Samsung und Apple in Bedrängnis? Das Telekom KI-Phone ist endlich da

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Telekom hat ein neues KI-Smartphone vorgestellt, bei dem man sich unwillkürlich fragen muss, ob so die Zukunft aller Mobiltelefone aussieht. Was steckt hinter dem neuen Konzept? Und was hat das Handy der Zukunft schon jetzt auf dem Kasten?
Telekom-Smartphone
Telekom KI-PhoneBildquelle: Artem Sandler / inside digital

„Mit dem KI-Phone öffnet die Telekom für ihre Kundinnen und Kunden die Tür in die Welt der Künstlichen Intelligenz (KI)“, heißt es in einer aktuellen Telekom-Pressemeldung. Doch was bedeutet das eigentlich genau? KI ist ja schließlich mittlerweile gefühlt überall. Wir waren bei der Vorstellung des neuen KI-Phones „T Phone 3“ dabei und erklären das neue Konzept.

Was kann das neue Telekom-KI-Phone?

Das KI-Phone der Telekom wurde als Prototyp bereits auf Messen vorgeführt, ist nun jedoch als vollwertiges Produkt im Handel erhältlich. Kostenpunkt: lediglich 149 Euro. Die Idee hinter dem neuen KI-Phone – auch bezeichnet als T Phone 3 – ist nämlich die, KI der breiten Masse zugänglich zu machen. Es soll kein „Prestigeobjekt für Spitzenverdiener“ sein, sondern erschwinglich bleiben.

Die Basis der intelligenten Funktionen stellt dabei in erster Linie der beliebte KI-Assistent von Perplexity dar. Allerdings wurden auch weitere KI-Tools wie der KI-Kamera-Werkzeugkasten Picsart integriert. Doch zurück zu Perplexity: Dieses lässt sich über den Magenta-Button aktivieren, muss zunächst jedoch einmalig als Standard-KI-Assistent eingerichtet werden. Anschließend können Nutzer per Sprachsteuerung Kontakt mit dem Tool aufnehmen und das machen, wozu generative LLMs wie Perplexity oder ChatGpt eben fähig sind. So weit, so unspektakulär.

Interessanter wird es, wenn man einen System- und App-Zugriff ergänzt. Kalender-Apps etwa, oder welche aus den Bereichen E-Mails, Übersetzer, Reisen, Taxi, Restaurants, Sport, Unterhaltung etc. Dank einer Schnittstelle lassen sich diese nämlich per Perplexity ansteuern. Beispielsweise, um eine Mail zu verfassen oder ein Taxi zu rufen. Und das funktioniert? Teilweise. Um die Telekom-Vorführung herum hatten wir mehrmals die Gelegenheit, uns ein Bild von den Fähigkeiten des neuen KI-Phones zu machen. Dabei fiel auf, dass das Telefon oftmals nicht das tat, was es sollte. Erkundigte man sich etwa nach einer Bahnverbindung von A nach B, erhielt man stattdessen eine Strecke für das Auto vorgeschlagen. Schlussendlich muss jedoch der Test zeigen, ob die Aussetzer lediglich dem Vorführeffekt geschuldet waren.

Telekom Präsentation
Telekom präsentiert KI-Phone

Anwendungsbeispiele der Telekom:

  • Persönlicher Sekretär: macht Kalendereinträge, verfasst Mails an Kontakte und fasst umfangreiche Inhalte zusammen
  • Sprachgenie: hilft bei Übersetzungen z.B. von Speisekarten, Dokumenten oder im Gespräch
  • Exklusives Reisebüro: plant Reiserouten, ist Stadtführer, macht Reservierungen im Restaurant über OpenTable, bestellt ein Uber
  • Ernährungsberater und Trainer: gibt Kochtipps, listet Zutaten auf, gibt Trainings- und Ernährungspläne
  • Shopping-Koryphäe: empfiehlt stylische Ergänzungen zum Look oder der Einrichtung, findet die besten Deals und Geschenke für Angehörige
  • Entertainer: findet die besten Konzerte, Bücher und Filme – passend zum eigenen Geschmack
  • Tutor: löst Matheaufgaben, erklärt komplizierte Themen einfach verständlich

Besonderheiten des KI-Phones

Mit seinem KI-Phone will Telekom zahlreiche Apps unsichtbar machen und den gesamten Funktionsumfang innerhalb einer einzelnen Oberfläche vereinen. Aktuell scheint es sich dabei zwar eher lediglich um eine Idee zu handeln. Jedoch sollen künftig weitere KI-Partner sowie App-Schnittstellen folgen – etwa zum DB Navigator, zu Zahlungsdienstleistern oder generell zu kleineren Playern.

Einen Haken hat das Ganze allerdings noch: Datenschutz. So findet die Datenverarbeitung nicht etwa lokal auf dem Smartphone, sondern in einer Cloud statt. Dafür anonymisiert. Denn wie ein Telekom-Sprecher unterstrich, werden die Daten nur dann personalisiert gesammelt, wenn man sich aktiv bei Perplexity anmeldet. Was andererseits jedoch erforderlich ist, um den vollen Funktionsumfang zu nutzen. Apropos voller Funktionsumfang: Ein 18-monatiges Abonnement von Perplexity Pro ist im Kaufpreis inklusive. Genauso wie eine 3-monatige Picsart Pro-Lizenz samt 500 Credits pro Monat für Avatare. Anschließend muss der Käufer selbst zahlen, wenn er die volle KI-Leistung nutzen möchte.

Telekom-Smartphone
Telekoms KI-Phone

Abschließend kann festgehalten werden, dass Telekom selbst das neue KI-Phone für einen ersten Schritt hält. Das Unternehmen ist überzeugt davon, dass sich die gesamte Branche in diese Richtung entwickeln wird. Bisher gibt es für Early Adopters jedoch kaum Alternativen. Abgesehen von dem zeitgleich vorgestellten KI-Tablet für 199 Euro. Das Telekom KI-Phone selbst ist derweil für 149 Euro erhältlich – oder für 1 Euro in sämtlichen passenden Telekom-Tarifen. Es ist ab sofort in Deutschland, Griechenland, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien, Österreich, Polen, der Slowakei, der Tschechischen Republik und Ungarn erhältlich.

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