WhatsApp-Revolution bahnt sich an: Neue Funktion stellt alles auf den Kopf

3 Minuten
Waren bisherige WhatsApp-Updates allesamt eher gemäßigt, könnte eine neue Aktualisierung das gesamte bisherige System des Meta-Messengers über den Haufen werfen. Denn es betrifft potenziell nicht nur WhatsApp, sondern auch sämtliche weiteren Instant-Messaging-Dienste.
Messenger, WhatsApp
WhatsAppBildquelle: guteksk7 / shutterstock.com

Bei WhatsApp handelt es sich hierzulande und auch in zahlreichen weiteren Ländern um einen Platzhirsch. Kaum ein anderer Messenger kommt auch nur ansatzweise an die Nutzerzahlen des zu Meta gehörenden Kommunikationsgiganten heran. Und daran hätte sich normalerweise auch in Zukunft nichts geändert. Denn getreu dem Winner-takes-all-Prinzip nutzen alle Bürger WhatsApp – weil nun mal die Mehrheit der Bekannten ebenfalls WhatsApp verwendet und folglich darüber erreichbar ist. Mit Signal und Co. steht man derweil größtenteils alleine dar. Doch das soll sich nun ändern.

WhatsApp werkelt an Interoperabilität

Laut Angaben des Portals WABetainfo umfasst die neueste Version der WhatsApp-Beta mit der Nummer 2.23.19.8 eine Sektion mit der Bezeichnung „Third-party chats“ (zu Deutsch: Drittanbieter-Chats). Aktuell lässt sich diese noch nicht verwenden, doch sie stellt einen ersten Beweis dafür dar, dass der Messaging-Dienst an der Umsetzung der von der EU vorgegebenen Interoperabilitäts-Richtlinie arbeitet.

Die Europäische Kommission bestimmte jüngst mit Blick auf das neue Gesetz über digitale Märkte (The Digital Markets Act) sechs sogenannte „Torwächter“, bei denen es sich um Unternehmen, mit besonders viel Einfluss in ihrem jeweiligen Bereich handelt. Meta und dessen zentrale Plattformdienste Facebook, Instagram, Meta Marketplace und auch Whatsapp wurden in diesem Zusammenhang ebenfalls gelistet. Eine der größten WhatsApp-Änderungen stellt eine Regelung dar, die den US-Messenger zu einer Interoperabilität mit anderen Messengern verpflichtet. Das bedeutet, dass eine Kommunikation zwischen unterschiedlichen Messengern wie etwa WhatsApp und Signal oder WhatsApp und Telegram ermöglicht werden soll.

WhatsApp, Messenger
WhatsApp arbeitet an Drittanbieter-Chats

Aktuell befindet sich das Feature noch in der Entwicklung. Die gesetzlichen Vorgaben sehen jedoch vor, dass die neuen Regelungen innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten umgesetzt werden. Folglich sollte die neue Funktion nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Signal und Threema möchten keine Interoperabilität

Das neue Gesetz ist EU-weit verpflichtend, wirkt sich allerdings ausschließlich auf die zuvor erwähnten Torwächter aus. Heißt: WhatsApp ist zwar verpflichtet, eine Kommunikations-Schnittstelle bereitzustellen, andere Messenger müssen diese jedoch nicht nutzen. So haben unter anderem Signal und Threema bereits vor über einem Jahr Kritik geäußert. Seitens der Signal Foundation hieß es dazu:

„Das Ziel von Signal ist es, private und sichere Kommunikation für alle und jeden bereitzustellen. Die Zusammenarbeit mit iMessage und WhatsApp würde letztendlich die Privatsphäre von Signal und seinen Benutzern verschlechtern.“ Ergänzend äußerte Signal die Befürchtung, dass Messenger, die nicht die gleichen Datenschutzstandards wie Signal hätten, Zugriff auf große Mengen von Benutzerdaten erhalten würden. So lauten zumindest die offizielle Begründung von Signal und Co. Folglich könnte es durchaus der Fall sein, dass das neue Gesetz nicht die angestrebte Wirkung erzielt.

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein