OnePlus 7 Pro offiziell: Auf den Spuren von Samsung und Huawei

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Das OnePlus 7 Pro ist offiziell und bringt einen kleinen Bruder mit. Der chinesische Hersteller hat seine neuen Spitzenmodelle OnePlus 7 und OnePlus 7 Pro vorgestellt und bedient sich der Strategie der Konkurrenten Huawei und Samsung. Damit habe man den „Ultra-Premium-Markt“ erreicht. Doch was bieten das OnePlus 7 und das OnePlus 7 Pro?
Front des OnePlus 7 Pro auf grauem Grund
OnePlus 7 Pro FrontBildquelle:

Der „Flaggschiffkiller“ ist kein Underdog mehr. Mit dem martialischen Wort Flaggschiffkiller hat man seinerzeit das OnePlus One beworben. Der Begriff hing auch dem OnePlus 2 noch an. Das ist nun schon eine ganze Weile her und OnePlus ist reifer geworden. Das erkennt man nicht nur am Umgangston, sondern auch an einer neuen Produktstrategie. Mit dem OnePlus 7 und dem OnePlus 7 Pro hat man erstmals in der Firmengeschichte zwei Spitzenmodelle parallel vorgestellt.

Nach Wochen voller Gerüchte sind das OnePlus 7 und das OnePlus 7 Pro offiziell und die meisten der vorher gemunkelten Daten stellen sich als korrekt heraus. Doch auch OnePlus selbst hatte schon einige Daten vorab veröffentlicht. So wurde die Triple-Kamera, der UFS-3.0-Speicher und auch die Erklärung für die Entscheidung gegen eine IP-Zertifizierung schon in den vergangenen Wochen verkündet.

OnePlus 7 Pro offiziell vorgestellt

Das OnePlus 7 Pro bietet fast alles, was ein aktuelles Spitzenmodell in die Waagschale werfen kann. Mit bis zu 12 GB Arbeitsspeicher und dem Snapdragon 855 will es wieder einen Podestplatz im Vergleich der schnellsten Smartphones der Welt erringen. Dazu hat OnePlus bei zwei entscheidenden Punkten kräftig nachgelegt. Das OnePlus 6T bot bei der Vorstellung eine solide Basis, lag jedoch mit einer eher sparsamen Dual-Kamera und einem FHD+-Display etwas hinter der Konkurrenz von Samsung, Huawei, LG und Sony zurück. Mit dem OnePlus 7 Pro will man aber den Anschluss wieder hergestellt haben.

Die technischen Daten des OnePlus 7 Pro

Bei den technischen Daten fallen die beiden großen Weiterentwicklungen direkt ins Auge. Zum einen hat OnePlus nun eine Triple-Kamera mit drei Brennweiten verbaut. Zum anderen wurde die Display-Auflösung auf QHD+ hochgeschraubt. Damit erarbeitet sich OnePlus schon vor dem Launch eine gute Wertung bei den Testern von Display-Mate. Das AMOLED-Panel wurde zusammen mit Samsung entwickelt und so ist es nicht verwunderlich, dass man eines der ehemaligen Samsung-Alleinstellungsmerkmale übernommen hat. Die Kanten sind nun wie beim Huawei P30 Pro und dem Samsung Galaxy S10 gekrümmt.

Das gekrümmte Glas vorne spiegelt sich auf dem Heck wider. Dort findet man ebenfalls abgerundete Kanten an den Längsseiten. Was nicht mehr gefunden wird, ist die Notch. OnePlus hat die Frontkamera von der Vorderseite getilgt und steckt sie in den Rahmen. Die Pop-Up-Kamera fährt nur bei Bedarf heraus und versteckt sich, sobald sie entweder nicht mehr gebraucht wird, oder das Smartphone fällt. Die Sensorik verhindert so Schäden an der Kamera durch einen Aufprall auf dem Boden oder dem Tisch. Dieses Highlight haben noch nicht viele in Deutschland erhältlichen Handys. Samsung testest eine ähnliche Technik bisher lediglich im Mittelklasse-Smartphone Galaxy A80.

