AVM hat FRITZ!OS 8.20 für den FRITZ!Repeater 600 und den FRITZ!Repeater 600 v2 freigegeben. Das ist bemerkenswert, denn das letzte Update dieses 2019 eingeführten Repeaters ist Jahre her. Bisher war FRITZ!OS 7.58 die aktuellste Version dieses Repeaters, der damit auf einem inzwischen ziemlich alten Entwicklungsstand stehen geblieben war. Jetzt bekommt er aber Funktionen, die du bisher eher von neueren Repeatern kennst, dazu ein paar Detailverbesserungen und Fehlerkorrekturen. Der Fokus liegt klar auf Mesh-Komfort und Stabilität im WLAN-Alltag. Trotzdem raten wir dir von einem Kauf ab – obwohl er bei Amazon auf Rang 2 der Verkaufstrends liegt.
Das ändert sich mit dem Update
Was ändert sich mit dem Update? Neu ist die Option „Intelligente Vernetzung“. Sie greift, wenn in deinem Heimnetz eine FRITZ!Box und mehrere FRITZ!Repeater zusammenarbeiten. Ändert sich etwas im Mesh – etwa weil ein Repeater neu gestartet oder an einen anderen Ort gesteckt wird – prüfen die Geräte ihre Verbindungen neu und passen den Pfad automatisch an. So entscheidet das System selbst, ob ein zusätzlicher Repeater besser direkt an der FRITZ!Box hängt oder über einen anderen Repeater angebunden wird. Voraussetzung: FRITZ!Box und alle Repeater laufen mindestens mit FRITZ!OS 8.10. Wenn dich dieses automatische Optimieren stört, kannst du die Funktion in der FRITZ!Box-Oberfläche unter Heimnetz > Mesh > Mesh-Einstellungen deaktivieren.
Ebenfalls neu: der vereinfachte Zugriff auf die Benutzeroberfläche eines FRITZ!Repeaters im Mesh. Wechselst du aus der FRITZ!Box-Oberfläche auf den Repeater, musst du deine Zugangsdaten nicht noch einmal eingeben. Das funktioniert als Single Sign-on, solange sowohl FRITZ!Box als auch Repeater FRITZ!OS ab Version 8.10 einsetzen.
Fehlerkorrekturen und Detailänderungen im WLAN
Neben den neuen Funktionen bringt FRITZ!OS 8.20 mehrere Korrekturen mit. AVM hat die Zusammenarbeit mit bestimmten Gegenstellen verbessert, also die generelle WLAN-Kompatibilität zu einigen Geräten nachgeschärft. Außerdem wurde ein Anzeigeproblem behoben: In seltenen Fällen wurden die WLAN-Eigenschaften eines verbundenen Geräts in der Oberfläche nicht korrekt dargestellt.
Ein weiterer korrigierter Punkt betrifft Repeater, die am Gastzugang eingebucht waren. Diese wurden bislang nicht als „WLAN-Gäste“ markiert. Mit dem neuen Stand stimmt die Kennzeichnung nun mit der tatsächlichen Nutzung überein, was die Übersicht im Mesh verbessert.
Dazu kommen kleinere Anpassungen an den WLAN-Sicherheitseinstellungen. Auf der Seite „WLAN > Sicherheit“ kannst du die Konfiguration jetzt so wählen, dass ältere WLAN-Geräte besser klarkommen.
Warum du den FRITZ!Repeater 600 trotzdem nicht neu kaufen solltest
So positiv das Update für Bestandsnutzer ist: Für einen Neukauf ist der FRITZ!Repeater 600 heute keine gute Empfehlung mehr. Der Repeater gehört zur Einstiegsklasse im AVM-Portfolio und basiert auf deutlich älterer WLAN-Technik. In modernen Haushalten mit vielen Geräten, Streaming, Homeoffice und hohen Bandbreiten ist das schnell ein Flaschenhals.
Er hat ausschließlich das WLAN-Netz um 2,4 GHz an Bord, unterstützt kein Wi-Fi 6 und erst recht keine 5-GHz-Frequenzen oder Wi-Fi 7. Sprich: Er ist vollkommen veraltet. Nur wenn du gezielt das langsame und überlastete 2,4-GHz-Netz für relativ schmalbandige Übertragungen verlängern willst – etwa in deinen Kellerräumen oder im Gartenhaus –, kann eine gezielte Nutzung sinnvoll sein. In den meisten Fällen bremst der Repeater aber dein WLAN aus. Denn mehr als 600 Mbit/s brutto und somit etwa 300 Mbit/s netto sind technisch nicht möglich.
Was du jetzt tun solltest
Wenn der FRITZ!Repeater 600 oder 600 v2 bei dir bereits läuft, solltest du das Update auf FRITZ!OS 8.20 einspielen. Du profitierst von der intelligenteren Mesh-Steuerung, dem komfortableren Zugriff auf die Repeater-Oberfläche und von den behobenen Fehlern. Planst du aber eine Neuanschaffung oder einen Ausbau deines WLANs, ist ein aktuelleres Modell die deutlich sinnvollere Wahl.
Solltest du den Repeater nutzen und dich bisher gefragt haben, warum das WLAN in seiner Umgebung langsamer ist als im Rest der Wohnung, wäre es an der Zeit, den Verstärker auszutauschen. Eine deutlich bessere Alternative für dein WLAN-Netzwerk von Fritz! (ehemals AVM) ist Platz 1 der Amazon-Verkaufscharts: der FRITZ!Repeater 1200 AX. Er ist allerdings auch doppelt so teuer wie der 600er.
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