Aus der Reihe „Fakt oder Fake“ postete das Social Media-Team von O2 Deutschland am Montag eine Frage auf Facebook. „Das längste Telefon der Welt dauerte 43 Stunden, 8 Minuten und 55 Sekunden?“. Die Social-Media-Fans des Kanals sollten antworten, ob das stimmt oder gelogen ist – allerdings hat O2 direkt die Antwort gegeben. Und die war reichlich unbedacht, wenn man die eigene Kunden anspricht: „Es ist tatsächlich wahr. Das längste Telefonat dauerte fast zwei Tage und zwei Nächte. Über was kann man sooo lange quatschen? Haben die sich gegenseitig das Telefonbuch vorgelesen? Wir wissen es nicht. Oder könntet ihr diesen Rekord mit eurem Bestie locker brechen?“
Nutzer hauen O2 das eigene Posting um die Ohren
Wie unbedacht das Posting war, zeigt sich in den Nutzer-Kommentaren. Denn was das Facebook-Team offenbar nicht bedacht hat: Im Mobilfunknetz von O2 sind so lange Telefonate gar nicht möglich. Nach zwei Stunden trennt O2 die Verbindung. Entsprechend flog dem Team auch das Fakt oder Fake-Posting um die Ohren: „Wenn ihr nicht immer nach 2 Stunden das Gespräch unterbrechen würdet, hätte ich den Rekord das eine oder andere Mal schon überboten“, „Das kann nicht bei euch gewesen sein. Ihr schmeißt einen immer nach 2 Stunden aus der Leitung..“ und „Naja da O2 nach 2 Stunden das Gespräch einfach beendet, kann man da ja nichts neues aufstellen“ waren da noch die freundlichen Antworten.

Das O2-Team versuchte zu retten, was kaum noch zu retten war und konnte nur eins machen: Den Nutzern recht geben. „Da haben wir eine Zwangstrennung“ bestätigte das O2-Team auf die Frage anderer Nutzer, was es mit den Zwei-Stunden-Kommentaren auf sich habe. Nutzern, die die Zwangstrennung erwähnten, gab man schlichtweg recht. Man könne daran nichts ändern, hieß es.
Das ist der Grund für die Zwangstrennung
Die Zwangstrennung bei O2 geht zurück auf die Zeit nach der Jahrtausendwende. Damals gab es noch keine Flatrates im Mobilfunknetz. Doch mit O2 Loop Easy Money konnten Prepaid-Kunden mit eingehenden Gesprächen ihr Guthaben mit 2 Cent pro Minute aufladen.
Durch die Kombination von Festnetztarifen wie dem Telekom XXL-Tarif (Telefonieren an Sonntagen kostenlos) und einem O2-Homezone-Tarif zusammen mit einer Umleitung auf die Prepaid-Karte luden sich so findige Nutzer mit viel Aufwand ihre Prepaid-Karten auf. Teils kamen so mehrere hundert Euro zusammen. Als Reaktion darauf führte O2 eine Zwangstrennung nach zwei Stunden für alle Gespräche ein. Das ist heute längst nicht mehr zeitgemäß, wurde aber nie wieder geändert. Die Folgen der Habgier einiger weniger Nutzer sind aber bis heute für zig Millionen Nutzer des O2-Netzes zu spüren.

Und das ist eine Meldung wert? Ist doch gut, dass Verbindungen nach 2 Std. getrennt werden. Als Schutz vor Missbrauch, wenn z.B. ein Virus das Gerät befallen sollte; Sprichwort Dialer oder Abos. Sofortiger Wieder-Anruf ist ja möglich.
@Paul: Das ist Unsinn! In Zeiten der Telefonkonferenzen ist es sehr störend für alle Teilnehmer, wenn systematisch alle Teilnehmer automatisch „rausgeschmissen“ werden, um sich dann wieder mit einer laaangen Zugangsnummer in eine Telko einwählen zu können. Das besprochene Thema ist zunächst unterbrochen und die Telko dauert durch das erneute Einloggen dann auch noch länger. Es macht keinen Spaß, zu reden und erklären und von der anderen Seite kommt kein Feedback und dann kommt eine Frage, ob was verpasst wurde und alles muss nochmals erläutert werden. Und die Telko dauert deswegen noch länger…