Nominell ist das Xperia-Smartphone aus Sonys Compact-Reihe seit 2018 keines mehr in der Unter-5-Zoll-Klasse. Das Display im neuesten Modell misst in der Diagonalen nämlich ebendiese 5 Zoll. Die 4 vor dem Komma ist demnach passé. Allerdings ist das Handy streng genommen sogar kompakter geworden. Wie das? Dank 18:9-Format erscheint das Display größer – bei gleichem oder kleinerem Gehäuseformat.
Das kleine Flaggschiff hat also einen größeren Bildschirm und bleibt dennoch klein genug. Für diesen Testbericht musste das
Sony-Smartphone sein Können unter Beweis stellen und dabei seine Einzigartigkeit zuerst vorne und dann hinten anstellen.
Das Xperia XZ2 Compact im Daten-Check
- Qualcomm Snapdragon 845 Octa-Core
- 4 GB RAM
- 64 GB Speicher um 400 GB erweiterbar
- 19 MP Kamera für 4K Videoaufnahmen
- 960-FPS-Zeitlupen-Kamera mit FHD
- 5 Zoll Full HD+ Display
Design und Verarbeitung: Hands-On des Xperia XZ2 Compact
Im Gegensatz zum großen Flaggschiff Xperia XZ2 muss das XZ2 Compact auf einige Features verzichten. Dazu zählen unter anderem der extra starke "Subwoofer"-Vibrationsmotor und die Glas-Rückseite, funktional bleibt die Möglichkeit zum kabellosen Laden des Akkus via Qi auf der Strecke.
Sony erklärte gegenüber inside-digital.de, dass dies unter anderem Platzgründe hatte. Dies ist durchaus im Hinterkopf zu behalten, wenn man das Sony Xperia XZ2 Compact das erste Mal in den Händen hält. Denn das kleine Flaggschiff wirkt schon in der aktuellen Form durchaus dick – insbesondere auf der Rückseite. Wo das Xperia XZ2 schon einen kleinen Hang zum Bauch hat, ist das XZ2 Compact mit einem stattlichen "Bierbauch" gesegnet. Besonders schlank und sexy ist das Smartphone daher nicht. Dafür liegt es jedoch sehr gut in der Hand. Die matte Kunststoffrückseite verleiht dem Handy noch ein wenig mehr Griffigkeit. Darüber hinaus ist sie im Gegensatz zur gläsernen Rückseite des Sony Xperia XZ2 weniger anfällig für Fingerabdrücke.
Das Zwischenfazit lautet also: Das Compact-Modell lässt sich sehr gerne anfassen und will auch nicht direkt losgelassen werden. An der Größe finden sowohl große Pranken als auch zierliche, kleine Händchen ihren Gefallen. Bei der Bedienung wird es schon etwas schwieriger, zu sehr ist der geneigte Handy-Kenner an große Displays gewöhnt. Hieraus einen Kritikpunkt zu machen, wäre jedoch vermessen, ist die kleine Erscheinung für die allermeisten wohl der Kaufgrund Nummer 1 beim Griff zum Xperia XZ2 Compact.
Hands-On- und Produktbilder des Xperia XZ2 Comapct.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Hands-On- und Produktbilder des Xperia XZ2 Comapct.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Hands-On- und Produktbilder des Xperia XZ2 Comapct.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Hands-On- und Produktbilder des Xperia XZ2 Comapct.
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Hands-On- und Produktbilder des Xperia XZ2 Comapct.
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Hands-On- und Produktbilder des Xperia XZ2 Comapct.
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Hands-On- und Produktbilder des Xperia XZ2 Comapct.
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Hands-On- und Produktbilder des Xperia XZ2 Comapct.
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Hands-On- und Produktbilder des Xperia XZ2 Comapct.
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Hands-On- und Produktbilder des Xperia XZ2 Comapct.
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Hands-On- und Produktbilder des Xperia XZ2 Comapct.
