Vodafone, Telekom und O2: So dreist werden Kunden in fast allen Shops abgezockt

3 Minuten
Erneut stehen Vodafone, O2 und Telekom massiv in der Kritik. Die Verbraucherzentrale hat die Konzerne abgemahnt. Bei fast 200 Stichproben wurden nur in 6 Fällen Kunden nicht übers Ohr gehauen. Der Verbraucherschutz sieht darin eine Strategie und gibt allen Kunden einen Tipp.
Vodafone, Telekom und O2: So dreist werden Kunden in fast allen Shops abgezockt
Vodafone, Telekom und O2: So dreist werden Kunden in fast allen Shops abgezocktBildquelle: Vodafone/Telefónica/Deutsche Telekom

Seit dem 1. Dezember 2021 gibt es ein neues Gesetz. Dieses verpflichtet Mobilfunkanbieter dazu, Kunden eine Vertragszusammenfassung auszuhändigen. Darin müssen die Kontaktdaten des Anbieters, wesentliche Merkmale der zu erbringenden Dienste, Endgeräte, Aktivierungsgebühren und die Laufzeit sowie Bedingungen für Verlängerung und Kündigung aufgeführt sein. Auch vereinbarte Rabatte oder gewährte Vergünstigungen müssen Vodafone, Telekom, O2 und Co. vermerken. Bestätigt der Kunde diese Vertragszusammenfassung nicht innerhalb von zwei Wochen, kommt der Handyvertrag nicht zustande. Diese Regelung besteht auch für Verträge, die man in einem Shop abschließt. Doch hier nutzt man offenbar die Unwissenheit der Kunden aus oder lässt die Zusammenfassung bereits vor Ort vom Kunden unterschreiben. Der Verbraucherschutz hat Stichproben in 198 Shops durchgeführt. Das Ergebnis: erschreckend.

Verbraucherzentrale mahnt Vodafone, Telekom und O2 ab

Bei den 198 von der Verbraucherzentrale durchgeführten Stichproben haben Shop-Betreiber in lediglich in sechs Fällen eine Zusammenfassung des Vertrags ausgehändigt. So lautet das erschütternde Fazit der Verbraucherschützer. Dabei haben fünf der sechs Shop-Betreiber erst dann eine Vertragszusammenfassung ausgehändigt, als man danach gefragt habe. Mehr noch: „Zwölf Anbieter lehnten auch auf explizite Nachfrage eine Verschriftlichung des Angebotes ab“, so die Verbraucherzentrale. Nur ein einziger Shop-Betreiber kam der gesetzlichen Pflicht ohne Aufforderung nach. Die Verbraucherzentrale habe aufgrund der Stichproben die Konzerne Vodafone, O2 und die Telekom abgemahnt.

Deshalb solltest du einen Handyvertrag nie im Shop abschließen

Die Unternehmen müssten zusichern, ihre Praxis beziehungsweise die ihrer Franchise-Nehmer zu ändern. Sonst könnten die Verbraucherschützer vor Gericht hohe Strafen erstreiten, sagte der NRW-Landesvorsitzende der Verbraucherzentrale, Wolfgang Schuldzinski.

Reingelegt und abgezockt: Vodafone-Shops treiben es auf die Spitze

Die Verbraucherzentrale erklärt gegenüber der WAZ: „Wer in einen Handyshop geht, soll sich vorher genau klarmachen, was er will und was er braucht.“ Denn die Vermutung liegt nahe, dass es eine Strategie der Konzerne ist, die Vertragsangebote möglichst intransparent zu halten, damit man keinen echten Vergleich hat.

Vodafone-Mitarbeiter packt aus: Warum Kunden reingelegt werden und wer dahintersteckt

Uns sind auch Fälle bekannt, in denen die Vertragszusammenfassung bereits vor Ort im Shop unterschrieben wird. Shop-Betreiber nutzen die Unwissenheit von Kunden aus oder geben vor, dass der Kunde für die Beratung unterschreiben müsse. In Wahrheit unterzeichnet dieser aber schon die Vertragszusammenfassung und, was etwa bei Vodafone immer wieder vorkommt, bereits einen oder gar mehrere Verträge. Hier haben wir über ein besonders dreistes Vorgehen in Vodafone-Shops berichtet, eine Abzock-Methode, die für Aufsehen sorgt.

