Netflix streicht Abo in Deutschland – Preise steigen drastisch

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Netflix hat das dritte Quartal des laufenden Jahres mit einem enormen Erfolg abgeschlossen. Nicht nur finanziell, sondern auch mit Blick auf die Kundenzahlen. Jetzt kündigen sich weitere Maßnahmen an, um den Umsatz zu verbessern; zum Teil auch in Deutschland.
Netflix-Logo auf einem Smartphone, das eine Hand hält.
Netflix lässt ein Abo in Deutschland verschwinden - und hebt die Preise an.Bildquelle: Alexandr Frangov / ShutterStock.com

Für Aktionäre von Netflix waren die vergangenen Wochen wenig erfreulich. Seit Anfang September kannte der Kurs des Streaminganbieters aus den USA nur eine Richtung: nach unten. Jetzt aber hat der Aktienkurs einen massiven Sprung nach oben gemacht. Im nachbörslichen Handel machte das Papier am späten Mittwochabend einen Satz um fast 10 Prozent. Der Grund: Die Maßnahmen von Netflix gegen sogenanntes Account-Sharing, also gegen das Teilen von Passwörtern für die gemeinsame Nutzung eines Netflix-Zugangs, zeigen Wirkung. Noch nie konnte Netflix in einem Quartal mehr neue Kunden gewinnen. Das hatte im abgeschlossenen Berichtszeitraum auch Auswirkungen auf den Gewinn. Er legte im dritten Quartal deutlich zu. Die eigentliche Knaller-Meldung versteckt Netflix aber in seinem Quartalsbericht an Investoren: die Preise für werbefreie Abos steigen. Und in Deutschland verschwindet ein Abo schon in Kürze komplett aus der Vermarktung.

Neue Preise für Netflix – noch nicht in Deutschland

Schon Anfang Oktober zeichnete sich ab, dass die Preise bei Netflix bald steigen werden. Grund: höhere Gehälter für Schauspieler und Drehbuchautoren. Offiziell bestätigt wurde das von Netflix seinerzeit nicht. Jetzt aber steht fest, dass nicht nur das Basis-Abo ohne Werbung, sondern auch das Premium-Abo teurer werden. Ab sofort müssen Abonnenten in einem ersten Schritt zum Beispiel in den USA mehr für ihre Abos bezahlen. Das werbefreie Basis-Abo kostet dort für Bestandskunden jetzt 11,99 Dollar pro Monat (Neukunden können es nicht mehr buchen), das Premium-Abo ist fortan für 22,99 Dollar monatlich zu haben. Der werbefinanzierte Netflix-Zugang ist weiterhin für 6,99 Dollar zu haben, das Standard-Abo für 15,49 Dollar.

Die Preise steigen aber nicht nur in den USA, sondern in einem ersten Schritt ab sofort auch in Großbritannien und Frankreich. Für Frankreich heißt das: Das werbefinanzierte Abo und das Standard-Abo kosten wie gewohnt 5,99 Euro respektive 13,49 Euro. Das Basis-Abo ohne Werbung und das Premium-Abo werden hingegen teurer. Fortan sind monatlich 10,99 Euro beziehungsweise 19,99 Euro zu zahlen.

Die jetzt in Frankreich gültigen Preise lassen Rückschlüsse darauf zu, welche Preise bald auch in Deutschland die Regel sein dürften. Noch sind hierzulande für das Standard-Abo mit Werbung 4,99 Euro monatlich zu zahlen, während das Basis-Abo 7,99 Euro pro Monat kostet. Für das werbefreie Standard-Abo liegt der monatliche Grundpreis bei 12,99 Euro und das Premium-Abo, das unter anderem UHD-Inhalte bietet und die parallele Nutzung auf vier Geräten des gleichen Haushalts gestattet, sind 17,99 Euro zu bezahlen. Wie lange noch? Darüber gibt Netflix bisher keine Auskunft. Deutsche Nutzer können sich aber schon mal darauf einstellen, dass auch sie demnächst mehr für ihr Netflix-Abo bezahlen müssen.

Netflix streicht das Basis-Abo ohne Werbung in Deutschland

Den eigenen Umsatz möchte Netflix in Zukunft insbesondere mit dem werbefinanzierten Abo antreiben. Aktuell entscheiden sich nach eigenen Angaben rund 30 Prozent der Neukunden für das günstigste Streaming-Abonnement des Anbieters. Und es sollen viel mehr werden, damit es für Firmen immer attraktiver wird, Werbung bei Netflix zu schalten. Die Folge: Ab der kommenden Woche wird es unter anderem in Deutschland und Spanien für Neukunden wie in den USA nicht mehr möglich sein, das Basis-Abo ohne Werbung zu buchen. Damit verschwindet eine verhältnismäßig günstige Option, die Inhalte von Netflix zu sehen, ersatzlos.

Der Umsatz von Netflix ist im abgelaufenen dritten Quartal um fast 8 Prozent auf rund 8,5 Milliarden US-Dollar gestiegen. Der Gewinn legte von knapp 1,4 auf fast 1,7 Milliarden Dollar zu. Allein zwischen Juli und September stieg die Zahl der zahlenden Kunden um fast 9 Millionen auf rund 247 Millionen. Für das vierte Quartal rechnet Netflix mit einem Umsatz von fast 8,7 Milliarden Dollar und einem Gewinn von etwa 1 Milliarde Dollar.

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5 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Ichichbinich

    Dies wird nur die illigalen Sharing-Anbieter pushen. Es gibt immer mehr Anbieter die weniger anbieten aber teurer werden. Das können sich immer weniger leisten.

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  2. Nutzerbild C.K

    Wenn netflix in Deutschland die Preise erhöht ist Zeit Netflix zu kündigen denn ich möchte nicht die Aktionäre mir einem höheren Preis durchfüttern die haben genug es reicht.

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  3. Nutzerbild Erko Bambam

    Die machen soviel Gewinn und wollen trotzdem die Preise erhöhen 🤔😵‍💫🙄. Nee nicht mit mir,dann werde ich mein Abo auch kündigen 🤨

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  4. Nutzerbild Ich auch

    Auf auf! Netflix muss gekündigt werden. Ich rufe alle dazu auf!!!

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  5. Nutzerbild Werner

    Genauso sehe ich das auch!
    Immer alles teurer und wofür?
    Damit die durch geschaltete Werbung noch mehr kriegen.
    Die kriegen den Hals nicht voll !
    Also : Kündigen !

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