BQ Aquaris X und Aquaris X Pro im Hands-On-Video

8 Minuten
Das Aquaris X und das Aquaris X Pro bilden die neue Speerspitze des spanischen Herstellers BQ. Die neuen Spitzenmodelle sind nun offiziell vorgestellt und die Redaktion von inside-digital.de konnte sie schon ausprobieren. Dabei wird klar, dass die Spanier zur Spitzenklasse am Markt aufschließen wollen, jedoch nicht bereit sind, jeden Preis zu zahlen. Im Hands-On und im Video zeigt die Redaktion, welchen ersten Eindruck die beiden machen.
BQ Aquaris X und Aquaris X Pro

BQ Aquaris X – technische Daten

Auf Basis von Android 7.1.1 Nougat wird das BQ Aquaris X mit einem Achtkern-Prozessor aus dem Hause Qualcomm ausgestattet sein (Snapdragon 626), der mit maximal 2,2 GHz taktet – unterstützt durch 3 GB Arbeitsspeicher. Die Wahl fiel laut Ravin Dhalani, CTO BQs, auf den Snapdragon 626, weil er den besseren Kompromiss von Leistung und Energieverbrauch darstellt, als höher positionierte Prozessoren der 600er-Serie. Durch das Menü wird über ein 5,2 Zoll großes Display mit Full-HD-Auflösung navigiert. Bei der Kamera auf der Rückseite setzt BQ auf einen Sony-Sensor mit maximal 16 Megapixeln Auflösung samt f/2.0-Blende. Die Frontkamera von Samsung löst mit bis zu 8 Megapixeln auf, verfügt über eine f/2.0-Blende und auf einen eigenen LED-Blitz.

Der Rahmen des 32-GB-Smartphones ist aus Metall gefertigt, die Akkuabdeckung wird hingegen aus Polycarbonat bestehen. Der 3.100 mAh starke Akku wird sich samt Schnelllade-Technologie USB 3.0 über eine USB-Typ-C-Schnittstelle mit frischer Energie versorgen lassen können. Neben Dual-WLAN (2,4 & 5 GHz) ist auch ein NFC-Chip mit an Bord. Fans von Bluetooth-Kopfhörern dürfen sich darüber hinaus auf den AptX-Codec freuen. Er bringt laut Dhalani mehr Qualität und kleinere Latenzzeiten bei der Übertragung von Musik auf entsprechende Endgeräte. 

BQ Aquaris X: Pressebilder

BQ Aquaris X Pro – technische Daten

Die Ausstattung des BQ Aquaris X Pro fällt etwas üppiger aus. So kommen bei diesem Modell 4 GB Arbeitsspeicher zum Einsatz und die Hauptkamera auf der Rückseite mit Samsung-Sensor löst bei Nutzung einer f/1.8-Blende mit bis zu 12 Megapixeln auf. Was nominell nach weniger klingt, soll unter anderem dank Dual-Pixel-Autofokus zu einem schnellerem Autofokus führen. Der Sensor entstammt dabei – eine offizielle Bestätigung dafür gibt es seitens BQ nicht – aus dem Galaxy S7 von Samsung. Auf einen optischen Bildstabilisator wurde bei BQ offiziell aus technischer Sicht verzichtet. „Ein OIS kann mit der Zeit in der Leistung nachlassen und Software-Stabilisatoren sind mittlerweile sehr nahe an der Leistung mechanischer Stabilisatoren dran“, so Dhalani. 

BQ Aquaris X Pro: Pressebilder

Update-Politik für das Aquaris X und das Aquaris X Pro

Bei Fragen nach den möglichen zukünftigen Updates ihrer Smartphones werden die meisten Hersteller schnell schmallippig. Man will sich in der Branche möglichst nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und sich den Zorn der Nutzer aufhalsen, falls ein Update nicht pünklich auf den Geräten landet. BQ hat hier während der Präsentation Tacheles geredet. „Die beiden neuen Flaggschffe werden mindestens zwei große Android-Updates erhalten“, so Dhalani, auf Nachfrage. Dazu werde es alle zwei bis drei Monate ein Sicherheits-Update basierend auf Googles Sicherheits-Patches geben.   

