Nach Jahren quasi allein auf dem Markt, bekommt die Samsung Foldable-Reihe inzwischen ernsthafte Konkurrenz. Die Antwort der Koreaner lässt nicht lange auf sich warten: das Samsung Galaxy Z Fold7. Nur 8,9 mm dünn, aber mit Leistung auf Flaggschiff-Niveau. Doch kann das neue Foldable wirklich ein klassisches Smartphone ersetzen?
Vorgestellt wurde das Galaxy Z Fold7 bereits am 9. Juli 2025 beim Galaxy Upacked-Event. Der Marktstart erfolgte kurz danach, am 25. Juli. Die Preise beginnen bei 2.099 Euro für 12 GB RAM und 512 GB Speicherplatz. Die nächstgrößere 1-Terabyte-Version mit 16 GB RAM kostet rund 2.519 Euro.
Design und Verarbeitung
Samsung hat große Fortschritte gemacht. Das Fold7 ist jetzt 8,9 mm dick, wenn es gefaltet ist und aufgefaltet halbiert sich die Dicke fast auf 4,2 mm. Mit 215 g wiegt es genau so viel wie das Galaxy S25 Ultra, so ist das klobige Design von früher endlich Geschichte.

Ein komplett neu designtes Armor-Flex Scharnier sorgt dafür, dass das Gerät sich komplett flach zuklappen lässt. Allerdings sitzt das Scharnier dadurch so fest und präzise, dass sich das Fold7 etwas schwerer öffnen lässt.
Das neue Scharnier ist nicht nur 27 Prozent dünner, sondern auch 43 Prozent leichter und sorgt so trotz sehr festem Halt für eine rundere, saubere Form in geschlossenem Zustand. Auf die Frage, ob dieser größere Öffnungswinkel die Belastung für das Display verringere, bestätigte Minseok Kang, Leiter der Smartphone-Produktplanung bei Samsung, dies und betonte, dass es die Haltbarkeit des Bildschirms verbessern könne.

Beim Gehäuse setzt Samsung auf Armor-Aluminium, Gorilla Glass Victus 2 an der Außenseite, Ceramic 2 an der Rückseite und verstärktes, ultradünnes Glas im Inneren. Das Gerät ist nach IP48 gegen Wasser geschützt, allerdings nicht gegen Staub oder feine Partikel. Das solltest du im Alltag unbedingt beachten!
Insgesamt liegt das Fold7 hochwertig und ergonomisch in der Hand, abgesehen von dem Punkt, dass es sich etwas schwer öffnen lässt.
Die Tasten sind gut erreichbar platziert und der Fingerabdrucksensor im Power-Button funktionierte im Test einwandfrei. Sogar trotz des sehr schmalen Designs des Buttons, der in das dünne Gehäuse integriert ist.

Die Displays sind hervorragend, auch wenn das Fold7 in dieser Hinsicht keine großen Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger bietet. Beide Bildschirme laufen flüssig mit 120 Hz und erreichen eine ausgezeichnete Helligkeit, die auch bei Nutzung im Freien gut funktioniert.
Während das äußere Display ein sehr schmales Seitenverhältnis von 21:9 hat, ist der interne Bildschirm fast quadratisch. So ist er viel eher für Multitasking oder produktives Arbeiten als für das Ansehen von Videos gemacht.
Flaggschiff-Performance und Software Support
Angetrieben vom Snapdragon 8 Elite „for Galaxy“, kombiniert mit wahlweise 12 GB oder 16 GB RAM und bis zu 1 TB UFS 4.0 Speicher, erreicht das Fold7 auf dem Papier die Leistung des Galaxy S25 Ultra.
In Benchmarks lag es zwar etwas hinter dem Ultra, stellte aber dennoch eine deutliche Verbesserung gegenüber früheren Fold-Modellen dar.
Die Reaktionsgeschwindigkeit im Alltag war herausragend: Apps starten schnell, Multitasking läuft nahtlos, und die Flex-Modi funktionieren ganz natürlich. Einziger Wermutstropfen: Das ultradünne Gehäuse führt bei längeren Gaming-Sessions oder intensiver Nutzung zu leichter Thermal-Drosselung, was sich in Leistungseinbußen bei Langzeittests zeigte.
Galaxy Fold7: Kamerafähigkeiten
Die Hauptkamera des Fold7 ist dieselbe wie beim S25 Ultra, mit einer Auflösung von 200 Megapixeln und optischer Bildstabilisierung. Noch wichtiger als die hohe Auflösung ist jedoch der größere Sensor, der für ausgezeichnete Details, einen hohen Dynamikumfang und eine bessere Lichtempfindlichkeit bei Aufnahmen in dunkler Umgebung sorgt.