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Hands-On- und Produktbilder des Xperia XZ2 Comapct.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Hands-On- und Produktbilder des Xperia XZ2 Comapct.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Ein weiterer Vorteil von Dicke und Materialkomposition: Das Sony Xperia XZ2 Compact wirkt sehr robust – fast schon wie ein kleines Outdoor-Flaggschiff. Ziehen und Drücken sorgen für keinerlei Bewegung im Gehäuse. Die Verarbeitung des kleinen Smartphones ist hochwertig und über jeden Zweifel erhaben. Die
IP68-Zertifizierung, die für umfassenden
Schutz vor
Wasser und Staub steht, nimmt man dem Gerät ab. Und trotzdem hat Sony es beibehalten, dass der SIM- und Speicherkartenschacht manuell und nicht nur mit Hilfe-Tool und außerordentlicher Fingerfertigkeit zu öffnen ist. Das macht vieles einfacher und schneller.
Ebenfalls gute Arbeit hat das Unternehmen im Hinblick auf den Fingerabdruck-Sensor auf der Rückseite geleistet: Dieser liegt im Vergleich zum Xperia XZ2 ein Stück weiter oben und ist somit komfortabler zu erreichen. Das kann jedoch nicht von der Tatsache ablenken, dass es sich beim Xperia XZ2 Compact um ein kleines Handy handelt, das idealerweise auch von Nutzern mit kleinen Händen benutzt wird.
Wo Licht ist, ist aber bekanntlich auch Schatten. So ist der Power-Button an der Seite sehr tief und fast schon unglücklich platziert. Fingerverrenkungen sind bei der Ein-Hand-Bedienung unumgänglich. Dieser Umstand ist deshalb kritisierenswert, weil er unnötig ist. Trotz des durch die Gesamtgröße begrenzten Platzes, hätte es genügend Raum für eine höhere Position gegeben. Glück im Unglück für Sony, dass der sonst im Power-Button platzierte Fingerabdrucksensor auf die Rückseite gewandert ist.
In großen Händen sieht das Smartphone aus wie ein Modell aus dem Jahr 2010 und wirkt verhältnismäßig klein. Was Nutzer aus dem Jahr 2010 und auch noch aus späteren Epochen vermissen werden ist: Die Klinkenbuchse. Auch Sony hat sich vom Kopfhörer-Eingang verabschiedet und will wohl die hauseigenen
Bluetooth-Kopfhörer gleich mit verkaufen.
Lieferumfang und Unboxing
Das Xperia XZ2 Compact kommt in einem tristen und grauen Karton zum Kunden. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern will Sony durch die schiere Box offenbar gar keinen großen Eindruck schinden. Es zählt, was drin ist. Und das ist folgendes:
- Das Handy – ein Sony Xperia XZ2 Compact
- USB-C-Kabel
- Netzadapter
- USB-C-zu-3,5-Millimeter-Klinke-Adapter
- In-Ear-Headset mit Ersatz-Gummi-Hörern
Der Lieferumfang ist somit als vollständig und sinnvoll zu beschreiben. Der Klinkenadapter für den USB-Port ist das Mindeste, was Sony als Kompensation für den Wegfall der eigenen Klinkenbuchse anbieten muss. Dennoch: Wer kabelgebunden Musik hört und das Handy gleichzeitig aufladen will, der kommt um weitere Adapter-Käufe nicht herum.
Klein, schick, handlich und mit Bäuchlein. Das Xperia XZ2 Compact gefällt und ist dennoch gewöhnungsbedürftig. Nutzer, die auf kleine Smartphones mit Top-Ausstattung gewartet haben, werden ihre helle Freude an dem Gerät haben. Letztendlich hat das neue Compact-Modell optisch aber eine eher spitze Zielgruppe.
Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen
Display
Sony spendiert auch dem kleinen Flaggschiff in diesem Jahr einen Full-HD-Bildschirm. Da die reine Anzeige von 4,6 Zoll auf 5 Zoll anwächst, ist das ein nachvollziehbarer Schritt im Kontext des Wettbewerbs. Einzelne Pixel sind bei einer entsprechend hohen Dichte von 483
ppi nicht auszumachen.
