Xpeng G6 (2025) im Test: Dieses E-Auto muss man erleben!

8 Minuten
Nach der Vorstellung des Xpeng G6 vor drei Jahren ist es jetzt Zeit für ein Facelift. Ein sportlicherer Look an der Front wird kombiniert mit gewohnten Premium-Funktionen wie 800-Volt-Technik für schnelles Aufladen und hohem Fahrkomfort. Wir sind im Rahmen der IAA eingestiegen und losgefahren.
Xpeng G6 (2025) neben Hayo Lücke nach Testfahrten.
Der Xpeng G6 (2025): Wir haben das SUV-Coupé für dich getestet.Bildquelle: Xpeng

Zunächst ein Blick auf die Basics: Der Xpeng G6 (2025) ist ein vollelektrisches SUV, das bei einem langen Radstand von 2,89 Metern mit modernster Technologie, attraktivem Design und konkurrenzfähigen Preisen aufwartet. Bis zu fünf Personen finden in diesem sportlichen E-Auto Platz, das mit mehreren Fahrmodi punkten kann. Doch dazu später mehr.

Xpeng G6 (2025): Modellvarianten und technische Daten

Der Xpeng G6 (2025) ist aktuell in zwei Varianten erhältlich, die beide mit vier Rekuperationsstufen nutzbar sind.

  • Long Range (RWD): 80,8-kWh-LFP-Akku, Heckantrieb, 218 kW (296 PS), 6,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h, Zuglast gebremst 1.500 Kilogramm
  • Performance (AWD): 80,8-kWh-LFP-Akku, Allradantrieb, 358 kW (487 PS), 4,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h; Zuglast gebremst 1.500 Kilogramm

Beide Modelle unterstützen auf Basis eines 800-Volt-Systems ultraschnelles DC-Schnellladen per Gleichstrom mit bis zu 451 kW, was eine Ladezeit von 10 auf 80 Prozent unter optimalen Bedingungen in gerade einmal 12 Minuten ermöglicht. Zumindest theoretisch. Denn die Technik der Autos ist der verfügbaren Ladeinfrastruktur vielerorts einiges voraus. An zahlreichen Ladesäulen sind in der Spitze nämlich oft nur 400 kW nutzbar – wenn überhaupt.

Xpeng G6 (2025) an einer Ladesäule von IONITY.
Der Xpeng G6 (2025) punktet mit überragenden Ladeeigenschaften.

Exterieur: Design und Aerodynamik

Der G6 präsentiert sich mit einem modernen und aerodynamischen Design. Mit einem Luftwiderstandsbeiwert (cW) von nur 0,248 gehört er zu den effizientesten SUVs auf dem Markt. Die Front wird – anders als beim Vorgänger (Test) – von einer durchgehenden LED-Leiste dominiert, während die Seitenlinien fließend und sportlich wirken. Der fest montierte Dachkantenspoiler trägt zur aerodynamischen Effizienz bei.

Dass der Xpeng G6 (2025) mit seinen sportlichen Proportionen gerne in der Premium-Liga mitschwimmen möchte, lässt sich an vielen Punkten ablesen. So ist das Auto zum Beispiel mit versenkbaren Türgriffen ausgestattet. Und innen öffnen die rahmenlosen Türen mit Schallschutzglas elektrisch auf Knopfdruck. Das sieht auf der einen Seite nicht nur gut aus, es fühlt sich auch enorm hochwertig an.

Interieur: Technologie und Komfort

Im Innenraum setzt Xpeng auf ein minimalistisches Design mit hochwertigen Materialien. Ein 15,6-Zoll-Infotainment-Display, unterstützt von einem Qualcomm Snapdragon 8295 als zentrale Recheneinheit, bildet das Zentrum der Bedienung. Weiterhin verfügt der G6 über ein 10,25-Zoll-Instrumentendisplay und ein Rückspiegel-Display (9 Zoll). Besonders nachts und bei Regen bietet der Spiegelersatz mit seinem breiteren Sichtfeld einige Vorteile. Teil der Wahrheit ist aber auch: Das Gehirn muss sich eine Zeit lang darauf einstellen, nicht in einen Spiegel für den Blick nach hinten zu blicken, sondern auf einen Bildschirm. Top: 18 Lautsprecher für das Surround-Soundsystem – zwei davon direkt im Fahrersitz.

Xpeng G6 (2025) Interieur.
Schlicht und aufgeräumt: das Cockpit im Xpeng G6 (2025).

