Irrer Plan oder geniale Idee? Das soll bald mit Handys passieren

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Vor gut 15 Jahren wurde das Handy vom Smartphone abgelöst. Zwar nennen wir hierzulande die Geräte meist immer noch Handys, doch Apps, Touchscreens und eine Internetverbindung haben alles verändert. Nun aber folgt der nächste Schritt.
Irrer Plan oder geniale Idee? Das soll bald mit Handys passieren
Irrer Plan oder geniale Idee? Das soll bald mit Handys passierenBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Die meisten können sich ein Leben ohne Smartphone heute nicht mehr vorstellen. Denn Handys ersetzen heute Kameras, Taschenrechner, Navigationsgeräte, Spielekonsolen und Laptops. Es gibt für fast alles eine App, die man in Sekunden aufs Smartphone herunterladen kann. Und genau das ist offenbar das Problem. Die Lösung: Apps sollen von Handys verschwinden. Ein irrer Plan, der bereits vor der Umsetzung zum Scheitern verurteilt ist oder eine geniale Idee?

Handys sollen sich verändern

Auf der größten Mobilfunkmesse Europas, dem Mobile World Congress, zeigt die Telekom ein „visionäres KI-Telefonkonzept“. Die Idee hinter diesem etwas ungelenken und vollmundigen Versprechen: Ein Smartphone, mit einem auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Assistenten, der die unzähligen Apps auf Handys auslöschen soll. Ein banales Beispiel liefert die Telekom gleich mit. Wer etwa eine Reise plant, muss viele verschiedene Apps dafür benutzen. Für die Fahrt oder den Flug Anwendungen von der Bahn oder Flugportalen, bei Buchungen von Unterkünften Apps wie Airbnb oder Booking. Dieser für die Telekom offenbar sehr aufwendige Prozess, der in Apps mit visuellen Inhalten, also etwa Bildern von der Unterkunft oder Bewertungen anderer Reisender soll wegfallen.

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Stattdessen soll man seinem Handy künftig einfach sagen: „Buche mir einen Flug nach Mallorca“. Und das Handy macht den Rest. Doch nicht nur bei Reisen sollen Handys in Zukunft selbstständig agieren, ohne dass Apps ins Spiel kommen. Die Telekom zeigt auf dem MWC in Barcelona, was noch möglich ist: So sagt man dem KI-Handy etwa: Zeig mir, was ich meiner Freundin, die Tennis spielt, zum Geburtstag schenken kann. Anschließend läuft die KI los und sucht nach möglichen Geschenken und präsentiert sie anschließend auf dem Display des Handys. Mit einem Klick kann man dann etwa einen Tennisschläger kaufen. Oder man tippt und hält das Produkt auf dem Display an und fragt weiter, aus welchem Material der Schläger besteht.

Ein Sprachassistent der nächsten Generation?
Ein Sprachassistent der nächsten Generation?

Ob Handy-Nutzer wirklich Apps deinstallieren, auf ihren Sehsinn verzichten und stattdessen mit dem Handy sprechen, um banale Dinge zu tun? Schwer vorstellbar, wenn man sich umschaut und sieht, wie viele Menschen auf ihren Handys durch Instagram scrollen oder sich Videos bei YouTube oder TikTok ansehen. Zudem würden wohl viele gerne wissen, wie gut ein Produkt bei Amazon bewertet ist, ehe die KI auf dem Handy es nach einem Sprachbefehl einfach bestellt. Hinzu kommt: Siri, Alexa oder der Google Assistent haben sich im Alltag – zumindest auf Smartphones – nicht wirklich durchgesetzt. Insbesondere nicht in der Öffentlichkeit.

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Doch werden wir in Zukunft deshalb alle Apps deinstallieren und unseren Handys Befehle geben, was zu tun ist? Die Telekom ist davon überzeugt. „Künstliche Intelligenz und die sogenannten Large Language Models (LLM) werden schon bald fester Bestandteil von Mobilfunkgeräten sein“, ist sich Jon Abrahamson von der Telekom sicher. „Mit ihnen werden wir das Leben unserer Kunden verbessern und vereinfachen.“

Was wir auf der Messe zu Gesicht bekamen, war allerdings nur ein Prototyp. Bis Apps von Handys verschwinden und durch eine KI ersetzt werden sollen, „wird es noch etwas dauern“, so die Telekom. Übrigens: Die Idee eines KI-Handys ohne Apps ist nicht neu. Das Startup Rabbit hat es mit dem R1 bereits vorgemacht.

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