BQ Aquaris X (Pro) – Preis und Verfügbarkeit

Wer sich für das LTE-fähige BQ Aquaris X entscheidet, muss für das Smartphone knapp 300 Euro auf den Tisch legen. Der Verkaufsstart fand in der ersten Mai-Woche statt, angeboten wird das Handy in Schwarz und Weiß. Das BQ Aquaris X Pro kostet hingegen 379,90 Euro. Das Handy ist ab jetzt im Online-Shop von BQ zur Vorbestellung verfügbar und soll am 8. Juni ausgeliefert werden. Wer das BQ Aquaris X Pro zwischen dem 18. Mai und 7. Juni kauft, erhält außerdem noch eine Schutzhülle im Wert von knapp 15 Euro dazu. Angeboten wird das Smartphone in den Farben Schwarz und Weiß. Das BQ Aquaris X Pro mit seiner Glas-Rückseite ist in Deutschland als 64-GB-Speicherplatz-Version verfügbar.

„Vertrieben werden die beiden neuen Flaggschiffe von MediaMarkt, Saturn, Notebooksbilliger.de und Co.“, so Xavier Gastaminza, Manager BQs. Man sei jedoch auch in Gesprächen mit der Telefónica-Marke O2. In Spanien vertreibt BQ schon seit längerem seine Geräte auch über Mobilfunkanbieter und verlässt sich nicht mehr nur auf den freien Markt. Das will man in Zukunft auch in Deutschland schaffen, dabei jedoch auch Dual-SIM-Geräte anbieten. Das gilt in Deutschland als schwierig, weil sich die Mobilfunker hierzulande sträuben, Handys mit zwei SIM-Karten-Slots in ihr Portfolio aufzunehmen. 

Hands-On der neuen Flaggschiffe von BQ

Die Redaktion von inside-digital.de konnte sich im Rahmen der Produktvorstellung in München schon einen ersten Eindruck des Aquaris X und das Aquaris X Pro machen. BQ verfolgt in seiner Produktpolitik einen Weg, der recht ungewöhnlich zu sein scheint. Im Portfolio der Spanier sind Flaggschiffe im klassischen Sinn bisher nicht zu sehen gewesen. Vielmehr konzentriert man sich voll auf das Preis-Leistungs-Niveau in den verschiedenen Produktfamilien. So präsentieren sich auch die neuen Spitzenmodelle nicht mit überbordenden Technik-Highlights wie einem QHD-Bildschirm, Edge-Displays oder einem Prozessor der 800er-Serie von Qualcomm. Dafür sind die Preise der neuen Modelle allerdings im Vergleich auch moderat.

BQ Aquaris X im Hands-On

Das „kleinere“ der beiden neuen Spitzenmodelle erinnert beim ersten Betrachten an das Aquaris X5. Das große Aber wird bei der ersten Berührung deutlich. Der größere Bildschirm, der nun 5,2 statt 5 Zoll in der Diagonale misst, macht sich sofort bemerkbar, denn das Aquaris X ist breiter und länger als das Aquaris X5. Doch das ist nicht der Hauptunterschied der beiden Geräte. Das Aquaris X ist vom Design spürbar höher am Markt angesetzt und bietet neben einem runderen und symetrischeren Rahmen ein 2,5D-Glas auf der Front. Die Rückseite besteht zwar wieder aus Polycarbonat, jedoch sind auch hier die Ränder abgerundet. Das Rahmendesign und die abgerundete Rückseite führen dazu, dass das Aquaris X sehr gut in der Hand liegt, ohne zu seifig-rund zu wirken. Trotzdem gibt es hier auch Kritik: Der Rückdeckel ist nicht ganz so griffig wie man es erwartet und somit ist Konzentration bei der Benutzung gefordert.