Tipp für Vertragsabschlüsse im Shop

Wer im Shop einen Vertrag abschließen möchte, sollte die Zusammenfassung mit nach Hause nehmen und dort in Ruhe alle Modalitäten prüfen. Auch, ob die mündlichen Zusagen des Verkäufers exakt so im Vertrag wiederzufinden sind. Freilich wird der Mitarbeiter eines Shops diese Zusammenfassung nicht immer von sich aus anbieten. Deshalb sollte man aktiv danach fragen. Und unter Druck setzen, dass das Angebot nur jetzt in diesem Augenblick gültig ist, sollte man sich keinesfalls.

Deine Technik. Deine Meinung.

6 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Heinz Multhaup

    Vorsicht Falle.

    Antwort
  2. Nutzerbild Inan

    Hallo Heinz,
    wie immer mit ein paar Wörtern alles gesagt.
    Vorsicht Falle….👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻👏🏻

    Antwort
  3. Nutzerbild Tanja

    Der Bericht ist echt übel… Zu empfehlen,keine Verträge im Shop ab zu schließen, ist eine Frechheit. Wir arbeiten bei uns im Shop absolut sauber! Und wie stellen Sie sich dann vor, wie es abläuft, wenn der Kunde nur online abschließt?? Zum Service, Reklamationen, weil die online selbst was verbockt haben bei der Bestellung und zum Handy einrichten dürfen wir dann wieder her halten? Davon kann keine Company überleben, das bringt keinen Umsatz und den braucht ein Unternehmen um zu überleben! Man sollte als Kunde darauf achten, dass man direkt beim Anbieter im Shop landet und in keinem Partnershop, denn die Arbeiten, wie wir selbst aus Erfahrung sagen können, da wir den Mist aus den Partnershops immer ausbaden müssen!

    Antwort
  4. Nutzerbild Inan

    Genau das ist das Problem. Es gibt kaum noch eine Möglichkeit zu differenzieren. Die Überraschung folgt in der Regel erst Monate später. Ich kenne sehr viele anständige und saubere Betreiber, auch Direktshop Mitarbeiter. Das System ist nicht in Ordnung. Aus einem intransparentem System heraus, entstehen Eigendynamiken. Wenn das Gehaltsmodell nicht stimmt und zu wenig bezahlt wird, entstehen lukrative Zusatzeinnahmen, wie zum Beispiel unterschlagene Handys… Es ist immer der gleiche Ansatz, immer das Problem, und immer dreistere Betrüger. Das mit dem Ausbaden ist ein echtes Problem. Es ist nicht dein Kunde, er hat nichts bei Dir gekauft, er wird auch nichts bei Dir kaufen, sondern kommt um Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist wie mit dem VW Golf, den ich in Düsseldorf gekauft habe, aber bei Problemen in Oberhausen vorspreche. Der einzige Grund warum die in Oberhausen super nett sind und mir helfen ist, weil sie dafür bezahlt werden, direkt vom Hersteller. Das ist eines der größten Probleme in der Shopwelt. Wer haftet wofür und wer sollte wofür bezahlt werden.

    Antwort
  5. Nutzerbild Thbratwurst

    Für mich ist wichtig das der Kunde sich auch selber kennt und vorher weiß was er sich vorstellt und was sein mntl Buged ist. Damit kann man schon in den Läden mit konkreten Ansätzen. Ist gut und schön im Laden 8mmer das godene Kalb erwarten zu wollen aber wenn ich da eingehe und sage ein Vertrag mit Handy und der Händler sagt für was wie teuer darf den wedeen und ich Zicke nur die Schultern wird ja schon Tür und Tor für alles geöffnet. Hab für unseren Sohn neues Phone zum Vertrag im Shop gekauft. Ich hatte bereits vorher den Markt Überblick was in Frage kommen könnte. Bin rein und hab den Händler konkret auf diese Geräte angesprochen und das er dazu beraten sollte über Preis und Funktion plus einer kurzen Geräte Demonstration. Damit wären wir in 10 Minuten durch und ich hab gekauft. 2are 8ch da rein und hatte gesagt 1 Phone bitte ohne zu wissen was ich ungefähr will, der hatte das sicher genutzt den Provision ist nun mal Gewinn.

    Antwort
  6. Nutzerbild Myself

    Die wirklichen schwarzen Schafe sitzen in den Onlineshops und Hotlines
    egal bei welchem Anbieter und egal bei welcher Form von Dienstleistungen
    Persönliche Gesprächspartner sind mir auf jeden Fall lieber als Inkompetenz bei Hotlines bzw Onlineshops
    Bei diesen Provisionsjägern sollte dass Umdenken anfangen

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein