Razer Blade 15: Mehr Highend im Notebook geht nicht

7 Minuten
Ein 4K-Display, der schnellste Intel-Prozessor und Nvidias stärkste Gaming-Karte gepaart mit viel Speicher: Das Blade 15 verwöhnt Gamer mit feinster Hardware in einem schlanken Gehäuse mit nur wenigen Genre-Applikationen.
Razer Blade 15 2022

Abgesehen vom ikonische Label in leuchtendem Grün auf dem Deckel, sieht man dem Razer Blade 15 nicht unbedingt die Bestimmung fürs Gaming an. Das Gehäuse erinnert an die klassischen Macbooks, wobei der Metallkorpus in tiefem Schwarz gehalten ist. Selbst die Luftauslässe, die bei anderen gern prominent in Szene gesetzt werden, sind unauffällig auf der Rück- und Unterseite untergebracht. Alles wirkt aus einem Guss und weiß dem Auge zu schmeicheln.

Reisefreundlich robust

Hinsichtlich der Qualität der Ausführung gibt es wenig zu bemängeln. Der Unterbau des Laptops beeindruckt mit einer hohen Stabilität. Das schlanke Display, das mit soliden Scharnieren verbunden wird, kann da nicht ganz mithalten. Der ebenfalls aus Alu gefertigte Deckel ist mit einer Stärke von vier Millimetern so schmal, dass sich Verwindungen inklusive leichter Wellenbildungen auf dem Bildschirm nicht mehr vermeiden lassen.

Dennoch ist die Qualität der Verarbeitung gelungen. Das Blade 15 ist robust und dürfte auch Vielreisenden mit hohem Leistungsanspruch lange treu zur Seite stehen, zumal das Gewicht von 2 Kg für einen solchen Boliden niedrig ist. Auch die Außenmaße von 35,5 x 23,5 mm bei einer Bauhöhe von nur 1,7 cm sind noch reisefreundlich.

Razer Blade 15 2022
Robust, schnell und gutes Display: Nicht nur Gamer dürften sich hierfür interessieren

Razer Blade 15: 4K fürs Zocken

Dass Razer nicht nur auf Gamer abzielt, wird beim Display mit seiner 4K-Display deutlich. Das auf der IPS-Technologie basierende Panel liefert eine Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln bei einer Framerate von 144 Hz. Shooter-Fans werden hier eher herunterregeln. Die daraus resultierende Pixeldichte von 282 ppi sorgt für eine enorme Detailschärfe.

Auch die Darstellung der Bildschirminhalte selbst überzeugt. Die Farben wirken kräftig, aber natürlich. Die Abdeckung des DCI-P3-Farbraums liegt bei 100 %. Auch die Kontraste sind hoch. Gaming-Qualitäten beweist das Panel mit einer Reaktionszeit von 1 ms.

Das Schnellste aus Intels und Nvidias Regalen

Fürs Spielen komplexer Titel auf höchstem Niveau brauchst du viel Leistung. Bei seinem Topmodell lässt Razer daher nichts anbrennen: Im Inneren wird Intels neuestes Flaggschiff, der i9-12900H zusammen mit einer Nvidia Geforce RTX 3080 Ti verbaut. Hinzukommen 32 GB RAM im DDR5-Format. Dabei kommen zwei unterschiedliche Kerntypen zum Einsatz.

Razer Blade 15 2022
Display:15,6 Zoll, IPS, (4K, 3.840 x 2.160 Pixel)
Prozessor:Intel Core i9-12900H
Grafik:Nvidia RTX 3080 Ti
Arbeitsspeicher:32 GB, LPDDR5
Datenspeicher1 TB, SSD
Anschlüsse:2x USB Typ-C /3.2 Gen 2/Thunderbolt 4)
Drahtlos:WLAN 6E, Bluetooth 5.2
Akku:80 Wh
Lieferumfang:Netzteil
Abmessungen:35,5 x 23,5 x 1,7 cm
Gewicht:2 kg
Betriebssystem:Windows 11 Home
Preis:4399 Euro

Der Intel-Prozessor liefert deutlich mehr Leistung im Vergleich zur vorherigen Generation. Mit der neuen Alder-Lake-Architektur stehen nun 14 CPU-Kerne zur Verfügung, die 20 Threads parallel verarbeiten können. Sechs sogenannten P(erformance)-Cores begleiten acht E(fficient)-Cores. Erstere erreichen eine maximale Taktgeschwindigkeit von 5 GHz, während letztere bis zu 3,8 GHz schnell werden. Die Einzelkern-Performance wächst im Vergleich zum Vorgänger um etwa 15 Prozent. Noch größer ist der Sprung bei Mehrkernanwendungen. Im Geekbench ist AMDs Ryzen 9 5900HX rund 20 Prozent langsamer – obwohl hier acht Kerne virtuell verdoppelt werden.

Die GPU weist nahezu monströse Werte auf: Der auf der Ampere-Architektur basierende GA103-Grafikchip verfügt über 7242 Shader, die mit einem 256-Bit-Interface angesprochen werden. Der Grafikspeicher im GDDR6-Format ist 16 GB groß. Schon im Akku-Betrieb steigt im GFX-Benchmark teilweise die Performance im Vergleich zu Intel Iris Xe auf das Doppelte. Bei angeschlossenem Netzteil werden in den Testläufen teilweise die doppelten Werte einer fürs Notebook gedachten Nvidia Geforce RTX 3070 erreicht.

