HTC Desire 12 | |
---|---|
![]() Bildquelle: HTC
|
|
Display | 5,5 Zoll, 720 x 1.440 Pixel |
Betriebssystem-Version | Android 7.0 (Nougat), HTC Sense |
Prozessor | MediaTek MT6739 Quad-Core (4 x 1,3 GHz) |
RAM | 2 / 3 GB |
interner Speicher | 16 / 32 GB |
MicroSD | ja ( 2 TB) |
Kamera vorne/hinten | 5 / 13 Megapixel |
Fingerabdruckscanner | nein |
Akku | 2.730 mAh |
induktives Laden | nicht möglich |
USB-Port | USB 2.0 Micro-B |
IP-Zertifizierung | keine |
Abmessungen (mm) | 148,5 x 70,8 x 8,2 |
Farben | Schwarz, Silber |
Einführungspreis | 199 EUR |
Veröffentlichung | 4. Mai 2018 |
Design und Verarbeitung
Es glänzt wie ein Großer: Das HTC Desire 12 möchte mit seiner schimmernden Glasrückseite einen hochwertigen Eindruck vermitteln. Das gelingt ihm jedoch nur teilweise. Denn in seiner Gesamtheit wirkt das HTC Desire 12 eher altbacken. Das beginnt schon beim Design: So erinnert das Smartphone bei der Positionierung seiner Komponenten und dem allgemeinen Aussehen an seinen Vorgänger, das HTC Desire 10 Lifestyle. Dieses Modell galt schon in seinem Erscheinungsjahr 2016 als veraltet. Dementsprechend ist auch das Desire 12 weit davon entfernt, aktuellen Design-Ansprüchen zu genügen. Da helfen selbst der 18:9-Bildschirm auf der Front und die durchaus hübsch schimmernde Glasrückseite nicht. Ein weiterer Kritikpunkt: HTC verbaut beim Desire 12 viel Plastik. Das wäre an sich nichts Ungewöhnliches für die Preiskategorie bis 200 Euro. Jedoch passt das billige Material nicht zum hochwertigen Eindruck, den das Handy vermitteln will. Hier gehen Anspruch und Wirklichkeit merkbar auseinander. Unter den verbauten Materialien leidet dann auch die Haptik: So wirkt das Smartphone mit gerade einmal 136 Gramm einerseits zu leicht. Andererseits liegt es aufgrund seiner flachen Rückseite sehr sperrig in der Hand des Nutzers.Display
5,5 Zoll, HD+-Auflösung und 18:9-Format: Das Display des HTC Desire 12 haut niemanden vom Hocker. Der eher niedrigen Pixeldichte von 293 ppi zum Trotz stellt der Bildschirm aber Inhalte schön scharf da. Bei Farben und Kontrasten weiß das IPS-Panel des Smartphones ebenfalls zu gefallen. Wem die Darstellung zu kühl ist, der kann sie in den Display-Einstellungen wärmer machen. Dort gibt es auch einen Blaulichtfilter für die schonende Nutzung bei Nacht.
