BQ Aquaris X im Test: Der mustergültige Madrilene

16 Minuten

BQ Aquaris X im Test
Bildquelle: Michael Stupp / inside-digital.de

Obwohl in BQs Heimat Spanien jährlich das größte Klassentreffen der Mobilfunk- und Smartphone-Branche, der Mobile World Congress, stattfindet, ist BQ selber nicht unbedingt Stammgast. In diesem Jahr ließ der Hersteller aus Madrid die Messe für das große Spektakel aus und präsentierte seine neuen Produkte gesondert.

Das Aquaris X soll durch schmuckes Design und stimmige Technik überzeugen. Hier steht insbesondere die Kamera im Fokus. Das Foto-Erlebnis stellt BQ in der eigenen Werbung zur neuen Serie heraus. Im technischen Gesamtkontext ist das Aquaris X eher in der Mittelklasse angesiedelt. Das Alleinstellungsmerkmal, die Cyanogen-Version von Android, die noch beim Quasi-Vorgänger Aquaris X5 verwendet wurde, ist mit Einstellung des Projektes auch bei BQ ad acta gelegt worden.

Die wichtigsten Daten des BQ Aquaris X:

  • Android 7.1.1 Nougat
  • 5,2 Zoll Full HD Display
  • Octa-Core 2,2 GHz Prozessor
  • 16 Megapixel Kamera
  • 3 GB Arbeitsspeicher
  • 32 GB interner Speicher, erweiterbar

Design und Verarbeitung: Hands-On des BQ Aquaris X

Designed in Spain – die auf der Rückseite des Aquaris X eingravierten Worte sollen die Eleganz des Bolero-Tanzes vermitteln. Und tatsächlich, das Handy – im Test befindet sich die mattschwarze Version „Mineral Black“ – weiß optisch auf den ersten Blick zu überzeugen.

Das Format ist zwar sehr gewöhnlich, aber auch das muss man erst einmal mit Materialwahl und Gestaltung auf einen Nenner bringen. Das Gerät verfügt über einen metallenen Rahmen, die Fläche auf der Rückseite ist aus Kunststoff, der jedoch hochwertig anmutet.

Neben der angesprochenen Design-Anmerkung wird die Rückseite noch durch den BQ-Schriftzug, den kreisrunden, eingelassenen Fingerabdrucksensor und das längliche Kameramodul in der Ecke geziert.

Die glasige Frontseite des Handys überdeckt sämtliche Sensoren und Schaltflächen, lediglich der Ohrmuschel-Lautsprecher erhält hier eine Aussparung. Unterhalb des Displays sind drei Touch-Keys zur Navigation angebracht. Insbesondere die Darstellung des Home-Button in der Mitte sieht womöglich gewöhnungsbedürftig aus. Bei den eigenwillig angeordneten Punkten handelt es sich jedoch um das BQ-Logo, das hier seinen Platz gefunden hat.

BQ Aquaris X im Test: Hands-On

Die Dimensionen des Smartphones, das Gerät misst 14,7 x 7,3 x 0,8 Zentimeter, bieten die Grundlage für ein handliches Gefühl. Die Ränder aus Metall fühlen sich angenehm kalt an. Die Rückseite aus Polycarbonat steht dem in nichts nach. Lautstärkewippe und Power-Button auf dem rechten Rand befinden sich an angenehmer Position. Im Vergleich zum Aquaris X5 ist das Handy ein wenig breiter und länger ausgefallen.

Unboxing des BQ Aquaris X: Der Lieferumfang

Die mattschwarze Außenverpackung des BQ Aquaris X wird lediglich von einem schwarzen X – ähnlich dem Sony-Label – und dem silbernen Schriftzug „Aquaris X“ verziert. Die Innenhülle aus Pappe ist überlappend in diese Außenverpackung eingeschoben und offenbart, senkrecht eingesteckt, das Handy. Daneben befindet sich, versteckt in einer weiteren Pappschachtel, der Lieferumfang, der aus folgenden Komponenten besteht:

  • Steckdosen-Adapter (Quick Charge 3.0)
  • USB-C Lade- und Datenkabel
  • SIM-Werkzeug

Ein Headset liegt dem Aquaris X leider nicht bei.

Optisch und haptisch ist das BQ Aquaris X eine Augenweide. Die Verarbeitung ist stimmig und obendrein wirkt das Gesamtpaket ordentlich stabil. Für die fehlende Innovation und den spärlichen Lieferumfang  gibt es Abzüge in der B-Note.

