Preishammer: Netflix wird schon wieder teurer

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Auf dem Markt für Videostreamings steht wohl schon bald die nächste Preiserhöhung auf der Agenda. Bei Netflix sollen die Abo-Kosten nämlich schon bald steigen, heißt es in einem aktuellen Medienbericht aus den USA.
Netflix-Logo auf einem Smartphone-Display vor dunklem Hintergrund.
Das Videostreaming bei Netflix wird wohl schon bald wieder teurer.Bildquelle: XanderSt / ShutterStock.com

Diese Nachricht wird bei Fans neuer Filme und Serien gar nicht gut ankommen. Die Preise für Abos beim Streamingdienst Netflix werden demnächst wohl ein weiteres Mal steigen. Mindestens das werbefreie Standard-Abo werde in nicht allzu ferner Zukunft teurer, berichtet das „Wall Street Journal“. Und den Grund liefert die Wirtschaftszeitung gleich mit: die steigenden Gehälter der Schauspieler und Drehbuchautoren in den USA.

Höhere Gehälter treiben die Abo-Kosten

Schon seit drei Monaten verhandelt die Gewerkschaft der amerikanischen Schauspieler, SAG-AFTRA, mit der örtlichen Filmbranche. Bei den Gesprächen geht es nicht nur um bessere Konditionen bei der Bezahlung, sondern auch um Schutz vor künstlicher Intelligenz (KI). Die Befürchtung: KI-Programme könnten den Bedarf an Schauspielern stark einbrechen lassen. Doch nicht nur die Schauspieler, sondern auch die Drehbuchautoren fordern mehr Geld. Und mit ihnen haben die Filmstudios auch schon eine weitreichende Einigung erzielen können. In den kommenden Tagen will deren Gewerkschaft final entscheiden, ob sie die erzielte Einigung tatsächlich annimmt.

Das Problem: Höhere Löhne auf der einen Seite bedeuten höhere Kosten an anderer Stelle. So wird Netflix genauso wie andere selbst in die Produktion von Inhalten investierende Unternehmen in Zukunft mehr Geld in die Hand nehmen müssen, um neue Filme und Serien in Bezug auf Drehbuchautoren und Schauspieler finanzieren zu können. Weil Netflix ein börsennotiertes Unternehmen ist, das auch seine Investoren zufriedenstellen muss, wird offenbar schon bald an einer weiteren Preiserhöhung bei den eigenen Abos kein Weg vorbeiführen. Das „WSJ“ schreibt davon, dass die Abo-Preise „wenige Monate nach Ende des Schauspieler-Streiks in den USA“ steigen sollen.

Unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen schreibt die Zeitung weiter, dass höhere Preise in einem ersten Schritt in den USA und Kanada greifen sollen. Diskutiert würden erhöhte Abo-Preise firmenintern aber auch für andere Märkte weltweit. Dazu dürfte auch Europa gehören. Es ist aber noch unklar, wann genau die Netflix-Preise steigen werden. Auch ist nicht überliefert, wie stark die Preiserhöhung dieses Mal ausfallen wird.

Was kostet Netflix derzeit in Deutschland?

In den vergangenen Jahren hatte Netflix seine Preise bereits mehrfach angehoben. Ein inhaltlich eingeschränktes Standard-Abo mit Werbung wird in Deutschland für 4,99 Euro pro Monat angeboten, ein vollständiges Basis-Abo ohne Werbung für 7,99 Euro monatlich. Um Inhalte in Full-HD-Qualität auf bis zu zwei unterstützten Geräten sehen zu können, ist ein Standard-Abo für 12,99 Euro pro Monat notwendig. Ultra-HD-Inhalte auf maximal vier unterstützten Geräten kosten im Premium-Abo 17,99 Euro pro Monat. Zuletzt hatte Netflix sogenannte Zusatzmitgliedsplätze eingeführt, um das sogenannte Account-Sharing, also das Teilen von Netflix-Zugängen, zu unterbinden.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Interessant, wie lange es wohl dauert, bis das ganze System in sich zusammenklappt ?
    Mautsteigerung und Erweiterung auf alle Fahrzeuge ab 3,6 t, Steigerung von CO² Preises, Exportverbot auf Benzin und Diesel in Russland, Stilllegung von Gasförderung in Groningen werden Inflation in den nächsten Monaten richtig anheizen, und dabei ist Risiko vom kalten Winter noch gar nicht mitgerechnet.
    Und die nächsten Inflationstreiber danach stehen auch schon fest, Klimazölle auf energieintensive Waren aus dem Nicht-EU-Ausland werden Inflationsrally richtig anheizen.
    Wo in dieser Welt befinden sich Netflix, Disney usw.?

    Letztendlich wollen Netflix&Co. kostendeckend und gewinnbringend arbeiten, nur ist Streaming kein lebenswichtigen Bereich.

    Antwort
    • Nutzerbild Karsten Frei

      He-he, die Netflix Aktie ist im freien Fall.
      Erneut Preis zu erhöhen bedeutet wieder weniger Kunden, was wiederum bedeutet weniger Einnahmen.
      Oh.je.

      https://www.deraktionaer.de/artikel/medien-ittk-technologie/netflix-negative-kommentare-vor-q3-zahlen-20341144.html

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