Das Panel hört bei Sony auf den Namen Triluminos Display, was auf die maximale Helligkeit von 700 cd/m² hindeutet. Tatsächlich ist das Display auch bei voller Licht-Einstrahlung noch gut lesbar. Allerdings ist dies im High-End-Segment der Smartphone-Welt mittlerweile auch Standard, sodass der "Triluminos"-Charakter getrost in die Marketing-Schublade gesteckt werden kann. Außerdem wird in der Werbung auf die
HDR-Fähigkeit des Displays hingewiesen. Die entsprechenden Auswirkungen merkt der Alltagsnutzer selten bis gar nicht. Grundsätzlich basiert das
Sony-Display auf IPS-Technologie. Entsprechend zeigt es sich außerordentlich stabil im Blickwinkel. Sitznachbarn im Zug können also immer mitlesen.
Sony Xperia XZ2 Compact im Test: Display
Das Display des XZ2 Compact unter der Lupe
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Das Display des XZ2 Compact unter der Lupe
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Das Display des XZ2 Compact unter der Lupe
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Das Display des XZ2 Compact unter der Lupe
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Das Display des XZ2 Compact unter der Lupe
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Das Display des XZ2 Compact unter der Lupe
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Was bei Sony tadellos funktioniert ist die Haupteigenschaft des Displays: Die Anzeige von Inhalten. So komisch es klingt, aber das Xperia XZ2 Compact hat ein beruhigend schnörkelloses Display. Klassische OLED-Probleme, wie der bei LG, Google und
Apple auftretende, leichte oder mittelschwere Blaustich, treten hier nicht auf. Die Farbgebung ist im automatischen Modus sehr authentisch und ruhig. Wem das nicht reicht, der kann in den Einstellungen an zahlreichen Stellschrauben drehen.
Die Sony-Handschrift scheint hier insbesondere bei Zusatz-Funktionen wie dem Handschuh-Modus durch. Zudem kann der Touchscreen bei ausgeschaltetem Display auf inaktiv gestellt werden. Befindet sich das Smartphone beispielsweise in einer Tasche, können so keine ungewollten Funktionen ausgelöst werden.
Ein starkes, unaufgeregtes Display bietet Sony im Xperia XZ2 Compact. Nützliche und sinnvolle Zusatz-Funktionen runden die Haupt-Aufgabe ab und machen es zu einem absolut Flaggschiff-würdigen Handybildschirm.
Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen
Ausstattung und Leistung
Sony ist einer der ersten Hersteller im Jahr 2018, die ein Smartphone mit
Qualcomms neuem Spitzenprozessor, dem Snapdragon 845, tatsächlich ausliefern. Deutlich früher als noch im vergangenen Jahr tritt die XZ2-Serie auf den umkämpften Markt.
Bei der Compact-Serie steht seit jeher - mit einer Ausnahme im Jahr 2016 – die volle Leistung bei "halber Größe" im Vordergrund.
|
Sony Xperia XZ2 Compact |
Sony Xperia XZ2 |
|
|
|
Display |
5 Zoll, 1.080 x 2.160 Pixel |
5,7 Zoll, 1.080 x 2.160 Pixel |
Betriebssystem-Version |
Android Version: 8.0 Oreo |
Prozessor |
Qualcomm Snapdragon 845 Octa-Core (4 x 2,6 GHz, 4 x 1,7 GHz) |
RAM |
4 GB |
interner Speicher |
64 GB |
MicroSD |
ja (400GB) |
Kamera vorne/hinten |
5 MP / 19 MP |
Fingerabdruckscanner |
ja |
Akku |
2.870 mAh |
3.180 mAh |
USB-Port |
USB 3.1 Typ-C |
IP-Zertifizierung |
P65/68 |
Abmessungen (mm) |
135 x 65 x 12,1 |
153 x 72 x 11,1 |
Farben |
Schwarz, Weiß Silber, Moosgrün, Coral Pink |
Schwarz, Silber, Dunkelgrün, Aschpink |
Einführungspreis |
599 Euro |
799 Euro |
Von den 64 GB Specherplatz sind bei Inbetriebnahme nur noch knapp 49 GB verfügbar. Demnach frisst die vorinstallierte Software bereits mehr knapp 15 GB – etwas zu viel. Aufmerksame Beobachter werden die 4 GB Arbeitsspeicher auch nicht mehr als die Spitze des Eisbergs betrachten. 6 oder gar 8 GB Arbeitsspeicher haben in der heutigen Smartphone-Oberklasse längst ihre Einsätze erhalten. 4 GB sind in der Speicherklasse bis 64 GB aber völlig ausreichend und die Spreu trennt sich erst in Sachen Harmonie und Performance der Komponenten vom Weizen. Und das Sony hier ebenfalls liefert, zeigt unter anderem der Benchmark-Test.
