Dieses Smartphone lässt Samsung zittern: Honor Magic V5 im Test

8 Minuten
In den vergangenen Jahren hatte Honor klar das beste Falt-Smartphone auf dem Markt. Doch nun hat Samsung nachgelegt und liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Honor. Schafft es das neue Honor Magic V5 weiterhin auf den ersten Platz?
Das Honor Magic V5 im Test
Dieses Smartphone lässt Samsung zittern: Honor Magic V5 im TestBildquelle: Timo Brauer / inside digital

Vermutlich haben wir es der Konkurrenz aus China zu verdanken, dass das neue Galaxy Fold7 von Samsung so radikal überarbeitet wurde. So sind Honor und Co. dem Hersteller aus Korea schlichtweg davongelaufen und boten die bessere Technik für weniger Geld. Dieses Jahr haben wir hingegen zwei starke Kandidaten für den ersten Platz: das Galaxy Fold7 und das Honor Magic V5. Ich habe das neueste Foldable von Honor getestet.

Äußerlich beinahe unverändert

Äußerlich unterscheidet sich das neue Honor Magic V5 kaum von seinem Vorgänger. Doch das ist auch gar nicht notwendig - so konnte bereits das V3 mit einer hervorragenden Handhabung und einer hochwertigen Verarbeitung überzeugen. Größe und Dicke des zusammengeklappten Foldables ähneln einem konventionellen Smartphone. Und zwar so sehr, dass es sich ganz normal und ohne Einschränkungen verwenden lässt.

Mehrere Magnete und das Scharnier halten die beiden Seiten zuverlässig zusammen. Zum Aufklappen benötigt man zwei Hände – doch das ist bei allen Falt-Smartphones in diesem Format der Fall. Für mich war das nie ein Problem, weil ich das Smartphone aufgeklappt stets wie ein kleines Tablet mit zwei Händen bediene. Standardmäßig öffnet sich das Scharnier nur auf 178 Grad und nicht komplett. So ist das Honor Magic V5 aufgeklappt weiterhin leicht gebogen und lässt sich nur mit etwas Kraft in die richtige Position drücken. Eine Tatsache, die ich nach kürzester Zeit jedoch ausgeblendet habe. Ganz genau wie die Falte in der Mitte. Beim Darüberwischen ist diese zwar deutlich merkbar, aber wird nach einigen Tagen Nutzung "Normalität" und fällt nicht weiter auf.

Honor Magic V5 im Test
Honor Magic V5 im Test

Displays mit Rekordwerten

Wie für ein Foldable üblich, bietet das Honor Magic V5 zwei Displays. Das Außendisplay misst 6,43 Zoll, bietet ein recht gewöhnliches Seitenverhältnis und ist mit einem selbst entwickelten Glas gegen Kratzer und Brüche geschützt. Das innere Display misst 7,95 Zoll mit einer beinahe quadratischen Auflösung. Beide Displays sollen laut Honor rekordverdächtige Helligkeitswerte von 5.000 Nits in der Spitze erreichen. Doch bei diesen Angaben handelt es sich um Spitzenwerte, die vom kompletten Display nie erreicht werden.

Das Display des Honor Magic V5
Das Display des Honor Magic V5 überzeugt im Test

Im Alltag kommt das Außendisplay des Magic V5 auf 1.350 Nits und das Innendisplay auf 1.100 Nits. Beides weiterhin hervorragende Werte - doch auf keinen Fall doppelt so hell wie der Vorgänger oder das neue Galaxy Fold7. So oder so gehören die Displays jedoch zu den hellsten auf dem Markt und lassen sich auch draußen bei Sonnenlicht mühelos ablesen.

Aktualisierte Hardware

Bei der verbauten Hardware bleibt eine Revolution aus - doch diese war auch gar nicht notwendig. Genau wie der Vorgänger bietet das Honor Magic V5 wieder die Spitzentechnik, die man aktuell von einem Flaggschiff-Smartphone erwartet. Dazu gehört der leistungsstärkste Android-Prozessor auf dem Markt, 16 Gigabyte RAM und ein großzügig bemessener Speicher von 512 Gigabyte. Leider gibt es jedoch keine Möglichkeit, diesen zu erweitern - weder durch den Kauf einer größeren Version noch per Speicherkarte.

