GEZ-Gebühr: Mit dieser Überraschung hat niemand gerechnet

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Nach jahrelanger Debatte um steigende Gebühren drohte eine Erhöhung des monatlichen Rundfunkbeitrags für die Nutzung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die KEF hatte zunächst 18,94 Euro vorgeschlagen – eine Erhöhung um 58 Cent gegenüber dem Bestand von 18,36 Euro. Jetzt kommt es wohl anders.
Logos von ARD und ZDF auf einem Monitor in einem TV-Studio.
Der Rundfunkbeitrag könnte weniger stark steigen als angenommen.Bildquelle: Microsoft Copilot

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hat ihre Empfehlung überraschend korrigiert: Laut dem Entwurf ihres neuen 25. Berichts soll der Beitrag, weithin auch bekannt als GEZ-Gebühr, zum 1. Januar 2027 lediglich auf 18,64 Euro pro Monat steigen – also um nur 28 Cent monatlich. Das berichten übereinstimmend die beiden Branchenmagazine Medieninsider und DWDL.

Darum soll die GEZ-Gebühr weniger stark steigen

Hinter dieser ungewöhnlichen Entscheidung stehen laut KEF mehrere Faktoren: In den Jahren 2023 und 2024 sind die Einnahmen aus Rundfunkbeiträgen überraschend gestiegen – durch mehr zahlende Haushalte. Die daraus resultierende Mehrertragssumme von rund 129,7 Millionen Euro wurde in Rücklagen eingebracht und zählt nun als Eigenmittel. Außerdem fielen die Ausgaben der Sender in dieser Zeit niedriger aus – etwa wegen der unklaren Beitragslage und aufgeschobener Investitionen. Das insgesamt starke Zinsniveau – also Erträge aus Finanzanlagen – trug zusätzlich zur Verbesserung der finanziellen Lage bei.

Auf dieser Basis begründet die KEF, dass ARD, ZDF und Deutschlandradio aktuell über bessere Mittel verfügen als angenommen – und genau deshalb genügt eine moderate Anpassung des Rundfunkbeitrags. Der 25. Bericht der KEF soll im Februar 2026 offiziell veröffentlicht werden. Im Anschluss liegt der Ball bei den 16 Bundesländern: Bis Ende 2026 müssen sie in einem staatsvertraglichen Verfahren die Beitragserhöhung auf die nun empfohlenen 18,64 Euro beschließen. Nur wenn alle Bundesländer zustimmen, kann eine Erhöhung der GEZ-Gebühr auch tatsächlich erfolgen.

Rundfunkbeitrag könnte 2026 schon steigen

Allerdings könnte der Rundfunkbeitrag auch schon eher steigen. Denn eigentlich sollte er Anfang dieses Jahres schon auf 18,94 Euro zulegen. Darauf konnten sich aber nicht alle Bundesländer verständigen, was ARD und ZDF auf den Plan rief. Sie legten Verfassungsbeschwerde ein. Und zu dieser Beschwerde wird im Laufe des kommenden Jahres ein Urteil durch das Bundesverfassungsgericht erwartet. Wohl aber erst nach Veröffentlichung des neuen KEF-Berichts, um die aktuellen Entwicklungen entsprechend zu berücksichtigen.

Für dich als Verbraucher heißt das: Eine moderate Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 28 Cent pro Monat ist aktuell im Gespräch. Endgültig entschieden wird über die Erhöhung aber erst, wenn sowohl die Politik als auch das Verfassungsgericht ihre jeweiligen Prüfungen abgeschlossen haben. Das macht 2026 zu einem Schlüsseljahr für die Zukunft des Beitragsmodells für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Jürgen Günther

    Die GEZ-Gebühren sollen – falls wirklich nötig – moderat angehoben werden! Dafür bitte die nervige Werbung sparen (Pharma & Co.)!

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