ROG Phone 7 Ultimate im Test: Dieses Handy ist auf einem ganz anderen Level

8 Minuten
Smartphone-Spiele werden mittlerweile im Multiplayer-Modus und auf Counter-Strike-Niveau gespielt. Wobei Spieler ohne Gaming-Handy ein riesiges Handicap in Kauf nehmen müssen. Denn wie das ROG Phone 7 Ultimate im Test beweist, bieten dieses inzwischen beinahe an Cheats grenzende Möglichkeiten.
Gaming-Handy
Asus ROG Phone Ultimate im TestBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Anfänglich war „Gaming-Smartphone“ nur ein Begriff – oftmals als PR-Gag zweckentfremdet, um ein handelsübliches Handy einer bestimmten Zielgruppe, den Gamern, schmackhaft zu machen. Plötzlich war jedes zweite Mobiltelefon ein Gaming-Handy, doch diese Zeiten sind passé. Die Geräte, die sich diese Charakterisierung bewahrten, haben es mittlerweile faustdick hinter den Ohren. Zwar schlägt in diesen nach wie vor das Herz eines Smartphones und die Bezeichnung „Gaming-Handheld“ wäre wohl zu viel des Guten. Doch wie das neue Asus ROG Phone 7 Ultimate beweist, hinken herkömmliche Handys in Sachen Gaming inzwischen meilenweit hinterher. Bei der Hardware, speziell jedoch auch bei der Software. Doch alles der Reihe nach.

Einzelne Wertungen im Detail:

  • Gehäuse: 3,5 von 5 Sternen
  • Display: 4,5 von 5 Sternen
  • Ausstattung: 4 von 5 Sternen
  • Kamera: 3,5 von 5 Sternen
  • Software: 4,5 von 5 Sternen
  • Akku: 4 von 5 Sternen

Asus ROG Phone 7 Ultimate im Test: Ein wahres Gaming-Handy

Massiv. Dieses Adjektiv beschreibt das ROG Phone 7 Ultimate optisch am ehesten. Da das Asus-Handy jedoch zwar länglich und recht dick, allerdings nicht sonderlich breit ist, liegt es dennoch vergleichsweise gut in der Hand. Optisch erinnert es stark an die Vorgängermodelle, was jedoch keinesfalls negativ zu verstehen ist. Das Gehäuse verfügt zweifelsohne über einen Gaming-Gerät-Flair, wozu neben der markanten Optik des Kameramoduls auch das rückseitige PMOLED-Display maßgeblich beiträgt. Dieses lässt sich wie üblich manuell anpassen und auch mit eigenen Motiven versehen.

Das AMOLED-Display des Gaming-Smartphones misst derweil 6,78 Zoll in der Diagonalen und gehört folglich zu den größeren Kalibern. Das spiegelt sich auch in der Pixeldichte wider, denn obwohl das Panel in Full-HD+ (1.080 x 2.448 Pixel) auflöst, liegt diese bei 395 ppi. Dafür ist ein weiterer Aspekt des Bildschirms nahezu sämtlicher Konkurrenz überlegen: die Bildwiederholrate. Mit 165 Hz dürften auch die anspruchsvollsten Gamer auf ihre Kosten kommen. Zumal handelsübliche High-End-Smartphones noch vor wenigen Jahren eine Bildwiederholfrequenz von lediglich 60 Hz an den Tag legten.

Speicher und Leistung

Asus ROG Phone 7 Ultimate im Test

Die Rechenleistung übernimmt beim ROG Phone 7 Ultimate der mobile High-End-Prozessor Snapdragon 8 Gen 2 aus dem Hause Qualcomm. Dieser stellt die aktuelle Schwertspitze der Android-Smartphone-Prozessoren dar, was auch ein von uns durchgeführte Versuch mit dem Benchmark-Test von Antutu bestätigt. Im Rahmen dessen erreichte das Gerät stolze 1.324.722 Punkte; und damit eine neue Bestleistung. Mit dem angeschlossenen externen Kühler, AeroActive Cooler 7, verbesserte sich das Ergebnis zudem leicht auf 1.329.579 Zähler. Wobei der für ein Smartphone riesige Arbeitsspeicher von 16 GB sicherlich ebenfalls seinen Teil zu dem guten Resultat beitrug. Der interne Speicher liegt derweil bei 512 GB, lässt sich jedoch nicht mittels SD-Karte erweitern.

Da der Prozessor respektive das SoC (System-on-a-Chip) auch für die Konnektivitäts-Funktionen verantwortlich ist, sind diese beim ROG Phone 7 Ultimate ebenfalls auf dem höchsten Niveau. So sind nicht nur die Übertragungsstandards 5G, Wi-Fi 6E (ax) und Bluetooth 5.3 mit von der Partie, sondern das Handy ist auch für Wi-Fi 7 (be) und damit für die Zukunft gerüstet.

Akku

Auch beim Akku macht Asus keine halben Sachen – zumindest im übertragenen Sinne. Denn tatsächlich besteht der 6.000 mAh große Energiespeicher des Gaming-Handys aus zwei Batterien mit jeweils 3.000 mAh Kapazität. Deswegen, und auch wegen einer Ladeleistung von 65 Watt, lässt sich der Akku immerhin in 45 Minuten wieder komplett „befüllen“. Außergewöhnlich ist in diesem Zusammenhang auch, dass das ROG Phone 7 Ultimate gleich zwei USB-C-Ports mitbringt. Einer davon befindet sich an der Seite und soll zum Einsatz kommen, wenn der „Saft“ zur Neige geht, während der Nutzer im Querformat spielt. Denn ein Port am unteren Smartphone-Ende würde in diesem Fall stören. Eine praktische Zusatzfunktion, die im Alltag jedoch wohl nicht ganz so oft zum Tragen kommen wird. Denn wir unser Akkutest – durchgeführt mit der Software PCMark – ergab, ist das ROG Phone 7 Ultimate auch in Sachen Akkulaufzeit auf der Höhe.

Ferner erkennt eine Automatik, die verbliebenen Energiereserven und die Nutzungsart und schaltet bei Bedarf in den sogenannten Bypass-Charging-Modus. Dabei wird das Smartphone direkt über das Kabel mit Strom versorgt und der Akku nicht geladen. So entsteht weniger Hitze und die Leistung des Smartphones bleibt möglichst unbeeinträchtigt. Dafür unterstützt das Asus-Handy kein kabelloses Laden mittels Induktion. „Weil der Fokus auf der Kühlleistung und der Lebensspanne der Batterie lag“, so der Hersteller.

Asus ROG Phone 7 Ultimate
ASUS ROG Phone 7 Ultimate Front Datenblatt
Software Android 13
Prozessor Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2
Display 6,78 Zoll, 1.080 x 2.448 Pixel
Arbeitsspeicher 16 GB
interner Speicher 512 GB
Hauptkamera 8688×5792 (50,3 Megapixel)
Akku 6.000 mAh
induktives Laden
USB-Port 3.1 Typ C
IP-Zertifizierung IP54 (Schutz gegen Spritzwasser (Regen))
Gewicht 246 g
Farbe Weiß
Einführungspreis 1.399 €
Marktstart Mai 2023

Kamera

Die Hauptkamera des ROG Phone 7 Ultimate besteht aus drei Modulen. Einem 50-Megapixel-Hauptsensor von Sony (IMX766), einem 13-Megapixel-Ultra-Weitwinkelsensor sowie einer Makro-Kamera mit einer Auflösung von 8 Megapixeln. Frontseitig löst die Selfie-Knipse derweil mit 32 Megapixeln auf.

Auf dem Papier mag das zwar überzeugend klingen, doch im Alltag schwächelt die Kamera. Allerdings auf einem hohen Niveau. So bedeutet es keineswegs, dass die Aufnahmen schlecht sind. Der Fokus des Herstellers lag schlichtweg an einer anderen Stelle. Das erkennt man beispielsweise daran, dass die größte Blendenöffnung bei f/1.9 liegt. Und auch die Szeneoptimierung ist beispielsweise etwas zu großzügig in der Nachbearbeitung. Grundsätzlich ist die Kamera für anspruchsvollere Hobbyfotografen nur bedingt geeignet. Wer jedoch lediglich gerne mal ein paar schnelle Aufnahmen zwischendurch schießen möchte, dürfte mit der Fotoqualität insbesondere bei guten Lichtverhältnissen vollends zufrieden sein.

Stärken des ROG Phone7 Ultimate

Hardware

Zu den großen Stärken des Asus ROG Phone 7 Ultimate gehören hardwareseitig neben der üblichen High-End-Technologie auch das bereits erwähnte rückseitige PMOLED-Display sowie eine ebenfalls auf die Rückseite platzierte mechanische Öffnung (AeroActive Portal) für den externen Kühler. Dank dieser lässt sich die erzeugte kalte Luft zielgerichtet auf überhitzte Hardware-Elemente leiten. Und auch der externe Kühler, Aero Active 7, mit gleich vier mechanischen Buttons und überzeugenden LED-Elementen stellt ein weiteres Highlight dar. Auch, da dieser ist im Lieferumfang enthalten ist. Andererseits lassen sich besagte Buttons alles andere als bequem bedienen. Ferner sollte man den Kühler abnehmen, sobald der Smartphone-Bildschirm aus ist. Denn zumindest in unserem Test erzeugte dieser ein fiependes Geräusch, welches auf Dauer sehr nervig ist.

Asus ROG Phone 7 Ultimate im Test

Die als AirTrigger betitelten Schultertasten, die als Gegenstück zu den R2- und L2-Buttons auf einem Controller gedacht sind, funktionierten dagegen wie schon bei den Vorgänger-Modellen tadellos. Und auch die Lautsprecher-Qualitäten des Smartphones sind abermals auf einem herausragenden Niveau – mit für ein Smartphone klaren Höhen und dröhnenden Bässen. Eine signifikante Verbesserung zu den Vorgängern konnten wir jedoch nicht heraushören.

Software

Bleiben noch die wahren Highlights des ROG Phone 7 Ultimate: neue Software-Modi, die sich im altbekannten Gaming-Menü, dem Game Genie, verwalten lassen. Den Anfang machen dabei X Sense und X Capture. Bei ersterer handelt es sich um eine Software auf KI-Basis, die selbstständig Schlüsselevents in einem Spiel erkennt und den Spieler unverzüglich mittels Pop-up informiert. Besonders geeignet ist das Feature für den Mutiplayer-Modus, allerdings ist die Zahl der Spiele, die das Feature unterstützen, aktuell noch sehr begrenzt. Selbiges gilt auch für X Capture, eine Funktion, die besagte Schlüsselevents automatisch aufzeichnet.

Eine weitere Neuerung stellt das sogenannte Vibration-Mapping dar. Dabei können Spieler Zonen auf dem Bildschirm definieren, die beim Berühren anschließend ein Vibrationsfeedback erzeugen. Und auch die Art des Feedbacks lässt sich variabel einstellen. Ferner bietet Game Genie nun einen Hintergrundmodus. Dieser erlaubt es Gamern, ein Spiel im Hintergrund auszuführen – selbst bei ausgeschaltetem Bildschirm. Und auch die üblichen Gaming-Features wie Macros sind abermals mit von der Partie.

Schwächen des ROG Phone 7 Ultimate

So gut das Asus ROG Phone 7 Ultimate als Gaming-Smartphone auch sein mag, als High-End-Handy ist es nach wie vor nicht makellos. Abseits des klobigen Äußeren zeigt sich dies beispielsweise in einer fehlenden Unterstützung von kabellosem Laden. Zudem ist die Kamera lediglich mittelprächtig und die Zahl der Software-Updates ist mit zweien knapp bemessen. Zumindest sollen vier Jahre lang Sicherheitsupdates verteilt werden. Unser Testgerät, das wir im April unter die Lupe nahmen, war jedoch noch immer auf dem Stand des Januar-Sicherheitsupdates. Dann wäre da noch die bereits erwähnte Speichererweiterung respektive ihr Fehlen sowie eine IP54-Zertifizierung. Letztere bescheinigt dem Smartphone Schutz gegen Staub und Wasser, wobei insbesondere der Schutz gegen Wasser bei dem ROG Phone 7 Ultimate beinahe schon traditionell zu kurz kommt. Auf Nachfrage gab der Hersteller lediglich an, dass das nicht so einfach sei und IP54 unter vergleichbaren Geräten – also Gaming-Smartphones – bereits ein Unikat sei.

Fazit

Für Gamer existiert aktuell kaum ein besseres Smartphone als das Asus ROG Phone 7 Ultimate. Es bietet hervorragende und extrem leistungsstarke Hardware, gepaart mit besonderen Elementen für Spieler. Und auch die Gaming-Software wirkt längst nicht mehr zusammengeschustert, sondern hat ein Niveau erreicht, das sich nur noch evolutionär, also in kleinen Schritten, verbessern lässt. Zwar schwächelt das Gerät in einigen nicht mit dem Thema Gaming verbundenen Bereichen wie beispielsweise bei der Kamera. Doch auch hier schlägt sich das ROG Phone 7 Ultimate nicht etwa schlecht, sondern lediglich mittelmäßig. Den größten Nachteil stellt daher der hohe Kaufpreis von aktuell knapp 1.400 Euro (OVP).

Asus ROG Phone 7 Ultimate im Test

Pros des ROG Phone 7 Ultimate:

  • ausgezeichnete Gaming-Hardware
  • hervorragende Gaming-Software
  • extrem leistungsstark
  • außergewöhnlich guter Klang

Contras des ROG Phone 7 Ultimate:

  • sehr hoher Kaufpreis
  • keine IP68-Zertifizierung
  • mittelprächtige Kamera
  • unbequeme Platzierung der Kühlertasten

Deine Technik. Deine Meinung.

3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Einheit-101

    Viel zu teuer für das, was es kann. Ein Galaxy S23 Ultra kostet das gleiche und ist in jeder Hinsicht besser, bis auf die Schultertasten.
    Ein Red Magic 8 Pro ist exakt genauso gut wie das ROG 7, schon länger verfügbar und kostet nur 650€. Mir kann keiner einen Grund nennen, warum man sich hierfür entscheiden soll…

    Antwort
  2. Nutzerbild lassi

    Asus ROG Phone 7: Neues Gaming-Smartphone offiziell vorgestellt

    Antwort
  3. Nutzerbild Andreas

    An sich finde ich die ROG Phones schon cool, habe das 2er und 3er, aber zum einen hat sich, bis auf den Prozessor, seit dem 3ten nicht sonderlich viel gemacht, heißt mein 3er hat auch 512 Gigabyte Speicher und 16 GB RAM, zum anderen ist die Versorgung mit Updates ein Witz und in Deutschland geht VoLTE nicht weil Asus zu geizig ist die Smartphones dafür zu lizenzieren, das heißt Sprachqualität wie früher und da können wir in Deutschland noch von Glück sprechen, dass die Geräte noch auf das alte Netz (EDGE) zurückgreifen kann.
    Für den Preis leider nicht, dafür müsste der Preis quasi 800 Euro niedriger sein um all die Nachteile wettzumachen.
    Und ich möchte betonen, dass ich immer noch mein ROG Phone verwende, nur mein nächstes wird kein Asus mehr.

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein