Das E-Auto gilt vielen Politikern als Mittel der Wahl, um den Verkehr nachhaltiger zu gestalten und dem Klimawandel entgegenzuwirken. Allerdings blieben die Verkäufe zunächst hinter den Erwartungen zurück. Zwar sorgte eine staatliche Prämie im Jahr 2023 für steigende Verkaufszahlen, doch mit dem Wegfall der verkaufsfördernden Maßnahme ließ das Interesse an diesem Segment ebenso schnell wieder nach.
Umso verwunderlicher ist auf den ersten Blick der neuerliche Aufschwung in dieser Fahrzeugkategorie. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes wurden bis Juli 1.667.591 Pkw neu zugelassen, von denen 945.945 Fahrzeuge über einen alternativen Antrieb verfügten. Das entspricht einem Anteil von 56,7 Prozent und einer Steigerung von 24,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Neben reinen E-Autos zählen hierzu auch Modelle mit einem Hybridantrieb.
Steigende E-Auto-Verkäufe: Durchbruch oder Strohfeuer?
Ob diese Entwicklung den von der Politik und der Fahrzeugindustrie erhofften Durchbruch markiert, ist jedoch umstritten. Das Center Automotive Research (CAR) kommt in einer Analyse zu dem Schluss, dass auch der aktuelle Trend nur ein weiteres Strohfeuer sein könnte.
Wie schon beim ersten Absatzhoch vor zwei Jahren sehen die Autoren der Studie erneut hohe Rabatte als Hauptgrund für die steigenden Verkaufszahlen – nur, dass diese diesmal nicht mehr vom Staat, sondern von der Industrie selbst gewährt werden. Hersteller wie Volkswagen setzen auf günstige Leasingangebote, um auf Halde stehende Fahrzeuge möglichst schnell abzusetzen und die Produktion besser auszulasten.
Dennoch sind die CAR-Analysten skeptisch, ob diese Maßnahmen der Technologie wirklich zum Durchbruch verhelfen können. Ihrer Einschätzung nach ist die Akzeptanz alternativer Antriebskonzepte weiterhin begrenzt – 70 Prozent der Führerscheinbesitzer haben demnach bisher weder ein Elektro- noch ein Hybridfahrzeug ausprobiert.
E-Auto-Boom nicht bei allen Herstellern
Auch mit Blick auf die Hersteller ergibt sich ein zwiespältiges Bild. Vor allem deutsche Hersteller profitieren vom zuletzt aufflammenden Interesse. BMW etwa profitiert von der Schwäche Teslas, und Volkswagen feiert mit seinem neuen ID.7 Erfolge. Der ID.3 führt regelmäßig die monatliche Zulassungsstatistik an.
Bei der Konkurrenz hingegen bleiben die Umsätze hinter den Erwartungen zurück. Während Tesla sich derzeit selbst im Weg steht, ist von der zu Jahresbeginn befürchteten Flut von E-Autos aus China bislang wenig zu spüren. Und die Stellantis-Gruppe kommt in Europa zwar unter dem Strich auf den zweithöchsten Marktanteil. Doch laut Auswertung musste der Konzern im ersten Quartal 2025 erhebliche Einbußen hinnehmen. Bei Opel gingen die Neuzulassungen um 35 Prozent zurück, bei Citroën um 26 Prozent und bei Fiat sogar um 36 Prozent.
Keine guten Bedingungen
Dies sei ein Indiz dafür, dass der Markt derzeit in starkem Maße von gewerblichen Käufern getragen wird. Ein höherer Anteil von E-Autos in der Hand privater Kunden wäre jedoch entscheidend, um den Umstieg vom Verbrenner zum Elektroantrieb zu voranzubringen. Dafür müsste die Politik jedoch die Rahmenbedingungen verbessern. So führte der abrupte Stopp der Förderung zum Jahresende 2023 bei vielen Verbrauchern zu enormer Verunsicherung – mit der Folge, dass die Bereitschaft zum Umstieg auf ein E-Auto weiter sank.
Um den Wandel hin zur Elektromobilität zu beschleunigen, müssten nicht nur mehr Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit geleistet, sondern auch die Förderkriterien angepasst werden. Bislang haben vor allem Käufer teurer Fahrzeuge von den staatlichen Zuschüssen profitiert. Auch die Vorschläge der neuen Regierung scheinen auf diesem Pfad zu bleiben. Vergessen werden dabei jedoch weniger finanzkräftige Käufer, für die ein Preis von 25.000 Euro noch immer kein günstiges Fahrzeug bedeutet.
Eine weitere Maßnahme seitens der Politik könnte die Anpassung des Strompreises sein. Doch auch hier zeigt sich erneut die Halbherzigkeit politischer Entscheidungsträger. Sie gaben einer allgemeinen Rentenerhöhung und der Ausweitung der Mütterrente den Vorzug.
Damit könnten sich die Befürchtungen der CAR-Analysten bestätigen. Da andere Länder beim Umstieg deutlich schneller vorangehen, besteht die Gefahr, dass Deutschland im internationalen Vergleich zurückfällt.

Es muss nichts gefördert werden!!!
Die Gestöne nach Förderungen sollen sofort aufhören.
Man soll Strompreise anpassen und dafür sorgen, dass E-Auto laden genau so einfach ist, wie ein normaler Verbrenner tanken.
An jeder Ladestation muss mit normaler Bankkarte bezahlt werden dürfen, ohne wenn und aber. Und bei den Strompreisen lohnt sich wirklich zu Fuss laufen, als ein Auto kaufen.
Die Autofahrer weden schon so bestrafft, dass die Reparatur, Anschafungskosten und Versicherungen für E-Autos teuerer sind.