Samsung Galaxy S20 im Test: Rasant, kompakt und gut - auch ohne Space Zoom

8 Minuten
Neues Jahr, neue Flaggschiffe. Bei Samsung unterteilt sich jedes Jahr in zwei Hälften: Beginnt das erste Halbjahr mit Vertretern der neuen Galaxy A- und S-Generationen, sind es zum zweiten Halbjahr hin neue Note-Geräte. Das nun frische Galaxy S20 wird vor allem vom Galaxy S20 Ultra in den Schatten gestellt. Zurecht? Das klärt der Test.
Samsung Galaxy S20 im Hands-On Front
Gleich drei neue Flaggschiffe hatte Samsung im Februar im Gepäck: das Galaxy S20, Galaxy S20+ - und überraschenderweise das Galaxy S20 Ultra. Mit der neuen Taktik, ein zusätzliches Premium-Modell in die Serie aufzunehmen, verrutscht das Ansehen von Galaxy S20 und S20+. Vor allem das Standard-Modell wird in den Schatten gestellt und erinnert nun vielmehr an eine Mischung aus S10 und S10e. Das Galaxy S20 der Familie ist im Vergleich zu seinen Geschwistern am schwächsten ausgestattet – sofern man in dieser Preiskategorie überhaupt von „schwach“ sprechen kann. Wir werfen einen genaueren Blick auf das neue Standardmodell.

Die Hardware: Was das Galaxy S20 im Gepäck hat

Es ist klein. Schmal. Handlich. In Zeiten von großen Displays sind diese Eigenschaften schon beinahe eine Rarität. Denkt man an das erste Samsung-Smartphone dieser Art, das Galaxy S8 – also schlank, mit Infinity-O-Display und abgerundeten Kanten – zurück, ist es das Galaxy S20, das drei Jahre später noch am meisten daran erinnert. Die Auflösung: 1.440 x 3.200 Pixel. Auch 2020 kommt in der europäischen Variante des Galaxy S20 Samsungs hauseigener Prozessor zum Einsatz. Unter der Haube arbeitet somit der brandneue Exynos 990 mit acht Kernen sowie einer Taktrate von bis zu 2,73 GHz. Unterstützt wird er von einem 8 beziehungsweise 12 GB großen Arbeitsspeicher. Intern steht ein 128 GB großer Speicher zur Verfügung, der mittels Micro-SD-Karte um bis zu 1 TB aufgestockt werden kann. Aber: Durch den Einsatz der Speicherkarte kann physisch nur noch eine SIM-Karte verwendet werden. Reines Dual-SIM ist trotzdem mit an Bord – jedoch als eSIM-Option. [iim_short_datasheet manufacturer_post_id="5770" product_post_id="484844" template="general" affiliate="all"] Auch die Kameraaussparung auf der Rückseite hat sich verändert. Darin integriert sind die drei Objektive der Hauptkamera samt Blitz: eine Triple-Kamera mit 12, 64 und 12 Megapixeln. Vorne wird Selfie-Fans eine 10-Megapixel-Kamera zuteil. Weiterhin bietet der Galaxy-S10-Nachfolger einen größeren Akku, der anstatt 3.400 nun 4.000 mAh misst und kabellos sowie schnell aufgeladen werden kann. Android 10 samt One UI, LTE Cat.20 und eine IP68-Zertifizierung gehören ebenso zur Ausstattung des Galaxy S20. Samsung stellt das Galaxy S20 sowohl als 4G- als auch 5G-Version zur Verfügung. Verschwunden ist hingegen die Kopfhörerbuchse. Im Lieferumfang des Galaxy S20 ist ein Paar Kopfhörer enthalten, die in den USB-C-Anschluss eingestöpselt werden können. Alternativ musst du über Bluetooth-Kopfhörer Musik konsumieren – oder eben, wie bei Apple, auf einen Adapter zurückgreifen.
Die reine Hardware-Bewertung im Überblick:
  • Gehäuse: 4 von 5 Sternen
  • Display: 5 von 5 Sternen
  • Ausstattung: 3,5 von 5 Sternen
  • Kamera: 4 von 5 Sternen
  • Software: 4,5 von 5 Sternen
  • Akku: 3,5 von 5 Sternen
Gesamtwertung: 4 von 5 Sternen

Kamera: Nur drei Objektive und kein Space Zoom – taugt das was?