Software Android 9.0 Pie
Prozessor Qualcomm Snapdragon 855
Display 6,67 Zoll, 1.440 x 3.120 Pixel
Arbeitsspeicher 6 GB
interner Speicher 128 GB
Hauptkamera 8000x6000 (48,0 Megapixel)
Akku 4.000 mAh
induktives Laden
USB-Port 3.1 Typ C
IP-Zertifizierung (kein Schutz)
Gewicht 206 g
Farbe Mirror Grey
Einführungspreis 6 / 128 GB: 699 €
Marktstart Juni 2019

Die Ausstattung ist bis auf wenige Ausnahmen komplett. LTE Cat.18, Dual-Band-WLAN oder Bluetooth 5 sorgen für schnelle Verbindungen ohne Kabel. Stereo-Lautsprecher, das riesige 90-Hz-Display, Flüssigkühlung, Warp-Charge 3 und ein neuer Gaming-Modus buhlen um die Gunst von Power-Usern. Doch es gibt auch ein paar Einschränkungen. Die Benachrichtigungs-LED und kabelloses Laden fehlen genauso wie eine dedizierte IP-Zertifizierung. Dazu gibt es, wie beim Vorgänger OnePlus 6T keine Klinken-Buchse oder eine Lebenderkennung des Fingerabdrucksensors. Er wurde jedoch von 6×6 mm auf 7×7 mm vergrößert und soll in 2,1 Millisekunden reagieren. Das wäre ein Niveau mit einem traditionellen kapazitiven Fingerabdrucksensor.

Triple-Kamera gegen Huawei P30 Pro und Co.

Bei der Kamera hatte OnePlus Nachholbedarf gegenüber den Konkurrenten. Mit dem OnePlus 7 Pro soll sich das mit einer Triple-Kamera ändern. Sie besteht aus drei Sensoren mit drei Objektiven mit unterschiedlichen Brennweiten. Das heißt, der Nutzer kann Objekte entweder näher heranholen oder mehr Raum auf einmal aufnehmen.

Konkret verbaut OnePlus eine Ultraweitwinkelkamera, eine herkömmliche Kamera und eine Telekamera in das 7 Pro. Sie lösen einzeln mit 16, 48 und 8 Megapixeln auf. Bei der Alltagskamera werden standardisiert vier Pixel zusammengerechnet, womit Bilder mit 12 Megapixel herauskommen. Sie bietet eine Brennweite von 26 mm kleinbildäquivalent und ist optisch stabilisiert. Die Telekamera kommt auf 78 mm Brennweite. Damit ist ein dreifacher Zoom-Sprung rein optisch möglich. Die Software berechnet alle Brennweiten dazwischen und darüber. Das gilt auch für die Fotos im Porträt-Modus. Sie werden mit einer virtuellen Brennweite von 57 mm aufgenommen und das OnePlus 7 Pro bedient sich der normalen wie auch der Telebrennweite.

OnePlus gibt bei der Kamera den Slogan „Kamera für jeden“ aus. Das meint, dass Bilder automatisch so optimiert werden, dass auch nicht Kamera-Enthusiasten tolle Ergebnisse erzielen können. Das soll vor allem mit der Eigenentwicklung „Ultra-Shot“ geschehen. Außer im manuellen Modus werden damit immer mehrere Bilder zusammengerechnet. Der Nutzer soll davon allerdings nichts mitbekommen. Die Qualität der Kamera hat sich OnePlus von DxOMark bestätigen lassen: Mit einem Punktwert von 111 positioniert man sich nah an den aktuellen Top-Kameras.

Speichervarianten und Farben des OnePlus 7 Pro

Das OnePlus 7 Pro wird in drei Farben und in drei Speichervarianten auf den Markt kommen. OnePlus bietet die Varianten 6/128, 8/256 und 12/256 GB an. Die kleinste Variante kommt ausschließlich in der Farbe Grau, die große Variante lediglich in der Farbe Blau auf den Markt. Die mittlere Speicheroption bietet alle Farben. Neben den beiden genannten können Kunden sich auch für ein altweißes Modell mit goldenem Rahmen entscheiden.

