Design-Upgrade und bessere Verarbeitung
Beim Design des Realme 7 hat sich einiges getan. Die wohl auffälligste Änderung: Dem Trend entsprechend ist die Rückseite nun matt gehalten. Dadurch fallen Fingerabdrücke fast gar nicht mehr auf und das Telefon wirkt optisch hochwertiger. Das Gefühl in der Hand wird jedoch dadurch getrübt, dass die Rückseite relativ stark nachgibt. Rückseite und Rahmen sind aus Kunststoff gefertigt.

Schnelles 90 Hertz Display
Nichts geändert hat sich hingegen beim Display. Doch das ist auch gar nicht nötig. Mit einer Auflösung von 2.400 x 1.080 Pixeln ist das IPS-Display scharf genug, um Pixel für das menschliche Auge verschwinden zu lassen. Es kann dank Widevine L1 Zertifizierung Filme in FHD wiedergeben. Mit einer Helligkeit von 480 Nits ist es zudem ein wenig heller als bei vergleichbaren Smartphones in derselben Preisklasse und auch bei Sonnenlicht problemlos ablesbar. Lediglich die automatische Helligkeitsregelung steuert manchmal zu stark nach unten, in diesem Fall kannst du jedoch manuell nachbessern. Die Blickwinkel gehen in Ordnung und Farben werden realitätsgetreu dargestellt. Eine Besonderheit ist die schnelle Bildwiederholrate von 90 Hertz. Bei teureren Smartphones gehört eine schnellere Bildwiederholrate von 90 oder mehr Hertz mittlerweile zur Grundausstattung, in der Preisklasse unter 200 Euro bieten nicht viele Smartphones dieses Feature.Realme bastelt seine eigene Software
Das Realme 7 ist mit der eigenen Nutzeroberfläche Realme OS 1.0 ausgestattet. Diese gleicht größtenteils Oppos "Color OS". Mit einem App-Draw und der Google-Suche am unteren Bildschirmrand ähnelt die Bedienung an reines Android, das Design ist jedoch ein wenig bunter und bietet ein paar nette Animationen. Trotz dem auf den ersten Blick schlichten Look gibt es viele Möglichkeiten das System anzupassen. So kannst du den App-Draw und die Suchleiste wahlweise abschalten oder eine Seitenleiste einblenden, mit der du schnell auf bestimmte Systemfunktionen und Apps zugreifen kann. Unter dem System steckt Android 10 mit dem aktuellen Sicherheitsupdate von Dezember 2020. Realme verspricht seine Smartphones mit einem großen Android-Update zu versorgen. Mit Android 11 kannst du also rechnen. Wie regelmäßig und über welchen Zeitraum die wichtigen Sicherheitsupdates angeboten werden, verrät Realme nicht. Beim Vorgänger, dem Realme 6, lieferte man diese jedoch zuverlässig alle 1-2 Monate aus.Leistung beim Realme 7 unverändert
Beim Prozessor setzt das Realme 7 auf den bereits über ein Jahr alten MediaTek Helio G95. Im Vergleich zum Helio G90T im Realme 6 entspricht dies einer Leistungssteigerung im Benchmark von einem Prozent. Im Alltag ist also kein Unterschied bemerkbar. Das ist jedoch kein Problem, für ein Mittelklasse-Smartphone liefert das Realme 7 eine gute Performance ab, die mit einem Snapdragon 730G oder Snapdragon 720G vergleichbar ist. Auch anspruchsvollere Apps und Spiele starten angenehm zügig und sind problemlos nutzbar. Gelegentlich auftretende, aber nicht reproduzierbare Ruckler der Nutzeroberfläche, sind eher auf deren Optimierung als auf fehlende Leistung zurückzuführen. Unser Testgerät ist mit satten 8 Gigabyte Arbeitsspeicher ausgestattet, sodass auch viele gleichzeitig geöffnete Programme kein Problem im Test darstellen. Hierzulande ist jedoch nur eine Version mit 4 oder mit 6 Gigabyte RAM erhältlich. Auch die Basis-Version reicht vollkommen aus, um mehrere Apps parallel zu verwenden. Wer viele anspruchsvollere Apps verwendet, sollte jedoch zur 6-Gigabyte-Version greifen. Der Aufpreis ist mit 20 Euro fair gestaltet. Für deine persönlichen Daten stehen dir in beiden Variante 64 Gigabyte zur Verfügung. Diese lassen sich per MicroSD-Karte erweitern. Dank Tripple-Slot ist dies auch möglich, wenn du zwei SIM-Karten im Realme 7 verwenden möchtest. Die Hardware-Wertungen des Realme 7 im Detail:- Verarbeitung und Design: 3,5 von 5 Sternen
- Display: 4 von 5 Sternen
- Ausstattung und Leistung: 3,5 von 5 Sternen
- Kamera: 3,5 von 5 Sternen
- Software und Multimedia: 4 von 5 Sternen
- Akku: 3,5 von 5 Sternen
Schnelles Laden, mittelmäßige Laufzeit
Der Akku des Realme 7 fällt mit 5.000 mAh deutlich größer aus als beim Vorgänger, ohne dass das Gerät merklich dicker geworden ist. Das wirkt sich positiv auf die Laufzeit aus, macht das Smartphone aber nicht zum Akku-Wunder. Insbesondere das 90-Hertz-Display hat hier logischerweise einen negativen Einfluss. Auch der etwas betagte MediaTek Prozessor benötigt mehr Strom als ein vergleichbares Modell von Qualcomm. Durch den Tag zu kommen, war im Laufe des Tests jedoch nie ein Problem. Zwei Tage sind aber nur bei sehr geringer Nutzung drin. Richtig schnell ist das Aufladen - zumindest, wenn man das richtige Kabel besitzt. Mit dem mitgelieferten 30 Watt Netzteil und Kabel ist der komplette Akku in gerade einmal einer Stunde wieder gefüllt. Mit einem regulären Netzteil dauert es rund doppelt so lange. Das liegt an der proprietären Ladetechnik die Realme in seinen Smartphones verwendet. Als Anschluss dient ein moderner USB-C Port.Quad-Kamera fällt im Test durch
Wie bei eigentlich jedem Smartphone in der Preisklasse stecken auch im Realme 7 ganze 4 Kameras. Neben der Hauptkamera sind dies eine Ultraweitwinkel-Kamera, ein Makro-Objektiv und ein Tiefensensor. Mit Ausnahme der Hauptkamera enttäuschen diese im Test jedoch komplett. Die Kameras des Realme 7 im Überblick:- Hauptkamera: 48 Megapixel; f/1.8 Blende
- Weitwinkel-Kamera: 8 Megapixel; f/2.3 Blende; 119 Grad Sichtfeld
- Porträt-Kamera: Nur unterstützend; 2.4 Blende
- Makro-Kamera: 2 Megapixel; f/2.4 Blende; 4 cm Fokus

Drei Lückenfüller
Die zusätzlichen Kameras können nicht überzeugen. So ließ sich mit der Ultraweitwinkel-Kamera in keiner Lichtsituation ein brauchbar scharfes Bild hinbekommen. Zudem wirken die Farben unecht und übersättigt. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Makro-Kamera. Porträts mit Bokeh-Effekt gelingen gut, der Tiefensensor ist dafür jedoch nicht verantwortlich. Mit aktivem oder abgeklebtem Sensor sind die Resultate absolut identisch. Es handelt sich also um einen klassischen Lückenfüller um eine Quad-Kamera im Datenblatt angeben zu können.Fazit: Solltest du das Realme 7 kaufen?
Mit dem Realme 7 geht der Hersteller wieder einmal einen anderen Weg, als sonst in dieser Preisklasse üblich. Statt zu versuchen in allen Kategorien ohne Ausreißer nach oben oder unten gut abzuschneiden, sucht man sich ein paar Punkte heraus und macht diese besonders gut. Andere Merkmale bleiben dem Preis geschuldet dabei auf der Strecke. So bietet Xiaomi mit seinem Redmi Note 9 Pro das rundere Gesamtpaket für denselben Preis, lässt aber Besonderheiten vermissen. Das Realme 7 kann insbesondere mit seinem schnellen 90-Hertz-Bildschirm und einer kurzen Ladezeit punkten. Weniger Wert legt Realme vor allem auf die Kamera. Je nachdem wie du zu diesen drei Punkten in einem Smartphone stehst, solltest du deine Kaufentscheidung treffen. Im Vergleich zum direkten Vorgänger, dem Realme 6, bietet das Realme 7 nur geringfügige Verbesserungen. Aufgrund der etwas besseren Akkulaufzeit und der hochwertigeren Verarbeitung würden wir auf jeden Fall zum neueren Realme 7 raten. Ein Umstieg vom Vorgänger lohnt sich jedoch nicht.Pros des Realme 7 im Test 
- schnelles 90 Hertz Display
- 30 Watt Fast-Charge
- USB-C Stecker
- aktuelles Design
Contras des Realme 7 im Test
- kaum Verbesserungen zum Vorgänger
- unterdurchschnittliche Kamera
Alternativen
Das vermutlich beste Gesamtpaket für unter 200 Euro bietet aktuell das Redmi Note 9 Pro von Xiaomi. Hier bekommst du eine für den Preis gute Kamera, top Akkulaufzeit und einen guten Update-Support. Auf ein schnelles Display musst du jedoch verzichten. Ist dies für dich wichtig, solltest du dir das Poco X3 NFC einmal näher ansehen. Das Smartphone der Xiaomi-Untermarke bietet ein 120-Hertz-Display und kostet ebenfalls nur rund 200 Euro. Wie das Smartphone sich im Alltag schlägt, erfährst du in unserem Test.
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