Bahn-Streik: Züge stehen 50 Stunden still! So reagiert die Bahn

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Der Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft EVG und der Deutschen Bahn und anderen Bahnbetreibern ist noch immer nicht beigelegt. Im Gegenteil. Die Gewerkschaft hat jetzt bekannt gegeben, wann gestreikt werden soll. Es sind 50 Stunden am Stück
Eine Anzeigetafel der Deutschen Bahn mit gestrichenen Zügen.
Streik bei der Bahn: Der nächste Warnstreik steht vor der TürBildquelle: Frank Wittkowski /Pixabay

Schon vor einigen Tagen pfiffen es die Spatzen von den Dächern: Eine Einigung im Tarifstreit zwischen Bahn und EVG ist in weiter Ferne. Sowohl die Bahn als auch die Gewerkschaft haben ihre ganz eigene, spezielle Sicht auf die Lage. Sie teilen sie auch gern in polemischen Pressemitteilungen mit, in denen von „nicht verhandlungsfähigen Angeboten“ oder „Blockadehaltung“ die Rede ist. Egal, wer am Ende welche Position hat und wer ehrlicher ist in dem für Außenstehende nicht zu durchschauenden Tarifkonflikt: Fakt ist, dass die Bahn stillstehen wird. Die EVG hat den nächsten Streik angekündigt.

EVG: 50 Stunden Streik bei der Bahn angekündigt

Wie die Gewerkschaft mitteilte, werden die Züge ab Sonntagabend um 22 Uhr bis einschließlich Dienstag um 24 Uhr stillstehen. Die EVG teilte mit, dieser 50 Stunden dauernde Streik sei notwendig, um den wirtschaftlichen Druck auf die Deutsche Bahn und weitere Arbeitgeber zu erhöhen. Man verhandle insgesamt mit 50 Unternehmen. Nicht alle diese Unternehmen werden bestreikt, betonte die Gewerkschaft. Ob ein Streik anstehe oder nicht, richte sich unter anderem nach dem Verhandlungsstand. Die Deutsche Bahn sei aber betroffen.

„Wir wollen nicht die Fahrgäste treffen, wissen aber das wir das tun“, heißt es von der EVG. Man lege Wert auf Verhältnismäßigkeit. Für viele Reisende dürften sich damit dennoch die Reisepläne erledigt haben. Sowohl Rückreisen am späten Sonntag des kommenden Wochenendes dürften sich für viele Fahrgäste erledigt haben – genau so wie frühe Hinreisen am langen Wochenende über Himmelfahrt.

Deutschlandticket: Erster Streik steht bevor

Das neue Deutschlandticket dürfte den Trend der Reisen am langen Wochenende noch verstärken. Schließlich bieten sich nicht nur zahlreiche Ausflüge innerhalb Deutschlands an. Auch das pauschal bezahlte Nahverkehrsticket lädt dazu ein, den Regionalverkehr zu nehmen, um Freunde und Familie zu besuchen. Der jetzt angekündigte Streik ist der erste Streik, der Fahrgäste mit dem Deutschlandticket trifft.

Der angekündigte Streik der EVG ist mit 50 Stunden der bisher längste im aktuellen Konflikt.

So reagiert die Deutsche Bahn

Wenig überraschend reagiert die Deutsche Bahn auf die Ankündigung mit Unverständnis. „Dieser irrsinnige Streik ist völlig grundlos und restlos überzogen. Denn eine Lösung ist möglich“, sagt Personalvorstand Martin Seiler. Statt Kompromisse zu suchen, wolle die EVG „unglaubliche 50 Stunden das Land lahmlegen. Das ist quasi ein Vollstreik ohne Urabstimmung.“ Man habe die Türen „sperrangelweit aufgemacht“, aber die EVG bleibe davor stehen. Die DB fordert die EVG auf, umgehend zu verhandeln. Die DB sei dazu „zu jeder Zeit und an jedem Ort“ bereit. Ob sich so die Streiks noch abwenden lassen, erscheint aber unwahrscheinlich.

Neben den Einschränkungen im Personenverkehr geht die Deutsche Bahn von erheblichen Auswirkungen auf den gesamteuropäischen Güterverkehr aus. Sechs von zehn europäischen Frachtkorridoren führen über das deutsche Schienennetz.

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3 KOMMENTARE

  1. Volker Bresemann

    kundenservice ist miserabel,Verträge werden von aussendienstmitarbeiern externer Firmen abgeschlossen,nur schlechte Erfahrungen gemacht,ich rate ALLEN davon ab

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  2. Bolli

    Wenn wir Reisen, dann nie wieder mit der Bahn.
    Im Speisewagen kommt immer das Gefühl:
    Wenn der Hunger dich quält, – weil der Hummer dir fehlt.
    😇😇😎😎

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  3. Sai

    Verträge und Speisewagen? Mir fällt da eher ein, dass die Regierung, wenn schon ÖPNV genutzt werden soll, die Auflage von Notfallplänen setzt, wenn über 8h/Tag gestreikt werden soll. Streikrecht ok, es sollen keine Fahrgäste in Mitleidenschaft gezogen werden, dann bitte ein Notfallplan in der Tasche, bevor der Hauptbetrieb lahmgelegt wird.

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