Der Untergang des kleinen Flaggschiffs

17 Minuten

Sony Xperia X Compact
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Kompakt und leistungsstark und damit einzigartig am Markt – das waren die Vorgänger des Sony Xperia X Compact. Modelle wie das Xperia Z Compact und das Xperia Z3 Compact hatten einen hervorragenden Ruf, auch wenn sie das ein oder andere Problem mit sich brachten. So gab es Schwierigkeiten mit dem Blitz des Xperia Z1 Compact und berstende Bildschirme beim Xperia Z3 Compact.

Sony hat sich bei der Abwicklung dieser Fehler eher als kafkaeske Organisation denn als transparente Firma präsentiert. Die Leistungen im Test des Xperia Z3 Compact und des Xperia Z5 Compact konnten den ab und an fragwürdigen Service der Japaner jedoch ausgleichen.

Design und Verarbeitung

Wie schon im Hands-On des Sony Xperia X Compact können das Design und die verwendeten Materialien nicht zu 100 Prozent überzeugen. Das Kunststoffgehäuse wirkt nicht hochwertig, obwohl das Handling in Ordnung ist. Die Taster und der in der rechten Flanke eingelassene Fingerabdrucksensor werden sehr einfach erreicht. Das liegt zum einen an der insgesamt sehr kompakten Bauform und zum anderen an der Anordnung der Bedienelemente auf der rechten Seite. Der Kamera-Button wird wie schon bei den Vorgängern ab und an versehentlich betätigt, da er genau dort angebracht ist, wo der Daumenballen der rechten Hand am Gehäuse des Telefons anliegt.

Die Kompaktheit des Xperia X Compact wirkt sich nicht wie beim Xperia XA auf die Rahmengröße aus. Die Flächen ober- und unterhalb des Displays sind Sony-typisch recht groß, was verzeihbar ist. Die Ränder längs des Displays sind ebenfalls recht breit und wurden von Sony sogar im Mittelklassemodell Xperia XA schicker gestaltet.

Die Verarbeitung ist stabiler Durchschnitt, auch wenn auf der Rückseite einige kleine Spalten zwischen dem nicht abnehmbaren Rückdeckel und dem Rahmen zu sehen sind. Das Kläppchen, das die SIM-Karte und den Micro-SD-Kartenslot bedeckt, stellt sich als Schublade heraus, die stabiler und langlebiger ausgeführt ist, als die Kläppchen der Vorgänger, die bei rabiater Herangehensweise nur wenige Wochen oder Monate überlebten. Ein Sonderlob verdient sich die Frontoberfläche: Das abgerundete Glas ist State of the Art und bringt gerade beim Wischen vom und zum Rand ein hochwertiges Gefühl.

Die Verarbeitung liegt auf einem ordentlichen Niveau, was die Materialauswahl und die Haptik nicht von sich behaupten können. Dafür gibt es einen Abzug in der A-Note.

Wertung: 3,5 / 5

Display

In das kleine Gehäuse passt ein 4,6-Zoll-Panel mit der etwas schwachen Auflösung von 720 x 1.280 Pixel, was zu einer Pixeldichte von 319 ppi gereicht. Damit schwimmt man, was die Pixeldichte angeht, im Mittelfeld des Marktes mit, die Display-Größe jedoch stellt ein Novum dar, da es sonst kein Android-Modell gibt, dass einen ähnlichen eigenen Anspruch hat. Immerhin will Sony mit dem Xperia X Compact seine kompakten Spitzenmodelle beerben.

Sony Xperia X Compact

Selbst bei schiefer Draufsicht lässt sich das Display des Xperia X Compact noch gut ablesen

Das Display selbst steht dabei kaum im Weg, leistet es sich doch kaum Schwächen und kommt mit einigen Einstellmöglichkeiten daher. So kann es noch bei schräger Draufsicht gut abgelesen werden und die automatische Helligkeitsregelung arbeitet schnell und ohne große Sprünge. Neben einer manuellen Weißabgleicheinstellung kommt eine Farbvoreinstellung zum Einsatz, welche die Farben des Displays lebendiger machen soll. Dabei wird jedoch auch ein wenig übertrieben und lebendig mit unnatürlich verwechselt. Die Grundeinstellung des Displays ist wesentlich angenehmer und im Alltag für den normalen Nutzer nahe dem Ideal.

Sony Xperia X Compact

Die Display-Einstellungen des Sony Xperia X Compact

Das Display ist kein Highlight, enttäuscht jedoch auch nicht. Da VR-Anwendungen auf der kleinen Diagonalen wohl nicht genutzt werden sollen, ist die geringe Auflösung zu verzeihen. Ausdrückliches Lob gibt es für die Einstellungen und die Sekundärfähigkeiten, wie die Blickwinkelstabilität und die automatische Helligkeitsregelung.

Wertung: 4 / 5

Ausstattung und Leistung

Ausstattung und Leistung im kleinen Format – das war das Credo der Vorgänger des Xperia X Compact. Nun hat sich gerade hier einiges getan und das nicht zum Guten: Sony stattet das neue Kompaktmodell nicht mehr mit dem gleichen Prozessor wie das Topmodell aus. Das bedeutet im Detail, dass nun ein Snapdragon 650 anstatt eines Snapdragons der 800er-Reihe zum Einsatz kommt. Damit begeht man für Fans der Compact-Reihe einen Tabubruch bei Sony, war man doch der einzige Hersteller außerhalb des Apple-Universums, der einen so leistungsstarken Prozessor auch in ein kleines Smartphone verbaut.

Benchmark des Xperia X Compact

Doch auch wie das Standardmodell Xperia X kommt das Compact-Modell mit einem Prozessor daher, der leicht unterhalb der Flaggschiff-Klasse liegt: In beiden schlägt der Qualcomm Snapdragon 650 mit sechs Prozessorkernen im Takt von bis zu 1,8 GHz. Beide Geräte verfügen außerdem über 3 GB Arbeitsspeicher sowie einen internen Speicher von 32 GB.

So ist es wenig überraschend, dass im AnTuTu-6-Benchmark das Sony Xperia X Compact mit dem 5-Zoll-Bruder Xperia X etwa gleichauf liegt: Das Kompaktmodell kommt im Benchmark-Test auf 76.286 Punkte, während das größere Modell mit 78.920 Punkten noch etwas besser performte. Eine ähnliche Leistung zeigte auch das Nexus 6P, das von Huawei für Google gefertigt wurde.

Unterhalb des Xperia X Compact findet sich das OnePlus 2, das es in diesem Test auf 70.937 Punkte brachte und sich als Vorjahresflaggschiff von den aktuellen Sony-Smartphones überholen lässt. Unerreicht bleiben hingegen das Moto X Force von Motorola mit 84.460 Punkten und das Honor 8 von Huaweis gleichnamiger junger Marke, das es im Benchmark-Test auf 88.026 Punkte brachte.

Das Ganze wird im Alltag und einigen Testanwendungen bestätigt: Die Leistung genügt für den Normalnutzer allemal, auch wenn das Xperia X Compact keine Bäume ausreißt. Die Spiele-Performance beim Rennspiel Asphalt 8: Airborne lässt außer recht langen Zwischenladezeiten nicht viel vermissen. Das liegt jedoch auch daran, dass sich das Spiel auf den Prozessor einstellt und nicht die letzten Quäntchen Grafikdarstellung erzwingt. Das niedrig auflösende Display unterstützt die Leistung in diesem Bereich zusätzlich. Sehr warm oder gar heiß wird das Xperia X Compact auch bei harter Herangehensweise bei Benchmark-Tests oder ähnlichem nicht.

Bei der Ausstattung liegt das Xperia X Compact jedoch wieder voll im Soll. Es stellt eine breite Angebotspalette an Verbindungsmöglichkeiten zur Verfügung, jedoch ohne die Möglichkeiten von Dual-SIM oder Qi, dem Standard zum kabellosen Laden des Akkus.

Verbindungsmöglichkeiten des Sony Xperia X Compact

Feature Vorhanden Funktion

HSPA

▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ ▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE ▲  Mobilfunkstandard, Down-max 300 Mbit/s, Up-max 50 Mbit/s
USBOTG ▲  Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA ▲  Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC ▲  Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung ▲  Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL ▼  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung ▼  Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version ▲  4.2
WLAN-Standards ▲  802.11 a/b/g/n/ac (Dual-Band)
Qi ▼  Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones
Dual-SIM ▼  Ermöglicht den Betrieb von zwei SIM-Karten parallel

Die Sprachqualität des Sony Xperia X Compact enttäuscht ein wenig. Die Klangqualität kann bei Anrufer wie Angerufenem nicht ganz überzeugen. Die Freisprechfunktion liegt ebenfalls nicht auf dem höchsten Niveau und ärgert mit blechernem Sound, der dazu nicht sehr laut einzustellen ist. Im Auto sollte demnach eine feste Freisprecheinrichtung die Option der Wahl sein. Bei höheren Geschwindigkeiten oder mit Musik im Hintergrund wird es sonst schwierig, das Gespräch in Gänze zu verfolgen.

Der Mittelklasse-Prozessor und die Ausstattung bemühen sich redlich, dem Nutzer das Gefühl von High-End zu vermitteln. Ganz funktioniert das jedoch nicht. So ist in vielen Bereichen spürbar, dass hier nicht ins oberste Regal gegriffen wurde. Trotzdem liegt die Wertung im oberen Mittelfeld des Marktes.

Wertung: 3,5 / 5

Kamera

Im Gegensatz zur Ausstattung und der Leistung hat Sony bei der Kamera an nichts gespart. Es kommt die gleiche Sensoren-Objektiv-Kombination wie bei den Spitzenmodellen zum Einsatz. Das bedeutet, dass dem Nutzer 23 Megapixel verteilt auf einem 1 / 2,3 Zoll großen Sensor zur Verfügung stehen, die von einem Objektiv mit der Blende 1:2,0 bedient werden. Sony wirbt ferner mit den für Fotografen klangvollen Namen Bionz, G-Objektiv und ExmorRS. Allesamt schmücken auch die Profilinien im Kamerasegment der Japaner.

Um sich auch Software-seitig einen professionellen Touch zu verschaffen geizt Sony nicht mit Einstellungsmöglichkeiten. Im manuellen Modus können die Schärfe, der Weißabgleich und die Belichtungszeit per Hand verstellt werden. Damit überlässt Sony dem Nutzer mehr Freiheit bei der Bildgestaltung. Die Automatik hat jedoch auch einiges zu bieten. Neben einem schnellen Laser-Autofokus, der ab und an sein Ziel verfehlt, jedoch meist treffsicher ist, wird die Umgebung meist gut antizipiert und die Bildeinstellungen gut angepasst. Die Geschwindigkeit fällt auch bei Videos positiv auf: Änderung im Abstand des Objekts oder der Lichtbedingungen werden flink ausgeglichen und so entstehen ohne viel Übung nette Filmchen. Die Beeinflussung der Bildgestaltung beim Videodrehen sind ebenfalls lobend zu erwähnen. Verlassen sich viele Hersteller auf eine bloße Automatik, wird bei Sony ein manueller Weißabgleich und eine Belichtungskorrektur angeboten – beides keine Selbstverständlichkeiten. Eine Selbstverständlichkeit sind jedoch die Filterchen und Spielereien, wie die AR-Funktionen, die verschiedene Animationen während der Aufnahme in das Bild integrieren.

Die detaillierte Kritik der Bildqualität findet sich in der Fotostrecke:

Sony Xperia X Compact – Kameratest

Die Übersichtlichkeit der Kamera-App von Sony wurde in den vergangenen Monaten etwas verbessert und übersichtlicher gestaltet. Zwar kommt sie nicht an Usability-Experten, wie die Kamera-App aus den Lumia-Smartphones, heran, jedoch liegt sie auf einem guten Niveau. Zwei Details werten die Kamera des Sony Xperia X Compact zum einen auf, zum anderen schmälern sie die Leistung: Die Kamera kann aufgrund des abgespeckten Prozessors keine 4K-Videos verarbeiten. Positiv hingegen ist der Kamerabutton zu erwähnen, der in der Xperia-X-Familie, wie auch in der Xperia-Z-Familie zum Standard gehört. Er verhilft zum einen zu einem sehr flotten Start der Kamera aus dem Sperrbildschirm heraus, zum anderen bringt er ein wenig Kompaktkamera-Feeling in das Smartphone von Sony.

Sony Xperia X Compact – Kamera-App

Die Kamera hinterlässt ein zwiegespaltenes Gefühl: Zum einen reagiert sie sehr schnell und bietet viele Einstellungsmöglichkeiten, zum anderen fehlt es an manchen Ecken – beispielsweise an Schärfe in eben denen am Bildrand. Somit kommt das Xperia X Compact hier nur auf eine gute und keine sehr gute Wertung.

Wertung: 4 / 5

Software und Multimedia

Sony setzt beim Xperia X Compact auf Googles Android in der Version 6.0.1 Marshmallow. Dazu ist das Sicherheitspatch von Juni 2016 integriert. Über das Betriebssystem legt Sony seine eigene Nutzeroberfläche Sony UI. Sie hält sich mehr zurück als noch in den Vorgängern und wirkt nicht überladen. Die Einstellungs- und Individualisierungsmöglichkeiten sind trotzdem enorm vielseitig.

Bei der Bloatware schlägt Sony nur mäßig zu. Trotzdem haben die Japaner mit dem Antivirenprogramm AVG Protection Software-Paket auf das Handy geladen. Dazu kommen einige eigene Software-Stücke, die durch die Google-Angebote gedoppelt auf dem Smartphone zu finden sind. Viele Android-Smartphones gehen diesen Weg, jedoch gibt es beispielsweise von HTC schon Bestrebungen, die eigenen mit den Google-eigenen Anwendungen zu verquicken. Dadurch wird die Software schlanker und das Handy aufgeräumter. Sony installiert auch ein paar exklusive Software-Pakete auf das Xperia X Compact: Für PlayStation-Fans gibt es eine App die beispielsweise das Smartphone zum Remote-Controller macht. Ebenfalls zu finden ist die Gesundheits-Anwendung LifeLog, die über das Google-Konto oder das Sony-Konto die eigenen Vitaldaten sammelt, bündelt und analysiert.

Sony Xperia X Compact – Software und Nutzeroberfläche

Der Musikplayer und die dazugehörigen Einstellungen und Soundbeeinflussungen sind übersichtlich designt, jedoch immer noch in relativ tiefen Menüs vergraben. So bedarf es sechs Klicks, bis der Equalizer bereit steht und auf simulierten Raumklang zugegriffen werden kann. Hervorragend ist jedoch die Einbindung der eigenen Kopfhörer-Modelle, die analysiert werden und auf die sich das Xperia X Compact einstellt. Ebenfalls lobend zu erwähnen: Die Mikrofonempfindlichkeit lässt sich hier in drei Stufen oder mit einer Automatik anpassen. Die Multimedia-Sektion wird durch ein UKW-Radio ergänzt.

Sony Xperia X Compact

Sound-Einstellungen satt: Das Sony Xperia X Compact bietet im Audiobereich einiges

Die beiden verbauten Lautsprecher spielen über die Front in den Raum und erzeugen einen ordentlichen Klang, wenn auch die Bässe vollkommen fehlen. Die mitgelieferten Kopfhörer sind zwar keine High-End Ohrstöpsel, spielen jedoch 90 Prozent der sonst bei Smartphones beigelegten Ärgernisse an die Wand. Auch bei den Kopfhörern gilt: Die lautesten sind sie nicht, genügen jedoch um sich von der Umwelt abzuschirmen.

Bei der Software und der Multimedia-Leistung erledigt Sony seine Hausaufgaben souverän und kommt ohne große Kritik durch. Highlights sucht man hier allerdings auch vergeblich.

Wertung: 4 / 5

Akku

Der Akku des Sony Xperia X Compact stellt sich als die größte Stärke des kleinen Smartphones heraus: Trotz seiner Kapazität von vergleichsweise geringen 2.700 mAh, erreicht es im Standard-Test von inside-digital.de nach 8 Stunden einen hervorragenden Wert von 69 Prozent. Die bis dahin verbratene Leistung geht mit 10 Prozent zum Großteil auf das Konto der 30-minütigen Spielesession. Die sonstigen Herausforderungen wie das ebensolange Telefonieren, das Fotografieren einiger Testfotos, das Streamen von Audio und Video und ein Benchmark-Test machten dem kleinen Xperia X Compact fast nichts aus und es arbeitete alle Aufgaben stoisch ab, ohne den Akku in die Knie zu zwingen.

Sony Xperia X Compact

Der Akku des Xperia X Compact könnte wohl auch den Iron Man mit laufen

Die Leistung im anschließenden Standby-Test, der 16 Stunden dauerte, ist ebenfalls lobenswert: Mit 5 Prozent Akkuladung verlor es in dieser Zeit ebenfalls vergleichsweise wenig Energie und ist somit ein treuer Begleiter für Viel-, wie auch Gelegenheitsnutzer. Abgerundet wird der starke Auftritt von einer Schnellladefunktion, die den Akku rasant auflädt. Qi und Wechselakku fehlen zwar, jedoch sind beide Optionen verschmerzbar, auch wenn sie in die Wertung negativ einfließen.

Wertung 4,5 / 5

Fazit zum Sony Xperia X Compact

Akkusiegel Sony Xperia X Compact

Da war es nur noch einer. Gemeint ist, dass es nur noch einen Hersteller gibt, der ein Flaggschiff unter 5 Zoll anbietet: Apple. Wer ein Android-Smartphone mit Turbo haben und unterhalb der magischen Grenze bleiben will, wird nun nicht mehr fündig. Das letzte Modell, das Xperia Z5 Compact nimmt mit dem Xperia X Compact seinen Hut und gibt den Staffelstab nicht weiter. Der hier getestete Nachfolger hat die Einzigartigkeit der Reihe aufgegeben und reiht sich damit in die breite Masse des androidischen Mittelfelds ein. Das heißt nicht, dass das Xperia X Compact ein schlechtes Smartphone ist, jedoch ist es nunmehr ersetzbar geworden und hinterlässt eine Lücke am Markt, die schon seit längerem nur noch rudimentär bedient wird. Damit ist das letzte kleine Android-Flaggschiff untergegangen – das Xperia X Compact jedoch nicht. Dafür ist der Akku zu gut und die Gesamtleistung trotz allem überdurchschnittlich.

Sony Xperia X Compact

Pros des Xperia X Compact

  • super kompakt
  • sehr starker Akku
  • stimmiges Gesamtpaket

Contras des Xperia X Compact

  • billiges Plastik
  • übertriebener Preis
  • Alleinstellungsmerkmal abgeschafft

Preis-Leistung

450 Euro will Sony für sein nunmehr in der Mittelklasse angesiedeltes Xperia X Compact. Das ist viel Geld, bekommt man dafür doch auch echte Spitzenmodelle. Doch die bieten zumeist eines nicht: ein so kleines Display. Nimmt man nun die kleinen Displays mit Anspruch am Markt wird man schnell feststellen, dass es davon nicht viele gibt. Klammert man Apples iPhones aus, wird die Konkurrenz noch dünner besetzt. Das kann einen gehobenen Preis rechtfertigen, muss es aber nicht. Zu Gute muss man Sony bei der Preisgestaltung halten, dass sie das Downgrade vom Xperia Z5 Compact zum Xperia X Compact einfließen lassen haben und nicht mehr 550 Euro, wie beim Vorgänger verlangen. Dass das Xperia X Compact trotzdem zu hoch angesetzt wurde, muss der anspruchsvolle Android-Nutzer mit Hang zum U5-Zoll-Display hinnehmen oder abwarten. Der Preis wird wie bei Android-Boliden üblich schnell fallen und dann wird das Xperia X Compact sicherlich eine echte Alternative zu den bisherigen Modellen.

Alternativen zum Xperia X Compact

Die Alternativen bei den Compact-Modellen von Sony musste man noch bei den vergangenen Generationen mit der Lupe suchen, da die Leistung der kleinen Androiden in der Größen-Klasse einzigartig waren. Mit der nun dargebotenen Leistung fächert sich das Angebot an Alternativen vor allem auf dem Android-Markt erheblich auf.

Wer allerdings auf keinen Fall auf Spitzenleistung verzichten will, wird in der Display-Größe nur noch bei Apple fündig. Das aktuelle Modell iPhone 7 liegt preislich jedoch in anderen Sphären. Interessant sind, falls das Geld doch eine Rolle spielt, vor allem die Modelle iPhone 6s und iPhone SE. Beide werden noch eine ganze Weile von Apple mit Software versorgt, jedoch sind beide zu etwas angenehmeren Preisen zu haben, als das aktuelle Modell.

Apple iPhone 7 – Daten, Preise, Test
Apple iPhone 6s – Daten, Preise, Test
Apple iPhone SE – Daten, Preise, Test

Gegenstücke auf dem Android-Markt finden sich beispielsweise bei Sony selbst. Zum einen ist das Vorgängermodell Xperia Z5 Compact mit einem ordentlich gefallenen Preis zu haben, zum anderen hat Sony in diesem Jahr auch das Sony Xperia XA vorgestellt, das zwar nicht ganz an die Leistungswerte des Xperia X Compact heranreicht und ein größeres Display aufweist; das eine allerdings durch Eleganz und einen günstigen Preis und zweiteres durch hauchdünne Display-Ränder wett macht.

Sony Xperia Z5 Compact – Daten, Preise, Test
Sony Xperia XA – Daten, Preise, Test
BQ Aquaris X5 – Daten, Preise, Test

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