Snapdragon schlägt Exynos
Im AnTuTu-Test zeigt sich, dass Sony es verstanden hat, die ohne Zweifel leistungsstarke Hardware wunderbar in Einklang zu bringen. Wie ein Uhrwerk greift ein Rädchen ins andere. Der Benchmark-Wert von schlussendlich fast 266.000 Punkten ist der aktuelle Android-Bestwert und verdeutlicht, dass Sony hier auch nominell besser ausgestatteten Smartphones wie dem
Samsung Galaxy S9+ überlegen ist.
Ausschlaggebend ist wohl die Speicher-Schnelligkeit zwischen den Eckpunkten Arbeits- und Massenspeicher, Prozessor und letztlich der Kamera. Hier holt Sony das Maximum aus dem Xperia XZ2 Compact heraus. Am Ende gebührt aber auch Qualcomm ein Lob. Denn mit dem Snapdragon 845 ist der amerikanischen Chip-Schmiede wohl wieder ein Meisterwerk gelungen.
Benchmark-Tests im Vergleich (AnTuTu 6.2)
Verbindungen, Sensoren und KI
Eine Spezialität von Sony-Smartphones ist seit einigen Generationen auch die Vielseitigkeit. So lassen sich die Xperia-Handys vielfältig und einfach mit ihrer Umgebung verbinden. Auf den Leib geschneidert ist natürlich die
Interaktion mit anderen Sony-Geräten wie Smart TVs oder der Spielekonsole PlayStation.
Aber auch über generelle Schnittstellen verfügt das Xperia XZ2 Compact. So ist es eines der wenigen Geräte, die eine DLNA-Schnittstelle ab Werk in den Einstellungen integriert haben. Andere Datenübertragungsmöglichkeiten wie Miracast werden ebenso unterstützt. In Sachen Funkverbindung kommt wieder einmal Qualcomm ins Spiel. Das auf dem Prozessor befindliche Modem ermöglicht
Gigabit-Geschwindigkeiten – auch wenn diese im deutschen Mobilfunk-Netz noch gar nicht zur Verfügung stehen.
Verbindungsmöglichkeiten des Sony Xperia XZ2 Compact
Feature |
Vorhanden |
Funktion |
HSPA |
▲ |
Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s |
HSPA+ |
▲ |
Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s |
LTE |
▲ |
Mobilfunkstandard, Down-max 1.200 Mbit/s, Up-max: 100 MBit/s |
USB-OTG |
▲ |
Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen |
DLNA |
▲ |
Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher (ab Werk vorhanden) |
NFC |
▲ |
Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren |
Kabellose Display-Übertragung |
▲ |
Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast) |
MHL |
▼ |
Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port |
Infrarot-Fernbedienung |
▼ |
Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung |
Bluetooth-Version |
▲ |
5.0 |
WLAN-Standards |
▲ |
IEEE 802.11 a/b/g/n/ac |
Qi |
▼ |
Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones |
Auch die Grundfunktion des Xperia XZ2 Compact, das Telefonieren, entspricht weitgehend den Erwartungen. Die Leistung der Außenlautsprecher im Freisprech-Modus dürfte qualitativ etwas besser sein, dafür ist das Mikrofon hier recht empfindlich und filtert verlässlich Wind und leisere Umgebungsgeräusche heraus. Am Ohr lässt sich mit dem Xperia XZ2 Compact gut telefonieren, auch wenn das Gefühl aufgrund der 13,5 Zentimeter, die das Handy längsseitig misst, zuerst für Verwunderung sorgt. Zwischen Ohr und Mund liegt dann doch eine weitere Strecke.