Rein optisch fallen hinsichtlich der Kamera direkt zwei Tatsachen auf. Erstens: Die Frontkamera ist von der rechten Seite in die Mitte des oberen Displayrandes gewandert. Und zweitens: Auch die Kameraaussparung auf der Rückseite prangt nicht mehr aufdringlich in der Mitte des Gehäuses, sondern schmiegt sich nun in einem senkrecht angebrachten Rechteck an die linke Seite. Darin integriert sind die drei Objektive der Hauptkamera samt Blitz, die sich wie folgt aufteilen:
  • Hauptkamera/Weitwinkel: 12 Megapixel, f/1.8, OIS
  • Teleobjektiv: 64 Megapixel, f/2.0
  • Ultraweitwinkel: 12 Megapixel, f/2.2
  • Frontkamera: 10 Megapixel, f/2.2
Was fehlt dem Galaxy S20 also? Im Vergleich zum Galaxy S20+ und Galaxy S20 Ultra fehlt der Triple-Kamera des S20 einerseits das ToF-Objektiv sowie andererseits das 108-Megapixel- und Periskop-Teleobjektiv. Damit ist das Smartphone zwar vergleichsweise schwächer auf der Brust – doch nimmt es dadurch auch schlechtere Fotos auf?

Galaxy S20 Kamera im Test

Die Antwort direkt vorweg: nein. Auch wenn kein Space Zoom mit an Bord ist und man auch den Tiefensensor vergeblich sucht, so ist die Kameraausstattung des Galaxy S20 auf hohem Niveau. Die Hauptkamera des S20 löst mit der gleichen Pixelzahl wie das Galaxy S10 auf – allerdings verbaut Samsung einen Sensor, der durch größere Pixel mehr Licht aufnehmen kann. So fallen Fotos bei schönem Wetter und guten Lichtverhältnissen besonders farbenprächtig aus – teilweise sogar zu sehr. Bei manchen Motiven wirkt die Farbgebung überspannt und ein wenig unnatürlich, was aber eher der Software zuzuschreiben ist. Samsung Galaxy S20 Zoomvergleich Auch der Zoom ist passabel: Obgleich kein optischer Zoom verbaut ist, so lassen sich Motive mit drei- bis vierfachem digitalen Zoom verlustfrei näher holen. Geht es darüber hinaus – etwa bei einer zehnfachen oder dreißigfachen Vergrößerung, sind manche Details zwar noch erkennbar, aber im Gesamtbild bleibt das Foto unscharf. Punkten kann das Galaxy S20 auch bei Nachtaufnahmen. Bei Landschaftsaufnahmen sind dunkle Flächen so gut wie rauschfrei; Lichtquellen fransen nicht sonderlich stark aus. Farben bleiben recht kräftig erhalten – und das ohne aktiven Nachtmodus. Hilft die Kamerafunktion für eine bessere Belichtung, fällt auf, dass die Fotos insgesamt ein wenig gelbstichig oder mindestens wärmer wirken. Negativ ist allerdings das Zoom-Erlebnis: Nachts versagt dieser beinahe ganz. Samsung Galaxy S20 Zoom bei Nacht

8K-Videos sorgen für Hochglanz

Das Galaxy S20 steht dem S20+ und S20 Ultra in Sachen Videoaufnahme in nichts nach. Auch mit dem Standardmodell lassen sich Videos in 8K-Qualität aufnehmen – immerhin mit 24 fps. Wer jedoch keinen 8K-Fernseher oder Ähnliches besitzt, wird sich die Videos nicht in 8K-Qualität ansehen können. Alternativ steht auch 4K-Qualität mit 60 fps zur Verfügung – auch mit der Frontkamera.

Display, Display, Display

Durch sein vergleichsweise „kleines“ Display mit 6,2 Zoll Größe sowie einer Dicke von 6,8 Millimetern ist das Galaxy S20 kompakt und ganz und gar nicht klobig. Aus technischer Sicht bekommst du im Detail ein Super-AMOLED-Display samt HDR+10-Unterstützung. Letzteres soll laut Samsung für schönere Farben und bessere Kontraste sorgen. Inhalte kann das Galaxy S20 mit 1.440 x 3.200 Pixeln darstellen. Die Pixeldichte liegt indes bei 563 ppi und soll in Kombination mit dem dynamischen AMOLED-Display eine Darstellung in Kinoqualität erreichen. Und das schafft das Samsung-Smartphone: Die Darstellung ist kontrastreich sowie farbenfroh. Temperatureinstellungen und ein Blaulichtfilter sind mit an Bord.

Schnelles und starkes Panel

Doch darüber hinaus überzeugt das Panel mit einer rasanten Schnelligkeit, die sich beim scrollen durch Webseiten oder auch beim Spielen bemerkbar macht. Keine Ruckler oder Aussetzer, sondern eine geschmeidige Performance stehen an der Tagesordnung. Nicht zuletzt wird das durch die Bildwiederholungsrate von 120 Hz erreicht. Dafür wurde die Auflösung auf Full-HD+ reduziert,sowie der Akkuverbrauch gesteigert. Alternativ zu den 120 Hz kannst du auch 60 Hz einstellen, dass als Standard vorgegeben ist.

