielen (Tekken) 84% 76%
16:59 Einige Fotos 76% 74%
17:08 Cloud-Upload Fotos 74% 72%
17:30 AnTuTu-Benchmark; Ende Produktiv-Phase 72% 68%
09:30 Ende Standby-Phase 68% 53%

Der Akku-Test zeigt, dass das Huawei P20 Pro mit ordentlichen Ergebnissen aufwarten kann, auch wenn die verbaute Hardware sicherlich noch bessere Ergebnisse zugelassen hätte. Vor allem der Bildschirm scheint hier ordentlich Energie zu verschlingen, wie besonders der Vergleich der beiden Medien-Streaming-Varianten zeigt: Während Deezer mit ausgeschaltetem Bildschirm und Kopfhörern gerade mal 1 Prozent Akku verschlang, hat Netflix für das Streaming einer Serienfolge in HD über Lautsprecher gleich vier Prozent verbraten.

 Modell  Kapazität (mAh) Akkustand Verbrauch
Arbeitstag (8h) Nacht im Standby (16h) Intensivtest (8h) Standby (16 h)
Testgerät
Huawei P20 Pro 4000 68 53 32 15
direkte Konkurrenz
Sony Xperia XZ2 3180 65 51 35 14
Samsung Galaxy S9+ 3500 66 56 34 10
Samsung Galaxy S9 3000 61 49 39 12
ehemalige Spitzenmodelle
HTC U11+ 3930 72 68 28 4
Huawei Mate 10 Pro 4000 75 69 25 6
Xiaomi Mi Mix 2 3400 68 53 32 15
aktuelle Referenzen
iPhone X 2716 64 57 36 7
Motorola Moto Z2 Force 4000 62 53 38 9
Nokia 8 3090 71 65 29 6
OnePlus 5T 3300 72 59 28 13

Mit dem Akku des Huawei P20 Pro kann man vollauf zufrieden sein – je nach Nutzungsszenario dürfte hier auch mehr als ein Tag drin sein.

Einzelwertung 5 von 5 Sternen

Fazit

Die Drei steht wie keine andere Zahl für Vollkommenheit, doch ist Huawei dank des dritten Moduls die vollkommene Handy-Kamera geglückt? Kein Zweifel: Die Leistungsfähigkeit der Kamera ist beeindruckend, statt der üblichen Mini-Innovationen hat Huawei hier wenigstens einen Schritt übersprungen. Meint man mit Vollkommenheit die derzeit beste am Markt erhältliche Smartphone-Kamera, dann ist den Chinesen hier ein Coup gelungen. Es wird spannend, zu sehen, wie Apple, Samsung und Co. nachlegen.

Auch wenn die Kamera das beherrschende Thema des Huawei P20 Pro ist, auch in den übrigen Kategorien hat das Smartphone gezeigt, dass es ein würdiges Flaggschiff ist und das ohne sich am Wettrüsten der anderen Hersteller zu beteiligen, ohne den schnellsten Prozessor oder die höchste Bildschirmauflösung zu haben. All das braucht das P20 Pro gar nicht, um vom Fleck weg zu überzeugen.

Alles in Allem ist das Huawei P20 Pro jedem ans Herz zu legen, der mit seinem Smartphone großartige Fotos schießen möchte und auch sonst auf nichts verzichten mag. Wenn die Foto-Leistung nicht so wichtig ist, kann sicherlich auch ein anderes Smartphone die Ansprüche erfüllen, vielleicht sogar besser. Wer Smartphone-Fotografie jedoch liebt, wird am Huawei P20 Pro schwer vorbei kommen

Gesamtwertung: 4,5 von 5 Sternen (≈ 93 Prozent)

Huawei P20 Pro Sternesiegel

Pros des Huawei P20 Pro

  • Grandiose Kamera
  • Wunderschönes Display
  • Effizienter Akku
  • Fingerabdruck-Sensor auf der Vorderseite

Contras des Huawei P20 Pro

  • Hoher Preis
  • Fingerabdruck-Magnet
  • Gesichtserkennung lässt sich täuschen

Preis-Leistung

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 899 Euro ist das Huawei P20 Pro alles andere als ein Schnäppchen. Flaggschiff-Smartphones werden seit Jahren immer teurer und Huawei bietet hier keine Ausnahme. Auch bei diesem Modell ist ein Preisverfall sehr wahrscheinlich, wenn das Smartphone erst einige Monate am Markt ist. Wer nicht warten kann, muss entscheiden, ob ihm die aktuell beste Smartphone-Kamera so viel Geld wert ist.

Alternativen

Auch Huaweis Premium-Flaggschiff ist nicht alternativlos – die Konkurrenz schläft nicht und bastelt ebenfalls an High-End-Kameras:

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild stativfreund

    Ich habe das P20Pro, seit 10 Tagen!
    Mein Hobby ist die Fotografie, bevorzugt dann wenn üblichen Smartphone-Knipsern das Licht ausgeht. Da lege ich los: Vollformat-DSLR, Objektive die mehr kosten als das teuerste Smartphone, und dazu ein Stativ das auch am 4-stelligen Bereich kratzt. Und nun habe ich die Kamera beim Feuerwerk stecken lassen und nur mit dem Smartphone fotografiert, freihand, obwohl die Dicke am Hals hing und das Stativ da stand!

    Fazit: für ein Smartphone sind die Bilder grandios! Wer Webdarstellung der Ergebnisse nutzt, wird hier keinen Unterschied zu einer Kameraausrüstung im 10-stelligen Bereich feststellen können; lediglich die extremen Brennweiten fehlen. Auch für 10 x 15 oder 13 x 18 Ausdrucke sind die Ergebnisse noch hervorragend, danach aber wird es eng.

    Wer also für’s Familienalbum oder die Urlaubsdoku fotografieren möchte und keine extremen Brennweiten braucht, der kann hier durchaus auf eine separate Kamera verzichten! Wer aber in groß ausbelichten möchte, Ultraweitwinkel oder dicke Tele braucht (oder auch Makro-, Tilt-Shift-, oder sonstige Spezialobjektive), der hat hier eine tolle Zusatzkamera für die Pflichtübungen in der Familie.

    Als Smartphone für einen Business-User erfüllt das Gerät wie viele andere auch alle Ansprüche über!

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