Ein Fragezeichen ergibt sich aus dem Brimborium, das Sony um das neue, kleine Flaggschiff macht – oder eben nicht macht. Das Thema "Künstliche Intelligenz", bei fast allen Konkurrenten ganz oben auf der Agenda, spielt bei Sony kaum eine Rolle. Und das ist nur aufrichtig: Denn wirkliche Anwendungsbeispiele für die sagenumwobene KI-Technik gibt es nur marginal. Die oft so heiße Luft wird ad absurdum geführt, wenn bedacht wird, dass Sony mit dem Snapdragon 845 den gleichen Prozessor mit dem entsprechenden KI-Teil einsetzt, auf den auch die Konkurrenz schwört – ausgenommen
Samsung und
Huawei. Bedächtig warten die Japaner ab und werden die KI-Funktionen hoffentlich erst dann in den Himmel loben, wenn sie auch außerhalb des Kamera-Bereiches den Nutzer erreichen.
Die Software-Intelligenz bietet nämlich auch das XZ2 Compact. In Persona des
Google Assistant kommen Freunde von smarten Hilfe-Funktionen auf ihre Kosten. Auch der vorausschauende Autofokus der Kamera trägt seinen Teil zur "Intelligenz" des Smartphones bei.
Sony zeigt mit dem Xperia XZ2 Compact eindrucksvoll, dass die Japaner es verstehen, feinste Technik richtig und vor allem effizient einzusetzen. Hier offenbart sich, dass hinter einem guten Smartphone mehr steckt, als Zulieferer-Komponenten mit Pinzette und Lötkolben auf kleinstem Raum nebeneinander einzubauen. Einzig der vergleichsweise geringe, verfügbare Speicherplatz gibt Anlass zur Kritik.
Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen
Kamera
Als Weltmarktführer für Kamera-Sensoren hat sich Sony branchenübergreifend einen Namen gemacht. Die Sensoren aus der Exmor-Abteilung kommen in Smartphones überall auf der Welt zum Einsatz. Klar, dass Sony in seinen neuen Flaggschiffen auch den neuesten Exmor-Sensor knipsen lässt.
Auffällig ist dabei, dass Sony den eigenen Weg geht, wie ein trotziges Kind. Keine Dual-Kamera, keine große Offenblende – nur f/2.0. Die Leistungsdaten verändern sich nur rudimentär, neuen Entwicklungen und Möglichkeiten verschließt sich Sony. Ob das auf Kosten der Bildqualität geht? Vermutlich. Denn die Sprünge, die die Konkurrenz in den vergangenen Jahren hingelegt hat, kann Sony nicht mitgehen. Kleine Hüpfer gelingen dennoch und so ist die 19-Megapixel-Kamera im Xperia XZ2 Compact ein potentes Fotostudio. Im Vergleich zum vergangenen Jahr hat Sony zudem an der Videoauflösung für die Super-Zeitlupe mit 960 Bildern pro Sekunde geschraubt. Hier ist nun Full HD statt HD möglich. Die
Auflösung ist demnach auch höher als im aktuellen Samsung-Flaggschiff, dem
Galaxy S9 oder auch dem neuen
Huawei P20 Pro.
Bei Fotos kann das Xperia XZ2 Compact grundlegend überzeugen, dennoch bleiben die Japaner im Marktvergleich etwas hinter der Spitze zurück. Die folgende Galerie erläutert die Fotoqualität anhand von Testbildern:
Sony Xperia XZ2 Compact im Test: Kamerafotos
Der 19-Megapixel-Sensor leistet schöne, detaillierte Arbeit.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Auch wenn das Licht schlechter ist, kriegt die Kamera die Kurve. Die Farben werden aber blasser.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Ab und an brennt der Sensor großflächiges aus, wie hier den Himmel.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Trotz der vergleichsweise kleinen Blende von f/2.0 schafft die Kamera, ganz passable Aufnahmen im Dunklen.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Bei Aufnahmen mit großen Spektren und Entfernungen gerät das XZ2 Compact an die Grenze.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Nahaufnahmen sind dafür detailliert, der Unschärfe-Effekt wirkt jedoch teils zu penetrant.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Etwas weiter entfernt, wird die Abbildung besser, die Farben sind schön wiedergegeben.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Das Fotografieren von direkte Lichtquellen ist auch für das Xperia XZ2 Compact keine einfache Aufgabe.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Die Reichweite der Kamera ist nicht die beste, wie sich auch hier zeigt. schon bei mittlerer Entfernung rauscht das Bild gehörig.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Vom Lichtzieher am Rand mal abgesehen, zeigt das XZ2 Compact auch hier eine bemerkenswerte Low-Light-Performance.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Bei Makros hat die Kamera manchmal Fokus-Probleme ...
