Netflix in Schwierigkeiten: Jetzt muss der Dienst zahlen

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Netflix geriet jüngst immer wieder ins Straucheln. Ein neues Abomodell sollte es richten, doch das scheint sich für den Streaming-Dienst eher in ein Desaster zu verwandeln – zumindest bis jetzt. Wir zeigen dir, worum es geht.
Netflix wird billiger: Das ist der Plan
Netflix wird billiger: Das ist der PlanBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Weniger Geld, dafür mit Werbung. Das war die ursprüngliche Meldung, als es um das werbefinanzierte Abomodell von Netflix ging. Doch das entpuppte sich in der Ausführung letztlich als ganz anders, was sich nun, nach dem Start, auch bei den Nutzerzahlen bemerkbar macht. Das hat negative Auswirkungen für den Streaming-Dienst.

Netflix: Neue Probleme greifen Streaming-Dienst finanziell an

Fast zeitgleich gaben Anfang des Jahres sowohl Disney+ als auch Netflix bekannt, dass sie Werbung in ihre Streaming-Dienste einplanen wollen. Dachte man zunächst, dass die Anzeigen in den bis dato Standard-Abos schlicht eingeblendet wird, wie im linearen Fernsehen, gab man Nutzern stattdessen ein neues Abomodell zur Hand. Die Hoffnung: Nach dem starken Abrutsch gegenüber der Konkurrenz neue Kunden anlocken zu können.

Und das kommt bei Nutzern nicht gut an, wie neue Zahlen nun zeigen. Wie das Branchenmagazin Digiday berichtet, soll sich Netflix verzettelt haben und nun mehr oder weniger auf den Kosten sitzen bleiben. Die betreffen in erster Linie Werbekunden, die Anzeigen beim Streaming-Dienst gebucht haben – die nun zum Teil aber so gut wie niemand ansieht. Ein Minusgeschäft, denn teilweise konnten die Anzeigen nur 80 Prozent der Kundschaft erreichen. Netflix selbst äußerte sich dazu bislang nicht.

Wie es unter Berufung auf Insider heißt, soll Netflix nun Geld aufgrund dessen zurückzahlen müssen. Dabei sollen bislang nicht alle Werbekunden das Angebot in Anspruch genommen, sondern Aufträge ins erste Quartal 2023 geschoben haben.

Werbefinanziertes Abo mit vielen Einschränkungen

Das sollte laut damaligen Informationen dank der Werbung monatlich günstiger sein. Letztlich machte Netflix sein Werbemodell jedoch recht unattraktiv: Den Preis für das werbefinanzierte Modell senkte man zwar auf 4,99 Euro. Doch Kunden müssen nicht nur Werbeanzeigen in Kauf nehmen, sondern auch eine Menge Einschränkungen. Filme und Serien lassen sich nicht mehr herunterladen, die maximale Qualität beläuft sich auf 720p (HD) und auf 25 Prozent des Katalogs hat man keinen Zugriff.

Erlebte der Streaming-Dienst mit Beginn der Pandemie 2020 einen wahren Kundenzulauf, kehrte sich das jüngst in eine dramatische Krise um. 200.000 Kunden kehrten der Plattform den Rücken. Derweil konnte die Konkurrenz, vor allem Disney+, zeitgleich stärker werden.

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3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild David Frank

    Netflix war der erste und lange Zeit der einzige Streamingdienst für Serien und Filme. Die Inhalte aller Hollywoodstudios wurden dort ausgestrahlt. Doch seit einige Hollywoodstudios ihre eigenen Streamingdienste aufgemacht haben, verliert Netflix immer mehr an Attraktivität, weil die Inhalte fehlen. Dies mit eigenen Inhalten auszugleichen, ist schwer. Besonders seit dem Weggang von Disney ist Netflix für viele uninteressant.

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  2. Nutzerbild Karsten Frei

    Gut so.
    Wer Ideologie über dem Profit stellt, soll mit dem Publikum auskommen, welches diese Ideologie gut heisst.

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  3. Nutzerbild R1Racertom

    Ich sehe es doch recht kritisch, wenn sich nun jedes größere Studio selbst mit einem eigenen Streamungdienst verwirklichen will. Würde bedeuten für die gleiche Anzahl an Filmen/Serien nun viel mehr zu zahlen, weil zig Abos dafür abgeschlossen werden müssten. Wird ein Schuss ins Knie 🙁

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