Um mehr Vielseitigkeit bei Fotos zu bieten, gibt es außerdem eine 10-Megapixel-Telefotokamera mit 3-fachem optischem Zoom sowie eine 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera. Beide sind im Hinblick auf Schärfe und Farbwiedergabe bei normalen Flaggschiffen sehr konkurrenzfähig. Sie erreichen aber bei schlechten Lichtverhältnissen nicht ganz deren Niveau, es sei denn, man aktiviert den Nachtmodus.
Das Galaxy Z Fold7 bietet keinen längeren Zoom, was für manche Nutzer ein Muss für ein echtes „Ultra“-Smartphone ist.
Selfies lieferten in unseren Tests gute Ergebnisse, auch im Porträtmodus.
Da das Fold7 faltbar ist, bietet sich zudem die Möglichkeit an, die Hauptkamera für Selfies zu verwenden. Die Resultate sind lebendig und detailreicher. Allerdings kann das Bildausschnitt-Finden etwas umständlich sein, da Kamera und Display relativ weit voneinander entfernt sind.
Akku und Laden
In unseren Tests erreichte das Galaxy Z Fold7 trotz leistungsstärkerer Komponenten und schlankerem Design ähnliche Laufzeiten wie sein Vorgänger.
Die Akkukapazität von 4.400 mAh reicht für einen ganzen Tag Nutzung, allerdings nur, wenn der interne Bildschirm nur mäßig verwendet wird. Intensiver Medienkonsum auf dem Innen-Display erfordert meist eine Zwischenladung am Nachmittag.

Samsung beschränkt das Foldable weiterhin auf eine kabelgebundene Ladeleistung von 25 W. Das kritisieren wir sonst oft bei normalen Flaggschiffen, aber angesichts der schlanken Bauweise des Fold7 finden wir diesen konservativen Ansatz nicht negativ.
Zusätzlich bietet das Galaxy Z Fold7 kabelloses Laden mit 15 W sowie Reverse Wireless Charging mit bis zu 4,5 W.
Solltest du das Galaxy Z Fold7 kaufen?
Das Fold7 verfeinert Samsungs Foldable-Formel – es vereint Eleganz, Leistung, Flexibilität und langfristigen Support. Die Kaufentscheidung hängt jedoch davon ab, zu welcher Nutzergruppe du gehörst:
- Upgrade von Fold4 oder älter: Du wirst große Verbesserungen bemerken: schlankeres Design, größere Displays, bessere Kamera und Software-Verbesserungen (mit oder ohne KI).
- Nutzer des Fold6: Das Upgrade fällt vielleicht weniger überzeugend aus. Zwar sind Design- und KI-Verbesserungen vorhanden, aber der Preis von 2.100 € ist nur dann gerechtfertigt, wenn du ein sehr gutes Trade-in-Angebot bekommst.
- Foldable-Neukäufer (mit dem nötigen Budget): Bekommen ein beeindruckendes Paket. Erstklassige Hardware und eine produktive Tablet-ähnliche Erfahrung mit wenigen Kompromissen.
Samsungs Galaxy Z Fold7 ist das bislang am besten ausgereifte Foldable des Unternehmens. Mit elegant überarbeitetem Scharnier, Flaggschiff-Technik (darunter Snapdragon 8 Elite und 200-MP-Kamera) sowie verbessertem Multitasking dank One UI 8 richtet sich das Gerät an Power-User.
Dennoch hat es einen vergleichsweise kleinen Akku, langsame Ladegeschwindigkeiten, keine Stift-Unterstützung und bietet nur einen 3-fachen Zoom. Bei einem Preis zwischen 2.100 € und 2.500 € ist es ein Premium-Gerät, doch für alle, die voll auf das Foldable-Erlebnis setzen, gibt es nur wenige Alternativen mit vergleichbarem Software-Support, Verarbeitung und Funktionsumfang.
Insgesamt erfüllt das Galaxy Z Fold7 die Vision eines Geräts, das Telefon und Tablet in einem ist, und macht es damit zum bislang besten Foldable von Samsung.