ADAC Pannenstatistik: Elektroautos besser als Verbrenner

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In mehr als 43 Prozent der Fälle ist die Batterie Ursache dafür, warum der ADAC bei einer Pkw-Panne helfen muss. Jetzt gibt es erstmals auch Erkenntnisse dazu, wie zuverlässig Elektroautos hinsichtlich von Pannen sind.
ADAC hilft bei einem Problem mit der Batterie an einem Auto.
Batterie-Probleme sind weiter die häufigste Ursache, warum der ADAC helfen muss.Bildquelle: ADAC

Wie zuverlässig sind eigentlich Elektroautos? Dieser Frage widmet sich nun erstmals die jährliche ADAC Pannenstatistik. Für das Jahr 2022 berücksichtigt sie nämlich zum ersten Mal auch Autos mit rein elektrischem Antrieb aus dem Zulassungsjahr 2020. Bei Kleinwagen sind der BMW i3 und der Renault Zoe Teil der Auswertungen, in der unteren Mittelklasse das Tesla Model 3 und der Volkswagen ID.3. Berücksichtigt wurden allerdings nur E-Autos mit mindestens 7.000 Zulassungen in zwei Jahren.

ADAC: Elektroautos mit weniger Problemen

Alle vier genannten Elektroautos hatten in ihren Klassen laut ADAC hinsichtlich der Zuverlässigkeit im Vergleich zu Verbrennern gleichen Baujahres die Nase vorn. Besonders auffällig: Im Segment „Motor, Motormanagement, Hochvolt-System“ waren Verbrenner sehr viel anfälliger als Elektroautos. Das könne am deutlich einfacheren technischen Aufbau eines E-Motors liegen, heißt es vom ADAC. Die Tatsache, dass im Bereich „Auto-Schlüssel“ das Elektroauto in der Pannenstatistik sehr viel besser abschneidet, sei auf die bei E-Autos häufiger eingesetzten Keyless-Systeme zurückzuführen. Deswegen komme der Pannengrund „Schlüssel im Auto“ bei einem elektrifizierten Pkw deutlich seltener vor.

Probleme mit der Starterbatterie – der mit Abstand häufigste Grund, warum die „Gelben Engel“ vom ADAC zur Hilfe ausrücken müssen – sind übrigens bei Pkw mit Verbrennermotor und bei Autos mit E-Maschine auf einem ähnlich häufigen Niveau zu beobachten. Bei Verbrennern gab es dafür mehr Reifenpannen, was der ADAC aber auf die höhere Anzahl an gefahrenen Kilometern zurückführt. Während Elektroautos im Schnitt etwa 12.000 Kilometer im Jahr fahren, sind es bei Verbrennern rund 20.000 Kilometer.

In Summe hat der ADAC für die aktuelle Pannenstatistik 155 Fahrzeugreihen von rund 20 Automarken ausgewertet. Herangezogen wurden alle Pannen im Laufe des Jahres 2022, die Fahrzeuge mit Erstzulassung zwischen 2013 und 2020 betrafen. Zu den Modellen mit den wenigsten Pannen gehören der Audi A4, der BMW 1er, der BMW 3er und der BMW X3. Die höchste Pannenkennziffer streicht der Fiat Ducato mit Baujahr 2013 ein.

Renault Zoe mit Panne - ADAC hilft
Unter anderem der Renault Zoe floss erstmals als Elektroauto in die ADAC Pannenstatistik mit ein.

Tops und Flops in der Pannenstatistik

Bei den Kleinstwagen schneiden in der ADAC Pannenstatistik der Suzuki Ignis und der Toyota Aygo am besten ab. Der Smart Forfour weist hingegen viele Schwächen aus. Bei den Kleinwagen stechen positiv der Audi A1 und der Mini aus dem Hause BMW heraus, ebenso der Suzuki Vitara.

In der unteren Mittelklasse gibt es erfreulich viele Modelle mit zuverlässiger Technik (etwa Audi Q3, Mercedes A-Klasse oder Seat Leon), aber auch Aussetzer nach unten. Der Toyota C-HR und der Toyota Corolla kämpfen zuletzt beispielsweise laut ADAC mit erheblichen Batterieproblemen. In der Mittelklasse sind laut ADAC Pannenstatistik besonders die großen Familien-Vans von Ford, Seat und Volkswagen anfällig für Fehler.

Sind Elektroautos wirklich so viel besser als Verbrenner?

Aber sind Elektroautos mit Blick auf die Zuverlässigkeit nun tatsächlich so viel besser als Verbrenner? Eine endgültige Antwort auf diese Frage wird man erst in den kommenden Jahren geben können. Dann nämlich, wenn auch ältere Elektroautos in die Wertung der ADAC Pannenstatistik einfließen werden. Erst im Laufe der Zeit kommt es bei Autos schließlich vermehrt zu Problemen, noch sind die meisten Elektroautos, die auf deutschen Straßen verkehren, aber vergleichsweise jung. In den kommenden Jahren wird sich dann auch zeigen, wie es um die Zuverlässigkeit der Akkus von Elektroautos bestellt ist. Noch sind Daten zur Langlebigkeit der Energiespeicher nämlich Mangelware.

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