Umfrage: Wie relevant sind Videospiele in Deutschland wirklich?

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Während der Corona-Pandemie haben Videospiele einen Boom erlebt. Plötzlich steckten zahlreiche Menschen in ihren Häusern fest und suchten nach Ablenkung. Videospiele wurden schnell zu einem populären Zeitvertreib. Wie steht es jetzt um sie?
Ein Mann spielt Videospiele am PC.
Kostenlose SpieleBildquelle: ELLA DON//Unsplash

Immer mehr Menschen spielen Videospiele. Besonders junge Leute wachsen immer häufiger in einer digitalen Welt auf. Nun geben neue Daten uns Auskunft darüber, wie es in Deutschland nach der Pandemie um Videospiele und Entertainment steht.

Videospiele: Ein beliebtes Hobby

Besonders die jüngeren Generationen spielen immer mehr. Es ist also nicht verwunderlich, dass Videospiele ein sehr beliebter Zeitvertreib sind. 37 Prozent der Generation Z gibt an, Videospiele als Hobby zu haben. Auch Technik und Computer sind als beliebtes Hobby auf der Liste vertreten. Rund 26 Prozent der Jugendlichen vertreiben sich so die Zeit. Beliebter als Videospiele sind nur das Pflegen von sozialen Kontakten, sowie Sport und Fitness. Außenaktivitäten und Lesen geraten nach und nach in den Hintergrund, doch rund 32 Prozent der jungen Generation geben sie weiterhin als Hobby an.

Auf die Frage danach, wo Videospiele gespielt werden, gibt es auch einen eindeutigen Gewinner. Spieler aller Generationen scheinen hier das Smartphone zu bevorzugen. Rund 46 Prozent der Befragten gaben an, auf ihrem Handy zu spielen. Dem Smartphone folgen der PC mit 33 Prozent und Konsolen mit 28 Prozent. Andere Geräte fallen hinten ab, auf mobilen Spielekonsolen, wie der Nintendo Switch, spielen nur rund 12 Prozent der Befragten. Fast jeder kennt mehrere Menschen in seinem Umfeld, die gerne Videospiele spielen. Es lässt sich also vermuten, dass die Gaming-Industrie in Deutschland gut wegkommt. Dies entspricht jedoch nicht ganz der Wahrheit.

Immer mehr Jugendliche spielen gerne Videospiele.
Immer mehr Jugendliche spielen gerne Videospiele.

Die Gaming-Industrie in Deutschland

Deutschland gehört definitiv zu einem der wichtigsten Märkte für die Gaming-Industrie. Betrachtet man die erzielten Umsätze in Milliarden Euro, so schafft es Deutschland mit Umsätzen von 4,6 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf den sechsten Platz. Bis 2025 sollen diese Umsätze sogar auf etwa 5,6 Milliarden Euro steigen. Dies mag auf den ersten Blick nach viel klingen, ist jedoch fast nichts im Vergleich zu den führenden Gaming-Giganten China und der USA. In China erzielt man in diesem Jahr Umsätze von rund 50,9 Milliarden Euro und in den USA sind es 49,4 Milliarden. Auch hier sollen die Umsätze bis 2025 weiter wachsen.

Außer den beiden Gaming-Giganten liegen auch Japan, Südkorea und das Vereinigte Königreich vor Deutschland. Eins haben alle Länder jedoch gemeinsam: Überall ist prognostiziert, dass die Umsätze der Gaming-Industrie stetig weiter wachsen werden. Dies lässt wichtige Rückschlüsse auf den aktuellen Stand der Industrie zu. So wissen wir nun zum Beispiel, dass die Videospielindustrie auch nach der Pandemie nicht schwächelt. Stattdessen handelt es sich um einen Sektor mit gesundem Wachstum, was sich in den nächsten Jahren nicht zu ändern scheint.

Auch in Deutschland generieren Videospiele jedes Jahr großen Umsatz.

Für uns in Deutschland bedeutet dies auch, dass Videospiele immer mehr zu einem Teil unseres Lebens werden. Schon jetzt sind Videospiele weit mehr als nur Solo-Entertainment. Sie dienen dazu, soziale Kontakte zu knüpfen, mit Freunden zu spielen und sich in Wettkämpfen unter Beweis zu stellen. Manch einer schafft es sogar, Videospiele zu einem Beruf zu machen.

Fazit

Es lässt sich nicht leugnen, dass Videospiele für viele Jugendliche und auch Erwachsene zum alltäglichen Leben gehören. Aktuell ist die Videospiel-Industrie jedoch wenig reguliert. Viele Unternehmen setzen deswegen gefährliche Methoden zur Ausbeutung von Spielern ein. Dazu gehören unter anderem Microtransactions und die umstrittenen Lootboxen. Auch sogenannte Gacha Games wie „Genshin Impact“ stehen stark in der Kritik. Besonders für junge Spieler können sie nämlich schnell verheerende Folgen haben.

Es ist also wichtig, dass die Videospielindustrie in Zukunft besser überwacht wird. In Großbritannien arbeitet man aktuell an einem Entwurf, der das Glücksspiel in Videospielen unterbinden soll. Auch in Belgien sind Lootboxen bereits verboten worden und Entwicklern drohen Strafen, sollten sie gegen das Gesetz verstoßen. Deutschland sollte in Zukunft über striktere Regulierungen im Gaming-Bereich nachdenken, damit Videospiele auch in Zukunft keine Gefahr für junge Spieler darstellen.

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