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
.... erreicht aber letztendlich gute Ergebnisse.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Ab und an ist dabei Geduld gefragt.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Standardbild 1 ohne Blitz.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Standardbild 1 mit Blitz.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Standardbild 2 ohne Blitz.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Standardbild 2 mit Blitz.
Quelle: Michael Stupp / inside-digital.de
Kamera-Software: Hier bleibt alles beim Alten
Die Kamera-Software, die Sony mitliefert, wird über eine übersichtliche und altbekannte App angesteuert. Eingebaute Filter gibt es nicht – dies überlässt der Hersteller lieber den verwertenden Apps, wie Instagram oder Snapchat. Trotzdem kann die Sony-Kamera mit weiteren Apps ausgestattet werden, die dann zum Beispiel verstärkte
Bokeh-Effekte oder AR-Spielereien mit sich bringen.
Eine eigene App ist hingegen Sonys 3D-Scanner. Bereits in den Herbst-Flaggschiffen von 2017 brachte Sony das Feature zum Vorschein. Bei näherer Betrachtung kann die Funktion zukunftsweisend sein. Aktuell ist sie aber noch nicht vollends ausgereift und stellt eher eine spielerische Alternative zu AR
Emojis und Konsorten dar. Ernsthafte 3D-Scans, die sinnvoll weiterverwendet werden können, sind mit der App eher Mangelware.
Einzelwertung: 4 von 5 Sternen
Software und Multimedia
Das Xperia XZ2 Compact ist selbstredend mit
Android 8.0 Oreo ausgestattet. Darüber zieht Sony seine entsprechende Anpassung. Die Benutzeroberfläche besticht durch ihre Einfachheit. Sämtliche Einstellungen sind nah am puren Android, in der Gestaltung erkennt man Sony aber wieder.
Die Menüführung ist kinderleicht und die Performance ist flüssig. Leider finden sich auf der Oberfläche einige Programme, die als Bloatware abgestempelt werden kann. So finden sich ein paar
Amazon-Apps und ein Virusscanner auf dem Handy. Alles Programme, die früher oder später Abos oder sonstige Produkte verkaufen wollen – in jedem Fall also dazu da sind, dem Nutzer noch ein wenig Geld aus der Tasche zu ziehen.
Der Rest des Software-Pakets ist zumindest nachvollziehbar bestückt. Die übliche Sony-Software ist mit von der Partie. Auch wenn nicht jeder die App "Xperia Lounge" nutzen wird, so kann man es dem Hersteller nicht verdenken, entsprechende Apps zur Eigenwerbung auf dem Smartphone zu platzieren. Inwiefern ein eigener E-Mail-Client oder der Musikplayer nötig sind, obwohl solche Programme zum Basis-Portfolio an Google-Apps gehören, kann auch infrage gestellt werden. Die dadurch entstehenden App-Dopplungen sind ärgerlich, weil nicht vollends aus der Welt zu schaffen - lediglich Sonys E-Mail-App kann deinstalliert werden.
Musik und Sound
Bleiben also ab Werk zwei Musik-Player auf dem Handy. Beide tun ihre Pflicht, wobei Sonys Musik-App weniger aufdringlich ist, als Google Play Musik. Für Freunde des gepflegten Sounderlebnisses bietet Sony eine breite Auswahl an Möglichkeiten zur Modifizierung. Angefangen beim Standard-Equalizer, gibt es auch Einstellungen, die speziell für angebundene Kopfhörer gedacht sind.
Allerdings ist der Musikplayer von Sony eher etwas für altbackene Musik-Genießer und wurde in der jüngeren Vergangenheit wenig bis gar nicht mehr weiterentwickelt. Hier verspielt Sony wichtige Punkte.
Sony Xperia XZ2 Compact im Test: Screenshots
Bei der Inbetriebnahme des Smartphones sind bereits 15 GB mit Daten belegt.
Quelle: inside-digital.de
Das Energiemanagement ist einsatzbereit.
Quelle: inside-digital.de
So sieht die Benutzeroberfläche auf dem Homescreen aus.
Quelle: inside-digital.de
Ärgerlich: Bloatware-Apps können nicht deinstalliert werden.
Quelle: inside-digital.de
Sony setzt auf Android Oreo. Die Version 8.0 erscheint im Hintergrund-Gimmick als Oktopus mit Keks-Gesicht.
Quelle: inside-digital.de
Der 3D-Scanner ist eine witzige Spielerei. Der Muffin wird mehr schlecht als recht gescannt.
Quelle: inside-digital.de
Der Sony-Musikplayer kommt ohne echte Schwächen, aber auch ohne Stärken daher.
Quelle: inside-digital.de
Hintergründig kann per Equalizer ...
Quelle: inside-digital.de
... und Sound-Anpassung für optimalen Klang gesorgt werden.
Quelle: inside-digital.de
Der Sound, den das Xperia XZ2 Compact am Ende produziert, ist gut. Nicht mehr und nicht weniger. Die mitgelieferten In-Ear-Kopfhörer sind etwas blechern. Der Gehäuse-Lautsprecher ist hier – heruntergebrochen auf eine Vergleichsebene – sogar etwas besser.
Beim Compact-Modell fehlt der stärkere Vibrationsmotor, der einen Subwoofer-Effekt herstellt. Dies merkt man insbesondere im direkten Vergleich der beiden XZ2-Smartphones. Dennoch ist die Klangqualität auch im Compact-Modell ohne großen Klangkörper zufriedenstellend.
Die Software des Sony Xperia XZ2 Compact hat wenige Highlights, kleine Ärgernisse, macht aber dennoch nicht viel falsch. Wer keine großen Ansprüche stellt und gerne selber gestaltet, kann sich das Xperia XZ2 Compact in dieser Hinsicht zulegen. Das große Ärgernis bleibt die nicht deinstallierbare Bloatware, die keinen Nutzen bietet und bevormundet. Bei Sound und Musik lässt Sony einerseits seine Expertise spielen, gibt sich andererseits aber ziemlich konservativ.
Einzelwertung: 3,5 von 5 Sternen
Akku
Kleines Display, durch den Bauch aber eine angemessene Akku-Größe mit einer Nennladung von 2.870 mAh. Da Sony es versteht, Soft- und Hardware trotz der ausgesprochen guten Leistung effizient miteinander arbeiten zu lassen, sollten beim Xperia XZ2 Compact kaum Probleme mit der Akku-Laufzeit auftauchen.
Im Test musste das Xperia XZ2 Compact innerhalb von 8 Stunden einiges über sich ergehen lassen. Nach diesem Marathon, der aus Video- und Musikstreaming, Fotografieren, Spielen, Telefonieren und weiteren Aufgaben bestand, wurde das Handy für 16 Stunden in Ruhe gelassen. Dabei blieben allerdings Bluetooth, WLAN und
GPS sowie sämtliche Push-Dienste – Mail, WhatsApp, Nachrichten-App und soziale Netzwerke – aktiv.
Diesen 24-Stunden-Tag meisterte das Xperia XZ2 Compact mit Bravour und insgesamt weniger als 50 Prozent Akku-Ladungs-Verlust. Nach den 8 Stunden mit intensiver Belastung standen noch 63 Prozent auf der Akku-Uhr und nach der Stand-By-Phase verbuchte die Anzeige noch 56 Prozent. Sowohl die Abnahme an sich als auch der Verlust im Stand-By bewegen sich damit im absolut grünen Bereich.
