Laut einer aktuellen Studie des Marktforschers Kantar schauen inzwischen 18 Prozent der Haushalte in Deutschland Fernsehen über DVB-T2. Das entspricht rund 7,3 Millionen Haushalten. Gegenüber der letzten Erhebung im Jahr 2023 ist das ein Plus von 21 Prozent – für einen etablierten Verbreitungsweg beim TV-Empfang ein beachtliches Wachstum. Diese Zahl überrascht insbesondere, wenn man sich den Geschäftsbericht von freenet anschaut. Für das über DVB-T2 verbreitete freenet TV konnte man zuletzt nur noch 444.000 Abonnenten verbuchen. Demnach schaut die Differenz von fast 6,9 Millionen Haushalten lediglich die unverschlüsselt verbreiteten öffentlich-rechtlichen Sender (sowie Teleshopping und Bibel TV) über die digitale Antenne.
Warum Antennenfernsehen ohne Internet für viele attraktiver wird
Interessant: Nicht nur der klassische Empfang am Fernseher zu Hause legt zu. Besonders stark wächst die Nutzung an portablen und mobilen Geräten. 2025 nutzen netto 14 Prozent der Haushalte – also etwa 5,8 Millionen – DVB-T2 auf Tablets, Laptops oder anderen mobilen Empfängern. Die stationäre Nutzung am TV-Gerät steigt der Studie nach auf 2,3 Mio. Haushalte. Zum Vergleich: Der Astra-Monitor (beauftragt vom Satelliten-Betreiber Astra) geht von 1,68 Millionen Haushalten aus.
Der Vorteil von DVB-T2 liegt aus Sicht der Nutzer vor allem in zwei Punkten: einfache Nutzung und planbare Kosten. Du brauchst keinen klassischen Kabel- oder IPTV-Vertrag und bist auch nicht auf eine stabile Internetverbindung angewiesen. Das ist besonders dort relevant, wo DSL, Kabel oder Glasfaser fehlen oder Mobilfunknetze schwächeln.
Ein weiterer Punkt ist die mobile Nutzung: Im Gegensatz zum TV-Stream über eine App verbrauchst du beim Antennenempfang kein Datenvolumen. Für viele, die unterwegs Nachrichten oder Sport verfolgen wollen, ist das ein handfester Vorteil – vor allem bei begrenzten Datenpaketen oder in Regionen mit langsamer Mobilfunkanbindung. Genau diesen Bereich hebt Media Broadcast als Stärke von DVB-T2 hervor. Media Broadcast ist der Betreiber des Sendernetzes für DVB-T2 und gehört zur freenet-Gruppe.
5G Broadcast als „TV to go“ – Versprechen für die Zukunft
Dass Media Broadcast auf die mobile Nutzung abzielt, verwundert nicht – es ist Teil der Strategie. Denn allgemein gelten die Tage von DVB-T2 in Deutschland als gezählt. Ende dieses Jahrzehnts laufen die Lizenzen für die Frequenzen aus. Darauf aufbauend soll 5G Broadcast als eine Art „TV to go“ die nächste Ausbaustufe sein. 5G Broadcast verspricht, TV-Empfang ähnlich wie klassischer Rundfunk. Das Signal geht an viele Nutzer gleichzeitig, ohne dass jede einzelne Verbindung das Mobilfunknetz zusätzlich belastet. Media Broadcast preist diese Technologie als verbraucherfreundlich, krisensicher und energieeffizient an.
Zur Einschätzung der Zahlen sollte man zudem zumindest im Hinterkopf behalten, dass die Kantar-Reichweitenstudie diesmal nicht von der Medienaufsicht beauftragt wurde. Auftraggeber ist Media Broadcast selbst – also ein Unternehmen, das direkt vom Erfolg von DVB-T2 und künftigen Technologien wie 5G Broadcast profitiert. Man betont aber, man habe die Methodik gegenüber früheren Erhebungen nicht geändert, und die Studie sei repräsentativ.
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