TV-Empfang: Kabel-TV-Alternative bleibt bis 2030 und wird teurer

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Für viele ist TV-Empfang vor allem eine Frage von Kosten, Verfügbarkeit und möglichst wenig Aufwand. Genau hier gibt es jetzt zwei gegensätzliche Signale: Eine wichtige Alternative zum Kabel bleibt länger gesichert, gleichzeitig steigt der Preis aber spürbar.
Ein Ferneseher an der Wand, eine Dachantenne auf einem Dach und ein freenet-Vertrag auf einem Sideboard
freenet TV bleibt bis 2030Bildquelle: KI-generiert: Gemini

Media Broadcast und RTL Deutschland haben ihren Vertrag für die Programmverbreitung bis zum 31. Dezember 2030 vorzeitig verlängert. Damit bleiben acht Sender von RTL Deutschland weiter in HD über die Plattform freenet TV verfügbar: RTL HD, VOX HD, Super RTL HD, RTLZWEI HD, n-tv HD, NITRO HD, VOXup HD und RTLup HD. Damit steht auch fest: Das Antennenfernsehen freenet TV wird bis Ende 2030 erhalten bleiben. Das Angebot verschwindet nicht kurzfristig, sondern ist langfristig durch einen großen Vertragspartner abgesichert.

Warum das Angebot trotzdem unter Druck steht

Am Modell selbst ändert sich aber nichts: Die privaten HD-Programme sind weiterhin an ein freenet-TV-Abo gekoppelt. Media Broadcast wertet die Verlängerung als klares Bekenntnis zum Verbreitungsweg, RTL verweist auf das Ziel, die eigenen Free-TV-Sender in HD über alle Wege anbieten zu können.

Allerdings steht freenet TV unter Druck. Seit Jahren gehen die Abo-Zahlen zurück. Zuletzt waren es nur noch 444.000 zahlende Kunden. Gleichzeitig verweist Media Broadcast auf eine Kantar-Studie, nach der die Nutzung von DVB-T2 HD wächst. Doch mehr Nutzung insgesamt heißt nicht automatisch, dass ein kostenpflichtiges, verschlüsseltes Privatangebot auch mehr Abos verkauft – denn die öffentlich-rechtlichen Sender sind kostenfrei zu empfangen. Erst vor wenigen Tagen wurde ein weiterer kostenloser Sender aufgeschaltet.

Ab Januar 2026 wird freenet TV deutlich teurer

Ab dem 1. Januar 2026 steigt die monatliche Gebühr für freenet TV von 7,99 Euro auf 9,49 Euro – das sind rund 19 Prozent mehr. Zuletzt hatte freenet TV im Juli 2022 erhöht, damals von 6,99 Euro auf 7,99 Euro. Betroffen ist zunächst das klassische Monatsabo per Lastschrift. Im zweiten Quartal 2026 soll auch die Guthabenkarte teurer werden; konkrete Preise wurden dafür noch nicht genannt. Als Begründung führt der Anbieter gestiegene Kosten an – unter anderem für Personal, IT, Inhalte-Lizenzen, Infrastruktur, Kundenservice und Abrechnung. Bestandskunden haben ein Sonderkündigungsrecht.

Am Ende dürfte dieser Schritt weitere Abonnenten kosten. Doch die Tage des Antennenfernsehens dürften ohnehin gezählt sein: Die Lizenzen für die Frequenzen laufen Ende 2030 aus, weswegen das Enddatum des RTL-Vertrages kein Zufall ist. Allgemein wird davon ausgegangen, dass die Frequenzen anschließend für die Mobilfunknetze zur Verfügung gestellt werden. Hier gibt es dann beispielsweise die Möglichkeit, TV über 5G Broadcast zu realisieren.

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