Die serienmäßig verbauten, elektrisch verstellbaren Nappaledersitze bieten Funktionen wie Massage, Belüftung und Heizung, was die Bequemlichkeit auf langen Fahrten erheblich steigert. Wir hatten die Möglichkeit, den Xpeng G6 (2025) im Umfeld von München zu testen, und empfanden den Sitzkomfort als sehr angenehm – mit ordentlichem Seitenhalt. Kleine Einschränkung: Durch die hohe Mittelkonsole, kann sich für den einen oder anderen (Mit)fahrer das Gefühl einstellen, mit den Beinen etwas eingeschränkt zu sein. Dafür ist aber mehr als ausreichend Luft zwischen Kopf und dem serienmäßig verbauten Panoramaglasdach mit Wärmedämmung (aber ohne zusätzlichen Sonnenschutz) gegeben. Etwas überraschend: Ein Handschuhfach fehlt!

Viel Platz im Fond

Auch in der zweiten Sitzreihe steht viel Bein- und Kopffreiheit zur Verfügung. Überraschend viel. Denn Fahrer und Beifahrer müssen mit ihren Sitzen nicht weit nach hinten rücken, um vorn ausreichend Platz zu haben. Das sorgt für mehr Platz hinten und entsprechend dort auch auf längeren Fahrten für eine entspannte Atmosphäre. Dazu trägt auch die neue Ambientebeleuchtung mit 256 Farben bei, die im Facelift des Xpeng G6 (2025) verbaut ist. Und: Kalter Hintern im Winter? Kein Problem! Auch im Fond ist eine Sitzheizung Teil der Serienausstattung.

Platz im Fond des Xpeng G6 (2025).
Auch lang gewachsene Menschen haben im Xpeng G6 (2025) viel Platz in der 2. Sitzreihe.

Zu den weiteren Extras gehören zwei Smartphone-Ladeschalen mit je 50 Watt Ladeleistung (beide belüftet, damit das Smartphone während des Ladens nicht zu stark erhitzt), zwei USB-Anschlüsse (1 x USB-A, 1 x USB-C) und eine Mittelkonsole, an der keinerlei Knöpfe zu finden sind. Ein Head-up-Display gibt es nicht. Gut gelöst ist allerdings, dass die Routenführung, anders als etwa im BYD Seal 6 DM-i Touring, nicht nur über das Center-Display läuft, sondern auch über das Info-Display hinter dem beheizten Lenkrad. Etwas rückständig mutet an, dass Xpeng das Auto nur mit LTE-Technik für vernetzte Dienste ausstattet und nicht mit 5G-Antennen. Möglicherweise eine Preisfrage, allerdings ist 5G auch bei anderen Herstellern noch nicht weit verbreitet.

Fahrdynamik: Komfort und Handling

Es klang oben schon durch: Xpeng legt beim neuen G6 großen Wert auf Fahrkomfort. Die Federung an den 20-Zoll-Reifen ist darauf ausgelegt, Unebenheiten effizient zu absorbieren, was insbesondere auf längeren Strecken für ein angenehmes Fahrgefühl sorgt. Die Lenkung ist präzise, jedoch nicht übermäßig direkt, was zu einer entspannten Fahrweise beiträgt. Gut: In den Einstellungen des Fahrzeugs kannst du den Lenkwiderstand mehrstufig an deine persönlichen Vorlieben anpassen. Die von uns getestete Performance-Variante bietet dank des Allradantriebs und der höheren Leistung ein dynamischeres Fahrerlebnis.

Ein echtes Highlight im Hinblick auf Fahrspaß ist der sogenannte Launch-Modus, der sich im Sportmodus zuschalten lässt. Wird er aktiviert, werden alle Insassen ordentlich in die Sitze gepresst, wenn der Fahrer das Strompedal kräftig tritt. Ein für so manches leistungsstarkes E-Auto typischer "Punch" ist zu erleben, den man in ähnlicher Form zum Beispiel auch im Kia EV6 AWD (Test) spüren kann. Weitere Fahrmodi: Eco, Komfort und Individual. Serienmäßig darfst du dich auf verschiedene Assistenzsysteme freuen: adaptiver Geschwindigkeitsregler (ACC), Spurhalteassistent (ATC), adaptiver Kurven-Assistent (ALC), autonome Notbremsung (AEB), automatische Einpark- und Ausparkhilfe – alles an Bord. Auch eine 360-Grad-Kamera fehlt nicht. Und das ist gut so. Denn die breite C-Säule sorgt beim Blick vom Fahrersitz nach hinten für Einschränkungen im Sichtfeld.

Xpeng G6 (2025) - Blick nach hinten.
Gut, dass es eine 360-Grad-Kamera im Xpeng G6 (2025) gibt. Denn der Blick nach hinten wird durch eine breite C-Säule eingeschränkt.