Des Weiteren hat Sony seinen Energiesparmodus Stamina in den verschiedenen Abstufungen mit an Bord. Für Langlebigkeit soll die intelligente Auflade-Technik Batteriepflege sorgen. Diese beobachtet, zu welchen Tages- oder Nachtzeiten der Nutzer sein Smartphone ans Kabel hängt. Je nach Länge dieser Periode lädt die Automatik das Handy immer nur bis etwa 90 Prozent auf, erst in der letzten Phase bevor das Handy wieder vom Netz genommen wird, wird der Akku dann voll aufgeladen. Die Technik hat Sony bereits seit 2016 in seinen Flaggschiffen. Allerdings ist sie in der Funktion seitdem wenig weiterentwickelt worden. So kann man die Aufladezeiten immer noch nicht manuell einstellen. Zum Beispiel, wenn man an einem Tag deutlich früher oder später als gewohnt aufsteht. Dennoch ist Sony mit einer solchen Automatik immer noch einer der wenigen Hersteller, die sich überhaupt an einer Lösung für die Problematik langer Stromnetz-Zeiten der Smartphones gewagt haben.
Akku-Vergleich
Das Energiemanagement des Sony Xperia XZ2 Compact ist über jeden Zweifel erhaben. Ergebnisse im grünen Bereich und sinnvolle Ergänzungen führen zu einem guten Ergebnis. Mit wahrhaften Akku-Monstern kann das Xperia XZ2 Compact nicht mithalten.
Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen
Fazit zum Xperia XZ2 Compact
Das kleine Flaggschiff ist 2018 wieder einen Entwicklungsschritt weitergegangen. In Sachen Design und Ausstattung hat Sony seine Xperia-XZ-Serie ein Stückchen weitergebracht. Das kleine Flaggschiff spielt dabei immer eine wichtige Rolle, sorgt es doch für ein Alleinstellungsmerkmal in der Branche.
Auch in diesem Jahr kann das Sony Xperia XZ2 Compact als klare Kaufempfehlung eingestuft werden. Insbesondere für 2-Jahres-Rhythmus-Kunden auf der Suche nach einem kleinen, aber top ausgestatteten Smartphone gilt diese Empfehlung. Denn dem damaligen Xperia X Compact ist das neue Modell um Welten voraus.
Technisch nimmt es das Sony Xperia XZ2 Compact auch locker mit den ganz Großen auf. In der heutigen Zeit ist das allerdings nicht mehr viel wert, da die Unterschiede für den Alltagsgebrauch eher gering ausfallen.
Alles in allem liest sich dieser Testbericht nicht schlecht - das Gerät rutscht nur haarscharf am nächsten halebn Stern vorbei. Trotzdem muss gefragt werden, ob Sony außerhalb der recht kleinen Zielgruppe für kleine Handys weitere Kreise anspricht, oder ob das Handy nicht doch zu eigenwillig ist. Sony wandert also auf dem schmalen Grat zwischen Special und General Interest. Verlässt man den einen, verprellt man im Zweifelsfall potenzielle Kunden und versinkt mehr und mehr in der Bedeutungslosigkeit.
Gesamtwertung: 4 von 5 Sternen (~85 Prozent)
Tops des Xperia XZ2 Compact
- Zierliches Gehäuse, neues Design
- Eine Hardware-Symphonie
- Full-HD Super-Zeitlupe
Flops des Xperia XZ2 Compact
- Bloatware und altbackene Software
- Foto-Kamera hinkt etwas hinterher
- Kein Klinkenanschluss
Preis-Leistung
Günstig ist das Xperia XZ2 Compact nicht. Stolze 599 Euro verlangt Sony für den 5-Zöller zum Marktstart. Der Preis rechtfertigt sich jedoch durch die überaus hohe Leistungsfähigkeit des kleinen Kraftprotzes. Somit kann das Preis-Leistungs-Verhältnis als gut beschrieben werden.
Alternativen
Die Alternativen zum Xperia XZ2 Compact können aus verschiedenen Perspektive genannt werden. Soll es ein Handy mit vollem leistungsspektrum sein, bieten sich folgende Handys an:
Geht es nur um die Größe und soll die möglichst klein sein, können diese Geräte in Augenschein genommen werden:
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