Razer Blade 15: Flüssig zocken bis 2K

Die Hardware-Zusammenstellung sorgt dafür, dass das Blade 15 auch bei anspruchsvollen Titeln nicht den Dienst quittiert. Die Grenzen erst bei hohen Auflösungen erreicht. Call of Duty: Warzone lässt sich noch in 2K flüssig mit 60 FPS spielen, bei 4K werden in der Spitze kaum mehr als 45 FPS erreicht.

Das leise Rauschen der Lüfter nimmt unter Last kaum zu

Highend ist auch die NVMe-SSD. Das von SSSTC – einst Lite On – stammende Laufwerk bewerkstelligt hohe Geschwindigkeit. Daten werden mit Übertragungsraten von mehr als 6.900 MB/s gelesen. Beim Schreiben erreicht das Razer Blade 15 Geschwindigkeiten von mehr 4.600 MB/s.

Allerdings hätte es mit Blick auf den Kaufpreis ruhig etwas mehr Speicherplatz sein dürfen. Prinzipiell ist 1 TB nicht so schlecht. Doch in Anbetracht der Kapazitäten, die für so manches Premiumspiel vorgehalten werden müssen, werden die Grenzen schnell erreicht.

Im Akku-Betrieb durchaus arbeitsfähig

Spätestens im Akku-Betrieb zeigt sich der Vorteil von Intels neuen Prozessoren. Bei herunter geregelter Leistung lässt sich mit dem Razer Blade 15 und dem dicken Akku auch ohne Stromkabel länger arbeiten: Im Browser benötigt das Blade 15 in einer Stunde 23 Prozentpunkte der Akku-Reserven. Werden die Ansprüche zurückgefahren, sind im klassischen Bürobetrieb so immerhin vier bis fünf Stunden möglich – je nachdem wie fordernd die Tasks sind. Beim Daddeln kann sich die Hardware des Notebooks nicht mehr zurückhalten. Auf den Rennstrecken von Asphalt 9: Legends ist der Speicher nach einer Stunde zu 91 Prozentpunkten geleert.

Razer Blade 15 2022
Viele Ports, aber fürs Netzwerk gibts nur WLAN

Kein LAN-Port im Razer Blade 15

In der Arbeitswelt zeichnen sich Gaming-Notebooks neben der guten Performance vor allem durch die gute Schnittstellenausstattung aus. Auf einen Port musst du beim Razer Blade 15 jedoch – im Vergleich zu manchem Konkurrenten – verzichten: Die Killer-AX1690-Netzwerkkarte versteht sich zwar auf WLAN 6E, ein klassischer LAN-Port fehlt jedoch.

Peripherie wird drahtlos via Bluetooth 5.2 angebunden, außerdem stehen fünf USB-Anschlüsse bereit, die allesamt dem Standard 3.2 Gen 2 entsprechen. Zwei der Ports stellen ein Typ-C-Interface bereit, bei den anderen wird auf ein klassisches Typ-A-Antlitz gesetzt. Für ein zusätzliches Display steht überdies HDMI bereit. Wer das Notebook für die Erstellung von Multimedia-Content einsetzen will, freut sich über den SD-Karteneinschub.

Weiche Tasten mit wenig Hub

Wie bei der Mehrheit der Gaming-Notebooks müssen beim Razer Blade 15 Tastatur und Touchpad reichen, auf einen Touchscreen wird verzichtet. Und nicht nur das. Um den Lautsprechern, denen die tiefen Töne fehlen, neben den Tasten genügend Platz einzuräumen, wurde auch der Nummernblock eingespart.

Die RGB-beleuchteten Tasten können aber auch beim Schreiben nicht vollends überzeugen. Sie bieten einen recht begrenzten Tastenhub und der Anschlag ist eher weich. Gerade Gamer, die mechanische Tasten gewohnt sind, dürfte die Sensibilität fehlen. Das mittig angeordnete Touchpad dagegen begeistert nicht nur mit seiner Größe von 13,1 x 8 cm, sondern setzt die Bewegungen direkt und präzise auf dem Monitor um.

Razer Blade 15 2022
Als Gamer nur am Logo zu erkennen

Fazit zum Razer Blade 15

Das Razer Blade 15 ist ein Gaming-Notebook, das mit Mehrwerten jenseits des Spielens überzeugen will. Die geballte Leistungsfähigkeit soll auch sogenannte „Content Creator“ ansprechen, etwa Film- und Musikschaffende. Neben der schnellen Hardware gibt es ein hervorragendes Display und es wird ein Gehäuse geboten, das nicht nur schick, sondern auch den Unwägbarkeiten auf Reisen gewachsen ist. Selbst die Akku-Laufzeit ist für einen solchen Boliden nicht mal schlecht.

KategorieGewichtTestergebnis
Design / Verarbeitung109
Display1514
Prozessor2019
Speicher108
Akku und Verbrauch105
Tastatur53
Anschlüsse108
Preis / Leistung2010
Gesamt10076

Kleinere Abstriche musst du beim Razer Blade 15 dennoch in Kauf nehmen. Das gilt etwa für die Tastatur, die weder bei Gamern noch bei Vielschreibern echte Begeisterungsstürme auslösen kann. Freunde von Zahlenkolonnen vermissen den Nummernblock. Das Display selbst kann zwar überzeugen, doch es lässt sich nicht sonderlich weit nach hinten klappen. Und schließlich ist da noch der Preis. Die Preziose wird für 4400 Euro angeboten. Dafür stattet mancher ein ganzes Arbeitszimmer aus.

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Pro

  • Schick und sehr gut verarbeitet
  • Sehr gutes 4K-Display
  • Schnellere Hardware im Notebook aktuell kaum möglich

Contra

  • Tastatur mit kurzem, weichem Anschlag
  • SSD könnte größer sein
  • Teuer

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