Ladeinfrastruktur und Reichweite

Dank der 800-Volt-Architektur unterstützt der Xpeng G6 DC-Schnellladen mit bis zu 451 kW. Wer eine Normalladesäule oder eine Wallbox ansteuert, kann mit bis zu 11 kW neue Energie zapfen. Hier wären 22 kW schön gewesen, schnelleres AC-Laden per Wechselstrom gibt es aber nicht mal gegen Aufpreis. Die Reichweite variiert je nach Modell:

  • Long Range: bis zu 525 km (WLTP)
  • Performance: bis zu 510 km (WLTP)

Diese Werte machen den G6 mit seiner serienmäßigen Wärmepumpe zu einem konkurrenzfähigen Modell im Segment der vollelektrischen SUVs. In beiden E-Autos kommt ein 80,8 kWh großer LFP-Akku zum Einsatz, der auch V2L (Vehicle to Load) unterstützt. Der Xpeng G6 (2025) ist also – wenn man so will – eine große Powerbank auf Rädern.

Xpeng G6 (2025) Heckansicht
Die coupeartige Bauform des Xpeng G6 (2025) sorgt für ein recht bulliges, aber trotzdem sportliches Heck.

Im Test haben wir den Wagen zur Überprüfung der Ladeleistung mit noch 55 Prozent Restakku an eine Schnellladesäule von IONITY gestellt. 265 kW waren vom Display der Säule ablesbar. Stark! Noch viel mehr beeindruckt aber die Ladeleistung bei 80 Prozent SoC. Wo andere E-Autos mit 25–50 kW laden, schafft der neue Xpeng G6 fast schon atemberaubende 180 kW! Einhundertachtzig Kilowatt! Das ist eine echte Ansage an die Konkurrenz. Reichweitenangst muss man mit derartigen Ladegeschwindigkeiten wahrlich nicht mehr haben. Ruckzuck ist der Energiespeicher des Autos an einer Schnellladesäule wieder gefüllt und die Fahrt kann weitergehen.

Was kostet der Xpeng G6 (2025)?

Die Preise für den 4,76 Meter langen und leer rund 2,2 Tonnen schweren Xpeng G6 (2025) starten bei 47.600 Euro für das Long-Range-Modell mit Heckantrieb. Wer sich für das Allrad-Modell (Performance) entscheidet, muss mindestens 51.600 Euro auf den Tisch legen. Die Performance-Variante ist auch in einer Black Edition zu haben: schwarz lackiert und zusätzlich unter anderem mit schwarzen 20-Zoll-Felgen und schwarzen Bremssätteln ausgestattet. Aufpreis: 1.000 Euro.

Abseits dessen gilt: Nur eine Lackierung in Weiß verursacht keine Mehrkosten. Wer sich für eine der vier optionalen Farben entscheidet, muss 800 Euro mehr zahlen. Auch eine schwenkbare Anhängerkupplung ist gegen Aufpreis erhältlich. Kostenpunkt: 1.190 Euro. Lieber leasen? Über Xpeng direkt werden mindestens 489 Euro pro Monat fürs Leasing fällig.

Xpeng G6 (2025) in der Frontansicht.
Xpeng G6 (2025): Sportlicher Auftritt im Frontdesign.

Fazit: Ein starker Tesla-Konkurrent

Der Xpeng G6 (2025) bietet eine gelungene Kombination aus Technologie, Komfort und Leistung. Mit seinen konkurrenzfähigen Preisen stellt das Fastback-Modell eine ernsthafte Alternative zu etablierten Modellen wie dem Tesla Model Y dar. Besonders hervorzuheben sind die schnelle Ladefähigkeit, die hohe Reichweite und die umfangreiche Ausstattung. Einzig die Bedienung über das zentrale Touchscreen kann für einige Nutzer gewöhnungsbedürftig sein, da viele Funktionen nur über dieses Interface zugänglich sind.

Abschließend noch zwei Sätze zum Kofferraum: 571 Liter Ladevolumen sind beispielsweise 61 Liter mehr als im elf Zentimeter kürzeren Cupra Tavascan (Test) – erweiterbar auf bis zu 1.374 Liter bei umgeklappten Rücksitzen. Einen großen Unterboden gibt es hinter der elektrischen Heckklappe nicht, nur ein kleineres Staufach. Also das Ladekabel unter der hydraulisch zu öffnenden Motorhaube verstauen? Leider nein! Denn einen Frunk bietet der Xpeng G6 nicht.

Vorteile Xpeng G6 (2025)

  • überragende Ladeeigenschaften
  • viel Platz im Innenraum
  • sportlich-komfortable Fahreigenschaften

Nachteile Xpeng G6 (2025)

  • kaum physische Tasten, Center-Display muss herhalten
  • Sprachsteuerung benötigt klare Befehle, sonst versagt sie
  • kein Handschuhfach
Xpeng G6 (2025) im Test
Schnittig und technologisch top ausgestattet: der Xpeng G6 (2025) im Test von inside digital.

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein