Mehr 5G: Vodafone pimpt das Handynetz mit diesem Trick auf

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Lange Zeit hatte Vodafone beim Thema 5G – zumindest in Sachen PR – den Takt in Deutschland angegeben. Mit einem technischen Trick hat die Telekom Vodafone allerdings rechts überholt und bietet 5G inzwischen für viele Millionen Kunden an. Jetzt setzt Vodafone zum Gegenschlag an.
Vodafone 5G mit dem Samsung Galaxy Fold
Vodafone 5G mit dem Samsung Galaxy FoldBildquelle: Vodafone

Die Telekom hat einen Teil ihrer alten UMTS-Frequenzen sowie einen Teil der Frequenzen, die sie eigentlich erst ab 2021 nutzen kann, gebündelt. Dafür hat sie sich mit Wettbewerber O2 geeinigt, dem die Frequenzen noch gehören. So kann die Telekom sehr schnell nicht nur LTE, sondern auch 5G auf diesen Frequenzen anbieten. Das Resultat: Binnen weniger Wochen erreichte die Telekom viele Millionen Nutzer mit 5G. Davor war 5G nur in Großstädten verfügbar – dafür aber auch deutlich schneller. Möglich macht dies ein dynamisches Technologie-Sharing der Frequenzen – DSS genannt.

Vodafone hatte bislang bis auf wenige Ausnahmen nur auf 5G-Hotspots gesetzt. Mit Frequenzen um 700 MHz hatte Vodafone bereits das DSS-Verfahren an einigen Sendemasten eingeführt. Das Frequenzband ist neu in Deutschland. Auch hier sind es bislang nur einzelne Sender, die Vodafone betreibt.

5G auf Frequenzen um 1800 MHz

Nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) hat Vodafone nun aber in Frankfurt am Main ein weiteres Frequenzband für 5G aktiviert. Dabei handelt es sich um Frequenzen um 1800 MHz, bei LTE bekannt als Band 3. Dieser Frequenzen nutzt Vodafone bereits lange für sein LTE-Netz. Einst waren es mal reine GSM-Frequenzen. Nun hat Vodafone aber laut FAZ 150 Antennen in Frankfurt mit dem DSS-Verfahren aktiviert, sodass neben LTE gleichzeitig auch 5G auf diesen Frequenzen aktiv ist.

Die Netzbetreiber haben mit DSS den Vorteil, dass sie zwei Netzstandards parallel auf derselben Frequenz anbieten können. Das Netz entscheidet dann selbstständig und in Echtzeit, welcher Netzstandard welchen Bedarf hat. Das richtet sich nach der Anzahl der Nutzer in einer Zelle. Außerdem braucht der Anbieter keine neuen Antennen. Doch DSS hat auch einen Nachteil. Der Signalisierungs-Verkehr, also der nicht für Endkunden nutzbare Overhead, ist mit bis zu 30 Prozent sehr hoch. Die Folge: Das Netz ist im DSS-Modus langsamer als es bei einem sortenreinen LTE- oder 5G-Betrieb wäre. Und: 5G ist auf diesen Frequenzen deutlich langsamer als im eigentlichen 5G-Bereich um 3,6 GHz.

Damit du das 5G-Netz nutzen kannst, muss du nicht nur ein 5G-Handys und einen Tarif von Vodafone haben. Wichtig ist auch, dass das Handy das Frequenzband N3 unterstützt. Das ist bei vielen Handys noch nicht der Fall.

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