Wenn es um die E-Mobilität geht, denken die meisten Menschen automatisch an Elektroautos. Vielleicht auch noch an E-Bikes oder E-Scooter. Kaum jemand hat aber auf dem Radar, dass auch im Schiffsverkehr elektrische Antriebe immer stärker an Bedeutung gewinnen. Da überrascht es wenig, dass in Australien jetzt die nach Angaben des Herstellers Incat Tasmania größte batterieelektrische Fähre vom Stapel gelaufen ist: die 130 Meter lange Incat Hull 096, die in Zukunft unter dem Namen China Zorrilla verkehrt. Mit dem Land China hat das aber nichts zu tun. Vielmehr trägt das Schiff den Namen in Gedenken an die gleichnamige uruguayische Schauspielerin, die im Jahr 2014 verstorben ist.
China Zorilla: Elektroschiff für 2.100 Passagiere
Zum Einsatz wird das neue E-Schiff, das im Vergleich zu vergleichbaren Schiffen keine Emissionen und deutlich weniger Lärm verursacht, aber nicht in australischen Gewässern kommen. Vielmehr ist ein Einsatz in der Meeresbucht Rio de la Plata vorgesehen. Dort soll die Fähre für den südamerikanischen Fährbetreiber Buquebus die argentinische Metropole Buenos Aires mit der Stadt Colonia in Uruguay verbinden. Das vollständig mit Batteriestrom betriebene Schiff bietet bis zu 2.100 Passagieren in drei Reiseklassen und 225 Fahrzeugen Platz und muss für eine Strecke rund 270 Kilometer zurücklegen.
Welche Bedeutung die wie ein Katamaran aufgebaute China Zorrilla für den weltweiten Schiffsverkehr hat, lässt sich auch an den Worten des Incat-Vorsitzenden Robert Clifford ablesen: „Die Hull 096 ist das ehrgeizigste, komplexeste und wichtigste Projekt, das wir je umgesetzt haben. Dieses Schiff verändert die Spielregeln.“ Dabei sollte die Fähre zunächst gar nicht als Elektro-Fähre in den Regelbetrieb gehen. Ursprünglich war das Schiff für den Betrieb mit Flüssiggas vorgesehen.
Riesiger Energiespeicher mit 40 MwH
Für den Antrieb der acht Wasserstrahltriebwerke ist die China Zorrilla mit Lithium-Ionen-Batterien ausgestattet, die in Summe rund 250 Tonnen wiegen. Das Energiespeichersystem (ESS) bietet eine Kapazität von über 40 Megawattstunden. In den kommenden Wochen wird auf dem Schiff der Innenausbau fortgesetzt. Dazu gehört auch ein 2.300 Quadratmeter großes Duty-Free-Deck. Es soll sich um die größte Einkaufsfläche auf einer Fähre weltweit handeln. Eine Indienststellung in Südamerika ist gegen Jahresende geplant. Gut für die Umwelt: Das neue E-Schiff ersetzt zwei dieselbetriebene Fähren.

Eine Technik die Sinn macht, wenn sie dann funktioniert und wirtschaftlich betrieben werden kann.
Warten wir mal ab, wie in 3 Jahren die Zahlen aussehen.
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