Mehr Handlichkeit

Ist das Galaxy S20 Ultra genauso groß, wie der Name bereits vermuten lässt, ist auch das Galaxy S20+ recht klobig. Das Galaxy S20 hingegen knüpft an das anfänglich schlanke wie schmale Gehäuse des Galaxy S8 an. Das Smartphone ist ein wahrer Handschmeichler, lässt sich auch einhändig sehr gut bedienen und passt einfach in Hosen- oder Jackentaschen.
Im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem Galaxy S10, ist es sogar noch ein wenig schlanker geworden. Das liegt schlicht und ergreifend am etwas längeren Seitenverhältnis: Bot das 2019er-Modell noch ein 19,5:9-Format, ist es beim Galaxy S20 nun 20:9. Hinzu kommt, dass es sowohl im Vergleich zum S10 als auch S10e um 0,2 Millimeter weniger in der Breite misst. Das Design ist mit den Maßen im Einklang. Die nun oben links gelegene Hauptkamera fügt sich rechteckig in das Gesamtbild der Rückseite ein, ohne dominant zu wirken. Die abgerundeten Display-Kanten lassen das Panel nicht nur größer wirken, sondern das Gehäuse auch eleganter.

Samsung Galaxy S20 im Test: Fazit

Das Galaxy S20 ist das schwächste Glied im Bunde der neuen S-Familie von Samsung. Ist das ein Manko? Nein. Trotz des neuen Premium-Modells, Galaxy S20 Ultra, kann das Galaxy S20 nicht als neues Mittelklasse-Smartphone betitelt werden. Schon aus rein technischer Sicht bewegt es sich im Oberklasse-Bereich, was sich in der praktischen Leistung widerspiegelt. Die Kamera bietet detailreiche und farbenfrohe Bilder mit hohem Kontrast. Trotz fehlendem Periskop-Zoom können Nutzer bis zu einem gewissen Grad verlustfrei Motive näher an die Kamera holen. Eine gute Figur macht ebenso das Super-AMOLED-Display und im wahrsten Sinne des Wortes das handliche Design. Daneben sei auch das Software-Paket erwähnt, dass durch Aktualität, einer sinnvollen Nutzeroberfläche und wenig Bloatware auftrumpft.

Der Akku ist der Kritikpunkt

Für eine krause Stirn sorgt hingegen der Akku, der im Vergleich zum Galaxy S10 zwar gewachsen ist, aber trotzdem nur eine durchschnittliche Laufzeit bietet. Letztlich fehlt dem Galaxy S20 auch der ein oder andere Anschluss – wie etwa die Klinkenbuchse. Gaming-Fans dürften hingegen über einen Gaming-Modus sowie die DeX-Unterstützung erfreut sein. Pros des Samsung Galaxy S20Samsung Galaxy S20 Testsiegel
  • Gute Kamera
  • Tolles Display
  • Handlichkeit und kompaktes Design
  • Sinnvolles Software-Paket
Kontras des Samsung Galaxy S20
  • Hoher Preis
  • Durchschnittlicher Akku
  • Keine Klinkenbuchse
  • Dual-SIM nur mit eSIM möglich

Preis-Leistungs-Verhältnis des Galaxy S20

Seit Mitte März sind das Galaxy S20 sowie seine Geschwistermodelle auf dem Markt verfügbar. Das Flaggschiff ist sowohl als 4G- als auch 5G-Modell im Handel erhältlich. Für die 4G-Version des Smartphones verlangt Samsung 899 Euro, für das 5G-Modell 999 Euro. Ein teures Unterfangen, zumal die Versionen sich nur durch ihre 5G-Fähigkeit unterscheiden. Wer hier also auf den neuen Mobilfunkstandard verzichten kann, ist mit der 4G-Version des Galaxy S20 genauso gut bedient. Samsung stellt das Galaxy S20 in den Farben Grau, Hellblau und Hellrosa bereit.   Disclaimer: Dieses Samsung Galaxy S20 wurde der Redaktion freundlicherweise von mobilcom-debitel für den Test zur Verfügung gestellt.

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Mitreden

2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Wolfram

    Ich hatte das S20 eine Woche lang. Gewechselt von Huawei p30 pro.
    Enttäuschung war ziemlich groß.
    Akkulaufzeit im Vergleich eine Katastrophe. Morgens 8 Uhr 99% Akkuzustand, 18 Uhr wieder an die Dose zum aufladen.
    Kamera, überhaupt kein Vergleich. Bilder. Solche Aufnahmen macht unser Samsung A50 alle mal. Bin schnell wieder zum Huawei p30 pro zurück.
    Mein Fazit. : Lieber nicht von den tollen Tests blenden lassen.
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    Antwort
  2. Nutzerbild Erhan

    Ich hatte das Huawei p30 pro und bin nun froh das ich es wieder los bin. Kein Vergleich zum S20.
    Mein Fazit:
    Niemals von solchen sinnlosen Kommentaren blenden lassen.

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