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WLAN-Repeater: So wird dein Internet besser

5 Minuten
Viele hoffen, dass ein WLAN-Repeater Funklöcher in der eigenen Wohnung einfach wegzaubert. Das tut er auch, wenn du bei Kauf und Inbetriebnahme auf einige wichtige Dinge achtest. Wir zeigen dir, worauf du achten musst.
Ein WLAN-Repeater wird in eine Steckdose gesteckt
Ein WLAN-Repeater wird in eine Steckdose gestecktBildquelle: Shutterstock / New Africa

Ein WLAN-Repeater ist nichts anderes als ein Verstärker. Er erweitert die Abdeckung, indem er ein vorhandenes Signal aufnimmt und verstärkt. Doch damit beginnt oftmals das Problem. Denn er empfängt und sendet auf demselben Kanal – immer abwechselnd. Dadurch sinkt der nutzbare Durchsatz. Das ist kein Defekt, sondern eine Eigenschaft. Doch es gibt Alternativen.

WLAN-Repeater: Triband-Geräte für schnelles Internet

Willst du hohe Datenraten im gesamten WLAN erreichen, ist es sinnvoll, auf ein Triband-Gerät zu setzen. Sie sind etwas teurer, bieten aber in Bezug auf hohe Datenraten deutlich mehr Leistung. Denn wie eingangs erwähnt, senden und empfangen normale Dual-Band-Repeater in der Regel auf derselben Frequenz, was die Datenrate am Ende reduziert. Setzt du aber einen Triband-Router ein, so kommunizieren Verstärker und Router auf einer gesonderten Frequenz, und du kannst auch beim Repeater hohe Bandbreiten und somit schnelles Internet per Funk erwarten. Allerdings ist die Auswahl an Geräten hier sehr klein.

Foto: Wlan-repeater Fritz! FritzRepeater 3000 AXFoto: Wlan-repeater Fritz! FritzRepeater 6000
Fritz!Fritz!
FritzRepeater 3000 AXFritzRepeater 6000

Marktdaten

UVP 189,00 € 219,00 €

Daten

LAN-Anschlüsse (10 Gigabit/s) nein nein
LAN-Anschlüsse (2,5 Gigabit/s) nein 1
LAN-Anschlüsse (Gigabit/s) 2 1
Frequenz
  • 2,4 GHz
  • 5,0 GHz
  • 2,4 GHz
  • 5,0 GHz
WLAN-Standard
  • IEEE 802.11a (WiFi 1)
  • IEEE 802.11ac (WiFi 5)
  • IEEE 802.11ax (WiFi 6)
  • IEEE 802.11g (WiFi 3)
  • IEEE 802.11n (WiFi 4)
  • IEEE 802.11a (WiFi 1)
  • IEEE 802.11ac (WiFi 5)
  • IEEE 802.11ax (WiFi 6)
  • IEEE 802.11g (WiFi 3)
  • IEEE 802.11n (WiFi 4)
WLAN-Datenrate (brutto) 4.200 Mbit 6.000 Mbit

Du solltest dabei auch darauf achten, dass dein Repeater mit deinem Router zusammenarbeitet. Das ist vor allem dann der Fall, wenn dein Verstärker vom selben Hersteller stammt. Zwar gibt es mit EasyMesh einen Standard, mit dem auch Geräte unterschiedlicher Hersteller miteinander zusammenarbeiten. Die Erfahrung zeigt aber, dass Hersteller-Ökosysteme besser funktionieren.

Achte auf den richtigen Standard

Der Repeater sollte idealerweise den gleichen WLAN-Standard unterstützen wie dein Router – zumindest aber nicht schlechter sein. Unterstützt dein Router schon Wi-Fi 7, du kaufst dir aber einen billigen Repeater, der noch nicht mal Wi-Fi 6 unterstützt, kann das im Erweiterungsgebiet dein WLAN verlangsamen.

Auch ein Gigabit-LAN-Port am Repeater ist sinnvoll: So kannst du den Verstärker als Access Point per Kabel anbinden, statt die Luftschnittstelle zu halbieren. Das geht natürlich nur, wenn du die Möglichkeit hast, sinnvoll ein Kabel zwischen Router und Verstärker zu verlegen. Alternativ ermöglicht dir die LAN-Schnittstelle auch, direkt am Repeater einen kabelgebundenen Verbraucher, etwa einen Smart-TV, anzuschließen und so die Last aus dem WLAN zu nehmen.

