Bei vielen E-Autos sind recht kantige Formen heutzutage Standard. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass gerade das SUV-Segment unter anderem in Deutschland stark nachgefragt ist. Doch der Citroën e-C4 X möchte anders sein. Nicht ganz so klotzig, sondern eher mit Fließheck-Charme. Und dazu mit viel Platz im Innenraum ausgestattet, wie der Hersteller selbst verspricht. Aber kann der Mix aus Limousine, Coupé und SUV wirklich überzeugen?
Citroën e-C4 X im Test: Zwei Leistungsstufen verfügbar
Verfügbar ist der Citroën e-C4 X in zwei Ausführungen. Einerseits in der Standard-Range-Variante mit bis zu 100 kW (136 PS) und einem 50 kWh (brutto) großen Akku. Das E-Auto lässt sich aber auch mit einem 54 kWh großen Lithium-Ionen-Akku bestellen. Diese Extended-Range-Ausführung bringt maximal 115 kW (156 PS) auf die Straße und wurde für diesen Testbericht auf die Probe gestellt; in der höchsten Ausstattungsvariante Max, die unter anderem ein größeres digitales Kombiinstrument (7 statt 5,5 Zoll) und ein 3D-Navigationssystem auf dem 10 Zoll großen Touchscreen bietet. Auch das Drive-Assist-Paket mit aktivem Geschwindigkeitsregler, Verkehrszeichenerkennung Plus und aktivem Notbremsassistent ist bei der Max-Ausführung unter anderem Teil der Serienausstattung.
Bei der Verarbeitung gibt es am Citroën e-C4 X nichts zu bemängeln. Klar, das Auto wird keinen Premium-Ansprüchen gerecht, will es aber auch gar nicht. Entsprechend musst du dich im Innenraum auf viele Kunststoffflächen einstellen. Stark: Trotz Kostendruck hat sich der Hersteller dazu entschieden, das E-Auto mit einem einfachen Head-up-Display auszustatten. Allerdings werden die Fahrinformationen nicht direkt auf die Windschutzscheibe projiziert, sondern auf eine kleine Plastikscheibe, die aus dem Armaturenbrett herausfährt. Einstellen und bei Bedarf auch wieder zurückfahren lässt sich das Head-up-Display über Tasten links neben dem Lenkrad.

Der Gangwahlschalter ist beim Citroën e-C4 X an der Mittelkonsole zu finden. Neben einem D-Modus steht auch ein B-Modus zur Verfügung, der den Wagen stärker rekuperieren lässt. Abseits dessen gibt es keine weitere Möglichkeit zur Anpassung der Energierückgewinnung. Es stehen entsprechend auch keine Schaltwippen hinter dem Lenkrad und kein 1-Pedal-Driving zur Verfügung. Dafür aber drei Fahrmodi (Eco / Normal / Sport), die sich ebenfalls über die Mittelkonsole an einem Wippschalter auswählen lassen.
Überraschend hoher Fahrkomfort
Mit einem Aspekt haben wir im Vorfeld dieses Tests weniger gerechnet: dem hohen Fahrkomfort. Der Wagen schluckt kleinere Fahrbahnunebenheiten sehr gut und beschleunigt zudem angenehm sanft. Eine sehr leichtgängige, zuweilen etwas gefühllose Lenkung ermöglicht gemütliches Dahingleiten. Weniger erfreulich: Bereits ab 90 km/h musst du auf der Landstraße oder auf der Autobahn mit nicht zu überhörenden Windgeräuschen leben. Hörst du während der Fahrt parallel Musik, sind die Geräusche aber nicht weiter störend.
Das Multimediasystem vermittelt einen wenig emotionalen Eindruck: nüchtern konstruiert, aber auch einfach zu bedienen. Brillant: Wichtige Assistenzsysteme lassen sich über eine Favoriten-Funktion blitzschnell deaktivieren. Etwa der Geschwindigkeitswarner, der nach jedem Fahrzeugstart aufs Neue ertönt, wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten wird. Die Geschwindigkeitsregelanlage (Tempomat) lässt sich über das Lenkrad mit nur einem Tastendruck aktivieren und in 1- und 5-km/h-Schritten nachjustieren.