Bildquelle: David Gillengerten / inside handy
Ausstattung und Leistung
Verkehrte Welt: Während viele Hersteller sich mittlerweile komplett von MediaTek-Prozessoren abgewendet haben, greift HTC für das Desire 12 auf einen SoC des taiwanischen Chip-Herstellers zurück. Beim großen Bruder, dem Desire 12+, sowie dem Vorgänger, dem Desire 10 Lifestyle, kommen und kamen noch Qualcomm-Prozessoren zum Einsatz. Der MediaTek MT6739 im Desire 12 besitzt vier Kerne, die mit bis zu 1,3 GHz takten. An dessen Seite reihen sich 3 GB Arbeitsspeicher und 32 GB interner Speicher auf. Letzterer lässt sich per Micro-SD-Karte um maximal 2 TB erweitern.Das HTC Desire 12 im Benchmark-Test
Im Testlauf der Benchmark-App AnTuTu in der Version 7.0.9 kommt das HTC Desire 12 auf eine Wertung von knapp 46.500 Punkten. Das ist im Testparcour von inside handy bisher die niedrigste Punktezahl des Jahres 2018. Dementsprechend hat das Handy im Vergleich zur bisher getesteten Mittelklasse-Konkurrenz keine Chance und dümpelt selbst in der Einsteiger-Klasse auf einem mittleren Niveau herum.Umfeld | Modell | Benchmark-Wert |
Testgerät | HTC Desire 12 | 46.511 |
direkte Konkurrenten | Huawei P Smart | 87.360 |
Motorola Moto G6 | 70.031 | |
HTC Desire 12+ | 70.559 | |
ehemalige Mittelklassemodelle | Huawei Y6 2017 | 40.974 (AnTuTu 6.0) |
Samsung Galaxy J3 (2017) | 46.110 (AnTuTu 6.0) | |
Honor 6A | 43.925 (AnTuTu 6.0) | |
aktuelle Referenz (Android) | Sony Xperia XZ2 Compact | 264.971 |
Samsung Galaxy S9+ | 249.185 | |
Samsung Galaxy S9 | 244.895 |
Telefonieren und Konnektivität
Auch beim Telefonieren zeigt das Handy klare Schwächen und wenig Stärken. So ist die Klangqualität mangelhaft, der Anrufer klingt blechern und quäkend. Das Mikrofon des HTC Desire 12 macht hingegen weniger Problem und überträgt die Stimme des Nutzers ohne Verzerrungen. Anders sieht es bei der Freisprecheinrichtung aus: Hier sorgt der Lautsprecher des Smartphones für eine gute Übertragung. Das Mikrofon ist auf Distanz überfordert, eine miserable Klangqualität das Ergebnis.Feature | Vorhanden | Funktion |
HSPA | ▲ | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s |
HSPA+ | ▲ | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s |
LTE | ▲ | Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s, Up-max: 50 MBit/s |
USB-OTG | ▼ | Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen |
DLNA | ▲ | Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher (nicht ab Werk vorhanden) |
NFC | ▼ | Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren |
Kabellose Display-Übertragung | ▲ | Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast) |
MHL | ▼ | Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port |
Infrarot-Fernbedienung | ▼ | Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung |
Bluetooth-Version | ▲ | 4.2 |
WLAN-Standards | ▲ | IEEE 802.11 a/b/g/n |
Qi | ▼ | Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones |
Kamera
Neben der Ähnlichkeit beim Design ist die größte Übereinstimmung des HTC Desire 12 mit seinem Vorgänger, dem Desire 10 Lifestyle, wohl bei der Kamera zu suchen. So kommt bei beiden Modellen eine Hauptkamera mit 13-Megapixel-Sensor und f/2.2-Blende zum Einsatz. Die Selfie-Cam bringt es bei beiden Handys auf 5 Megapixel und eine f/2.2-Blende beim aktuellen Desire. Im Smartphone aus 2016 war noch eine f/2.8-Blende verbaut. Kann eine Kamera aus 2016 auch noch 2018 überzeugen? Die kurze Antwort lautet: nein, kann sie nicht. Denn die Fotos, die das HTC Desire 12 schießt, sind durchgängig schlecht. Vor allem Unschärfe und Bildrauschen gehören zu den offensichtlichsten Problemen. Dabei ist es grundsätzlich egal, ob ein Foto draußen oder drinnen geknipst wird. Auch mit Dunkelheit sowie Gegenlicht kann die Hauptkamera nicht umgehen. Videos leiden derweil unter einem katastrophalen Sound und einem unruhigen Autofokus. Die Selfie-Kamera muss sich derweil der gleichen Kritik wie die Hauptkamera stellen.HTC Desire 12 - Kamerabilder
Software und Multimedia
HTC ist dafür bekannt, Googles Betriebssystem Android nur marginal mit eigener Software aufzubessern. So auch der Fall beim Desire 12: Neben Android-Version 7.1.1 Nougat kommt die Benutzeroberfläche Sense UI zum Einsatz. Für viele Funktionen greift HTC auf Google Apps zurück – so zum Beispiel bei den Foto- und Mail-Anwendungen. Es gibt jedoch auch eigene Software vom Hersteller. Dazu zählt unter anderem die schon erwähnte, spartanische Kamera-App, die News-App "News Republic" sowie die Keyboard-Anwendung "TouchPal". Die letzten beiden Anwendungen lassen sich leider nur deaktivieren, aber nicht deinstallieren.