Die Performance im Alltag fällt erwartungsgemäß hervorragend aus. Nichts ruckelt und auch aufwendige Apps und Spiele starten schnell. Auch die Software wirkt ausgereift und gut optimiert.

Honor Magic V5 - Software & Updates

Softwareseitig setzt das Honor Magic V5 noch auf Android 15 zusammen mit der eigenen Oberfläche MagicOS 9. Ein Update auf Android 16 und Magic OS 10 ist jedoch bereits im Test und dürfte schon einige Wochen nach Marktstart erscheinen. Außerdem verspricht Honor, Updates für 7 Jahre nach Marktstart auszuliefern.

Die eigene Software präsentiert sich im Test als gut optimiert und überzeugt mit vielen Möglichkeiten das Multitasking auf dem Smartphone zu verbessern. So kann man eigentlich jede App entweder auf dem kompletten Bildschirm, im geteilten Bildschirm oder in einem frei skalierbaren Fenster nutzen. Und das auch auf dem "normalgroßen" Display im zugeklappten Zustand. Negativ aufgefallen ist nur die vorinstallierte Bloatware wie Facebook, TikTok oder Aliexpress. Bei günstigen Smartphones ist das eine attraktive Möglichkeit, den Preis des Smartphones niedrig zu halten. Bei einem absoluten Premium-Modell wirkt das jedoch billig.

Kamera überrascht

Die Kameras des Honor Magic V5 sind geradezu riesig. Das Kameramodul steht so weit aus dem Smartphone heraus, dass es dicker als das Smartphone selbst ist. Doch hilft dieser mittig angebrachte "Buckel" dabei, das Smartphone in einer Hand zu halten, indem man einen Finger intuitiv darunter stützt.

Die Kamera steht deutlich heraus - kann aber im Test überzeugen
Die Kamera steht deutlich heraus - kann aber im Test überzeugen

Die verbaute Hardware selbst kann sich sehen lassen und kann, da es sich ja um ein Foldable handelt, auch als Frontkamera für Selfies und Co. benutzt werden. Dennoch ist in beiden Displays eine gewöhnliche Selfie-Kamera integriert, etwa für Videochats. Folgende Kameraausstattung bietet das Smartphone:

  • Hauptkamera: 50 MP (f/1,6) mit OIS
  • Telefoto-Kamera: 64 MP mit 3-fach Zoom (f/2,5) mit OIS
  • Ultraweitwinkel-Kamera: 50 MP (f/2,0)
  • Frontkamera außen: 20 MP (f/2,2)
  • Frontkamera innen: 20 MP (f/2,2)
Honor Magic V5 Sondersiegel Kamera

Im Test präsentiert sich das Honor Magic V5 als Falt-Smartphone mit der besten Kamera auf dem Markt. Fotos können mit hoher Schärfe und realistischen Farben glänzen. Und das bei Sonne und trübem Wetter. Auch bei Dunkelheit kann das Smartphone seine Stärken ausspielen. Hier gelingen dank lichtstärkerer Sensoren im Vergleich zum Vorgänger nochmals bessere Fotos bei Nacht.

Und auch beim Zoom kann das Foldable überzeugen. 3-fach ist in den meisten Situationen sinnvoller als die oft verbaute, 5-fache Vergrößerung. Digital ist bis zu 100-facher Zoom möglich, wobei die Motive irgendwann zu Pixelbrei verschwimmen. Das ist jedoch auch bei der Konkurrenz nicht anders. Qualitativ lassen sich keine Unterschiede zwischen Zoom- und Hauptkamera erkennen. Zudem sind beide Sensoren mit einer optischen Bildstabilisierung ausgestattet.

