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Kommentar: O2 ist nun auf Augenhöhe mit dem Wettbewerb

2 Minuten
Schon seit geraumer Zeit hat O2 – wie auch die Wettbewerber – eine Telefon- und Datenflatrate im Angebot. Gestartet war sie einst bei etwa 50 Euro, jetzt wird sie bald 100 Euro kosten. Das ist mehr, als der Tarif bei Vodafone oder Telekom kostet. Zu viel, wie wir finden. Ein Kommentar.
O2 Fahnen vor dem O2-Gebäude in Düsseldorf
O2 jetzt auf Augenhöhe mit dem Wettbewerb - zumindest preislichBildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

Dass in Zeiten hoher Inflationsraten nahezu alles teurer wird, daran hat man sich in den vergangenen Monaten gewöhnt. Dass aber ein Anbieter seinen Tarif um fast 60 Prozent erhöht, ist mehr als ungewöhnlich. Das nämlich passiert gerade bei O2. Der Mobilfunkanbieter schraubt seinen Tarif für Neukunden in der Komplett-Flat o2 Mobile Unlimited Max um genau diesen Wert nach oben. Statt 62,99 Euro monatlich (dieser Preis ist schon das Ergebnis von zwei Steigerungen) werden ab nächster Woche 99,99 Euro fällig. Das ist mehr, als Telekom oder Vodafone in ihren Netzen für einen vergleichbaren Tarif verlangen. Zum Vergleich: Eine Komplett-Flatrate bei der Telekom kostet 84,95 Euro, bei Vodafone 79,99 Euro. Deutlicher als O2 mit seinen 99,99 Euro monatlich kann man seinen Kunden eigentlich nicht sagen, dass man sie als Flatrate-Kunde nicht haben will und sie bitte zu einem Wettbewerber gehen sollen.

O2 Preiserhöhung als Kundenabschreckung?

Gegenüber dem Fachmagazin teltarif teilte O2 mit, dass man den Preis angesichts der Verbesserungen des Netzes in den vergangenen Monaten für angemessen halte. Zur Wahrheit dürfte aber auch gehören, dass O2 über Jahre hinweg Tarife mit hohen Volumen zum kleinen Preis in den Markt gedrückt hat. Dabei war die Netzqualität in den vergangenen Jahren zwar deutlich angestiegen. In den meisten Tests und Regionen aber immer noch hinter der Telekom.

Gleichzeitig transportiert das O2-Netz auch angesichts der Kundenmassen und der Tarife mit hohen Datenvolumen überdurchschnittlich viel Traffic. Aus gewöhnlich gut informierten Branchenkreisen und von Nutzern des O2-Netzes war in den vergangenen Wochen aber zunehmend zu hören, dass das O2-Netz zwar inzwischen deutlich besser ausgebaut ist, aber unter Überlastungserscheinungen leidet. Dazu passt auch, dass man offenbar versucht, den Mitbewerber freenet bei seinen Flatrate-Tarifen in die Schranken zu weisen.

Doch das Selbstbild von O2 ist ein anderes: Seit geraumer Zeit sieht man sich in München in Sachen Netz auf Augenhöhe mit dem Wettbewerb. Schon Ende 2020 sagte O2-Chef Markus Haas nach Erreichen der Note „sehr gut“ im Netztest der connect Ende 2020 , man sei „auf Augenhöhe mit dem Wettbewerb“. Zumindest preislich ist man es nun tatsächlich – und sogar einen Schritt voraus. Ob das gerechtfertigt ist, müssen die Kunden beurteilen, die sich von Preisen locken oder abschrecken lassen.

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5 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Marcel Michler

    Auf Konkurrenzniveau ist O2 mit seinen Datenraten noch lange nicht. Für Internetradio im Auto auf längeren Strecken nicht zu gebrauchen, hatte mehrfach die kostenlose Testkarte.
    Mit der Telekom fahre ich von Sachsen bis Emden ohne Abbruch.
    Bei der Telekom gibt’s unbegrenzt schon für 55 Euro im Magenta Eins Verbund. 😎

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  2. Nutzerbild Tobi

    Damit hat sich O2 selber ein Bärendienst erwiesen. Auch im Zusammenhang mit der „Flat-Kunden-Kündigungen“. Was viele nicht mitbekommen haben, dass nicht nur Handytarife gekündigt wurden. Wir hatten, auf Grund dessen, dass wir nur 6mbit DSL hatten, von O2 das HomeSpot besorgt hatten. Beworben wurde es als „DSL Ersatz mit Unbegrenztes Datenvolumen“. Auch wir hatten eine Kündigung ins Haus bekommen. Ohne Begründung. Wer konnte es denn Ahnen, dass die Nutzer den „DSL-Ersatz“ auch als diesen nutzen. Naja wir haben das Glück, dass wir nun 2 Wochen vor der Kündigung endlich Glasfaser bekommen haben.

    Ich habe aber am selben Tag auch mein O2 Handyvertrag gekündigt. Mit so einem Verein will ich nichts zu tun haben. O2 never again!

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  3. Nutzerbild Löwe Hase

    … man, Man, MAN! In 46562 Voerde wird seit Februar diesen Jahres an einer Basisstation ‚geprutscht‘. Ergebnis: Seither überwiegend unbrauchbarer Edgeempfang und seit 3 Tagen keinerlei Empfang. Ansonsten durchschnittlich 10Mbits von 225?! Vom ’sehr guten Netz von 02′ habe ich die Schnauze gestrichen voll. Danke für Ihr Geld, ihre Zufriedenheit ist uns schlichtweg scheißegal.NIE mehr O2!

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  4. Nutzerbild Thomas Hofmann

    Als Aussendiensttechniker im Bereich nördlicher Schwarzwald (also hinter Stuttgart) mit 3 gleichen Handies (Privat VF , Telekom vom Geschäft und t-mobil als neugierde-Prepaid) und einem O2-Freenet-LTE Stick, will ich anmerken, dass das Netz von O2 deutlich besser geworden ist.
    Heisst aber nicht, dass es an t-mobil und VF rankommt. Bei weitem nicht. In der Stadt / Ballungsgebiet sehr gut, aber auf dem Land klaffen in allen Bereichen Lücken und schwächen. GSM geht wohl recht gut. Aber die LTE-Bänder schwächeln noch immer.
    Ansonsten ist O2 gut. Mein DSL-Anschluss / Mieter abmelden / mich anmelden .. das klappte Problemlos. Auch kein Betrug bislang (soll ja bei VF teilweise recht übel gelaufen sein)
    Kurz gesagt; O2 hat wirklich aufgeholt und auch so alles OK

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  5. Nutzerbild Lutz

    Mich interessiert wie es tariflich und zeitlich mit der Umstellung von Drillischkunden ins VF Netz aussieht. Wenn das technisch genauso ein Chaos wird wie nach der Übernahme von E-Plus durch O2 bin ich weg, gaaaanz weit!

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