Redmi Note 9T im Test: 5G um jeden Preis?

8 Minuten
Genau 199 Euro ruft Xiaomi für das Redmi Note 9T auf. Für diesen Preis bekommst du ein 6,53 Zoll (16,59 cm) großes Smartphone mit Kunststoff-Gehäuse, guter Performance und 5G-Support für alle deutschen Netze. Wir haben das Smartphone getestet.
Redmi Note 9T Titelbild
Bildquelle: Timo Brauer

Das Smartphone selbst macht einen robusten ersten Eindruck. Die Kunststoff-Rückseite ist deutlich als eine solche zu erkennen und versteckt sich nicht hinter einer Hochglanz-Optik. Stattdessen ist sie geriffelt, wodurch das Smartphone sehr griffig in der Hand liegt und ein Case beinahe überflüssig macht. Trotzdem liegt ein einfaches Kunststoff-Case dem Lieferumfang bei. Die Rückseite geht fließend in den Rahmen über. In diesem ist neben den Lautstärketasten auch der Power-Button mit integriertem Fingerabdrucksensor verbaut. Der Sensor reagiert deutlich schneller als ein Sensor unter dem Bildschirm und entsperrt das Redmi Note 9T zuverlässig im Bruchteil einer Sekunde.

Standard-Kost beim Bildschirm

Das Display des Redmi Note 9T ist relativ unspektakulär. Mit einer Größe von 6,53 Zoll (ca. 17 cm) ist das Smartphone durchschnittlich groß und auch die Auflösung von 2.340 x 1.080 Pixeln ist mittlerweile zum Standard geworden. Alles wird scharf dargestellt und einzelne Pixel lassen sich mit bloßem Auge nicht erkennen. Die Farben wirken auf dem IPS-Panel realistisch und die Blickwinkel gehen noch in Ordnung. Dank Widevine L1 Zertifizierung können Filme auf Netflix und Co in Full-HD-Auflösung gestreamt werden.

Der Bildschirm ist unspektakulär aber erfüllt seinen Zweck

Eine schnellere Bildwiederholrate als die üblichen 60 Hertz bietet das Redmi Note 9T im Übrigen nicht. Das ist in dieser Preisklasse jedoch bei den wenigsten Smartphones der Fall. Die Kamera ist in einem kleinen Punchhole an der linken Seite untergebracht.

5G Empfang und gute Performance

Das Highlight des Redmi Note 9T ist der 5G-Empfang. Um diesen zu ermöglichen, verbaut Xiaomi einen MediaTek Dimensity 800U mit 4 Gigabyte Arbeitsspeicher. Der Prozessor ist relativ neu auf dem Markt und liefert eine in dieser Preisklasse beeindruckende Leistung ab. Im Benchmark liegt der Prozessor gut 10 Prozent über Mittelklasse-Prozessoren wie dem Snapdragon 765G, welcher auch in deutlich teureren Smartphones steckt. Auch im Alltag gibt es an der Leistung nichts auszusetzen. Aufwändige Apps und Spiele starten schnell und lassen sich in den höchsten Grafik-Einstellungen spielen. Einzig, das Spiel PUBG scheint noch nicht auf den neuen Prozessor angepasst zu sein und ist unspielbar.

Je nach Version stehen 64 oder 128 Gigabyte Speicher für deine Daten zur Verfügung. Diese können per microSD-Karte erweitert werden. Etwas knapp bemessen ist der Arbeitsspeicher. So reichen die 4 Gigabyte zwar aktuell im Alltag aus, sind aber nicht sehr zukunftssicher.

5G auf allen SIM-Karten

Das Redmi Note 9T verfügt über zwei SIM-Slots und einen separaten Slot für die Speichererweiterung. Beim Redmi Note 9T kann man zwischen beiden 5G-Netzen hin- und herschalten. Daten können aber nur über eine Karte zur selben Zeit übertragen werden. Beim 5G-Empfang werden alle hierzulande benötigten Bänder n1, n3, n28 und n78 unterstützt. Auch beim 4G und 2G Empfang weißt das Redmi Note 9T keine Lücken auf. WLAN 5 (ac), Bluetooth 5.1, NFC und Infrarot sind ebenfalls an Bord.

Das Redmi Note 9T ist mit dem 5G Netz der Telekom (link) und O2 (rechts) gleichzeitig verbunden

Redmi Note 9T bietet Stereo-Lautsprecher

Eine Besonderheit in der Preisklasse sind die verbauten Stereo-Lautsprecher. Diese steckt Xiaomi in immer mehr Mittelklasse-Smartphones wie zuletzt auch dem Poco X3 NFC. Durch den zweiten Lautsprecher wirkt die abgespielte Musik räumlicher und der Klang satter. Zudem müssen die einzelnen Lautsprecher weniger laut aufdrehen. Kopfhörer lassen sich via Bluetooth oder klassischem 3,5 Millimeter Klinkenanschluss verbinden.

Die Hardware-Wertungen des Redme Note 9T im Detail:

  • Verarbeitung und Design: 3,5 von 5 Sternen
  • Display: 4 von 5 Sternen
  • Ausstattung und Leistung: 4 von 5 Sternen
  • Kamera: 3 von 5 Sternen
  • Software und Multimedia: 4 von 5 Sternen
  • Akku: 3,5 von 5 Sternen
Xiaomi Redmi Note 9T 5G
Xiaomi Redmi 9T 5G
Software Android 10
Prozessor MediaTek Dimensity 800U
Display 6,53 Zoll, 1.080 x 2.340 Pixel
Arbeitsspeicher 4 GB
interner Speicher 128 GB, 64 GB
Hauptkamera 8000x6000 (48,0 Megapixel)
Akku 5.000 mAh
induktives Laden
USB-Port 2.0 Typ C
IP-Zertifizierung (Schutz gegen Spritzwasser (Regen))
Gewicht 199 g
Farbe Schwarz, Violett
Einführungspreis Redmi Note 9T 5G (4/128 GB): 270 €, Redmi Note 9T 5G (4/64 GB): 230 €
Marktstart Januar 2021

Android 10 mit eigener Oberfläche

Wie auf jedem Xiaomi-Smartphone läuft auch auf dem Redmi Note 9T die eigene Software-Oberfläche MIUI 12. Diese unterscheidet sich optisch deutlich von normalem Android, bietet schönere Animationen und viele Optionen zur Personalisierung.

Mit Android 10 und dem Sicherheitspatch von Dezember ist das Redmi Note 9T recht aktuell unterwegs. Updates erscheinen bei Xiaomi ohne festen Zeitplan, alle zwei bis drei Monate kann man jedoch mit einem der wichtigen Sicherheitsupdates rechnen. Ein Update auf Android 11 wird auf jeden Fall ebenfalls folgen, offizielle Information gibt es dazu jedoch noch nicht.

Durch die Abkopplung von MIUI- und Android-Versionen kommen neue Features oftmals früher als bei anderen Herstellern. Außerdem gibt es auch für ältere Smartphones ohne die aktuelle Android-Version weiterhin Updates der MIUI-Oberfläche mitsamt neuer Features.

Redmi Note 9T spart bei der Kamera

Um den Preis für den teureren Prozessor und die 5G-Antennen zu kompensieren, hat Xiaomi bei der Kamera erhebliche Abstriche machen müssen. Im Gegensatz zum gleich teuren Redmi Note 9 Pro spart man sich hier die Ultraweitwinkel-Kamera und verbaut ein deutlich schlechteres 2 Megapixel Makro-Objektiv und einen 2 Megapixel Tiefensensor. Durch die mittige Anordnung des Kamera-Sensors wackelt das Smartphone beim Tippen auf dem Tisch fast gar nicht.

Die Kameras des Redmi Note 9T im Überblick:

  • Hauptkamera: 48 Megapixel; f/1.8 Blende
  • Porträtkamera: Nur unterstützend; f/2.4 Blende
  • Makrokamera: 2 Megapixel; f/2.4 Blende; 4 cm Fokus

Die 48 Megapixel Hauptkamera schlägt sich für ein 200 Euro-Smartphone gut. Auch bei den nicht ganz optimalen Lichtbedingungen im Test machte die Kamera scharfe Fotos mit realistischen Farben, die jedoch in manchen Situationen etwas zu dunkel werden. Aufnahmen bei Nacht gelingen nicht perfekt, lassen das Motiv aber einwandfrei erkennen. Der Nacht-Modus sorgt jedoch durch die lange Belichtungsdauer für Unschärfen. Wenn eine externe Lichtquelle wie eine Straßenlaterne vorhanden ist, solltest du also auch nachts im normalen Modus fotografieren.

Die Makrokamera ist mit ihrer zu geringen Auflösung von 2 Megapixeln überhaupt nicht zu gebrauchen. Mit etwas Übung sehen die Fotos auf dem Smartphone-Display zwar recht annehmbar aus, auf einem größeren Monitor wirken sie jedoch unscharf und verwaschen. Die Porträtkamera ist ein klassischer Lückenfüller. Sie soll die Hauptkamera mit Tiefeninformationen unterstützen und so bei Bokeh– und andere Unschärfe-Effekte hilfreich sein. Im Test brachte sie jedoch keinen Vorteil.

Gute Laufzeit trotz 5G

Das 5G den Akku stärker belastet als LTE ist kein Geheimnis. Im Benchmark bestätigt sich dies. Trotz gleicher Akkugröße bietet das Redmi Note 9T rund 14 Prozent weniger Laufzeit als das Note 9 Pro (15 Stunden statt 17,5 Stunden). Doch auch mit 15 Stunden im Benchmark und ein bis zwei Tagen Laufzeit im Alltag bietet das Redmi Note 9T eine gute Akkulaufzeit leicht über dem Durchschnitt. Auch bei starker Nutzung und aktiviertem 5G (hier in der Umgebung überall bereits ausgebaut) hatte das Smartphone immer genug Energiereserven um durch den Tag zu kommen.

Die Anschlüsse des Redmi Note 9T
Die Anschlüsse des Redmi Note 9T

Das Aufladen mit dem mitgelieferten 22 Watt Ladegerät dauert rund zwei Stunden. Kabelloses Laden ist nicht möglich.

Fazit: Beim Redmi Note 9T dreht sich alles um 5G

Das Redmi Note 9T ist ein 5G-Smartphone. So steht es auch groß auf der Rückseite des Smartphones und auf der Verpackung. Im Test funktionierte der 5G-Empfang einwandfrei und die Dual-5G Option ist aktuell ein echtes Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt. Mit einem Preis von rund 200 Euro ist das Xiaomi-Smartphone zudem das günstigste Telefon mit 5G überhaupt auf dem Markt.

Um dies zu erreichen, musste der Hersteller in anderen Bereichen jedoch Kompromisse eingehen. So ist der Bildschirm nur Standard-Kost und bei der Kamera hat man sich die zusätzlichen Objektive gespart beziehungsweise deutlich schlechtere Modelle verbaut. Auch ist der Arbeitsspeicher etwas knapp bemessen.

Das Gehäuse wirkt optisch nicht besonders edel, ist aber einwandfrei verarbeitet, robust und liegt gut in der Hand. Insgesamt lohnt sich das Redmi Note 9T jedoch nur, wenn du unbedingt ein 5G Smartphone haben möchtest. In unseren Augen ist dies aktuell noch nicht erforderlich. Das 5G-Netz steht derzeit nur in ausgewählten Städten zur Verfügung, bietet nicht immer einen Geschwindigkeitsvorteil und kann nur mit manchen Tarifen überhaupt genutzt werden.

Pros des Redmi Note 9T im TestRedmi Note 9T Testsiegel mit 3,5 von 5 möglichen Sternen

  • günstigstes 5G-Smartphone auf dem Markt
  • robustes Gehäuse
  • Stereo-Lautsprecher
  • Dual-SIM + Speichererweiterung

Contras des Redmi Note 9T im Test

  • Unterdurchschnittliche Kamera

Alternativen zum Redmi Note 9T

Im Alltag bietet das Poco X3 NFC mit seinem 120 Hertz Display, besseren Kameras und mehr Arbeitsspeicher die bessere Ausstattung für das gleiche Geld. Kamera-Fans sollten zum Redmi Note 9 Pro greifen, welches nur über ein 60 Hertz Display verfügt, dafür aber in dieser Preisklasse die beste Hauptkamera und eine brauchbare Ultraweitwinkel- und Makro-Kamera bietet.

Freunde von kompakten Smartphones sollten sich das Galaxy A41 von Samsung einmal näher ansehen. Mit gerade einmal 6,1 Zoll (ca. 15 cm) in der Diagonale ist das Smartphone deutlich kompakter und rund 50 Gramm leichter. Dafür musst du jedoch auf einen großen Akku verzichten und mit einer eher unterdurchschnittlichen Akkulaufzeit leben. Beim Display verzichtet Samsung auf eine schnelle Bildwiederholrate und stabiles Gorilla Glas. Dafür gibt es aber ein schöneres AMOLED-Panel und ein Fingerabdrucksensor unter dem Bildschirm.

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