Einzelwertung: 4,5 von 5

Display des BQ Aquaris X

BQ vertraut beim Aquaris X auf ein LCD-Panel, das sich über 5,2 Zoll auf der Vorderseite erstreckt. Optisch und haptisch ist es zu allen Seiten im 2.5D-Stil abgerundet. Das Display löst in Full-HD-Qualität auf, was 1.080 x 1.920 Pixeln entspricht, somit erreicht das Handy eine Pixeldichte von starken 423 Bildpunkten pro Zoll (ppi). Für den Alltagsnutzer ist Full HD mehr als ausreichend, wenngleich es in Zeiten von QHD und 4K vergleichsweise wenig wirkt. Dennoch kann in dieser Auflösungsklasse locker auch ein Video auf dem Bildschirm genossen werden. Zudem beansprucht die Auflösung weniger Akku-Power und wirkt sich günstiger auf den Preis aus.

Die Anzeige, die BQ im Aquaris X verbaut, kann in den Einstellungen vielfältig angepasst werden. Einen grundlegenden Displaymodus, in dem man beispielsweise Farbtemperaturen anpassen kann, gibt es jedoch nicht. Hier kann lediglich ein Nachtlichtmodus eingestellt werden, der das blaue Licht herausfiltert. Dieser verfügt jedoch nicht über verschiedene Abstufungen, sondern kann nur ein- und ausgestellt werden. Die automatische Steuerung der Helligkeit funktioniert gut, zeigt sich hier und da allerdings auch etwas träge, wenn es darum geht, nachjustieren zu müssen.

BQ Aquaris X im Test: Das Display

Etwas unnötig erscheint die Möglichkeit in den Einstellungen, die Android-Navigations-Bar zu aktivieren und somit die typischen Vor-, Zurück- und Task-Manager Tasten als On-Screen-Schalter sichtbar zu machen. An sich keine schlechte Idee, allerdings werden hierbei die BQ-Touch-Keys unterhalb des Displays mit identischer Funktion und Anordnung nicht deaktiviert. Doppelt gemoppelt.

Das Display des BQ Aquaris weiß zu gefallen und stellt den normalen Handynutzer mehr als zufrieden. Display-Fetischisten können sich echauffieren, bei BQ-Nutzern sollte dies jedoch verhallen. Ausbaufähig sind die Anpassungsmöglichkeiten sowie die Präzision mancher Einstellungen.

Einzelwertung: 4 von 5

Ausstattung und Leistung

Ein Blick ins Innere des BQ Aquaris X: Würde man einen Smartphone-Experten im Jahr 2017 fragen, welche Technik in einem Handy der gehobenen Mittelklasse verbaut werden sollte, er würde wahrscheinlich folgende Angabe machen: „Ein Qualcomm Snapdragon 626, 3 GB Arbeitsspeicher und 32 GB Massenspeicher sollten es schon sein.“ Exakt dieses Paket bietet das BQ Aquaris X mit einigen weiteren Feinheiten. Der Speicher, von dem im Werkszustand noch etwas mehr als 23 GB zur freien Verfügung stehen, kann per Micro-SD-Karte erweitert werden.

Der Prozessor selbst, flankiert von einer Qualcomm-Adreno-506-Grafikeinheit, verarbeitet die Prozesse spielend leicht. Die Sequenzen in verschiedenen Benchmark-Tests ruckeln zwar ein wenig, aber hier kommen sogar High-End-Chips an ihre Grenzen. Der Spielspaß im Racing-Spiel Asphalt 8: Airborne kommt jedoch auch mit dem Aquaris X keineswegs zu kurz.

Im angesprochenen Benchmarktest des Anbieters AnTuTu (v6.2.7) erreichte das BQ Aquaris X ein Ergebnis von 66.534 Punkten. Die Angabe soll die Leistungsfähigkeit des Prozessors darstellen. Gemeinhin sollen Handys allerdings nicht nur anhand solch harter Fakten gemessen werden. Nichtsdestotrotz bescheinigt der Test dem Handy  eine Leistung knapp über dem Niveau des fast 150 Euro teureren Samsung Galaxy A5 (2017).