Möchtest du dein Smartphone mit dem Auto verbinden? Apple CarPlay und Android Auto stehen einerseits kabelgebunden, aber auch kabellos zur Verfügung. Auf der Fahrerseite ist ein USB-C-Anschluss nutzbar, auf der Beifahrerseite ein USB-A-Anschluss. Eine Qi-Ladeschale (15 Watt) ist nur Teil des aufpreispflichtigen Techno-Pakets Light und funktioniert bei einem iPhone 16 Pro auch mit angelegter Schutzhülle.
Das Platzangebot: Gut! Aber nur vorn!
Richtig gut gefallen hat uns der Sitzkomfort auf den sogenannten Advanced Comfort Sitzen, die bei unserem Testwagen in einer Kunstleder-Ausführung mit an Bord waren. Richtig bequem – auch auf längeren Strecken! In der ersten Sitzreihe darf man sich zudem über viel Kopf- und Beinfreiheit freuen. Minimal getrübt wird der hohe Sitzkomfort durch eine Erhebung auf dem Boden, die stören kann, wenn du mit dem Sitz weit nach hinten rückst. Das wird aber nur lang gewachsenen Menschen auffallen – wenn überhaupt.
Im Fond des Fahrzeugs muss man das Platzangebot hingegen differenziert bewerten. Fahren vorn Personen mit einer Körperlänge von bis zu 1,85 Metern mit, haben auch hinten alle Insassen ausreichend Platz. Rücken lang gewachsene Personen mit den Vordersitzen aber weit nach hinten, bleibt in der zweiten Sitzreihe für die Beine der dort mitfahrenden Insassen kaum noch Platz. Die Pkw-Länge von 4,58 Metern bei einem Radstand von 2,67 Metern macht sich an dieser Stelle deutlich bemerkbar. Umso erfreulicher: Bis zu einer Größe von 1,95 Metern ist auch auf den hinteren Plätzen ausreichend Kopffreiheit vorhanden. Die flach nach hinten abfallende Dachlinie macht sich hier kaum negativ bemerkbar.

Durchschnittliches Kofferraumvolumen
Das Kofferraumvolumen gibt der Hersteller mit 510 Litern an. Völlig ausreichend für die meisten der im Alltag anfallenden Einkäufe und etwas mehr als im Skoda Elroq (Test) oder im Kia EV3 (Test), aber etwas weniger als im Cupra Tavascan VZ (Test) oder im Audi Q4 e-tron (Test).
Praktisch: Eine hohe Laderampe ist nicht zu überwinden, um Ladung in den Kofferraum zu wuchten. Zudem steht ein flacher Unterboden zur Verfügung, in dem sich ein AC-Ladekabel verstauen lässt. Ein Frunk unter der Motorhaube fehlt. Ebenso eine Elektronik für die Heckklappe. Um sie zu öffnen oder zu schließen, muss Muskelkraft aufgewendet werden.
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Citroen | Citroen | |
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ë-C4 X (50 kWh) (2025) | ë-C4 X (54 kWh) (2025) |
Jahr | 2025 | 2025 |
Verfügbarkeit | ja | ja |
UVP | 32.600,00 € | 34.800,00 € |
Systemleistung in kW | 100 kW | 115 kW |
Systemleistung in PS | 136 PS | 156 PS |
Reichweite nach WLTP | 360 km | 425 km |
Ladeleistung (DC/HPC) | 100 kW | 100 kW |
Ladeleistung (AC) | 11 | 11 |
Kleiner Extratipp für Hundebesitzer: Eine Box für den Transport eines Hundes in der Größe eines ausgewachsenen Golden Retrievers oder Labradors (91 x 58 x 61 Zentimeter) lässt sich nur dann im Kofferraum platzieren, wenn zwei der drei Rücksitze umgelegt werden. Im Fond kann dann neben dem Vierbeiner also nur noch eine Person mitfahren.
Was verbraucht der Citroën e-C4 X?
Eine zentrale Frage beim Kauf oder Leasing eines E-Autos ist natürlich auch der Verbrauch des Fahrzeugs. Und beim Citroën e-C4 X haben wir richtig gute Nachrichten zu verkünden: Denn innerstädtisch haben wir einen durchschnittlichen Verbrauch von nur 13,2 kWh / 100 km dokumentiert. Einer der niedrigsten Werte, die wir jemals bei einem E-Auto erreichen konnten. Auf der Landstraße stieg der Verbrauch im Rahmen unserer Testfahrten auf durchschnittlich 15 kWh / 100 km an, was ebenfalls ein starker Wert ist.