BQ Aquaris X: Hands-On

Die Haptik insgesamt kann für einen Preis von unter 300 Euro gefallen und muss sich nicht hinter den Mittelklasse-Smartphones der Galaxy-A-Reihe von Samsung oder der Huawei-P-Lite-Reihe verstecken. Dabei ist zu beachten, dass die schärfste Konkurrenz aus dem ambitionierten Mittelklasse-Segment der etablierten Hersteller entspringen wird und das Aquaris X auch mit Blick auf das Datenblatt hierfür gerüstet scheint.

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BQ Aquaris X Pro im Hands-On

Beim Aquaris X Pro wird schnell klar, dass BQ etwas aus der Nische heraustreten will und sich für ein breiteres Publikum wappnet: Die Glasrückseite wird an den Rändern mit einem Schwung in den Rahmen eingebunden und zeigt sich ganz im Stile koreanischer Konkurrenten. Doch das Design hat mehr zu bieten als nur einen geschwungenen Rücken: Das Frontglas ist ebenfalls an den Rändern abgerundet und gewinnt dadurch im Vergleich mit den bisherigen Aquaris-X-Smartphones deutlich an haptischem Niveau. Auch deshalb wird klar: BQ meint es ernst mit seinem Angriff in der Spitzenklasse. Dass dabei der High-End-Prozessor, Doppelkamera-Geprotze oder ein Preisschild im vierstelligen Bereich fehlen, wird beim ersten Eindruck nicht vermisst. Trotzdem verbaut BQ High-End: Beispielsweise ist der Sensor der Kamera des Aquaris X Pro der gleiche, wie ihn schon das Samsung Galaxy S7 in sich trägt. Dazu kommt eine Blende von 1:1,8 und eine Bildverarbeitung, die ebenfalls ein Schmankerl zu bieten hat. Sie selektiert beim Auslösen des Nutzers bei Bedarf die sechs besten Bilder aus zehn, die sie vor und nach der Zeit des Auslösens geschossen hat und rechnet diese zu einem finalen Bild zusammen. Damit ist der Weg zu einer hervorragenden Kamera-Performance geebnet, die jedoch beim ersten Kontakt nicht getestet werden konnte, da BQ diese Möglichkeit deaktivierte. Begründung: Die Software sei noch nicht final. Damit muss hier auf die ersten Testgeräte gewartet werden, bis ein endgültiges Urteil gefällt werden kann.

BQ Aquaris X Pro: Hands-On

Die ersten haptischen Eindrücke fallen durchaus positiv aus: Die Materialien fühlen sich hochwertig an, die Bediengeschwindigkeit gefällt und das Handling kann überzeugen. Die Taster an der rechten Flanke und der Fingerabdrucksensor lassen sich sehr leicht auch mit kleinen Händen erreichen – nicht selbstverständlich bei 5,2 Zoll Display-Diagonale. Somit zeigt sich das Aquaris X Pro von seiner geschmeidigen Seite und es wird spannend, wenn es erst auf dem Obduktionstisch des inside-digital.de-Testlabors liegt, ob es auch halten kann, was der gute erste Eindruck verspricht.

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Fazit des Hands-On der neuen BQ-Aquaris-X-Familie

Alles in allem lässt sich im ersten Eindruck festhalten, dass die beiden neuen Smartphones von BQ einen ordentlichen Aufschlag gegenüber den Aquaris-X5-Modellen in Sachen Haptik und Optik aufweisen. Der Preis könnte gerechtfertigt sein, wenn sie halten, was sie versprechen. Die Tür zur Oberklasse hat BQ mit dem Aquaris X Pro auf jeden Fall aufgestoßen. Im High-End-Bereich ist man jedoch noch nicht angekommen.

BQ Aquaris X und X Pro im Vergleich

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