Der richtige Standort ist entscheidend

Viele Nutzer verwenden den WLAN-Verstärker dort, wo sie besseres WLAN haben wollen. Doch das Problem: Oftmals ist das WLAN-Signal dort schon schlecht. In der Hoffnung, besseres WLAN zu haben, wird der WLAN-Repeater dann in die Steckdose im fraglichen Raum gesteckt – und tatsächlich verbessert sich dadurch der Empfang auf dem Handy oder dem Laptop. Zumindest auf der Empfangsanzeige von Handy und Laptop. Doch das ist ein fataler Trugschluss.

Ein schlechtes WLAN-Signal sollte niemals als Grundlage dienen

Der Empfang sieht nur deshalb besser aus, weil das Handy nur auswertet, wie gut die Funkstrecke zwischen Handy und Repeater ist. Doch der Repeater kann nur das verstärken, was er sauber empfängt. Hat er kein gutes Signal und damit schlechten Datendurchsatz, kann er auch keinen guten Datendurchsatz bereitstellen. Das Resultat: Die Empfangsanzeige ist super, das Internet aber trotzdem schlecht. Er macht in diesem Fall also aus einem Schrott-Signal ein verstärktes Schrott-Signal.

Betreibe einen Verstärker deshalb immer auf halbem Weg zwischen Router und dem Problemraum – und nicht erst dort, wo es schon Probleme gibt. Der ideale Standort ist eine freie Position, möglichst erhöht, ohne dicke Wände oder Metallflächen direkt daneben. Auch eine Mikrowelle in direkter Nähe ist problematisch. Generell gilt: Repeater mit einem Stromkabel kannst du flexibler positionieren als jene, die direkt in eine Steckdose gesteckt werden.

Typische Fehler, die du vermeiden solltest

  • Nicht kaskadieren: Zwei Repeater hintereinander verschärfen das Problem der geteilten Luftschnittstelle. Mit jedem in Reihe geschalteten Repeater sinkt der Datendurchsatz weiter. Plane, sofern möglich, lieber sternförmig vom Router aus.
  • Vermeide den Betrieb von Routern und Repeatern hinter Schränken, in Nischen oder nahe Störquellen wie Mikrowellen. Bildlich gesprochen prallen die Funkwellen direkt gegen die Hindernisse und können sich nicht ausbreiten.
  • Erzwinge nicht alles auf 2,4 GHz, nur weil es „weiter reicht“ – 5 GHz (oder gar 6 GHz) liefert häufig deutlich bessere Performance, sofern die Position stimmt. Vergiss auch nicht, identische SSID und Passwort zu nutzen, damit Geräte sauber wechseln können.
  • Wann immer du die Möglichkeit hast, setze LAN-Kabel ein. Das gilt für die Verbindung von Routern und Repeatern untereinander, aber auch für Verbraucher. Jeder Smart-TV und Laptop, jede Spielekonsole und jeder Streaming-Stick, der keinen Funkverkehr erzeugt, entlastet das WLAN-Netz und schafft Kapazitäten für andere Geräte.

Auf den Datendurchsatz achten

Last not least: Achte auf den möglichen Datendurchsatz, mit dem der Repeater beworben wird. Billig-Repeater wie der Fritz!Repeater 600 übertragen nur das 2,4-GHz-Signal und bringen viel weniger Daten über die Luft als dein Router. Dennoch kann er sinnvoll sein, wenn es dir darum geht, beispielsweise im Keller generell WLAN zu haben. Aufgrund der Distanz eignet sich hier der gezielte Einsatz von 2,4-GHz-Netzen – und die wenigsten werden Highspeed-Internet im Keller brauchen.

avm-fritzrepeater-600-seitlich-vorn
Fritz! FritzRepeater 600

Marktdaten

UVP 35,99 €

Daten

LAN-Anschlüsse (10 Gigabit/s) nein
LAN-Anschlüsse (2,5 Gigabit/s) nein
LAN-Anschlüsse (Gigabit/s) nein
Frequenz 2,4 GHz
WLAN-Standard
  • IEEE 802.11b (WiFi 2)
  • IEEE 802.11g (WiFi 3)
  • IEEE 802.11n (WiFi 4)
WLAN-Datenrate (brutto) 600 Mbit

Übrigens: Sollte es wirklich einmal gar nicht möglich sein, einen WLAN-Repeater einzusetzen oder ein LAN-Kabel zu verlegen, könnte der Einsatz von Powerline eine Alternative sein. Hier wird das Datensignal dann über dein Stromnetz übertragen. Ob und wie gut das funktioniert, ist jedoch individuell sehr unterschiedlich und abhängig von deiner Stromverkabelung. Manchmal hilft es, verschiedene Steckdosen auszuprobieren.

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