EU-Roaming ab sofort günstiger: Das ändert sich in der EU, Norwegen & Großbritannien

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Das Handy im EU-Ausland zu nutzen, ist seit vielen Jahren sehr einfach und günstig. Jetzt sind die Konditionen für alle Handynutzer nochmals besser geworden. Dabei profitieren vor allem Kunden mit Discounter-Verträgen von der Änderung, aber auch Kunden mit einer Datenflatrate.
Roaming am Strand
Roaming am Strand Bildquelle: Mila Supinskaya Glashchenko / shutterstock.com

Hintergrund der Verbesserung ist die nächste Stufe der Roaming-Großhandelskonditionen, die die deutschen und ausländischen Netzbetreiber untereinander verrechnen, wenn du dein Handy im Ausland nutzt. Denn auch, wenn die Nutzung von LTE und 5G für dich in Spanien, Frankreich, Italien, Großbritannien und anderen Ländern ohne Mehrkosten ist, muss dein Anbieter dafür zahlen. Für dich als Nutzer gilt der Grundsatz, dass du nur das bezahlst, was die Nutzung in Deutschland kosten würde.

Discounter- und Flatrate-Kunden bekommen mehr fürs Geld

Doch es gibt Ausnahmen. Beispielsweise für Daten-Flatrates und extrem günstige Tarife mit viel Datenvolumen. Denn dieses Datenvolumen lässt sich möglicherweise nicht komplett im EU-Ausland nutzen. Hintergrund sind genau die erwähnten Großhandelskonditionen. Denn würde ein fiktiver Vertrag 10 GB Datenvolumen für 2 Euro bieten, so wäre die Nutzung im EU-Ausland durch den Kunden schon bei einer Nutzung von etwas mehr als einem Gigabyte für den Anbieter nicht mehr kostendeckend. Der Grund: Jedes Gigabyte im Ausland muss der deutsche Netzbetreiber bezahlen. Dieses Geld bekommt der Netzbetreiber im Ausland.

Damit dein Anbieter nicht drauflegt, kann er eine Fair-Use-Grenze einziehen. Diese kannst du dir im Vorfeld berechnen. Es gilt, den monatlichen Grundpreis des Handyvertrages durch den EU-Großhandelspreis zu teilen. Hierbei sollten beide Werte die Brutto-Werte sein. Das Ergebnis wird dann mit zwei multipliziert. Der Großhandelspreis für ein Gigabyte liegt aktuell bei 1,84 Euro. Und genau hier ist die Verbesserung, die nun vor allem Flatrate-Nutzern zugutekommt. Denn im Dezember lag der Preis noch bei 2,14 Euro. Die gute Nachricht: Für die Folgejahre sind weitere Senkungen geplant. 2025 werden es 1,55 Euro pro Gigabyte sein. Im Jahr 2026 dürfen die Anbieter sich noch 1,31 Euro pro Gigabyte und 2027 dann 1,19 Euro pro Gigabyte.

Einige Roaming-Beispiele

Was bedeutet das nun? Ein Kunde mit der unlimitierten Flatrate Magenta Mobil XL hatte bis Ende Dezember im Ausland ein monatliches Roaming-Budget von 79 GB, während er im deutschen Netz seine Flatrate nutzen konnte. Dieser Wert hat sich nun deutlich erhöht. Ab sofort kann er 93 GB monatlich im EU-Ausland nutzen. Hinzu kommen Länder wie Großbritannien und Norwegen. Im Fall der Telekom kommt zudem noch die Schweiz hinzu. Aber auch für kleinere Tarife kann die Änderung bedeutend sein. Ein Smartphone-Tarif mit 20 GB Datenvolumen und Allnet-Flatrate für monatlich 8,99 Euro kann im EU-Roaming nun bis zu einem Limit von 9,77 GB genutzt werden. Vergangenes Jahr waren es noch 8,4 GB. Danach dürfen weitere Kosten berechnet werden. Wichtig: Dein Anbieter muss dich darauf hinweisen.

Wenn ein Anbieter diese Roaming-Begrenzung für mobiles Internet für seine Kunden anwendet, muss er die Kunden in der Roaming-Info-SMS, die ein Kunde beim ersten Einbuchen in einem ausländischen Netz bekommt, darüber informieren. Diese Roaming-SMS sollten sich also insbesondere Discounter-Kunden genau anschauen.

Übrigens: Verlässt du die EU, Norwegen oder Lichtenstein, gelten die Konditionen deines Netzbetreibers für International Roaming. Ausnahmen sich aktuell noch Großbritannien sowie bei Original-Telekom-Verträgen die Schweiz.

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