XXL-Akku im Magic V5

Akkus lassen sich nicht falten - und so baut Honor wie bei Falt-Smartphones üblich in jede Hälfte des Smartphones einen separaten Akku ein. Zusammen kommen diese auf eine Kapazität von 5.820 mAh. Das dürfte Rekord in einem Falt-Smartphone sein. Möglich wird dies dank moderner Akku-Technologie, die rund 20 Prozent mehr Kapazität bei selber Größe ermöglicht. So ist der Akku ein gutes Stück größer als beim Vorgänger und beachtlich größer als die 4.400 mAh im Galaxy Fold7 von Samsung. Im aufgeklappten Zustand kommt das Smartphone so auf eine Laufzeit von 11 Stunden im Benchmark. Vergleichen mit einem gewöhnlichen Smartphone ist dies leicht unterdurchschnittlich, für ein Foldable jedoch Rekord. Kein anderes Modell bietet eine bessere Akkulaufzeit.

Und im Alltag nutzt man das Foldable ja nicht ausschließlich geöffnet. Im geschlossenen Zustand kommt das Honor Magic V5 auf 17 Stunden und in einem Mischbetrieb auf rund 14 Stunden. Ein durchschnittlicher guter Wert für ein Top-Smartphone. Im Alltag bin ich mit dem Smartphone stets problemlos durch den Tag gekommen.

Fazit: Honor oder Samsung?

Honor Magic V5 Testsiegel mit 4,5 von 5 Sternen

Im vergangenen Jahr war es einfach: Das beste Foldable gab es bei Honor. In diesem Jahr ist die Wahl komplizierter. Samsung hat ordentlich aufgeholt, doch auch Honor hat das ohnehin schon sehr gute V3 weiter verbessert. So stellt sich nun die Frage, zu welchem Foldable man greifen sollte?

Hardware-Wertung im Detail

  • Gehäuse: 4 von 5 Sternen
  • Display: 4,5 von 5 Sternen
  • Ausstattung: 4 von 5 Sternen
  • Kamera: 4,5 von 5 Sternen
  • Software: 4 von 5 Sternen
  • Akku: 4 von 5 Sternen
  • Leistung: 4,5 von 5 Sternen

Beim Design spricht mich das Samsung mit seinem kantigeren, schlichteren Design mehr an, doch das Honor liegt mit den abgerundeten Ecken angenehmer in der Hand - unentschieden. Und auch bei der technischen Ausstattung und der Leistung unterscheiden sich die beiden Smartphones kaum.

Beim Display und der Software hat Samsung die Nase vorn. Die Falte ist beim Galaxy Fold7 deutlich weniger spürbar. Außerdem ist One UI 8 aufgeräumter, bietet etwas mehr Funktionen beim Multitasking und mit DEX einen echten Desktop-Modus.

Bei Kamera und Akku geht der Sieg hingegen klar an Honor. Bei Honor muss man bei der Kamera im Vergleich zu einem regulären Smartphone keine Abstiche machen und insbesondere bei Dunkelheit ist die Kamera deutlich besser. Und auch die Akkulaufzeit fällt bei Honor dank neuer Akku-Technologie deutlich besser aus.

Einen klaren Gewinner zu bestimmen ist also gar nicht so einfach, und beide Smartphones haben ihre Vorteile. Am Ende dürfte es auch eine Frage des Ökosystems sein, welchen Hersteller du bevorzugst. Das Honor Magic V5 kostet regulär 1999 Euro und ist aktuell auf 1699 Euro reduziert.

Pros des Honor Magic V5 im Test

  • kaum dicker als ein gewöhnliches Smartphone
  • guter Formfaktor / alltagstauglich
  • für das große Display optimierte Software
  • wasserdicht
  • hervorragende Akkulaufzeit
  • beste Kameras in einem Falt-Smartphone

Contras des Honor Magic V5 im Test

  • hoher Preis
  • viel vorinstallierte Bloatware

Bildquellen

  • Das Display des Honor Magic V5 überzeugt im Test: Timo Brauer / inside digital
  • Das Honor Magic V5 im Test: Timo Brauer / inside digital

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