Benchmark-Tests im Vergleich

Umfeld Modell Benchmark-Wert
direkte Konkurrenten Samsung Galaxy A5 (2017) 61.515
  Sony Xperia X Compact 76.286
  Lenovo P2 63.457
     
 ehemalige Mittelklasse-Modelle Samsung Galaxy A5 (2016) 41.721
  Sony Xperia XA 47.967
  Honor 5c 45.143
     

Aktuelle Referenzen

Samsung Galaxy S8

174.550

  Sony Xperia XZ Premium

170.532

  OnePlus 3T

163.521

Wie die Verbindungstabelle dokumentiert, ist das BQ Aquaris X zu einigem in der Lage. Neben den klassischen Mobilfunk-Verbindungen, immerhin über LTE Cat. 6 mit bis zu 300 Mbit/s Download-Potenzial, kann auch der Bildschirm-Inhalt via Miracast auf beispielsweise einen Fernseher gestreamt werden. Per Bluetooth und NFC können schnelle Verbindungen mit anderen entsprechend ausgerüsteten Geräten eingegangen werden. Darüber hinaus kann man das Gerät auch mit zwei SIM-Karten einrichten. Dabei geht der zweite SIM-Karten-Steckplatz allerdings auf Kosten der möglichen Speichererweiterung.

Verbindungsmöglichkeiten des BQ Aquaris X

Feature Vorhanden Funktion

HSPA

▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ ▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE ▲  Mobilfunkstandard, Down-max 300 Mbit/s, Up-max: 50 MBit/s
USB-OTG ▲  Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA ▲  Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC ▲  Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung ▲  Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL ▼  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung ▼  Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version ▲  4.2
WLAN-Standards ▲  IEEE 802.11 b/g/n/ac (2,4 GHz / 5 GHz)
Qi ▼  Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones

Stichwort SIM-Karte und Mobilfunk-Verbindung. Die funktioniert natürlich auch auf dem klassischen Wege im Sinne des Erfinders:

Bei einem Testtelefonat zwischen Telekom– und Festnetz überraschte das BQ-Smartphone. Und zwar auf ganzer Linie positiv. Die Gesprächsqualität war auf beiden Seiten des Hörers hervorragend. Knack und Rausch-Geräusche waren nicht zu entnehmen – zumindest nicht solche, die auf Hardware-Nickeligkeiten des Handys zurückzuführen wären. Auch im Freisprechmodus zeigt sich das Aquaris X von seiner Schokoladenseite, klarer Klang aus den Außenlautsprechern wird hier auf der anderen Seite mit rascher Ausrichtung samt guter Reichweite des Mikrofons gepaart.

Die klassische, aber gehobene Mittelklasse wird durch das BQ Aquaris X repräsentiert wie kaum in einem anderen Handy. Das Gros der Smartphone-Nutzer wird das Smartphone dennoch so gut wie nie an die Leistungsgrenze bringen können. Klare Empfehlung.

Einzelwertung: 4 von 5

Kamera des BQ Aquaris

Das kleine Fotostudio im BQ Aquaris X wird dominiert von einem 16-Megapixel-Sensor, den sich der spanische Hersteller von Sony hat liefern lassen. Genauer gesagt kommt der Sony IMX298 hier zu Einsatz. Die f/2.0-Blende ist oberer Durchschnitt und lässt gerade soviel Licht auf den Sensor, dass Bilder in der Dämmerung zumindest vorzeigbar sind. Für spezielle Fotografie sollte – das gilt jedoch für alle Handy-Kameras – lieber eine professionelle Kamera zu Rate gezogen werden.

Doch zurück zum BQ Aquaris X: Der Fotoapparat auf der Rückseite wird von einem mehrfarbigen LED-Blitz flankiert, auch ein HDR-Modus ist mit von der Partie. Auch auf der Vorderseite, und das ist selten bei Smartphones, gibt es einen dedizierten Blitz, sodass Selfies in schummerigen Nachtclubs auch ins rechte Licht gerückt werden können. Die Selfie-Kamera selbst kommt aus den Werken von Samsung, knipst mit bis zu 8 Megapixeln und verfügt ebenfalls über eine f/2.0-Blende.

In der folgenden Galerie wird die Qualität der Hauptkamera anhand von Beispielbildern bewertet:

BQ Aquaris X im Test: Kamerabilder

Die Videokamera des Handys verfügt über Zeitlupen- und Zeitraffer-Funktion. In allen Modi kann in Full-HD bei bis zu 60 fps (Bildern pro Sekunde) aufgenommen werden. Normale- und Zeitraffer-Videos können zudem in 4K-Qualität (Video 4K@30fps) verarbeitet werden.

Die Kamera-Software: Intuitiv, vielseitig, pfiffig

Gesteuert werden Fotos, Videos und Selfies über die hauseigene Software, die BQ anbietet. Diese ist grundlegend in vier Oberflächen gegliedert: Panorama, Kamera, Video und Motion, wobei in letzterem Modus zwischen Zeitlupe und Zeitraffer unterschieden werden kann. Innerhalb der vier Grundeinstellungen können je nach Auswahl, automatisch oder manueller Modus, weitere Einstellungen zu- und weggeschaltet beziehungsweise modifiziert werden.