OnePlus 7 – Das aufgebohrte OnePlus 6T

Das OnePlus 7 stellt eine sparsame Variante des OnePlus 7 Pro dar und ähnelt dem Vorgänger OnePlus 6T frappierend. Kunden verzichten hier auf einige der High-End-Features des Pro-Modells. Darunter befindet sich die innovative Pop-Up-Frontkamera, die gekrümmten Display-Seiten, die hohe Auflösung des Panels, die Triple-Kamera und einen weiterentwickelten Akku. Er und das Display stammen tatsächlich direkt aus dem OnePlus 6T.

Die gute Nachricht für zukünftige Kunden: Das Budget-Modell bietet den Snapdragon 855 und das komplette Software-Paket des OnePlus 7 Pro. Dazu gehört auch der RAM-Boost. Eine Automatik registriert Routinen des Nutzers und lädt Apps und Anwendungen in den Hintergrund, bevor sie sie in der Regel aktiviert. Damit sind sie, wenn das System mit seiner Schätzung richtig liegt, genau dann vorgeladen, wenn sie gebraucht werden. Wenn Nutzer beispielsweise in jeder Mittagspause Pokémon Go spielen, wird das Spiel zur Mittagspausenzeit schon vor dem Start für diesen bereit gemacht.

Software Android 9.0
Prozessor Qualcomm Snapdragon 855
Display 6,41 Zoll, 2.340 x 1.080 Pixel
Arbeitsspeicher 8 GB
interner Speicher 256 GB
Hauptkamera 8000x6000 (48,0 Megapixel)
Akku 3.700 mAh
induktives Laden
USB-Port
IP-Zertifizierung (kein Schutz)
Gewicht 182 g
Farbe
Einführungspreis 8 GB / 256 GB: 609 €
Marktstart Mai 2019

Bei der Kamera verzichtet OnePlus vor allem auf die Telebrennweite und kappt somit einen entscheidenden Vorteil des OnePlus 7 Pro gegenüber dem Vorgänger OnePlus 6T. Was gleich bleibt: Das elegante Design der Notch des OnePlus 6T. Doch es hat sich mehr verändert: Der Lautsprecher über dem Display ist jetzt größer, der im unteren Rahmen wandert von links nach rechts und der Stummschalter ist kleiner und etwas eleganter als der große Pendant im OnePlus 6T.

Das Budget-Modell ist jedoch klar auf die sparsameren Nutzer ausgelegt und soll den einfacheren Spitzenmodellen der Konkurrenz einheizen. Prominente Vertreter sind hier das Huawei P30, das Samsung Galaxy S10e und das Apple iPhone Xr.

Preis und Verfügbarkeit des OnePlus 7 und 7 Pro

Die beiden Smartphones kommen in unterschiedlichen Speichervarianten und Farben auf den Markt. Die Preise erstrecken sich dabei zwischen 530 und 830 Euro. Beim OnePlus 7 ist noch kein finales Datum für den Marktstart bekannt. OnePlus hat lediglich die Information „im Juni“ kommuniziert. Ebenfalls unklar ist der Start des OnePlus 7 Pro in der weißen Variante. Der Almond genannte Ton kommt lediglich in der mittleren Speichervariante.

ModellSpeicherFarbePreis in EuroVerfügbar ab
OnePlus 7 Pro6GB RAM, 128GB ROMMirror Gray70921. Mai
OnePlus 7 Pro8GB RAM, 256GB ROMMirror Gray75921. Mai
OnePlus 7 Pro8GB RAM, 256GB ROMAlmond759Juni
OnePlus 7 Pro8GB RAM, 256GB ROMNebula Blue75921. Mai
OnePlus 7 Pro12GB RAM, 256GB ROMNebula Blue82921. Mai
OnePlus 76GB RAM, 128GB ROMMirror Gray559Juni
OnePlus 78GB RAM, 256GB ROMMirror Gray609Juni

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