Bildquelle: David Gillengerten / inside handy
Akku
Auf dem Papier sieht der Akku des HTC Desire 12 eher schwach aus: Ein Nennladung von 2.720 mAh ist nicht viel – besonders nicht, wenn damit ein energiehungriges IPS-Display betrieben werden soll. Doch am Ende des Tages ist der Stromverbrauch eines Smartphones vor allem Software-Sache. Es bestand also noch Hoffnung für eine lange Akkuleistung. Getestet wurde der Akku in einem Verfahren, das einen kompletten Tag simuliert. So sind acht Stunden aktive Nutzung des Smartphones mit jeweils 30 Minuten spielen, Video streamen, Radio hören und telefonieren vorgesehen. Dazu werden in dieser Zeit Screenshots und Testbilder erstellt, Uploads und Downloads getätigt und im Internet gesurft. Nach der ersten Phase schließt sich eine zweite an, in der die Standby-Zeit von 16 Stunden durchlaufen und in der nichts mit dem Smartphone unternommen wird.Modell | Kapazität (mAh) | Akkustand | Verbrauch | ||
---|---|---|---|---|---|
Arbeitstag (8h) | Nacht im Standby (16h) | Intensivtest (8h) | Standby (16 h) | ||
HTC Desire 12 | 2.730 | 40 | 0 | 60 | 40 |
Alternativen | |||||
LG Q6 | 3.000 | 61 | 54 | 39 | 7 |
Motorola Moto G6 | 3.000 | 53 | 47 | 47 | 6 |
Huawei P Smart | 3.000 | 65 | 54 | 35 | 9 |
Huawei Mate 10 Lite | 3.340 | 67 | 56 | 33 | 11 |
Nokia 7 Plus | 3.800 | 66 | 53 | 34 | 13 |

Bildquelle: David Gillengerten / inside handy
Fazit
Schön, aber dafür kann es nichts: Das HTC Desire 12 wirkt auf den ersten Blick wie ein hochwertiges Einsteiger-Handy. Besonders die hübsche Glasrückseite und das moderne 18:9-Display sorgen für diesen Eindruck. Nach wenigen Minuten stellt sich jedoch heraus, dass alles es nur Show ist. Denn die inneren Werte des Smartphones enttäuschen auf ganzer Linie. Fehlende Leistung, eine katastrophale Kamera und ein schwacher Akku sind die offensichtlichsten und schwerwiegendsten Mängel. Aber auch der fehlende Fingerabdruck-Sensor und die bescheidene Kamera-App hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack. Angesichts dieser Mängellist sind Argumente für das HTC Desire 12 nur schwer zu finden. Denn abseits seines schönen Glanz-Gehäuses hat das Smartphone wenig zu bieten. Selbst HTC-Fans dürften an der Prozessor-, Kamera- und Akku-Leistung zu knabbern haben. Darüber hinaus gibt es im Preissegment der gehobenen Einsteiger-Handys einfach genügend Alternativen, um nicht zum Desire 12 greifen zu müssen. Das abschließende Fazit lautet deshalb: Finger weg!
Pro des HTC Desire 12
- Sieht schön aus
- 18:9-Display
Contra des HTC Desire 12
- Schwache Leistung
- Katastrophale Kamera
- Hoher Energieverbrauch
- Kein Fingerabdruck-Sensor
Das HTC wird hierals total schlecht bezeichnet, ist es aber nicht.