BQ Aquaris im Test: Die Kamera-App

Unverhofft zeigt sich auch die reaktionsstarke Serienbildaufnahme, die stets aktiviert ist und zum Tragen kommt, wenn einfach länger auf den Auslöser gedrückt wird. Eine Zahl, die im Display auftaucht, zeigt an, wie viele Bilder gemacht wurden.

Die Kamera des BQ Aquaris X lässt wenige Wünsche offen – zumindest wenn nicht das ganz große Fotoerlebnis gesucht wird. Die Qualität der Bilder ist in der Handyfotografie überdurchschnittlich gut. Sinnvolle Ergänzungen der Software runden das Gesamtbild ab.

Einzelwertung: 4 von 5

Software und Multimedia

BQ war im Frühjahr 2017 der erste Hersteller ohne Google-Label, der eines seiner Smartphones auf Android 7.1 aktualisierte. Die Neuerscheinung Aquaris X erscheint direkt mit der neuesten Android-Version ab Werk – während beispielsweise Samsung bei seinem Flaggschiff Galaxy S8 noch auf die Vorstufe Nougat 7.0 setzt.

Die Oberfläche, die BQ letztendlich auf das Smartphone schickt, wirkt kühl aber durchdacht. Das Bedienerlebnis ist eher aufgeräumt denn schrill. Die wahrhafte Coolness verleiht dem Angesicht etwas Edles. Steht man eher auf bunteres und peppigeres, kann die Benutzeroberfläche auch angepasst werden.

BQ Aquaris X im Test: Menü und Einstellungen

Das Einstellungsmenü ist einfach und verständlich angeordnet. Die Menüpunkte befinden sich hier allesamt untereinander. Insgesamt sind die Ebenen schlank gehalten, die 3-Schritte-Regel laut der sämtliche Einstellungs- und Menüpunkte innerhalb von drei Klicks erreichbar sein sollen, hält BQ beim Aquaris X weitgehend ein.

Die App-Auswahl ist ebenso durchdacht wie unkreativ: Zwar gibt es dank Verzichts auf eigene Standard-Apps für Mail, Musik und Bilder keine Dopplungen. Wirkliche Mehrwert-Apps, wie zum Beispiel das Microsoft-Office-Paket, das Samsung seinen Nutzern bietet, müssen erst manuell nachgerüstet werden. Ärgernis durch Bloatware gibt es dafür beim BQ allerdings auch nicht.

Wie angeklungen setzt BQ keinen eigenen Musikplayer in Szene, sondern vertraut auf Google Play Musik; einen bewährten Abspieler, der im Aquaris X allerdings ohne Equalizer auskommen muss. Wie bei vielen Handys außerhalb der Oberklasse üblich, gibt es auch ein UKW-Radio an Bord, das natürlich nur mit kabelgebundenen Headset als Antenne funktioniert. Letzteres liegt jedoch leider nicht bei, sodass mindestens zum Radiohören der eigene Haushaltsbestand konsultiert werden muss. Ohne Headset schafft das BQ-Handy aber auch über den unten angebrachten Stereo-Lautsprecher ein ordentliches Sound-Erlebnis. Bei voller Lautstärke fängt das Gehäuse zwar leicht an mitzuwippen, ein übersteuernder oder gar blecherner Klang ist aber nicht zu vernehmen.

BQ Aquaris X; Musikplayer und UKW-Radio
Bildquelle: Michael Stupp / inside-digital.de

Die neueste Firmware Android 7.1.1, gepaart mit einer schlanken Oberfläche. BQ bietet nötiges ohne viel Schnickschnack und wagt sich somit langsam an den Kunden heran ohne auch nur den leisesten Versuch zu unternehmen, diesen zu bevormunden. Dabei fehlen an manchen Ecken Kreativität und Vielfalt.

Einzelwertung: 4 von 5

Akku

3.100 mAh verpasst BQ dem Akku laut Datenblatt. Für ein Handy mit 5,2 Zoll großem FHD-Display und Mitteklasse-Prozessor ist das ein ordentliches Energiepaket. Im Akkutest kann das Handy auch überzeugen. Nach einem achtstündigen Intervall, in dem das Smartphone intensiv beansprucht wurde, stehen noch 66 Prozent auf der Akku-Uhr – ein sehr guter Wert. Schwächer zeigt sich das Handy hingegen in der darauffolgenden Standby-Phase, die 16 Stunden andauerte. Hierbei verlor das Smartphone 15 Prozent – rund einen Prozentpunkt pro Stunde. Dabei lässt sich die Theorie erstellen, dass die Hersteller noch ein paar Harmonie-Stellschräubchen zwischen Hard- und Software zu drehen haben, denn das Aquaris X ist nicht das erste Smartphone mit Android 7.1, das in der Standby-Phase vergleichsweise stark an Akkuladung verliert. Womöglich kann der Umstand durch ein Software-Update schnell ausgeglichen werden.

BQ Aquaris X im Test: Akku und Energiemanagement

Wenn die Nutzungsdauer des Akkus einmal weiter ausgereizt werden soll, bietet BQ einen einfachen Energiesparmodus an, der einige Funktionen beschränkt, allerdings nicht so radikal ansetzt wie beispielsweise der Ultra Stamina-Modus, den Sony in seinen Xperia-Smartphones bietet.

An der Steckdose performt das BQ Aquaris X gut bis sehr gut. Dank Qualcomm Quick Charge 3.0 schnellt die Akku-Anzeige bei eingesteckten USB-C-Kabel innerhalb von knapp 45 Minuten von 30 auf 80 Prozent hoch. Es reicht also in der Regel, das Handy abends für knapp eine Stunde aufzuladen, in der Nacht muss das Smartphone dann nicht zwingend an der Steckdose verbleiben.

Der fest im Aquaris X verbaute Akku besticht durch Langatmigkeit und Schnellladefunktion. Für Energiesparfüchse könnte die Akku-Verwaltung womöglich ein paar Einstellungen zu wenig bieten. Auch die Leistung im Stand-By ist nicht berauschend. Die Leistung während der Nutzungszeit reicht aber fast für die Bestnote.

Einzelwertung: 4,5 von 5

Fazit

Wer ganz schnöde auf der Suche nach einem neuen Smartphone ist, das eine ordentliche Performance sowie einen passablen Akku bietet und obendrein noch gute Bilder mit der Kamera fabriziert, der sollte das BQ Aquaris X zumindest in die engere Wahl mit einschließen. Insbesondere für technik- und zugleich preisbewusste Nutzer kann das Aquaris X eine Alternative darstellen

Auf einem Leistungsniveau, das zum Beispiel jenes des Samsung-Pendants Galaxy A5 (2017) in den meisten Disziplinen leicht überragt, liegt das Aquaris X bei günstigerem Preis.BQ Aquaris X SternesiegelWer sich also außerhalb der arrivierten Hersteller bewegen will, dem ist das Aquaris X ans Herz zu legen. Kleine Spielereien geben dem Spanier zudem noch ein wenig zusätzlichen Flair. So ist beispielsweise ein Front-LED-Blitz längst nicht gang und gäbe und 4K-Video darf durchaus als Ausflug in den High-End-Bereich angesehen werden. Leider nicht mit von der Partie ist ein IP-Schutz; in die Badewanne sollte das Handy also nicht mitgenommen werden.

Gesamtwertung: 4 von 5 (82 Prozent)

Pros des BQ Aquaris X

  • Schickes Gehäuse
  • Gute Kamera
  • Starke Akkuleistung

Contras des BQ Aquaris X

BQ Aquaris X Preissiegel
  • Kaum Software-Highlights
  • Energieverbrauch im Stand-By

Preis-Leistung

Trotz der Investition von knapp 300 Euro (UVP), darf das BQ Aquaris X gut und gerne als Preis-Leistungs-Tipp gelobt werden. Im Vergleich mit dem Platzhirschen im Leistungssegment, dem Samsung Galaxy A5 (2017), überzeugt das Aquaris X mit mindestens gleicher Leistung und deutlich günstigerem Preis. Auch das Huawei P10 lite, eigentlich von einem Hersteller, der seinerseits gerne den Preiskampf anzettelt, ist noch ein wenig teurer als das BQ Aquaris X.

Alternativen

Dank des verhältnismäßig günstigen Preises, ist eigentlich das BQ selbst die Alternative zu ganz vielen anderen Smartphones. In der Klasse unter 300 und unter 400 Euro pflegt die Redaktion regelmäßig Listen, die die jeweils besten Handys einordnen.

Eine Hürde, die das  Handy auf dem Weg zum Kunden womöglich noch zu meistern hat, ist das Display. Für zierliche Händchen kann das Handy womöglich doch etwas zu groß sein. Neben dem iPhone von Apple, das aufgrund seines Preises, wohl sowieso in einer eigenen Liga spielt, können an dieser Stelle das Samsung Galaxy A3 (2017) und das Sony Xperia X Compact angeführt werden, die beide recht aktuelle Mittelklasse-Technik in einem 4,7-Zoll-Smartphone verpacken.

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