Wer in der Ferienzeit 2024 in den Urlaub zu fahren gedenkt, der sollte wahlweise einige Tage vor oder nach dem Ferienbeginn starten. Andernfalls drohen überfüllte Flughäfen und Staus auf den Autobahnen. Clevere Eltern holen ihre eigentlich schulpflichtigen Kinder daher des Öfteren ein oder zwei Tage vor dem Ferienbeginn aus den Schulen und brechen auf – ist ja schließlich nur ein Kavaliersdelikt. Richtig? Falsch! In Wahrheit müssen Betroffene mit teils drakonischen Geldstrafen rechnen. Je nach Schwere des konkreten Falls.
So kann der Urlaub richtig teuer werden
„Grundsätzlich ist es keine sonderlich gute Idee, die eigenen Kinder einfach früher aus dem Unterricht zu holen oder sie später zurückkehren zu lassen, um bessere Konditionen bei der Urlaubsplanung zu ergattern“, sagt Rechtsanwalt Christian Solmecke. Ohne offizielle Beurlaubung beziehungsweise Freistellung der Schule verletze man dadurch in der Regel die Schulpflicht. Und das ist in den Augen des Gesetzes kein Kavaliersdelikt, sondern eine Ordnungswidrigkeit.
Wer erwischt wird, dem drohen hohe Bußgelder. Die Höhe fällt je nach Bundesland unterschiedlich aus. Ferner richtet sich diese nach der Anzahl der unentschuldigten Fehltage sowie die der Wiederholungen. In den Bundesländern Berlin, Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern ist bei größeren Verstößen ein Bußgeld von bis zu 2.500 Euro fällig. Zudem werden unentschuldigte Fehltage auf den Zeugnissen abgebildet.
Einfach krankschreiben?
Manche Eltern sehen ein Schlupfloch in der Möglichkeit, ihre Kinder kurz vor oder nach den Ferien krankzumelden. Doch davon rät Solmecke ab. Demnach dürfen Schulen berechtigterweise Zweifel daran haben, dass es sich um eine echte Krankmeldung handelt. Die Lehreinrichtung sei berechtigt, ein ärztliches Attest anzufordern und in Härtefällen sogar auf ein Attest durch einen Amtsarzt zu bestehen.
Letztlich sollte man ohne triftigen Grund folglich davon absehen, den Nachwuchs unberechtigterweise aus dem Unterricht zu nehmen. Denn die Konsequenzen können deutlich drastischer ausfallen, als es den meisten Eltern bewusst ist.