Nach 500 Kilometern, überwiegend im städtischen Verkehr und auf Landstraßen abgespult, haben wir einen durchschnittlichen Verbrauch von etwas mehr als 14 kWh / 100 km festhalten dürfen. Und auch auf der Autobahn gehört der Citroën e-C4 X zu den effektivsten E-Autos am Markt. Bei sommerlichen Temperaturen haben wir im Schnitt nur 18,6 kWh / 100 km dokumentiert. Andere E-Autos kommen hier in der Regel immer auf einen Verbrauch von mehr als 20 kWh.
Umso bedauerlicher ist es, dass der Citroën e-C4 X nur mit vergleichsweise kleinen Batterien ausgestattet ist. Mit dem 54-kWh-Akku lag unsere ermittelte Autobahn-Reichweite bei nur rund 275 Kilometern. Dabei war die Klimatisierung eingeschaltet und wir sind auf weiten Teilen der Strecke mit Richtgeschwindigkeit, also 130 km/h, unterwegs gewesen. In der Spitze sind bis zu 150 km/h möglich (wir haben 152 km/h vom Digitaltacho abgelesen), was auf der Autobahn zuweilen etwas langsam sein kann. Für den Alltag reicht die gebotene Leistung aber meist aus.
Kein Lademeister
Schade auch: Der Citroën e-C4 X gehört nicht zu den schnellsten aufladenden E-Autos. Im Gegenteil: Maximal 100 kW sind per Gleichstromladung an DC- und HPC-Ladestationen über den Ladeanschluss hinten links möglich. Für eine Aufladung von 20 auf 80 Prozent der maximal möglichen Akkukapazität mussten in unserem Test 28 Minuten vergehen. Recht lange, wenn man bedenkt, dass ein vergleichsweise kleiner Akku verbaut ist.

In der Spitze konnten wir 104 kW Ladeleistung vom Bildschirm der Schnellladesäule ablesen. Schon ab 30 Prozent Akkustand reduziert sich die Ladeleistung aber merklich auf rund 85 Prozent und ab 40 Prozent SoC sind nur noch 75 kW abrufbar. Bis knapp 70 Prozent SoC hält der Citroën e-C4 X rund 70 kW Ladeleistung, ehe ab 80 Prozent ein Abfall auf rund 55 kW zu beobachten ist.
An einer AC-Ladesäule oder an einer heimischen Wallbox sind per Wechselstrom bis zu 11 kW abrufbar. Ein Upgrade auf 22 kW Ladeleistung steht nicht zur Verfügung. Gut: Das in der Max-Ausführung verbaute Navigationsgerät berücksichtigt bei der Routenberechnung einer Langstrecke auch notwendige Ladestopps.
Was kostet der Citroën e-C4 X?
Neben der Mild-Hybrid-Variante C4 X, die ab 26.750 Euro angeboten wird, steht der Citroën e-C4 X auch als das von uns getestete E-Auto zur Verfügung. Die Standard-Range-Ausführung mit 50-kWh-Akku und 100 kW / 136 PS ist abhängig von der gewählten Ausstattungsvariante ab 32.600 Euro verfügbar. Mit 115 kW / 156 PS und einer Batterie, die eine Kapazität von 54 kWh vorweisen kann, werden mindestens 34.800 Euro fällig. Im Leasing bietet Citroën das Auto ab 397 Euro pro Monat an.

Zusätzliche Kosten fallen an, wenn du dich zum Beispiel für optionale Ausstattungspakete, eine Metallic-Lackierung oder besondere Räder entscheidest, die von der eigentlichen Serienausstattung abweichen. Eine Citroën Advanced Comfort Federung mit mechanischen Dämpfern ist ab Werk verbaut, ebenso eine Wärmepumpe mit 2-Zonen-Klimaautomatik. Wer sich ein E-Auto mit Schiebedach wünscht, muss sich in jedem Fall für die höchste Ausstattungslinie entscheiden und dann noch 900 Euro Aufpreis bezahlen.
Fazit zum Citroën e-C4 X: Geheimtipp unter den E-Autos
Gegenüber dem Citroën e-C4 (Test) punktet der Citroën e-C4 X primär mit einer an der Front aufgefrischten Optik und einem größeren Kofferraum. Auch das Heck versprüht bei der neuen X-Ausführung mit ihren LED-Leuchten deutlich mehr Sportlichkeit. Geblieben ist der Spoiler am Heck, der die Heckscheibe in zwei Teile teilt. Sieht zwar gut aus, stört aber vor allem beim Blick nach hinten durch den Rückspiegel. Beim Ein- und Ausparken kann man aber auf die Dienste einer Rückfahrkamera vertrauen. Gegen Aufpreis steht zudem eine 360-Grad-Kamera zur Verfügung, die mit einem Blick von oben unter anderem beim Einparken auf markierten Parkflächen an Ladesäulen hilft.

Zu gefallen weiß das komfortabel abgestimmte Fahrwerk und auch der niedrige Verbrauch ist bei diesem E-Auto ein echter Pluspunkt. Dafür fehlt es etwas an Sportlichkeit. Klar, auch der Citroën e-C4 X ist mit einem Sportmodus ausgestattet, doch maximal 156 PS setzen dem Auto Grenzen. Nicht nur bei der Höchstgeschwindigkeit, sondern auch bei der Beschleunigung über den Frontantrieb. Rund 10 Sekunden müssen für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen. Der Wagen lässt es also eher sanft zugehen, statt wüst und ungestüm.
Größte Schwachstelle: die maue Autobahn-Reichweite. Zwar verspricht Citroën bis zu 427 Kilometer WLTP-Reichweite, doch im Alltagstest bleiben davon auf der Langstrecke nur knapp 300 Kilometer übrig. So gut das Crossover-Modell in der Golf-Klasse mit Vorzügen bei Abstimmung und Komfort überzeugen kann, so enttäuschend ist die Langstrecken-Reichweite dieses E-Autos. Aber wer weiß: Vielleicht legt Citroën ja eines Tages noch eine Long-Range-Variante nach, die auf 350 bis 400 Kilometer Autobahn-Reichweite kommt. Noch ist das aber nicht absehbar.

Vorteile Citroën e-C4 X:
- komfortable Abstimmung
- niedriger Verbrauch
- komfortable Sitze (gegen Aufpreis)
- sanftes Beschleunigen
Nachteile zum Citroën e-C4 X:
- recht überschaubare Leistung mit maximal 150 km/h
- kleine Batterien sorgen für geringe Autobahn-Reichweite
- Platzangebot im Fond kann gering ausfallen
- Spoiler schränkt den Blick durch die Heckscheibe ein
Hinweis: Für diesen Testbericht wurde uns ein Citroën e-C4 X für die Dauer von zwei Wochen kostenlos durch Stellantis, die Muttergesellschaft von Citroën, zur Verfügung gestellt.
