Ob Amazon, Sky, Netflix oder Disney+: Das vergangene Jahr war für die meisten Streaming-Dienst-Anbieter aufgrund der Corona-Pandemie ziemlich erfolgreich. Kein Wunder, saßen viele Menschen zu Hause, abonnierten Dienste und schauten Filme und Serien. Doch nicht alle Anbieter haben von den Lockdowns profitiert.
Sky verliert die meisten Kunden
Im Vergleich zu allen anderen Anbietern verzeichnet Sky die meisten Kündigungen – wie auch schon 2019. Das hat die Onlineplattform Volders ausgerechnet. Der Anbieter, der Kunden bei Kündigungen sowie Vertrags- und Anbieterwechsel hilft, hat eine Top 10 mit den häufigsten gekündigten Streaminganbietern 2020 erstellt. Besonders hart trifft es Sky. Fast ein Drittel aller Kündigungen die Volders vergangenes Jahr verzeichnete, ging zulasten des Pay-TV– und Streaming-Anbieters.
- Sky (29 Prozent)
- TV NOW (12,2 Prozent)
- DAZN (4,9 Prozent)
- Maxdome (4,8 Prozent)
- Waipu.tv (3,2 Prozent)
- Sky Österreich (3,1 Prozent)
- Disney+ (3,0 Prizent)
- Freenet TV (2,6 Prozent)
- Sky Ticket (2,5 Prozent)
- Joyn (1,9 Prozent)
→ Hammer-Urteil: Sky-Kündigung trotz Zweijahresvertrag zulässig
Damit hätte in der Corona-Pandemie wohl kaum einer gerechnet. Doch Sky musste lange Zeit auf die Ausstrahlung der Bundesliga verzichten. Dass das ein möglicher Kündigungsgrund für viele Kunden war, bestätigt auch die Platzierung von DAZN. Viele haben den Streaming-Dienst nur aufgrund einiger Bundesliga-Partien abonniert. Da aber aufgrund von harten Lockdowns lange Zeit keine Spiele ausgetragen wurden, kündigten viele bei DAZN. Das Ergebnis: Platz drei in der Liste der meisten Kündigungen.
Wer bei Sky nicht kündigt, ist der Verlierer
Man muss hinsichtlich der Kündigungen bei Sky aber auch erwähnen, dass es mit dem System des Anbieters zu tun hat. Wer zum Ende seiner Vertragslaufzeit nicht kündigt, zahlt in der Regel keinen „Aktionspreis“ mehr, sondern die vollen Abogebühren. Und die können sich dann von 30 bis 35 Euro auf rund 70 Euro verdoppeln. Kündigt man aber vorzeitig, kommt der Pay-TV-Anbieter auf seine Kunden zu und macht ihnen ein neues Angebot, das kostenmäßig nicht weit entfernt vom Aktionspreis ist. Das macht der Anbieter aber nur, wenn man kündigt. Wohl auch deshalb kommt die hohe Zahl der Kündigung bei Sky zustande.
→ Amazon oder Netflix? Diese Karte überrascht alle Deutschen
Das sind die Gründe für die vielen Kündigungen
Das deckt sich auch mit den Gründen, die die Kunden bei der Kündigung angegeben haben. Rund ein Viertel aller Befragten gab finanzielle Gründe für die Kündigung an. Gut 11 Prozent gaben an, dass sie kein Interesse oder keinen Bedarf mehr haben. Fast 9 Prozent gab ein schlechtes Preis-Leitung-Verhältnis als Kündigungsgrund an. Insbesondere die beiden zuletzt genannten Gründe dürften auf den Wegfall von Sportereignissen wie der Bundesliga bei Sky zurückzuführen sein.